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Neue Solidarität
Nr. 49, 7. Dezember 2011

Ausmerzung des Drogenhandels durch Glass-Steagall?

Der Leiter der russischen Behörde zur Rauschgiftbekämpfung, Viktor Iwanow, schockierte in Washington am 19. November seine Zuhörer mit der Enthüllung, daß die Finanzblase die größte treibende Kraft hinter dem mörderischen Drogenhandel auf der Welt ist. Er forderte eine „drastische Umgestaltung des internationalen Finanzsystems“, um den Drogenhandel auszumerzen. Diese Veränderung könne u.a. mit Hilfe des Trennbankensystems zustande kommen.

Iwanow zeigte bei seinem Vortrag am Center for Strategic and International Studies (CSIS) dramatische Grafiken zum Zusammenhang zwischen „schmutzigem Geld“ und der Finanzkrise. Er sagte: „Es wird auch offensichtlich und analytisch bestätigt, daß das existierende Finanzsystem, das mit Finanzinstrumenten wie Optionen, Futures, Swaps und anderen operiert, die die sogenannte ,finanzielle Seifenblase’ bilden, ohne Spritzen ,schmutzigen’ Geldes nicht mehr existieren kann.“

Iwanow, der die Behörde seit 2008 leitet, zitierte den früheren Leiter der UN-Drogenkontrollbehörde, Antonio Costa, zur Injektion von Drogendollars in internationale Großbanken während der Liquiditätspanik 2008-09. Seine Grafik zeigte die „finanzielle Seifenblase“ von 600 Bio. $ an ungedeckten nominellen Forderungen. Weniger als 0,5% des Drogengeldes werde tatsächlich beschlagnahmt, der Rest fließe in die Finanzblase. Das Problem betreffe nicht bloß einzelne Institute, sondern das ganze System.

Eine andere Grafik zeigte, wie die Realwirtschaft - symbolisch dargestellt durch eine Eisenbahn - von der Geldblase erstickt wird. Iwanow, der auch zeitweise Assistent Wladimir Putins war, zeigte zu den Aussagen über die unverzichtbare Bedeutung des Drogengeldes für das System eine Weltkarte mit den wichtigsten Routen des Rauschgiftschmuggels.

Zum Schluß sagte er: „Bis zu einem gewissen Grade beobachten wir eine Neuauflage der Logik des Glass-Steagall-Gesetzes, das 1933 auf dem Höhepunkt der Großen Depression in den USA beschlossen wurde und Geschäfts- und Investmentbereiche der Banken trennte. Die Beseitigung der Finanzblase allein... wird jedoch nicht ausreichen. Der Schlüssel zur Ausmerzung des globalen Drogenhandels liegt im Wechsel zu einer Wirtschaft, die kriminelles Geld ausschließt..., einer Wirtschaft der Entwicklung, deren Entscheidungen auf Entwicklungsprojekten und Krediten für festgesetzte Zwecke beruhen.“

Auf Nachfrage eines EIR-Korrespondenten zum Glass-Steagall-Gesetz antwortete er, man müsse den Strom des schmutzigen Geldes aus der Realwirtschaft „wegmeißeln“. Zum Zusammenhang zwischen Drogen und Terrorismus sagte Iwanow, bestimmte Fälle, z.B. die Finanzierung der Eisenbahnbomben von Madrid, seien gut dokumentiert, das Problem müsse aber auf den internationalen Finanzmärkten gelöst werden.

Auf der Webseite von Iwanows Behörde kann man auf Englisch den vollständigen Redetext mit allen Grafiken nachlesen:

http://www.fskn.gov.ru/includes/periodics/eventsmain/2011/1118/012115810/detail.shtml

In der Einleitung ist dort auch ein Link zur Berichterstattung von LaRouchePAC über Iwanows Rede angegeben.

eir