Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 50, 14. Dezember 2011

Rußland plant wegweisende Entwicklung in der Arktis

Larouches „Basement Team“ junger Wissenschaftler hat für LPACTV zwei neue Videos produziert, in denen es um die Erschließung der mineralogischen und biologischen Rohstoffe der Arktis und um die Erweiterung menschlicher Siedlungen in dieser nördlichsten Region der Erde geht. Ein derartiges Großprojekt würde das Erdklima, das weitgehend von der arktischen Region mitbestimmt wird, bedeutend verbessern.

Besondere Aufmerksamkeit wurde der Ankündigung russischer Pläne vom Oktober gewidmet, eine ,Wunderstadt’ nördlich des Polarkreises bauen zu wollen. Die Entwürfe für das „Umka“ getaufte Projekt wurden Wladimir Putin vorgelegt. Mit veranschlagten Kosten von 6,2 Mrd.$ soll die Stadt auf Kotelny, der größten der neusibirischen Inseln, gebaut werden. Die Entfernung zum Nordpol beträgt ungefähr 1600 km, und somit wäre sie die diesem nördlichsten Punkt der Erde nächstgelegene russische Stadt. Ihre zunächst 5000 Einwohner werden Wissenschaftler, Ingenieure sowie Bergbauarbeiter und Beschäftigte der Ölförderanlagen sein. Die Stadt wird aufgrund der Unwirtlichkeit des Klimas im Polargebiet völlig auf sich selbst gestellt sein und sich selbst versorgen.

In diesen Breiten herrschen, wie das Video fortfährt, starke Winde, und die Temperaturen sinken unter -30° Celsius. Selbst im Sommer klettern sie selten über 0°. Die gigantische, die Stadt überspannende Kuppel ist nur der Anfang des Schutzes der Forscher vor der menschenfeindlichen Umgebung. Mit der Weltraumfahrt hat Umka gemeinsam, daß so gut wie alles von zu Haus mitgebracht werden muß, einschließlich der Lebenserhaltungssysteme. Das umgebende Land bietet nur ganz wenige Annehmlichkeiten. Tatsächlich beruhen die Entwürfe für die Stadt auf der Internationalen Raumstation mit ihrem eigenen speziell regulierten temperierten Klima.

Ein schwimmendes Kernkraftwerk liefert die elektrische Versorgung. In Bezug auf Nahrungsmittel wird die Stadt völliger Selbstversorger sein. Es wird Fisch- und Geflügelbetriebe geben, Gewächshäuser, einen Weizen verarbeitenden Betrieb und Bäckereien. Abfall wird in speziell errichteten Anlagen zu Asche verbrannt werden. Zusätzlich zu wissenschaftlichen Laboratorien und Wohnhäusern wird die Stadt über Parks verfügen, mit Attraktionen, Schulen, Kindergärten, Erholungszonen, einem Krankenhaus und Sportanlagen.

„Bisher ist dies das einzige Projekt der Welt mit künstlichem Klima und einem integrierten Lebenserhaltungssystem - wie bei der Raumstation“, erklärte Valery Rshewskij, der Architekt des Projektes. „Es ist nicht nur für die Architektur etwas völlig neues, sondern auch für das menschliche Leben. Bei seiner Konzipierung haben wir Techniken der Luft- und Weltraumfahrt benutzt. Dieses Projekt ist so geplant, daß es überall funktionieren würde - wenn nötig, selbst auf dem Mond.“

Die arktische Stadt könnte auch von einer Technik profitieren, die vor 19 Jahren von den Russen erfolgreich getestet wurde. Es handelt sich um das Projekt Snamja 2 - ein Sonnenspiegel im Weltraum mit einem Durchmesser von 20 Metern -, der am 27.10.1992 an Bord von Progress M-15 in den Weltraum gebracht worden war. Der Spiegel wurde erfolgreich in der Nähe der russischen Raumstation MIR positioniert und produzierte, als er angestrahlt wurde, einen hellen Fleck von 5 km Durchmesser auf der Erdoberfläche, der Europa von Südfrankreich nach Westrußland mit einer Geschwindigkeit von 8 km/sek. überquerte. Der helle Fleck hatte eine Lichtstärke, die ungefähr Vollmondlicht entsprach und könnte, auf Umka gerichtet, der Stadt besonders während des dunklen Polarwinters etwas Licht und Wärme spenden.

eir