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Neue Solidarität
Nr. 16-17, 20. April 2011

Die Galaxis als anti-entropisches Prinzip

Am 6. April haben Lyndon LaRouche, Sky Shields, Oyang Teng und John Hoefle (Moderator) im „Weekly Report“ von LPAC-TV über die wissenschaftlichen Herausforderungen der Erdbebenvorhersage und damit zusammenhängender politischer Fragen diskutiert. Es folgen die wichtigsten Passagen.

Lyndon LaRouche: Wir haben eine interessante Situation, in der es um die Frage geht, ob man Erdbeben vorhersagen kann. Es ist inzwischen nachgewiesen, daß Erdbeben tatsächlich vorhersagbar sind. Es wurden Vorhersagen gemacht und bestätigt. Allerdings gibt es auch eine Gruppe sogenannter „Experten“, die aber in Wirklichkeit nur Experten im Lügen sind, und das noch nicht einmal sehr überzeugend. Der offizielle Urheber dieser Lügen ist - abgesehen vom Britischen Empire selbst - der Präsident der Vereinigten Staaten. Daraus folgt, daß es für uns unmöglich ist, die Menschheit vor den Folgen von Erdbeben zu schützen, solange Obama Präsident bleibt.

Viele Leute geben hierbei zu bedenken, es sei aber „nicht praktikabel“, Obama aus dem Amt zu jagen. Was heißt hier „nicht praktikabel“? Sie meinen, es sei nicht praktikabel, uns vor einer Politik zu schützen, die die Menschheit auszurotten droht?

Derzeit findet in Wien die Generalversammlung der Europäischen Geowissenschaftlichen Union statt, auf der es auch um Erbebenvorhersage geht, und wir wissen aus der Geschichte, daß man schon seit langer Zeit Erdbeben vorhergesagt hat. Oftmals hat man nicht genau verstanden, wie es funktionierte, aber es war klar, daß es funktionierte, und die Leute hatten recht. Wenn also die Vorhersagemethoden nicht verbessert werden bzw. sie nicht eingesetzt werden dürfen, weil es der Präsident der Vereinigten Staaten nicht zuläßt, dann werden infolgedessen viele Amerikaner sterben, weil dieser Präsident noch Präsident ist. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Derzeit entwickeln sich sehr rapide bessere Vorhersagemöglichkeiten. Sie sind nicht vollkommen und werden es wahrscheinlich auch nie sein, aber wir sind inzwischen erheblich besser gerüstet als noch vor einigen Monaten. Viele Erkenntnisse liegen vor, aber sie wurden bisher nicht zusammengeführt, man hat nicht darüber diskutiert und es fehlte an Ereignissen zum Beispiel im Pazifischen Becken, an denen man die Bedeutung der Erkenntnisse hätte demonstrieren können...

In Japan hat es beispielsweise eine präzise Prognose etwa eine Woche vor dem Beben gegeben, aber die japanische Regierung handelte zu langsam, so daß Menschen umkamen, die möglicherweise nicht hätten sterben müssen, wenn umgehender auf die bekannt gewordene Vorhersage reagiert worden wäre. Wir haben schon mehrere Male darüber gesprochen: Es gibt durchaus einige Wissenschaftler außerhalb der politischen Kontrollmechanismen, die rechtzeitig solche Dinge prognostizieren können, um viele Menschenleben zu retten. Aber das politische System, das die offizielle Linie der Erdbebenvorhersage kontrolliert, läßt das nicht zu. In den Vereinigten Staaten und Britannien wacht eine ganze Meute mit Argusaugen darüber: „Nein, solche Ereignisse lassen sich nicht vorhersagen. Unmöglich!“ Eine solche Politik erinnert an Hitler, denn sie ist vorsätzlicher Massenmord.

Doch Vorhersagen sind mit zunehmender Genauigkeit möglich. Darauf müssen wir hinwirken. Das bedeutet aber auch, daß noch einiges zu tun bleibt, denn dafür muß die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden. Wir brauchen die Infrastruktur, um gegebenenfalls geordnete Evakuierungen durchführen zu können, d.h. die Menschen aus der Gefahrenzone zu bringen. Das ist im jetzigen System nicht vorgesehen. Der Präsident erlaubt es nicht! Die Leute von der Wall Street erlauben es nicht! Die britische Monarchie erlaubt es nicht! Jeder, der sagt, Erdbeben könne man nicht vorhersagen, sollte aus dem Amt entlassen werden und keinerlei Einfluß mehr auf politische Entscheidungen der Regierung haben, denn das ist eine Lüge, ein mörderischer Betrug. Hätte man in Japan einige Tage früher auf Grundlage der Warnung vor einer drohenden Katastrophe gehandelt, hätten die Menschen aus der Gefahrenzone in sichere Gebiete gebracht werden können.

Das gleiche gilt für die Erdbebengebiete auf der ganzen Welt.

Jeder, der verhindert, daß die Vorhersagemöglichkeiten verbessert werden, begeht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, denn er ist entweder verrückt oder er lügt! Doch solche Lügen könnten vielleicht Millionen von Menschen das Leben kosten...

Auf der anderen Seite müssen wir mit der Gesamtkrise fertig werden, und das bedeutet die Wiedereinführung von Glass-Steagall. Wenn Glass-Steagall nicht eingeführt wird, sind die Vereinigten Staaten nicht zu retten. Wenn sich somit der Präsident der Vereinigten Staaten im Namen der Briten dagegen sperrt, macht er sich eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit  und gegen das amerikanische Volk schuldig: Er muß aus dem Amt verschwinden!

Ich meine, wir können die Möglichkeiten entwickeln, um die derzeitige Krise des Sonnensystems und Entwicklungen darüber hinaus zu verstehen. Wir sollten darauf vertrauen, daß wir wahrscheinlich noch unseren „Kopf aus der Schlinge ziehen“ können. Uns bleibt keine andere moralische Wahl, als das zu versuchen. Jeder, der sich dem in den Weg stellt, ist ein Feind der Menschheit. Dabei sollten wir bedenken, daß wir das Problem jede Woche besser im Griff haben, wie man sehen kann.

Auf dem Kongreß in Wien, so hören wir aus verschiedenen Quellen, gibt es neue Ansätze. Die Russen leisten gute Arbeit, um zumindest die Vorhersagen zu verbessern. Andere leisten gute Arbeit. Das Problem ist, daß die Regierungen das Problem nicht erkennen und alle Bemühungen blockieren, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Da darf man nicht zimperlich sein, denn wenn man bei diesen Leuten zurückhaltend ist, schreibt man eventuell Millionen von Menschen ab, die dabei umkommen würden. Das ist strafbare Fahrlässigkeit, fahrlässiger Massenmord, und im Fall von Prinz Philip wäre es sogar Vorsatz.

Sky Shields: In einem Aufsatz hast Du ja kürzlich sehr zutreffend geschrieben, daß den meisten das entscheidende Konzept fehlt, um genau zu verstehen, was heute los ist. Viele haben ein sehr intuitives, korrektes Gespür dafür, was ein Kreditsystem ist bzw. was es bewirken soll. Sie wissen in etwa, welche politischen Maßnahmen ergriffen werden sollten, aber sie haben kein wirklich ontologisches Verständnis für die Gründe eines Kreditsystems und welchem realen physischen Prozeß in der menschlichen Entwicklung es entspricht.

Lyndon LaRouche: Nehmen wir das Beispiel der Erdbebenvorhersage. Worum geht es dabei? Das Prinzip dahinter ist das gleiche, wie es bereits bei der Entdeckung der Gravitation durch Johannes Kepler deutlich wurde. Man braucht dazu zwei Merkmale, das eine ist die Sehkraft, das andere sind Harmonien - zwei völlig unterschiedliche Sinneswahrnehmungen. Im Fall der Gravitation stößt man auf einen Wert, der keiner von beiden entspricht. Erst das Zusammentreffen von beiden an einem bestimmten Punkt definiert den Wert. Alle wahren physikalischen Prinzipien des Universums entsprechen dieser Form. Nicht die Sinneswahrnehmung als solche, besonders nicht eine einzelne Sinneswahrnehmung ermöglicht einem die Entdeckung eines Prinzips, sondern die paradoxe Widersprüchlichkeit, wie es bei Keplers Entdeckung der Gravitation der Fall gewesen ist.

Interessant ist, daß Kepler seine Entdeckung in zwei Phasen umfassend und schlüssig dargestellt hat, doch die wurde ihm abgesprochen und hysterisch Newton zugeschrieben. Aber Newton war ein ausgemachter Betrüger. Ich kenne führende Wissenschaftler, die von diesem Newton-Kult vollkommen gehirngewaschen waren. Selbst in der Fusion Energy Foundation hatten wir früher mehrere Treffen mit führenden Wissenschaftlern, auf denen viele von ihnen lautstark Newton verteidigten. Dafür besteht nicht der geringste Anlaß. Jeder, der an Newton glaubt, ist wissenschaftlich inkompetent! Er mag bestimmte technische Fähigkeiten haben, aber von den Prinzipien her versteht er nicht, was Wissenschaft ist.

Wir hatten Wissenschaftler in der Fusion Energy Foundation, die in ihrer experimentellen Arbeit wirkliche Genies waren. Aber wenn sie dann an der Tafel ein Prinzip zu definieren versuchten, erwiesen sie sich als völlig unfähig. Sie begannen über Stringtheorien und andere Absurditäten zu reden, nur um sich nicht der Wahrheit zu stellen. - „Ja, aber unser Beruf und unsere Stellung beruht darauf, von der akademischen Gemeinschaft akzeptiert zu werden! Und weil die akademische Gemeinschaft meint, man müsse Newton verteidigen, müssen wir uns danach richten.“

Und womit wir es hier zu tun haben, ist das gleiche Problem. Wir wissen und können es belegen, daß wir insgesamt nur aufgrund der Widersprüche zwischen verschiedenen Beobachtungsaspekten tatsächlich Vorhersagen für Erdbeben und andere Phänomene machen können. Doch diese Methode ist in der akademischen Lehre nicht zulässig!

All diese Leute nennen sich akademische Fachleute, aber sie glauben alle an den gleichen Unsinn. Sie mögen im Labor verschiedene Dinge darstellen können, aber wenn es darum geht, Prinzipien zu definieren, hört ihre Fähigkeit auf. Einige von ihnen stehen ein wenig dazwischen: Sie versuchen, sich an die akademischen Gepflogenheiten zu halten, doch privat glauben sie, daß an der anderen Methode etwas dran ist. Sie werden das nicht offen zugeben, sondern es vielleicht so ausdrücken: „Ja, darin mögen Sie nicht ganz Unrecht haben.“

Wenn es um die Vorhersagbarkeit von Erdbeben geht, haben wir es mit Paradoxen zu tun, die uns zeigen, daß unsere „fünf Sinne“ nichts taugen. Wir müssen mit diesem Schlagwort unserer fünf Sinne aufräumen.

Riemann hat es bereits in seiner Habilitationsschrift definiert: Wir müssen mehr Sinne entdecken als die, mit denen wir geboren wurden. Wir brauchen verschiedenste Instrumente. Wir erforschen das sehr Große und wir erforschen das sehr Kleine, was wir sonst mit unserer menschlichen Wahrnehmung nicht erfassen könnten. Wir brauchen eine wachsende Palette verschiedenster Instrumente, die die Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Geistes ergänzen. Wenn auf diese Weise dann unser Wissen über das Universum zunimmt, kann man sagen: „Moment mal, die Sinneswahrnehmung ist ja gar nicht das, wofür man sie ausgibt!“ Denn indem wir experimentell neue Prinzipien entdecken, ist die Sinneswahrnehmung tatsächlich überholt. Wir nähern uns einem anderen Verständnis des Universums. Jedesmal, wenn man sich mit galaktischen Problemen befaßt, wie wir es hier tun, muß man „Sinneswahrnehmung“ neu definieren, denn mit künstlichen Sinneswahrnehmungen, die wir benutzen, erweitert sich unser Repertoire.

Doch die Leute glauben nach wie vor blind an die landläufige Bedeutung von Sinneswahrnehmung. Der Umstand, daß sie die „fünf Sinne“ wie eine Art heilige Kuh verehren, macht es ihnen unmöglich, kompetente wissenschaftliche Arbeit zu leisten. Das weitere Überleben der Menschheit ist inzwischen jedoch davon abhängig, die Vorboten von Erdbeben und ähnliche Erscheinungen zu verstehen. Deswegen müssen wir auf Kepler zurückgehen! Keplers Entdeckung der Gravitation muß wieder die Standardmethode wissenschaftlicher Untersuchung sein! Genau daran müssen wir uns orientieren, wenn wir unser Sonnensystem und unsere Galaxis darüber hinaus betrachten.

Oyan Teng: Kepler hat es mit seiner Methode abgelehnt, abstrakte Modelle auf Grundlage einer naiven Interpretation von Sinneswahrnehmung als Wissenschaft zu betrachten. Wir brauchen unbedingt eine „Operation Kepler“, wie du sie gefordert hast, d.h. wir müssen ein ganzes Spektrum von Instrumenten im Weltraum stationieren. Jedesmal, wenn ein neues Meßinstrument ins All geschickt wird, stellt sich heraus, daß die Ergebnisse, die es zurückschickt, völlig den bestehenden Modellen der Vorgänge im All widersprechen. Und das passiert wirklich jedes Mal!

Ein gutes Beispiel ist der IBEX-Satellit, der gezeigt hat, daß die Vorgänge in der Heliosphäre viel mehr vom galaktischen Magnetfeld und anderen galaktischen Prozessen bestimmt werden, als man vorher gedacht hatte. Das haben wir nur in Erfahrung gebracht, weil wir endlich sozusagen ein Augenpaar in Form eines neuen Instruments dorthin geschickt haben. Jeder einzelne Satellit, den wir losgeschickt haben, um Schwerkraftanomalien selbst in unserem Sonnensystem zu messen, hat uns Ergebnisse zurückgeschickt, von denen wir sagen müssen: „Augenblick mal, das widerspricht völlig allen unseren bisherigen Modellen!“

Das war nur möglich, da wir uns entschlossen, die Dinge mit neuen Augen zu betrachten. Deswegen müssen wir alles zusammenbringen, was wir über Erdbebenvorboten wissen, wir müssen uns die unterschiedlichsten Parameter elektromagnetischer Störungen hier auf der Erde anschauen. Doch viele Leute wollen das unterdrücken, weil es ihre bisherige Arbeitsgrundlage völlig auf den Kopf stellen und eine ganz neue Wissenschaft erzeugen würde.

Sky Shields: Was wir insbesondere von IBEX erfahren, sind alles Elemente, die wichtige Prozesse hier auf der Erde bestimmen, wie etwa die Beziehung zwischen Sonneneruptionen und Erbebenphänomenen. IBEX zeigt uns, daß die Sonne erheblich größer ist, als man gewöhnlich meint. Mit unseren fünf Sinnen sehen wir nur eine kleine Scheibe da oben; sie ist heiß und scheinbar ziemlich groß. Aber wenn man sich ihre tatsächliche, aktive Struktur betrachtet, erkennt man, daß diese sich weit über die Grenzen des IBEX-Horizonts hinaus noch über den Pluto erstreckt. Also wirkt etwas ungeheuer großes, ungeheuer komplexes auf uns ein. Auch die Erde ist viel größer als man bei ihrer Betrachtung meint. Die Struktur des Erdmagnetfelds reicht fast bis zum Mars.

Aber all das ist für unsere fünf Sinne unsichtbar, und wir erkennen es nur durch einige wenige Instrumente dort draußen. Wenn man sich anschaut, wo sich IBEX bewegt, wo sich all die anderen Satelliten befinden, die die Erde umkreisen bzw. zwischen Erde und Sonne stationiert sind, ergibt sich zwar ein ganzes Netzwerk von Beobachtungsmöglichkeiten, aber damit berühren wir gerade einmal die unsichtbare kausale Struktur, die den ganzen Prozeß antreibt.

Lyndon LaRouche: Das waren die Fähigkeiten der NASA, bis sie von unserem einfältigen Präsidenten abgeschafft wurde. Die NASA verfolgte eine Methode zur Entwicklung von Instrumenten, und die staatlichen Kosten für deren Betrieb waren lächerlich gering. Im Grunde müssen wir den Leuten bei der NASA und ähnlichen Einrichtungen sagen: „Legt los! Macht mit allem weiter, was ihr wollt!“ Wir wollen, daß sie die Freiheit haben, alles zu erforschen, was nach ihrer wissenschaftlich informierten Vorstellung sinnvoll ist. Wir brauchen eine neue Dimensionalität als wissenschaftlichen Faktor zur Bewertung universeller Prozesse. Je mehr Instrumente, die unsere Sinne erweitern, desto besser; erst wenn man über unsere fünf Sinne hinausgeht, erkennt man, daß die von uns geschaffenen Instrumente im Grunde wie Sinnesorgane funktionieren.

Dann kommt man zu einer heikleren Frage, die viele Leute wirklich verwirrt: Wenn Sinneswahrnehmung tatsächlich nur eine erweitertes Instrumentarium ist, wo bleibt dann der menschliche Geist? Sind wir lediglich ein Mechanismus, der auf Daten aus der Sinneswahrnehmung reagiert? Oder gibt es ein geistiges Prinzip als solches, ein Prinzip des schöpferischen Denkens, das sich die Sinneswahrnehmungen zunutze macht? Anders gesagt, gibt es im menschlichen Geist ein eigenständiges Prinzip der Kreativität, das von der Sinneswahrnehmung als solcher unabhängig ist?

Genau das folgt aus Riemanns Habilitationsschrift. Uns sind Grenzen auferlegt, was die chemischen Merkmale im ganz Großen und im ganz Kleinen angeht. Aber all diese Dinge benutzen wir. Wenn sich der wissenschaftliche Fortschritt immer mehr auf den Bau solcher Instrumente konzentriert und immer mehr Erkenntnisse ins Spiel kommen, desto genauer und genauer abgestimmt wird unsere Wahrnehmung von den Vorgängen.

Doch aufgrund unseres Bildungssystems und der ideologischen Verbiegungen unseres Bildungssystems beschäftigen wir uns nicht mehr mit der Frage, was der menschliche Geist eigentlich ist. Der menschliche Geist ist ein kreativer Faktor, der sich aber nicht von der Sinneswahrnehmung ableitet, sondern selbst die Sinneswahrnehmung definiert.

Früher waren die meisten Wissenschaftler in der einen oder anderen Form in der klassischen Kunst, ob Musik oder anderweitig, bewandert. Und in der klassischen Kunstvorstellung definierte Kreativität den menschlichen Geist im Unterschied zur Sinneswahrnehmung.

Davon sind wir abgegangen, unser Musikgeschmack ist der von Schwachköpfen oder, schlimmer noch, zeugt von krankem Denken. Wir sind von dem abgegangen, was klassische Musik oder klassische Kunst insgesamt als Prinzip bedeutet: Klassische Kunst spricht den Geist an, nicht die bloße Sinneswahrnehmung. Wenn man verstanden hat, was der menschliche Geist bedeutet, bedient man sich anderer Sinnesqualitäten, um zu verstehen, was die schöpferischen Fähigkeiten des menschlichen Geistes sind.

Darin liegt unsere größte Schwäche. Nehmen wir Einstein oder Planck - was war ihr Interesse? Klassische Musik. Und die Besonderheiten der klassischen Kunst war die Quelle der Kreativität des menschlichen Geistes. Diese Vorstellung des menschlichen Geistes, wie sie von einigen mit Hilfe der klassischen künstlerischen Komposition entwickelt wurde, befähigte uns, den Wert dieser Instrumente zu verstehen und warum wir solche Messinstrumente entwickeln sollten. Wir mußten solche Instrumente schaffen - wenn sie uns nützlich erscheinen -, denn sie erweitern unser Repertoire. Es nähert sich dem an, worauf unserer Geist reagiert.

Sky Shields: Genau. Das ist besser als jene willkürliche Voreingenommenheit, die einen an die „einfältigen Sinne“ fesselt. Die meisten haben eine willkürliche Identifikation mit den Sinnen, die sie mit ihrem Körper verbunden glauben, und infolgedessen begrenzt sich ihr Selbstempfinden auf einen sehr kleinen Raum, in dem sie sehr wenig ausrichten können, und zeitlich empfinden sie sich als endlich. Sie meinen, ihr Dasein sei nicht über ihren Tod hinaus wirksam oder schon vor ihrer Geburt wirksam gewesen. Ihnen fehlt somit ein Gefühl lebendiger Geschichte und ein Gefühl tatsächlicher Unsterblichkeit, das man tatsächlich entwickelt, wenn man weiß, daß das Sensorium etwas viel Größeres ist und durch den Geist verändert werden kann.

Lyndon LaRouche: So stellt sich das Problem. Ich möchte noch einmal verdeutlichen, daß sich der menschliche Geist durch seine Fähigkeit definiert, universelle Prinzipien zu entdecken. Und wenn man in der uns bekannten Menschheitsgeschichte die tatsächlichen Entdeckungen universeller Prinzipien betrachtet, erkennt man, daß der menschliche Geist, der ein solches Prinzip entdeckt hat, praktisch unsterblich ist. Auch wenn die Person biologisch längst tot ist, so lebt die von ihr geschaffene Idee als Prinzip weiter und die Natur des Menschen im Sinne klassischer Wissenschaft und klassischer Kunst entspricht einer Qualität unsterblicher Ideen in dem Sinne, daß sie auch nach dem Tod des Entdeckers für die Menschheit wirksam bleiben.

Eine solche Identität fehlt in unserem heutigen politischen System. Die Menschen haben keine Ahnung mehr, was menschliche Unsterblichkeit eigentlich heißt. Sie verstehen nicht, daß man tot sein kann, aber daß man unsterblich ist, wenn man einen Beitrag im Sinne einer Prinzipienentdeckung geleistet hat. Ein solches Gefühl der Unsterblichkeit fehlt selbst in vielen unserer Wissenschaftler...

Oyang Teng: Das brauchen wir aber, wenn wir als Gesellschaft überleben wollen. Die Ironie dabei ist, daß die heutige Gesellschaft nur noch darauf abgestellt ist, die vermeintlichen Dinge des Moments zu handhaben, d.h. nur auf den augenblicklichen Zustand fokussiert ist. Aber eine so organisierte Regierung oder Gesellschaft ist völlig unfähig, auch nur auf den Augenblick zu reagieren, wie an den verschiedenen heutigen Krisen deutlich wird. Wenn man also in der Lage sein will, wirksam auf eine momentane Krise zu reagieren, braucht man bereits eine Zukunftsorientierung.

Mir scheint, das stand auch hinter dem SDI-Vorschlag, der zwar unmittelbar auf die damalige strategische Krise ausgerichtet war, aber gleichzeitig war damit eine Vorstellung über die gemeinsamen Ziele der Menschheit und insbesondere eine wissenschaftliche Revolution verbunden. Wenn ich es richtig verstehe, entspricht dem die Idee einer Plattform, von der Du gesprochen hast. Präsident Obama ist ein Produkt des Umstands, daß wir inzwischen soweit heruntergekommen sind, daß es ihm sozusagen als zweite Natur gar nicht möglich ist, die wissenschaftlichen Kapazitäten der NASA oder der Wissenschaftler, die an Möglichkeiten der Erdbebenvorhersage arbeiten, zu entfesseln. Wir müssen uns heute auf eine ganz neue Plattform erheben, von der aus wir alles beeinflussen können.

Lyndon LaRouche: Eines der heutigen Probleme ist dabei die sogenannte Babyboomer-Generation. Doch nicht alle Babyboomer sind dumm. Sie erscheinen nur dumm. Man sieht das an ihrem Verhalten, womit ich eine gewisse Erfahrung habe.

Es gibt Leute, die Prinzipienentdeckungen in gewisser Weise vorausahnen können, doch wenn sie sich dazu äußern wollen, fehlt ihnen plötzlich die Sprache. Sie spüren, daß das gesellschaftlich nicht akzeptiert wäre. Auch an den Universitäten, die mehr und mehr herunterkommen, was Ideen und wirkliches Denken angeht, findet man kreative Leute, die fasziniert sind von den Dingen, die sie entdecken, die Kreativität erleben und sich darüber freuen etwas zu entdecken, was andere bereits zuvor entdeckt hatten, was sie aber im Grunde schon wußten. Sie haben nichts kopiert, sondern sie hatten bereits eine Ahnung davon. Doch mit der Zeit hören sie nur noch Platitüden: „Ja gut, ich verstehe, was Sie sagen wollen, aber... das kann man nicht öffentlich äußern.“

Die Babyboomer-Generation ist genau so. Dafür steht das, was [1968] an der Columbia University in New York geschah. Da trieben sich diese jungen Faschisten vom Schlag eines Mark Rudd und seiner Bande herum; sie übten eine Schreckensherrschaft gegen jeden aus, der in Wissenschaft oder Kunst noch an einem klassischen Ansatz festhielt. Da sie von der Wall Street und anderen Kreisen anerkannt, gestützt und gefördert wurden, sagten sich daraufhin die anderen Boomer: „Nein... sprechen wir nicht darüber. Ich weiß, was Sie meinen, aber soweit kann man nicht gehen.“

Das ist der Grund, warum viele Boomer, die eigentlich intelligent sind, sich so unsinnig verhalten. Es ist wie ein Reflex bei ihnen: Sie meinen, sie bekommen „Schwierigkeiten“, wenn sie etwas tun oder sagen, was sie für wahr halten.

So funktioniert das. Man muß immer bis zum Ende kämpfen, um den Leuten verständlich zu machen, daß die Zukunft, daß Prinzipien vorausgesagt werden können; und da man das Recht hat zu äußern, was man voraussieht und beweisen kann, sollte man damit auch nicht hinter dem Berg halten. Daran darf einen niemand hindern.

Sky Shields: Mir scheint, es ist nicht unbedeutend, daß die meisten Leute diese Art Anschauung genau zu dem Zeitpunkt aufgaben, als Präsident Kennedy ermordet wurde.

Lyndon LaRouche: Auch als wir in den siebziger und achtziger Jahren mit der Frage der musikalischen Stimmung organisierten, stimmte uns die große Mehrheit führender Sänger grundsätzlich zu, daß die Stimmung bei C = 256 Hz liegen müsse. Das ist keine Gewohnheit der menschlichen Singstimme, sondern ein physikalisch bestimmtes Prinzip. Wenn man die Stimmung auf über 256 Hz erhöht, droht die Singstimme kaputt zu gehen.

Dabei muß man zwei Kategorien unterscheiden: Es gibt einige wenige Sänger, deren Stimme so stark ist, daß sie jedem Mißbrauch widersteht. Die meisten, auch guten Sänger haben jedoch nicht dieses physische Stehvermögen; sie steigen als berühmte Sänger auf, doch plötzlich können sie nicht mehr auftreten, weil ihre Stimme aufgrund der Strapazen mit der hohen Stimmung versagt. Gleichzeitig laufen die meisten von ihnen herum und meinen, heute sei die hohe Stimmung normal! Leute, die sich Musiker nennen, zerstören ihre eigene Stimme und verlieren jede Vorstellung davon, was musikalische Komposition eigentlich ist.

Das trifft nicht nur für die Musik, sondern auch für andere Bereiche zu. Unser großes Problem in der Wissenschaft ist, daß Leute einfach Angst haben, etwas zu tun, was gegen den gängigen akademischen Standard verstößt. Heutzutage gibt es ein ganz bestimmtes Segment, mit dem definiert wird, wer sich über Umweltfragen äußern darf. Man mag sämtliche Physikabschlüsse und Fähigkeiten haben, doch dann kommen diese Kerle daher und meinen, sie seien die Herren dieses Fachs, das sei ihr Gebiet, auf das sich niemand anders wagen darf! Selbst die Regierungen machen da mit.

Sky Shields: Nur so läßt sich die Klimaforschung verteidigen. Wenn man sie Leuten öffnete, die wirkliche Wissenschaft betreiben, wenn es eine offene Diskussion darüber gäbe, würde sich alles, was heute über dieses Fachgebiet geäußert wird, in Luft auflösen. Um die politische Agenda durchzusetzen, die hinter der Umweltagenda steht, müssen alle wichtigen elektromagnetischen Effekte draußen vor bleiben, die bekanntermaßen bei der Wolkenbildung eine Rolle spielen, die für die Auslösung von Erdbeben und für die Prozesse vor und nach Erdbeben wichtig sind und die bei der Entwicklung neuer Arten und dem Verschwinden früherer Art beteiligt sind. All das muß bei diesem Ansatz wegfallen. Übrig bleibt nur ein einfaches kinematisches Modell, das man beliebig mit Epizykeln erweitern kann. Alles wird in ein rein thermodynamisches Modell verwandelt, das sich mit Fluiddynamik beschäftigt, aber grundsätzlich chaotisch ist. Das ist alles, was Klimamodelle derzeit können. Genausogut kann man auch lügen.

Doch wenn man berücksichtigt, was man mit einem erweiterten Sensorium wirklich sehen kann, wenn man erkennt, daß der Entwicklungsprozeß auf der Erde tatsächlich Teil von etwas viel, viel Größerem ist, dann fällt das alles weg! Ja, es stimmt, jede andere wissenschaftliche Diskussion wird ausgegrenzt.

Lyndon LaRouche: Hat jemand Adolf Hitler gesagt?

John Hoefle: Das eigentliche Problem mit dieser Art künstlicher Intelligenz ist, daß die Leute glauben, beim Denken gehe es nur um Datendurchsatz. Deswegen reduziert man alles, was aus wissenschaftlicher Arbeit hervorgeht, auf Computermodelle. Dann läßt man die Computermodelle laufen, um festzustellen, was die Realität ist, anstatt sich mit der Realität selbst zu befassen.

Sky Shields: Und wenn das nicht gut aussieht, wird es „frisiert“.

Lyndon LaRouche: Leben im Abfalleimer.

John Hoefle: Eines Tages werden wir also alle durch schnelle Computer ersetzt, denn im Grunde gibt es ja keinen Unterschied zwischen dem menschlichen Geist und einem Rechner...

Sky Shields: Außerdem nimmt man an, das Universum sei im Grunde ein geschlossenes, deduktives System bzw. man will es dazu machen. Wenn diese Vorstellung durchgesetzt wird, läßt sich auch das Entropiekonzept durchsetzen, und wenn man die grüne Agenda ohne wissenschaftlichen Fortschritt erzwingt, ist der Weg frei, daß Menschen immer wieder von Naturkatastrophen hinweggerafft werden, die sie nicht kontrollieren können - die etwas modernisierte Version des Programms von Malthus oder von Bertrand Russell.

Oyang Teng: Wenn man sagt, es gebe keine Kausalität, weil man Kausalität auf Grundlage von statistischen Zufallsmodellen definiert hat, nimmt man den Leuten auch die Möglichkeit, Prinzipien entsprechend zu handeln.

Im Augenblick ist es so, daß wir sagen müssen: „Wir wissen nicht“, was die Ursachen sind. Das ist aber etwas anderes, als zu sagen: „Man kann nicht wissen“, was die Ursachen sind. Das ist ein entscheidender Unterschied. Genauso wird auch in der Ökonomie argumentiert. Man will damit die Ausrichtung wegnehmen, die wir brauchen. Denn der Grund, warum wir all diese vorwärtsgerichtete Arbeit und viel weitere Spitzenforschung brauchen, ist, daß wir uns aus möglichst vielen einzelnen Untersuchungen eine integrierte Sicht erarbeiten müssen. Und es gibt genügend Hinweise, wo wir mit der Suche beginnen sollten.

Sky Shields: Wir wissen ganz genau, wo man hinschauen muß.

Doch das Spielchen wird so gedreht: „Können Sie denn auf Grundlage Ihres Wissens genau voraussagen, wann und wo sich ein Erdbeben ereignen wird?“ Darauf kann man nur antworten: „Natürlich nicht. Ich kann nur eine klare Prognose abgeben. Ich werde Ihnen nicht die gewünschte Vorhersage liefern. Was ich abgeben kann, ist eine nachweislich wahre Prognose.“

Wir müssen unsere Forschung auf jene bekannten Gebiete ausweiten, wo es bekannte Korrelationen mit bestimmten Katastrophen und anderen Phänomenen gibt. Wenn wir diese Gebiete nicht erforschen - und Obamas Politik ist, daß dies nicht geschieht -, wenn wir nicht wissen, was passiert, dann werden Menschen umkommen.

Oyang Teng: Obama hat tatsächlich gesagt, wir bräuchten so „ausgefallene Dinge wie die Kernfusion“ nicht. Und es sei nicht erforderlich, in Bereiche zu gehen, wo man etwas Neues entdecken könnte.

Ich frage mich, was könnte es Aufregenderes geben als die Erdbebenforschung? Dabei geht es in erster Linie gar nicht darum, Erdbeben vorherzusagen - das wäre nur ein notwendiger Teil davon -, sondern wir könnten dabei etwas Revolutionäres und fundamental Neues über die Funktionsweise der Erde entdecken. Einer der interessantesten Bereiche, der praktisch noch gar nicht berührt wurde, ist die Rolle von Lebensprozessen in der Erdkruste. Welche Rolle spielen Lebewesen bei tiefen tektonischen Prozessen?

Man weiß, daß es ein enges Zusammenspiel zwischen Mikroben und den Gasen im porösen Gestein tief in der Erdkruste gibt. Thomas Gold hat bei seinen Forschungen gezeigt, daß das bei bestimmten Vorgängen, einschließlich seismischer Phänomene, eine Rolle spielen könnte. Wir wissen außerdem, daß es bei Unterwasservulkanen und anderen tektonischen Ereignissen in der Tiefsee zu einer massiven Verbreitung von Mikrolebewesen kommt, wie man es noch nie erlebt hat.

Welche Wirkungen entfaltet die Biosphäre selbst in großen Tiefen der Erdkruste? Welche möglichen Effekte hat dies zur Verstärkung bestimmter anderer Prinzipien, für die sie empfindlich sind? Gibt es Bereiche, die wir noch gar nicht berührt haben? Dann beginnt man über die einfachen, abstrakten Modelle von physikalischen Prozessen hinauszuschauen und erkennt, daß Lebensprozesse bei der Vermittlung physikalischer Prozesse eine viel grundlegendere Rolle spielen, als man sich das bisher vorgestellt hat. Daraus wird ersichtlich, daß das Universum nicht jenem kinematischen Modell entspricht, bei dem Lebensprozesse willkürlich irgendwo auftauchen. Sondern das gesamte System von Lithosphäre, Biosphäre bis hin zur Noosphäre wird von einem Prinzip der kreativen, evolutionären Aufwärtsentwicklung bestimmt.

Lyndon LaRouche: Das entscheidende Wort ist „Kreativität“. Die Geschichte der belebten Erde zeigt, daß sich der Entwicklungsprozeß bis heute jeder kinematischen Erklärung entzieht, sondern vielmehr ein Schöpfungsprozeß ist. Das Leben selbst ist eine Folge der Kreativität.

Die andere Seite hiervon ist der tödliche Aspekt der Galaxis. Doch wir haben einen „Kreativitätssinn“, der ein Prinzip darstellt, auf dem das gesamte Universum beruht! Es gibt einfache kinematische Prozesse, es gibt Lebensprozesse, die nicht kognitiv sind, und es gibt kognitive Prozesse - sie alle funktionieren auf ähnliche Weise. Sie stehen alle zueinander in Beziehung, und Leben bzw. Denken gab es wahrscheinlich lange, bevor wir überhaupt etwas davon wußten. Es gibt wahrscheinlich gar keinen eigentlichen Anfang von Intelligenz an sich oder einen eigentlichen Beginn von Leben an sich. Es gab Erscheinungen des Lebens, Erscheinungen von Intelligenz, die wir als menschliche Intelligenz kennen. Und sobald man überhaupt darüber nachdenkt, muß man feststellen, daß das Universum auf Prinzipien beruht, die wir zu entdecken versuchen müssen.

Es dreht sich immer um Prinzipien, nie um Deduktion. Würde das Universum nach Deduktion funktionieren, wären wir alle tot, bevor wir geboren wären!

Sky Shields: Damit ist auch jeder Versuch aus dem Fenster, mit Energiebilanzmethoden irgend etwas erklären zu wollen. Damit kommen wir auf das zurück, was wir bei der Erdbebenfrage diskutiert haben, wo jeder nur herauszufinden versucht, was eine Sonneneruption bewirkt, was der Mond oder galaktische Veränderungen bewirken. Wird dadurch auf die Erde genug Energie übertragen, daß diese einem Erdbeben entspricht? In einem Phasenraum funktioniert das nicht so.

Lyndon LaRouche: Das Problem ist ganz einfach. Ich möchte eigentlich nicht noch einmal darauf zurückkommen, aber es ist die entscheidende Frage: Die menschliche Kreativität. Solange man die Sinneswahrnehmung als real auffaßt, ist man dumm. Es äußert sich als Dummheit, und wir erleben die Folgen unserer Dummheit. Man muß erst erkennen, daß sich hinter dem gesamten Bild der Galaxis und der Evolution des Lebens auf der Erde im Rahmen der Galaxis ein Prinzip verbirgt. Dann kann man fragen, was ist das für ein Prinzip, das diese anti-entropische Entwicklung bewirkt? Überall findet ständige anti-entropische Entwicklung statt. Selbst der Tod ganzer Arten ist Teil dieses Prozesses.

Weil Anti-Entropie ein Prinzip ist, ist sie als Objekt nicht erkennbar. Nur wenn der Verstand ein Prinzip als solches im Gegensatz zu irgendwelchen mechanischen Interpretationen von Ursache und Wirkung begreift, kann man das Universum wirklich verstehen. Die Leute laufen so mit dem Hinterteil zuerst herum und meinen, sie seien intelligent. Tatsächlich entbehren sie jeglicher Intelligenz. Sie mögen im Inneren intelligent sein, aber sie wissen nicht, was das ist.

Kreativität hat nichts mit dem Geisteszustand sogenannter Deduktion zu tun - rein gar nichts! Es gibt ein kreatives Prinzip: Die gesamte Geschichte der Lebensformen auf der Erde, die gesamte Galaxis ist ein Entwicklungsprozeß. Dinge, die es vorher nicht gab, entstehen. Prozesse, die es bisher nicht gab, entstehen. Wie um alles in der Welt will man dafür durch Deduktion die richtige Antwort bekommen?

Also, der deduktive Ansatz ist tödlich. „Praktisch“ zu sein, bedeutet, wie ein Maschinenmensch zu werden, der keinen Geist mehr hat. „Ich denke wie ein Computer“. Meine Antwort: „Das stimmt leider!“

Oyang Teng: So etwas sollte man einfach abstellen.

Lyndon LaRouche: Manchmal stellt sich so etwas von selber ab.

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