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Neue Solidarität
Nr. 42, 19. Oktober 2011

Aus Wissenschaft und Technik

Mars-Mission erfordert Technologiedurchbrüche und eine bessere Wirtschaft

Wladimir Popowkin, Vorsitzender der russischen Raumfahrt-Agentur Roskosmos sprach auf dem Kongreß der International Astronautical Federation, der vom 7. bis 10. Oktober in Kapstadt stattfand, über die Zukunft des russischen Raumfahrtprogramms. Mit der Einstellung des Space Shuttle und nach dem Absturz eines unbemannten Progress-Raumtransporters stand natürlich die unmittelbare Zukunft der Internationalen Raumstation (ISS) in Frage. Popowkin konnte mit der guten Nachricht aufwarten, daß bei der Inspektion einer Rakete gleicher Bauart wie jene, die kürzlich den Absturz des Progress-Raumschiffs verursacht hatte, keine Produktionsfehler gefunden wurden. Das eröffne die Möglichkeit, die personelle und materielle Versorgung der Weltraumstation wieder aufzunehmen. Popowkin sagte, daß ein gedrängter Zeitplan von Starts die Raumstation bis zum 21. Dezember zurück zur vollen Funktionsfähigkeit bringen würde. Aber er brachte auch sein Entsetzen über die Einstellung des amerikanischen Shuttle-Programms zum Ausdruck, da somit das Progress-Raumschiff die einzige Möglichkeit darstelle, die Raumstation zu versorgen: „Während andere Länder an neuen Raumfahrzeugen arbeiten, sind wir gezwungen, unser Augenmerk auf die Produktion von erprobten, aber doch vergleichbar alten Raumschiffen zu legen, nämlich Sojus und Progress.“

Popowkin könnte auf die vor kurzem bekanntgewordenen Pläne der NASA angespielt haben, eine Rakete für Reisen über den Erdorbit hinaus zu bauen, was aber bei der momentanen politischen und wirtschaftlichen Politik der Obama-Administration eine mehr als unrealistische Hoffnung ist. Popowkin lehnte Überlegungen ab, Kosmonauten zum jetzigen Zeitpunkt auf den Mars zu bringen. „Die Möglichkeit, Flüge zu Asteroiden oder zum Mars durchzuführen, liegt noch in weiter Ferne. Ihre Durchführung hängt nicht nur von der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, sondern auch vom technologischen Fortschritt ab.“ Rußland würde sich deshalb auf den Mond konzentrieren.

Da nicht genügend Mittel zur Verfügung stünden, habe man in Rußland beschlossen, die Produktion der Rus-M-Trägerraketen zu unterbrechen. Diese waren Teil eines ehrgeizigen Planes, ab 2015 Raumschiffe einer neuen Generation vom neuen Kosmodrom Wostotschnij zu starten. „Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß wir vorerst keine neuen Raketen benötigen. Wir werden jene, die wir bereits haben, weiter nutzen“, sagte Popowkin.

Von der Erforschung und dem tieferen Verstehen der Prozesse, die in unsere Galaxis und darüber hinaus stattfinden, hängt das Überleben der Menschheit ab. Die jetzige Politik, das Gemeinwohl dem bankrotten Weltfinanzsystem zu opfern, führt zur Demoralisierung weiter Bevölkerungskreise, nicht zuletzt auch vieler Mitarbeiter in der Luft- und Raumfahrt. Und damit wird produktives Potential mutwillig zerstört, ein Potential, daß wir für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft dringend benötigen. Anstelle des bankrotten monetären Systems brauchen wir jetzt ein stabiles Kreditsystem, daß Forschung und Entwicklung, den produktiven Aufbau der Nationen befördert.

Pazifischer Feuerring weiterhin aktiv und gefährlich

Seismische Aktivitäten stellen weiterhin eine Bedrohung von Millionen Menschen dar. Am 8. Oktober traf ein Erdbeben der Stärke 6 den Nordosten der Hauptstadt Nuku’Alofa des pazifischen Inselstaates Tonga. Das Epizentrum lag 173 Meilen nordöstlich der Stadt in einer Tiefe von 12,2 Meilen.

Während der darauffolgenden 48 Stunden wurden zwei weitere starke Erdbeben registriert. Ein Erdbeben der Stärke 5,6 erschütterte Japan am Montag (11. Oktober), wie der öffentliche Rundfunk NHK berichtete. Das Erdbeben um 11:46 Uhr wurde in Tokio wahrgenommen. Ein weiteres der Stärke 4,7 erschütterte am 9. Oktober erneut die Stadt Christchurch in Neuseeland.

Zusätzlich berichtete die Jakarta Post über die zunehmende Aktivität von sechs Vulkanen in Indonesien. Bei den Vulkanen handle es sich um Mount Tambora in West Nusa Tenggara, Anak Ranakan in Ost-Nusa Tenggara, Papandayan in West Jawa, Karangetang und Lokon in Nord Sulawesi und Anak Krakatau in der Sunda-Straße, erläuterte ein Sprecher des Nationalen Katastrophenschutzes. Diese Vulkane befänden sich auf Alarmstufe III, was bedeute, daß alle Parameter auf einen baldigen Ausbruch oder eine Katastrophe hinwiesen. Der Vulkan Anak Krakatau, dessen bekanntester Ausbruch im Jahr 1883 die gesamte von ihm geschaffene Vulkaninsel wegsprengte und um den inzwischen eine Sperrzone von zunächst zwei Kilometern eingerichtet wurde, erzeuge 5000 Erdstöße pro Tag.

Neueste Studien in Japan zeigen, daß es vor Erdbeben zu meßbaren elektromagnetischen Veränderungen in der Atmosphäre kommt, die von einem Frühwarnsystem als Anzeichen eines bevorstehenden Bebens registriert werden könnten. Dazu ist jedoch der Ausbau der Infrastruktur in Form von Satelliten und Meßstationen am Boden mit dem dazugehörigen Personal notwendig.

Der russische Wissenschaftler Sergej Pulinez, der zu ähnlichen Ergebnissen wie seine japanischen Kollegen gekommen ist, sprach im Juli 2011 bei der Konferenz des Schiller-Instituts zu diesem Thema.