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Neue Solidarität
Nr. 46, 16. November 2011

Wirtschafts-Nachrichten

Südkorea stellt historisches Wasserregulierungsprojekt fertig

Mit besonderen Feierlichkeiten beging Südkorea am 22. Oktober an vier verschiedenen Orten die formelle Fertigstellung des Vier-Flüsse-Projektes. Staatspräsident Lee Myung-Bak war die treibende Kraft hinter diesem großangelegten Wasserregulierungsprojekt, das zusammen mit der Entwicklung der Kernenergie einen Hauptpfeiler seiner „Initiative für grünes Wachstum“ bildet.

Die vier größten Flüsse des Landes - Han, Nakdong, Geum und Yeongsan - wurden ausgebaggert und 16 Stauwehre bzw. kleine Dämme wurden gebaut, um das Abflußsystem zu ändern, Überflutungen zu verhindern, den Durchfluß zu regeln und die Flüsse schiffbar zu machen. Die gewaltige Bautätigkeit brauchte zwei Jahre und kostete 17,7 Milliarden Dollar. „Es ist meine Hoffnung, daß die Erschließung der vier Flüsse zu regionalem Wachstum führt und daß [das Projekt] die Herzen der Menschen berührt“, sagte Lee bei der Einweihungsfeier an der Staustufe Ipo am Han-Fluß.

Man sollte meinen, daß die Kernziele des Projektes im Sinne von Umweltschützern seien: „Sicherung von genügend Wasserressourcen gegen den Wassermangel, die Durchsetzung umfassender Maßnahmen gegen Überflutung, die Verbesserung der Wasserqualität während der Wiederherstellung des Ökosystems im Flußbecken, die Entwicklung der unmittelbaren Umgebung um die größten Flüsse und die Entwicklung der Kultur- und Freizeit-Umgebung an den Flüssen“.

Aber am Tag der Einweihung hielten „Bürgergruppen“ in Südkorea eine Pressekonferenz ab, in der sie das Vier-Flüsse-Projekt als „Turmbau zu Babel“ beschimpften und als ein „Symbol menschlicher Arroganz“, das im 21. Jahrhundert auf der koreanischen Halbinsel wiederholt werde. Auch international war Protest organisiert worden. Das zeigt einmal mehr, daß es unter dem Deckmäntelchen des „Umweltschutzes“ in Wirklichkeit darum geht, wirtschaftliche Entwicklung, die der Bevölkerung zugute kommen würde, zu verhindern.

Präsident Lee's lakonischer Kommentar: „Gegen historische Arbeiten gibt es immer Opposition.“

Nahrungsmittelkatastrophe durch Hochwasser in Südostasien

Während über die Verluste an Menschenleben und Sachschäden in Südost-Asien durch die massiven Regenfälle und Überflutungen viel berichtet wurde, wurden die katastrophalen Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Erzeugung bisher noch kaum beachtet.

In einem Bericht der UN-Organisation FAO wird die Lage in Laos, Kambodscha, Vietnam, den Philippinen und Thailand jetzt beschrieben. Offiziellen Schätzungen zufolge sind allein in Thailand 14 Millionen Morgen oder 12,5 % der Anbaufläche für Reis zerstört. Thailand ist der weltweit wichtigste Reisexporteur. In Kambodscha wurden 12 % der Reisfelder vernichtet; 7,5 % Prozent in Laos, 6 % auf den Philippinen und 0,4 % in Vietnam. Die FAO warnt, daß die Schäden jetzt gerade in die kritische Wachstumsphase und die Hauptsaison des Reisanbaus fallen.

Reisfelder sowie andere landwirtschaftliche Flächen der betroffenen Länder werden noch wochenlang unter Wasser stehen, da der Wasserpegel in diesen flachen Gebieten sehr langsam absinkt und aufgrund der ungeheuren Wassermengen der viermonatigen Monsunregenfälle, die fünfzig Prozent stärker waren als gewöhnlich. Außerdem sind den Überschwemmungen große Viehbestände zum Opfer gefallen. Allein in Thailand sind gegenwärtig 9,9 Millionen Stück Vieh gefährdet, so das Landwirtschaftsministerium, und diese Zahlen könnten noch steigen.

Mit großen Infrastrukturprogrammen, dem Bau von Dämmen und Wasserregulierungsprojekten wären solche sog. „Naturkatastrophen“ absolut vermeidbar! Und es ist klar: wir brauchen eine ganz andere wissenschaftliche Herangehensweise an globale Wetterphänomene, um die Menschheit in die Lage zu versetzen, sich adäquat vorzubereiten.