. Neue Solidarität 36/2011: „Nutzt all dieses Wasser - oder verzichtet auf Nahrung!“
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Neue Solidarität
Nr. 36, 7. September 2011

„Nutzt all dieses Wasser - oder verzichtet auf Nahrung!“

Der Landwirt Andy Olsen und der Ingenieur Wayne Voelz sprachen in der „LaRouche-Show“ über die Zerstörung der Landwirtschaft durch die grüne Infrastrukturpolitik.

In der LaRouche-Show, dem wöchentlichen Radioprogramm des LaRouche-Aktionskomitees, stand am 27. August der Aufruf zur Realisierung der Nordamerikanischen Wasser- und Stromallianz im Mittelpunkt der Diskussion. Vor dem Hintergrund der Verschlechterung von  Böden und Wasserwirtschaft in Nordamerika in den vergangenen, durch Monetarismus geprägten 40 Jahren und den Ausmaßen der gegenwärtigen Nahrungsmittelkrise ging es um die Tatsache, daß wir durch Glass-Steagall und daran anschließende Maßnahmen sofort eine politische Wende durchsetzen können und müssen. Den größten Teil der Diskussion - in der immer wieder sehr konkrete Beispiele angeführt wurden - bildete das Prinzip der wissenschaftlichen Ausrichtung der Land- und Wassernutzung zur Entwicklung der Wirtschaft.

Andy Olsen, ein führender Landwirt aus Minnesota, eröffnete das Programm mit Berichten über das gewaltige Ausmaß der jüngsten Hochwasserschäden im Missouri-Becken und am Unterlauf des Mississippi. All dieses Wasser könnte „einer guten Nutzung“ auf diesem Kontinent zugeführt werden“ - wenn da nicht die Spekulanten an der Wallstreet wären.

Olsen verurteilte die Umweltschutz-Bewegung als „Rammbock“ der Monetaristen, die „Verbrechen an den Bürgern“ begehen. Sie hätten das Ingenieurkorps der US-Armee, das für die Unterhaltung der Wasserstraßen zuständig ist, „vergrünt“, und das Wasser aufgestaut, um Lebensräume für den Blaßstör und den Regenpfeifer zu schaffen, anstatt die Deichsysteme auszubauen und zu verbessern. Innerhalb einer Stunde habe das Hochwasser diese grünen „Habitate“ hinweggespült, und die Ortschaften und Felder wurden überflutet. Dies sei eine „vom Menschen gemachte Katastrophe“.

Wayne Voelz, der zusammen mit LPAC an der Weiterentwicklung des NAWAPA-Konzeptes arbeitet und sich erst jüngst in Montana aufgehalten hatte, war aus Arizona zugeschaltet. Er legte dar, wie in den „vergangenen 25 Jahren des Übergangs von einem produktiven zu einem finanziellen System der Landwirtschaft“ der „Eigenwert des Landes“ - der paradoxerweise durch das Eingreifen des Menschen geschaffen wird - gesunken sei. Anstatt die Nutzung des Wassers auf dem Land durch die Intervention des Menschen mit Hilfe künstlicher Bewässerung, verschiedenen Einrichtungen zur Wasserregulierung etc. immer weiter zu verbessern, bis hin zu einer völligen Steuerung des Wasserflusses - sei die Verwendung des früher produktiv genutzten Landes immer mehr „Erholungszwecken“ gewichen. Man habe Wassernutzungsrechte aufgegeben und das Land immer weiter unterteilt. Statt mit zentral gesteuerter Bewässerung arbeite man immer mehr mit örtlichen Brunnen. Die Dach-Trespe (ein minderwertiger Süßgras-Neophyt) breite sich aus und die früher hochorganisierte, produktive Landschaft werde immer mehr zerrissen.

Anhand vieler interessanter Beispiele berichtete Olson über die Aufwertung des Agrarlandes nach der Gründung des Bodenerhaltungsrates im Jahr 1935 durch Präsident Franklin Roosevelt. Im Rahmen von Kostenteilungsplänen wurden auf den Farmen des mittleren Westens viele Meilen Entwässerungsrohre verlegt. Die Bezirke schufen Entwässerungsgräben, es wurde die Anlage von Terrassen gefördert etc., sodaß man endlich die Lößböden am Mittellauf des Missouri mit großen Erträgen nutzen konnte. Auch die Topographie in Olsons eigenem „Prärieloch“ sei dadurch dramatisch verbessert worden. Aber mit dem Aufkommen der Grünen werde all dies nun angegriffen. So interveniere beispielsweise das Landesministerium für Umweltressourcen im Bundesstaat Minnesota, um Farmer beim Aufkauf von Farmland zu überbieten, die Wehre brechen zu lassen und flache Sümpfe zu schaffen.

Voelz betonte, daß das NAWAPA-Projekt hingegen zu einer Verdoppelung der landwirtschaftlichen Nutzfläche in den westlichen Bundesstaaten führen würde, indem es neues Wasser zur Entwicklung des Westens heranführt und eine völlig neue Plattform für einen Wiederaufbau der produktiven Wirtschaft schafft.

Wenn wir das nicht tun, dann bereiten Sie sich darauf vor, ohne Lebensmittel auszukommen! Olson erklärte, wie das System der Nahrungsmittelproduktion durch die „Räuber“ der Londoner City und der Wall Street unterminiert wurde, die die Märkte manipulieren, viele Landwirte zum Aufgeben zwingen und die Einführung der zerstörerischen grünen Windfarmen und Biotreibstoffe durchsetzen. Cargill, Monsanto und Genossen haben sogar die Landwirtschaftsschulen und Universitäten unterminiert. Heute gibt es nur noch einen einzigen Pflanzenpathologen an der Universität von Minnesota, der Heimatuniversität des Nobelpreisträgers Norman Borlaug.

Sie können sich die Radiosendung im Internet unter www.larouchepub.com/radio (im englischen Original) anhören. Den Artikel „NAWAPA, Landwirtschaft und die Nahrungsmittelkrise“ von Wayne Voelz erschien in der Neuen Solidarität 23/2011.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Dossier zur Nahrungsmittelkrise
- Neue Solidarität Online