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Neue Solidarität
Nr. 4, 26. Januar 2011

Tunesien: eine Zeitbombe geht hoch

Für die akute Krise in Tunesien, die Mitte Januar ausbrach und den langjährigen Präsidenten Ben Ali zum Rücktritt zwang, gibt es keine einfache Erklärung. Die Krise schwelt schon seit einiger Zeit überall im Maghreb, weil die schnell wachsende, junge Bevölkerung, gerade auch der gut ausgebildete Teil, keine sinnvolle Arbeit findet, während gleichzeitig die Lebensmittel- und Energiepreise explosionsartig steigen. 52% der Tunesier sind jünger als 25 Jahre, und die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen, auch Hochschulabsolventen, ist extrem hoch.

Die Lage muß noch weiter beobachtet werden, doch auch wenn berichtet wurde, daß Reste von Ben Alis Geheimpolizei in Gewaltausbrüche und Plünderungen verwickelt sind und die Medien von einer „Jasmin-Revolution“ sprechen, kann man bisher nicht davon ausgehen, daß das Geschehen von einem Teil des Regimes oder von außen, z.B. George Soros, gesteuert ist.

Lyndon LaRouche kommentierte die Lage: „Es betrifft viel mehr als Tunesien, es geht nicht um Tunesien per se. Man muß es in der allgemeineren Bedeutung beachten, ähnlich wie bei dem Attentat von Tucson. Es handelt sich um eine Überlebenskrise der ganzen muslimischen und afrikanischen Welt.“ Dies lasse sich weder auf „wirtschaftlich-soziale“ Probleme wie Teuerung und Arbeitslosigkeit noch auf „Machenschaften von außen“ à la Soros reduzieren.

sas


Lesen Sie hierzu bitte auch die Erklärung des französischen Präsidentschaftsbewerbers Jacques Cheminade in dieser Ausgabe.