|
|
Unter der Überschrift „Vorzeichen von Erdbeben“ berichtete das staatseigene Radio Stimme Rußlands am 9. Mai, daß russische und ausländische Experten gemeinsam Erdbebenvorzeichen untersuchen werden. Auf europäischer Seite nehmen an dem Projekt Deutschland, Italien und die Türkei teil, assoziierte Mitglieder sind die NASA und Griechenland. Rußland ist vertreten durch den Raumfahrtkonzern Russians Space Systems, das Fedorow-Institut für angewandte Geophysik und das Puschkow-Institut für Erdmagnetismus, Ionosphäre und Radiowellenausbreitung.
Die Initiative ist ein wichtiger Schritt hin zu der „Multi-Parameter-Methode“ für Erdbeben-Frühwarnung, die Forscher beim Treffen der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU) im April in Wien vorgeschlagen haben und für die sich die LaRouche-Bewegung international einsetzt. In dem Radiobericht hieß es: „Bereits 2006 baute Russian Space Systems ein Netz von Bodenstationen, um die Ionosphäre über der Insel Sachalin zu beobachten. Die Wissenschaftler analysierten Veränderungen in den oberen Atmosphärenschichten, die durch seismische Aktivitäten hervorgerufen wurden. Seitdem haben russische Satelliten mehr als einmal Ionosphärenstörungen vor Erdbeben registriert. Sieben Stunden vor dem ersten Erdstoß in Japan entdeckten Wissenschaftler ähnliche Anomalien über dem Ort des bevorstehenden Unglücks. Zu dieser Zeit wußten die russischen Experten nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollten. Wissenschaftler dachten, es sei zu früh, unterirdische Erdstöße nur aufgrund der Beobachtung der Ionosphäre vorherzusagen. Sie hielten es nur für Anzeichen gewisser Vorkommnisse im Erdinneren. Für eine fundierte wissenschaftliche Vorhersage von Erdbeben wird ein ganzes System umfassender Untersuchungen von Erdbeben-Vorzeichen benötigt.“
Deshalb wird nun im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes mit der EU ein internationales Luft- und Raumfahrtüberwachungs-System geschaffen. Der Leiter und Chefkonstrukteur dieses russischen Weltallsystems, Juri Urlitschitsch, wird zitiert: „Dieses System wird Menschen vor Erdbeben sowie anderen Katastrophen warnen, wie der Gefahr von Meteoriten, Tsunamis und anderen Bedrohungen natürlicher und anthropogener Art. Ich kann Ihnen ein eindrucksvolles Beispiel geben: von 1900 bis heute sind 36 Millionen Menschen durch Naturkatastrophen umgekommen.“ Geplant sei, die Ionosphäre mit Minisatelliten von weniger als 10 kg Gewicht zu überwachen und auch existierende Satelliten hinzuzuziehen, deren Bodenstationen man mit speziellem Zubehör ausrüstet.
Das Projekt wird von der EU finanziert, und Italien wird es für die EU koordinieren. Die Erdbebenforschung hat in Italien eine lange Tradition und leistet dort gute Vorarbeit. Dies hat sich vor kurzem bestätigt, als im April Forscher aus Perugia deutliche Anzeichen für ein bevorstehendes Erdbeben feststellten, welches 24 Stunden später am 23. April mit einer Stärke von 3,3 auf der Richterskala ausbrach.
Die elektromagnetischen Signale wurden in einer Meßstation in Città di Castello gemessen, die dafür eingerichtet ist, Wellen mit sehr niedriger Frequenz und sehr großer Amplitude zu orten. Solche Wellen gehen von dem für diese Region typischen Kristallgestein aus, wenn es seismischen Erschütterungen ausgesetzt ist.
eir