|
|
Der Vorstand der Tennessee Valley Authority (TVA) stimmte am 18. August einstimmig für den Bau eines neuen Kernreaktors, der dritte innerhalb von zehn Jahren. Der Bau am Standort Bellefonte in der Nähe der Stadt Scottsboro, Alabama, wird beginnen, wenn 2013 das Kernkraftwerk Watts Bar fertiggestellt ist. Der Betrieb von Bellefonte soll dann 2018-20 beginnen.
Obwohl in der Region Gewerkschaften, Wirtschaft, Kirchen und Bürgervereinigungen überwältigend für die Kernenergie eintreten, stieß die TVA auf eine gut organisierte und finanzierte Opposition gegen die Fertigstellung des Reaktors Bellefonte. Aktivisten der Gruppe „Southern Alliance for Clean Energy“ protestierten vor TVA-Büros, veröffentlichten einen Bericht über angebliche technische Probleme des Standorts und versuchten, das Vorstandstreffen zu stören. Und auch die Wallstreet mischte sich auf ihre Weise ein, indem Standard & Poor's am 8. August die Kreditwürdigkeit der TVA herabstufte. Ein weiteres Beispiel für den Gleichschritt von Hochfinanz und Grünen, wenn es um die Zerstörung der produktiven Industrie geht.
Die TVA-Direktoren gingen in die Gegenoffensive mit Pressekonferenzen, einer Standortsbesichtigung für Politiker sowie Gastkommentaren in Zeitungen wie der New York Times.
Das Kernkraftwerk Bellefonte wurde in den achtziger Jahren schon zu mehr als 80% fertiggestellt. Etwa die Hälfte der Komponenten soll erneuert werden, damit man technisch auf dem neuesten Stand ist. Es wurde mit Recht argumentiert, daß die bisher fertige Infrastruktur an dem Standort fast 2 Mrd. Dollar wert sei und vom Steuerzahler schon bezahlt wurde.
Während andere Energiekonzerne gerne opportunistisch davon reden, daß die Kernkraft dem „Klimaschutz“ diene, betonten die TVA-Leiter schlicht:
Franklin Roosevelt, der die TVA als eine seiner ersten großen Gesetzesinitiativen einrichtete, wäre bestimmt hocherfreut.
eir