Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 23, 8. Juni 2011

Überschwemmungen und Tornados in den USA gefährden Nahrungsmittelversorgung

Die extremen Wetterverhältnisse im „Farmgürtel“ der USA haben in Verbindung mit der Untätigkeit der Regierung Obama die Voraussetzungen für dramatische Nahrungsmittelknappheit und extrem hohe Nahrungsmittelpreise geschaffen. Die verschiedenen Hilfsorganisationen - die Notstandsbehörde FEMA, Küstenwache, Pionierkorps der Armee und örtliche Helfer - tun ihr bestes, aber es fehlt ihnen an Mitteln und Befugnissen, und das Weiße Haus hat sie angewiesen, das Ausmaß der Katastrophe zu verschleiern. Das Landwirtschaftsministerium beschönigt bewußt die Folgen für die Ernte.

Unabhängigen Schätzungen zufolge kann bis zur Hälfte der diesjährigen Reisernte in den USA ausfallen, da 75% des Anbaus in den durch Überschemmungen gefährdeten Gebieten am Unterlauf des Mississippi stattfindet. Hinzu kommt ein Rückgang der Weizenernte in den Staaten der High Plains, die im Süden durch Dürre, im Norden durch Kälte und Nässe geschädigt sind. Beim Mais sind in einem der großen Maisanbaustaaten, Ohio, erst 11% der Saat ausgebracht, während es sonst um diese Jahreszeit schon 80% sind. Unterdessen steigen die Kosten für die Nutztierproduktion (Rinder, Schweine und Geflügel) immer weiter, sei es für Futter, Schutz gegen Unwetter oder Vermarktung.

Da die USA weltweit zu den Hauptexporteuren von Getreide gehören, ist die Bedrohung für die weltweite Nahrungsmittelversorgung nicht zu unterschätzen, insbesondere angesichts der derzeitigen Dürre in Europa.

Es wäre - sogar noch zu diesem späten Zeitpunkt - möglich, Notmaßnahmen zu ergreifen, um Nahrungsmittelverknappungen entgegenzuwirken, aber dazu ist eine radikale Änderung der Politik des Weißen Hauses notwendig. Farmer und ihre Vertreter könnten die Einzelheiten einer solchen Wende ausarbeiten, etwa ein Verbot spekulativer Aktivitäten an den Warenbörsen.

Aber Präsident Obama reagiert nicht. Tatsächlich war der Präsident, während die mittleren Bundesstaaten von einer Welle von Überschwemmungen und Tornados getroffen wurden - allein in Joplin/Missouri wurden 200 Menschen getötet - in London, wo er bei Ihrer Majestät der Königin zum Tee geladen war, während seine Regierung zur gleichen Zeit weitere Kürzungen im Haushalt vornahm. Zu den gekürzten Ausgaben gehören auch wichtige Unterstützungsgelder für die Wetterbeobachtung und -vorwarnung, Katastropheneinsätze und Nothilfen für die Landwirtschaft, mit denen die Nahrungsmittelversorgung geschützt und sichergestellt werden sollte.

Auch wenn Präsident Obama bisher 27 Notstandsgebiete in 18 Bundesstaaten offiziell anerkannt hat, hat er keine zusätzlichen Gelder für Notmaßnahmen beantragt, während schon jetzt klar ist, daß die Kassen der FEMA spätestens im Frühjahr 2012 leer sein werden, und der Kongreß noch keine weiteren Mittel bewilligt hat.

Hinzu kommt, daß durch die Kürzungen in den Budgets für die NASA und die Nationale Ozean- und Atmosphären-Behörde (NOAA) für die Haushaltsjahre 2011 und 2012 in letzter Zeit drei Satellitengruppen (GAES, DESDynI und Demeter), die wesentlich sind für die Beobachtung der Sonne, der Sonnenwinde und von Erdbeben-Vorboten, praktisch stillgelegt wurden.

Darüberhinaus hat das Weiße Haus die NASA angewiesen, auch die fünf Satelliten des CLARREO-Systems bis auf weiteres „zu vertagen“. Dieses System war dazu entworfen worden, äußerst genaue Daten über die Wechselwirkung der Sonnenstrahlung mit der Erde zu sammeln.

eir