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Neue Solidarität
Nr. 18, 4. Mai 2011

Unser kreatives Universum

In seinem Internetforum vom 19. April sprach Lyndon LaRouche über die Gefahren für die Menschheit durch den Wirtschafts- und Finanzkollaps und durch die Welle astrophysikalisch bedingter Naturkatastrophen.

„Unser kreatives Universum“ lautete der Titel des jüngsten Internetforums mit Lyndon LaRouche am 19. April. Die Menschheit sei derzeit mit zwei wichtigen Fragen konfrontiert, begann LaRouche.

Wir sehen eine Abwertung. Bestimmte Finanzinstitute drücken den Wert des US-Dollars und anderer Währungen in aller Welt nach unten. Das System bricht zusammen... Die Lage ist jetzt reif für ein allgemeines Erlöschen der Zivilisation...

Der Einbruch des wahrgenommenen Wertes des US-Dollars, der mit einer Reihe anderer Werteinbrüche einhergeht, zeigt uns, daß wir uns jetzt am Beginn einer allgemeinen Zusammenbruchskrise befinden, die von Hyperinflation getrieben ist. Das läuft schon. Das lesen Sie nicht in der Zeitung, aber Sie lesen es in den Gesichtern ihrer Nachbarn, wenn sie von ihrer Arbeit reden, wenn sie über die Lebensmittelpreise reden usw.“

Das wisse eigentlich jeder in Amerika, der bei klarem Verstand und auf dem laufenden sei. Aber in der transatlantischen Welt sei nur ein Teil der Menschen, vor allem unter den ca. 25-45jährigen, bereit, sich den realen Gefahren, die der Menschheit drohen, zu stellen und dagegen aktiv zu werden. Die ältere Generation reagiere dagegen eher irrational: „Sie wollen eine Realität, die in ihre traditionelle Tagesordnung hineinpaßt. Aber was in der heutigen Welt geschieht, stimmt mit dieser herkömmlichen Tagesordnung der Nachkriegsgeneration nicht überein. Deshalb gibt es nur sehr wenige über 60-65 Jahren, die auf die Realität der heutigen Welt eingestellt sind...“

Obama muß gehen!

Dieser Zusammenbruch erfolge in der transatlantischen Gemeinschaft, aber auch die asiatischen Länder wie China, Indien, Japan usw. könnten einen kettenreaktionsartigen Kollaps des transatlantischen Systems nicht überstehen. Das britische System sei reif für den Zusammenbruch. „Die Vereinigten Staaten werden untergehen, wenn der derzeitige Präsident nicht abgesetzt wird.“ Der Präsident müsse auf der Grundlage von Abschnitt 4 des 25. Verfassungszusatzes wegen Amtsunfähigkeit abgesetzt werden. Ohne das sei alles andere nicht der Diskussion wert. „Ohne die plötzliche, schnellstmögliche Entfernung dieses Präsidenten aus dem Amt wird es keine Vereinigten Staaten mehr geben.

Wenn Sie über andere Fragen reden wollen: Vergessen Sie es. Wir sind im Krieg! Die Frage ist, werden wir diesen Krieg verlieren oder gewinnen? ... Sind Sie bereit, die Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind, um den Krieg zu gewinnen?“ Wer in den USA nicht bereit sei, sich dementsprechend zu entscheiden und zu handeln, der „pfeift auf die Vereinigten Staaten“. Solche Menschen lebten in einer Traumwelt außerhalb der Wirklichkeit.

Vordringlich sei jetzt, in den USA das Glass-Steagall-Gesetz zur Trennung zwischen regulärem Bankgeschäft und Spekulation, das jetzt wieder vorgelegt wurde, wieder in Kraft zu setzen. „Setzt es in Kraft, redet nicht lange darüber, tut es einfach!“ Das sei die einzige Lösung für den Kollaps des Systems. Es wäre auch schon ausreichend, um den inzwischen ziemlich unbeliebten Obama zu stürzen. „Die Wiederinkraftsetzung von Glass-Steagall im Kongreß - schon die Verabschiedung des Gesetzes, selbst wenn der Präsident sein Veto dagegen einlegt - wird eine Kettenreaktion auslösen, die dieses Land retten kann.“

Es müsse dann zwar noch mehr getan werden, aber der Glass-Steagall-Standard sei dafür die Voraussetzung. „Die Zeit ist gekommen, wo man nicht länger bloß über die Dinge reden kann. Die Zeit ist gekommen, wo man etwas tun muß.“

Was uns das Universum sagt

Dann kam LaRouche auf die zweite große Herausforderung für die Menschheit zu sprechen, eine Prognose von anderer Art, in Hinsicht auf Vulkane, Erdbeben und ähnliche Phänomene. Es sei zwar vieles über die Ursachen noch unbekannt, aber „wir wissen etwas über den Trend. Wir wissen, daß es eine möglicherweise sehr ernste Gefahr für die Lebensbedingungen, für den Fortbestand der Menschheit gibt. Das ist eine Tatsache. Wir wissen nicht, was die endgültige Antwort, was das Endresultat dieses Kampfes sein wird. Aber wir wissen, wie wir diesen Kampf angehen müssen, um die Bedingungen zu erhalten, unter denen die Menschheit überleben kann.“

Der Vorteil der Menschen sei, daß sie kreativ denken können - Tiere können das nicht. „Wir sehen, wie Tiere auf ein Erdbeben oder ein ähnliches Ereignis reagieren: Sie geraten in Panik.“ Allein der Mensch könne vernünftig denken.

Das gesamte Universum sei schöpferisch, betonte LaRouche. „Es entwickelt sich ständig weiter. Die Richtung dieser Evolution ist teilweise destruktiv, insgesamt aber schöpferisch. Die Geschichte der Erde ist kreativ, das zeigt uns das Studium der Fakten aus Millionen Jahren Erdgeschichte. Sie ist zu einem höheren Zustand vorangeschritten und hat als einen höheren Zustand die Menschheit als Phänomen hervorgebracht. Sie versetzt die Menschheit durch eine der Menschheit eigene schöpferische Kraft in die Lage, zu immer höheren Leistungen voranzuschreiten. Alles ist kreativ. Die Erde ist kreativ. Die sogenannten unbelebten Objekte sind kreativ. Das gesamte tierische Leben ist kreativ. Aber nur der Mensch ist bewußt kreativ - oder sagen wir, nur dem Menschen ist es erlaubt, vorsätzlich kreativ zu sein, er ist dazu ausgerüstet, vorsätzlich kreativ zu sein.“

Die Frage stelle sich, ob die Menschheit die bevorstehenden Veränderungen in ihrer galaktischen Umgebung überleben könne. Die Natur der Gefahren an sich sei zwar bekannt. „Aber wir haben noch keine Antwort darauf. Wir haben nur eine sehr allgemeine Antwort: daß die menschliche Kreativität, wenn sie wirksam eingesetzt wird, Wunder vollbringen kann, die auf keine andere Weise möglich sind.“

Aber dazu müsse man die „Grünen“ loswerden. „Wir müssen uns von denen befreien, die uns ,zurück ins Grüne’ führen wollen. Wir brauchen die Kernkraft, wir brauchen die Kernfusion, und wir müssen ein Schwergewicht auf fortgeschrittene Technik legen - Technologien, die noch nicht üblich sind, die aber, wie wir hoffen, noch üblich werden. Wir müssen das tun, um die Kraft der Menschheit pro Kopf und pro Quadratkilometer Landfläche zu steigern. Wir müssen die Kraft des Menschen steigern, um das Sonnensystem um uns herum beeinflussen zu können! Wir müssen die Kraft des Menschen steigern, damit wir, hoffentlich, irgendwann das beeinflussen können, was in der Galaxis geschieht.“

Es sei zwar beim derzeitigen Stand des Wissens und der Fähigkeiten der Menschheit nicht sicher, ob wir die Menschheit retten können, aber grundsätzlich liege es in der Natur des Menschen, Probleme dieser Art zu meistern.

„Und das bedeutet eine Menge Kernkraft. Es bedeutet Kernfusion. Es bedeutet Verkehrsmittel, Massenverkehrsmittel, wie wir sie noch nie gesehen haben. Es bedeutet ein völlig neues Bildungssystem, nicht so eines, wie wir es jetzt haben. Sicher, wir haben einige Lehrer, die gute Arbeit leisten, aber das, womit sie arbeiten müssen, die Themen: das muß verbessert werden, und ich bin mir sicher, daß viele Lehrer sehr froh darüber wären, sich an so etwas zu beteiligen, vor allem mit guten Schülern.“

Wir stehen also, faßte LaRouche nochmals zusammen, vor zwei existentiellen Krisen. Als erstes müsse der Präsident abgesetzt werden. „Dazu muß man einige Mitglieder des Kongresses ermutigen, keine faulen Kompromisse mehr zu machen, sondern zu tun, wovon sie wissen, daß es getan werden muß. Das ist wie in einem Krieg. Wenn man sich entscheidet, einen Krieg zu führen - und wir führen weltweit einen Krieg gegen den britischen Einfluß -, dann verhandelt man nicht über jedes Schützenloch. Man will den Krieg gewinnen, und man plant den Kampf und führt den Kampf so, daß man den Krieg gewinnt. Das ist es, was wir tun müssen...

Dazu brauchen wir so etwas wie eine Armee, und diese Armee sind die amerikanischen Bürger, die den Kongreßmitgliedern einen Tritt in den Hintern geben. Verpaßt ihnen diese ,erhebende’ Behandlung! Sagt ihnen: ,Keine Kompromisse mehr! Wir wollen eine ganz klare Sache von euch. Wir wollen, daß ihr wieder für Franklin Roosevelts altes Glass-Steagall-Gesetz von 1933 stimmt! Und wenn ihr das nicht tut, dann verschwindet aus dieser Stadt, verschwindet aus diesem Land, denn dann habt ihr die Vereinigten Staaten verraten!’“ Mit Glass-Steagall werde das Bankensystem von der Last der Bankenrettungspolitik befreit, und Präsident Obama würde aus dem Amt getrieben.

Im Verlauf der anschließenden Diskussion betonte LaRouche dann, daß ein Teil der gut 20 Billionen Dollar, die man verschwendet habe, um Banken zu stützen, statt dessen eingesetzt werden könne, um wichtige Projekte zu finanzieren, um die Wirtschaft wieder aufzubauen. Eine Glass-Steagall-Reform, so LaRouche, würde die US-Regierung in die Lage versetzen, rund 15 Billionen an Kredit auszugeben. „Bedenken Sie, was das bedeuten würde für die Beschäftigung, für den Fortschritt des NAWAPA-Projektes und die Schöpfung von Kredit für die notwendigen Reparaturen in der Infrastruktur, insbesondere an Orten, die jetzt unmittelbar von Erdbeben, Tornados oder anderen Stürmen bedroht sind. Den Bundesstaaten, die jetzt bankrott sind, könnte geholfen werden bei ihrem Schulwesen, Krankenhäusern und Sozialprogrammen.“

Europa befinde sich im Zusammenbruch, seine Lage sei noch hoffnungsloser als die der Vereinigten Staaten, aber wenn die USA Glass-Steagall wieder in Kraft setzen, „dann werden wir auch Europa retten. Wir werden die transatlantische Region retten und wieder Stabilität herstellen... Geld wird nicht mehr der Maßstab des Wertes sein. Geld wird dazu dienen, einen Wert zu übermitteln, aber nicht mehr sein Maßstab sein.“

Dazu brauche man ein System fester Wechselkurse, aber nicht als reines Währungssystem, sondern als Kreditsystem. „Die meisten Leute kennen den Unterschied nicht, aber sie werden die praktische Wirkung dieser Änderung sehr schnell erkennen. Sie werden nicht wirklich verstehen, warum und wie es funktioniert, aber es wird funktionieren. Und sie werden sehr schnell sehen, daß es funktioniert, wenn sie sehen, daß die Inflation unter Kontrolle ist. Dann werden sie sehen, daß es ein System fester Wechselkurse gibt, daß die Preise zwischen den Nationen in vernünftiger Weise organisiert sind, daß die Zinsen niedrig sind. Daß langfristige Kreditsysteme für Investitionen in Gang kommen, daß die Industrieproduktion, das landwirtschaftliche Produktionspotential und die Entwicklung der Umwelt alle auf langfristiger Grundlage einhergehen - über 50 Jahre hin. Es wird wahrscheinlich 50 bis 100 Jahre dauern, den Planeten wirklich wirtschaftlich so in Ordnung zu bringen, wie es geschehen muß. Aber wir können jetzt damit anfangen.“

Die Alternative, betonte LaRouche, sei eine Hyperinflation, ähnlich wie Deutschland sie 1923 erlebte, wo das Geld seinen Wert verliert. „Unter diesen Umständen wird man sehr gerne tun, was Franklin Roosevelt getan hat, nämlich im Moment der Krise für eine politische, gesetzliche Lösung zu sorgen, die einen Aufschwung herbeiführt. Mit anderen Worten, wir ändern den Kurs der gesamten Welt und stellen ganz einfach wieder Vertrauen her, indem wir Glass-Steagall durchsetzen, den Präsidenten hinauswerfen und dann daran gehen, das Bretton-Woods-System wieder herzustellen - als Kreditsystem, nicht als monetäres System.“

China sei für ein System fester Wechselkurse, „denn China ist entschlossen zu einer langfristigen Entwicklung. Langfristige Entwicklung ist für China eine Überlebensfrage: Es hat eine große Bevölkerung, die sich aus dem eigenen Land, mit eigenen Mitteln nicht erhalten kann. Es muß sich entwickeln, es muß sich auf ein Niveau entwickeln, wo es in seiner Entwicklung eigenständig wird. Wir können durch ein System fester Wechselkurse diesen Zustand herstellen und einige der großen Maßnahmen verwirklichen, die dazu notwendig sind.“

Langfristige Ziele

„Wir müssen die Probleme dieses Planeten lösen und das langfristige Überleben der Menschheit sicherstellen... Ich weiß noch nicht genau wie, aber ich habe eine Idee, wie man es angehen kann. Ich habe eine sehr klare Vorstellung von dem Bildungssystem und den wissenschaftlichen Forschungsprogrammen und Investitionsprogrammen, die uns in diese Richtung führen werden... Wir brauchen eine Entschlossenheit zu wissenschaftlichen Entdeckungen, zum Fortschritt in wissenschaftlichen Entdeckungen. Und wissenschaftliche Entdeckungen bedeutet, mindestens drei Generationen in die Zukunft vorauszudenken.“

Man sollte über Investitionen für die kommenden 100 Jahre nachdenken, über vier Generationen. Wir sollten mit Blick auf das Ende des Jahrhunderts planen, beispielsweise vom Standpunkt der Ingenieure und langfristiger Investitionen. „China baute den Dreischluchtendamm, daß ist eine Jahrhundert-Investition! Sie wird über ein Jahrhundert gebraucht. Und man wird ihn noch deutlich verbessern müssen. So arbeitet die Menschheit im allgemeinen in unserer Zeit, was die jahrhundertelangen Investitionen angeht.“

Im Energiebereich „haben wir die Kernkraft. Wir haben den Fuß in der Tür im Bereich der Kernfusion als Energiequelle. Wir denken an Materie-Antimaterie-Reaktionen, über die wir schon etwas wissen, auch wenn wir bisher noch keine konkrete Idee für irgendwelche Anlagen entwickelt haben. Und wir wissen, daß wir irgendwann darüber hinaus gehen müssen. Das ist alles implizit schon in einem Papier enthalten, das 1854 verfaßt wurde von [Bernhard] Riemann in seiner Habilitationsschrift, die im wesentlichen in diese Richtung weist. Er blickt dort implizit auf 100 Jahre, auf ein ganzes Jahrhundert im Sinne der Rolle der Menschheit im Universum.“

Die Menschheit müsse, in Zusammenarbeit zwischen souveränen Nationalstaaten, deren politische Führung ein ganzes Jahrhundert in die Zukunft vorausblickt, langfristige Projekte angehen. „Das wird unsere Mission im Leben sein. Das wird unser Gefühl für den Wert unseres eigenen Lebens sein... Wir brauchen nicht alle Antworten für die Zukunft. Aber wir müssen in die Zukunft vorausdenken, mindestens 100 Jahre, und daran, wohin wir diese Zukunft führen wollen. Und wenn wir dorthin kommen und das tun, dann haben Sie das Recht, zufrieden zu sein, daß Sie leben und gelebt haben, denn dann bedeutet Ihr Leben etwas, und das nicht nur für Ihr Ego. Es bedeutet etwas für Ihr Gefühl als Mensch in der Gesellschaft, als wichtige, funktionelle Person in der Gesellschaft, die eine Mission in dieser Gesellschaft ausführt, für diese Gesellschaft - was immer diese mysteriöse Mission, nämlich die Existenz der menschlichen Gattung an sich, sein mag. Wir haben darauf noch keine endgültige Antwort. Aber trotzdem - schauen Sie auf die Zukunft! Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden die letzte Antwort vielleicht irgendwann finden. Aber bis dahin werden wir unsere Lebensaufgabe genießen.“

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- Internetseite des Schiller-Instituts
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