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Mit dem weiteren Verfall der Eurozone wächst die Hysterie der imperialen Finanzoligarchie gegen diejenigen, die für ein Ende der Spekulation und die Stärkung der Realwirtschaft eintreten. Jüngstes Beispiel dafür sind die Attacken auf Italiens Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, der sich für die Wiedereinführung des Trennbankensystems (Glass-Steagall) stark macht. Daß die Vertreter der Inter-Alpha Gruppe und der Londoner City den Angriff auf Tremonti mit Seitenhieben auf Lyndon LaRouche verbinden, kann nicht weiter verwundern, steht doch LaRouche in der vordersten Front im Kampf für eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung und ein reguliertes Finanzsystem mit festen Wechselkursen.
Bereits im Februar wurde von Londons Freunden in Italien der Versuch unternommen, den durch Sex-Skandale angeschlagenen Regierungschef Berlusconi zu bewegen, den äußerst populären Tremonti in die Wüste zu schicken und die Wirtschaft durch mehr Deregulierung und Privatisierung zu „stabilisieren“. In der jetzt angelaufenen zweiten Phase trat der neue Landwirtschaftsminister Giancarlo Galan in einem am 21. April veröffentlichten Interview in der Tageszeitung Il Giornale gegen Tremonti in den Ring. Galan behauptete, Berlusconi würde die nächsten Wahlen verlieren, solange er den „Sozialisten“ und „Antiliberalen“ Tremonti im Kabinett behielte.
Am nächsten Tag erschienen weitere Artikel über Tremonti und sein „Pantheon“, das aus vier Persönlichkeiten bestehe: Alexander Hamilton, John Maynard Keynes, Jean-Baptiste Colbert und Lyndon LaRouche. In der Kurzdarstellung über LaRouche schreibt Il Giornale nach dem Hinweis, daß Lyndon LaRouche sich seit 1976 achtmal um die US-Präsidentschaft beworben habe: „Seine Gegner sehen in ihm einen unbelehrbaren Marxisten-Leninisten. Seine Unterstützer verstehen ihn als den eigentlichen Gegner der Kräfte, die eine imperiale Weltregierung im Gewande einer liberalen Matrix errichten wollen. LaRouche behauptet, daß ,das jetzige Finanzsystem hoffnungslos bankrott’ ist. Er stand in Kontakt mit Tremonti, der nach eigenen Aussagen die antiliberalen und antimarxistischen Schriften von LaRouche sehr aufmerksam studiere.“
Galan arbeitete vor seinem Eintritt in die Politik für Berlusconis Verlagsimperium Publitalia. Chef von Publitalia war damals der Synarchist und Mussolini-Bewunderer Marcello dell’Utri, dessen Verurteilung wegen Kontakten zur Mafia gegenwärtig vor Italiens oberstem Gerichtshof verhandelt wird. Die untere Instanz hatte eine siebenjährige Haftstrafe ausgesprochen. Galan selbst kommt aus der von Benedetto Croce gegründeten Liberalen Partei Italiens. Er war von 1995-2010 Gouverneur von Venetien.
Bis jetzt ging der Schuß gegen Tremonti und LaRouche nach hinten los. Die Regierungskoalition (PdL und Lega Nord) steht in großer Mehrheit zu Tremonti. Vertreter der Lega Nord riefen Berlusconi auf, Galan zur Raison zu bringen. Der Europaabgeordnete Matteo Salvini (Lega Nord) warnte in einem Interview, die Attacken auf Tremonti gefährdeten die Regierung. Der Fraktionschef der PdL in der Abgeordnetenkammer rief Galan zur Ordnung, ohne sich direkt für seinen Parteikollegen Tremonti einzusetzen. Il Giornale steht jetzt in der Riege der regierungsfreundlichen Presse ziemlich isoliert da. Tageszeitungen wie Il Tempo unterstützen den Finanzminister und La Stampa zieht das Fazit: „Tremontis Position ist jetzt gestärkt“.
In einer kurzen Replik (Doppio Croce: Il Giornale, siehe http://www.larouchepac.com/node/18020) schreibt LaRouche, die Angriffe gegen ihn in Il Giornale seien für sich genommen vollkommen belanglos, würden aber ein um so deutlicheres Bild vom geistigen Zustand in London zeichnen, wo man alles versuche, um den drohenden kettenreaktionsartigen Kollaps des Eurosystems so zu steuern, daß das Vereinigte Königreich ihn unbeschadet überstehe. Die sofortige Wiedereinführung des Glass-Steagall- Trennbankensystems sei die einzige Möglichkeit, den sinnlosen Bankenrettungspaketen und damit Londons Inter-Alpha-Gruppe ein schnelles Ende zu bereiten und mit dem Wiederaufbau der Weltwirtschaft im Sinne des Gemeinwohls zu beginnen.
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