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Neue Solidarität
Nr. 16-17, 20. April 2011

Eine nationale Strategie für die USA

Von Lyndon LaRouche

Im folgenden Dokument, das im englischen Original am 28. März veröffentlicht wurde, beschreibt Lyndon LaRouche den strategischen Rahmen für die Arbeit seiner Organisation in der von der Massenstreikstimmung der Bevölkerung bestimmten Lage nach der letzten US-Kongreßwahl.

Seit dem Abschluß der Wahlen vom 2. November 2010 in den Bundesstaaten verlagert sich die Taktik der politischen Kampagne unserer Organisation in den USA, aus dem einfachen Grund, daß dringend ein qualitativer Übergang von Wahltaktik zu einer neu definierten, nationalen Wahlstrategie erforderlich ist, welche die veränderte Charakteristik der Lage zum Ausdruck bringt, da sich gegenwärtig die existentiellen Erfordernisse der etablierten Rolle unserer Republik radikal wandeln, sowohl in Bezug auf die national-taktische wie auf die global-strategische Politik - und sogar noch darüber hinaus!

* * *

Ein Vorwort: Das Ende des „Mächtegleichgewichts”

Heute ist die Tatsache kaum noch bekannt, aber noch genauso wahr und entscheidend wichtig, daß unsere Vereinigten Staaten von Amerika ihre Ursprünge dem führenden Wissenschaftler der Renaissance des 15. Jahrhunderts verdanken, Kardinal Nikolaus von Kues. Cusas Warnung vor dem Niedergang der europäischen Zivilisation nach dem Fall Konstantinopels inspirierte Christoph Kolumbus um 1480 dazu, sich auf die Überquerung des Atlantischen Ozeans vorzubereiten, um dort eine Kultur aufzubauen, die das korrumpierte Europa retten könnte. Diese Mission wurde 1492 im Rahmen der Anstrengungen, die Absichten des großen ökumenischen Konzils von Florenz in der Zukunft Früchte tragen zu lassen, durch eine Altlantiküberquerung verwirklicht.

Weil jedoch in den ersten spanischen Siedlungen in Amerika Ableger der Habsburger-Dynastie herrschten, verzögerte sich die erfolgreiche Umsetzung von Cusas Absichten, bis die neuen Initiativen der Siedlungen von Plymouth und an der Massachusetts Bay die Grundlagen schufen, aus welchen sich unsere noch immer einzigartigen, wenn auch oft erschütterten und bekämpften Vereinigten Staaten von Amerika mit ihrer Bundesverfassung entwickelten.

Nikolaus von Kues hatte richtig gedacht. Er hatte erkannt, daß die ursprünglichen Absichten des großen ökumenischen Konzils von Florenz zuhause in Europa zerschlagen werden würden, und die Bedeutung davon verstanden. Als Christoph Kolumbus Amerika erreichte, hatten die schrecklichen Religionskriege der Ära 1492-1648 bereits begonnen. Daher muß man feststellen, daß Nikolaus von Kues die Gefahr für die europäische Renaissance richtig vorhergesehen hatte. Die Einzelheiten dieser zukünftigen Geschichte sollte man erst noch am eigenen Leib erfahren und - hoffentlich - auch verstehen.

Unter den Bedingungen der gegenwärtigen Weltkrise ist es nicht nur wichtig, sondern unverzichtbar, daß wir hieraus die historischen wie aktuellen Lehren ziehen. Diese globale Krise, die jetzt über uns hereinbricht, verlangt es, daß wir in dieser Hinsicht wohlunterrichtet zur Vernunft kommen.

Eine weitere, heute noch strategisch wesentliche, oft übersehene Tatsache ist, daß die negative Rolle der Habsburger in Spanien und Amerika in einem historisch beträchtlichen Maße noch verschlimmert wurde durch die venezianische Manipulation des idiotischen, weitgehend „gehirngewaschenen” englischen Königs Heinrich VIII. Die eigentliche, tiefere Bedeutung dieser venezianischen Kontrolle im Hintergrund ist das große, selbst heute noch fehlende Glied in fast allen Berichten über die Geschichte der Neuzeit. Sogar im post-sowjetischen Rußland der letzten Jahrzehnte blieb die vorherrschende Meinung sehr, sehr stur in ihrer Ignoranz gegenüber der prägenden Rolle der venezianischen Geldinteressen in der gesamten europäischen Geschichte, wie auch einem wesentlichen Aspekt der Folgen, die diese Geschichte seit dem Niedergang von Byzanz und den normannischen Eroberungen bis zum heutigen Tage hat.

Als die Periode der Religionskriege mit dem Westfälischen Frieden von 1648 beendet worden war, dauerte es nicht mehr lange und die Neue Venezianische Partei Wilhelms von Oranien legte mit ihren Kriegen auf dem europäischen Kontinent und den Britischen Inseln den Grundstein für das spätere „neue Römische Reich“, das als das „Empire“ der britischen Monetaristen bekannt wurde, und dieses Empire beherrscht und ruiniert heute die transatlantische Welt.

Seit jener Zeit hat sich Europa  bisher niemals wirklich von diesem fatalen Erbe befreien können - diesem fatalen Erbe, dem unsere Vorfahren in dem Land, woraus die Vereinigten Staaten wurden, entgehen wollten. Das Kennzeichen dieses giftigen imperialen Erbes des noch immer gescheiterten Europa ist, wie es als moderner Begriff ausgedrückt wird, „das Mächtegleichgewicht”.

Es ist wahr, daß unsere Vereinigten Staaten ebenso oft von innen wie von außen verraten wurden, doch solange das Erbe eines Kreditsystems, das Teil der Entwicklung der ursprünglichen Charta von Massachusetts war, als Prinzip in unserer Bundesverfassung erhalten geblieben ist, halten einige von uns, so wie ich, an ihrer Verpflichtung gegenüber dieser Tradition fest. Es ist eine Tatsache, daß Amerika häufig durch den Einfluß fremder imperialer Macht, insbesondere des anmaßenden Britischen Empire, korrumpiert wurde, aber dieses amerikanische Prinzip eines Kreditsystems im Gegensatz zu allen monetären Systemen, das in Massachusetts unter den Winthrops und den Mathers begründet wurde, lebt auch heute noch in unserer Bundesverfassung und ihrer Präambel fort.

Unterdessen blieb in dem Maße, wie die Völker der betreffenden Nationen außerhalb unseres Bereiches ihr vermeintliches Interesse in einem trügerischen Frieden auf der Grundlage eines „Mächtegleichgewichts” sahen, das gesamte transatlantische System der Nationen Opfer jener typischen, strategischen Torheit, in die europäische Traditionen immer wieder verfallen sind und die noch immer in weiten Teilen der Welt, die unter dem Einfluß von Londons monetaristischem Empire in seiner derzeitigen Form stehen, vorherrscht.

Ich erläutere den letzteren Punkt.

I. Das Prinzip des Kreditsystems

Befaßt man sich mit der gegenwärtigen, akuten transatlantischen Zusammenbruchskrise, die als umfassendere Krise den gesamten Planeten bedroht, so unterschätze man nicht den entscheidenden Unterschied zwischen dem Kreditsystem, wie es unsere Bundesverfassung definiert, und den implizit gescheiterten, monetaristischen Systemen, die in Tradition und Praxis in den übrigen Regionen der Welt vorherrschen. Die Verletzung dieses Prinzips [eines Kreditsystems] mit Zustimmung unserer eigenen Regierung war die wesentlichste Ursache für den Niedergang der USA seit dem Sommer 1971.

Betrachtet man die Frage des Geldes oberflächlich, ohne die tief verwurzelten, funktionellen Unterschiede zwischen diesen beiden Geldsystemen zu beachten, dann erscheint eine Lösung für die sich gegenwärtig beschleunigende, transatlantische monetäre Zusammenbruchskrise unmöglich.

Betrachtet man die Angelegenheit jedoch aus der Geschichte der Massachusetts Bay Colony und der späteren Bundesverfassung unserer Republik von innen heraus, so wird aus den Unterschieden zwischen unserem verfassungsmäßigen Kreditsystem und den Währungssystemen der anderen Nationen ein absoluter Gegensatz in den fundamentalen Rechtsprinzipien.

Ohne eine Initiative der Vereinigten Staaten für eine schlagartige Rückkehr zu den Absichten hinter unserer Bundesverfassung besteht derzeit keine begründete Hoffnung für die Menschheit mehr - unmittelbar für die Nationen der transatlantischen Gemeinschaft und in recht kurzer Frist auch für den gesamten übrigen Planeten.

So ist die sofortige Wiederinkraftsetzung des Glass-Steagall-Gesetzes von 1933 derzeit die einzige Aussicht, daß unsere Republik nicht selbst an der Auslösung eines globalen, kettenreaktionsartigen Zusammenbruchs mitwirkt. Welche Hindernisse uns auch immer daran hindern könnten, sie müssen jetzt ausgeräumt werden, und das schließt auch den amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten ein, falls er sich dieser überlebenswichtigen Reform und dem, wofür sie steht, widersetzen sollte. Jede Debatte, bei der diese Frage nicht ganz im Vordergrund steht, ist eine Narretei mit praktisch unvorstellbar gräßlichen Konsequenzen, nicht nur für unsere Republik, sondern indirekt für die gesamte Menschheit.

Die Frage ist jetzt: „Warum?”

Der relevante Konflikt, der betrachtet werden muß, ist der zwischen dem seinem Wesen und Ursprung nach imperialistischen Prinzip des Monetarismus und einem entgegengesetzten ökonomischen Prinzip namens „Kreditsystem“.

Es gibt verschiedenartige Versuche zu erklären, was „Kreditsystem“ bedeutet, aber unter besonderen Umständen stellt sich heraus, daß die meisten dieser Versuche, auch wenn sie durchaus wahrhaftig in ihrer Absicht sind, praktisch eine Wirkung beschreiben und nicht das wahre, universelle physische Prinzip der wirklichen Ursache hinter den Absichten der Massachusetts Bay Colony, die als praktisches Konzept unter der ursprünglichen Charta der Kolonie entwickelt wurden.

Letztere, vorzuziehende Definition (die eines universellen physischen Prinzips) entspricht praktisch dem, was ich kürzlich mit dem Begriff der „Plattform“ beschrieben habe. Dieser Begriff der „Plattform“ muß in Form eines naturwissenschaftlichen Prinzips - im Sinne eines universellen physischen Prinzips spezifisch anti-entropischen Fortschritts - formuliert werden. Diesen notwendigen Begriff der „Plattform“ entwickelte ich in Übereinstimmung mit den physikalischen Prinzipien, die Bernhard Riemann 1854 in seiner Habilitationsschrift dargestellt hat. In diesem Sinne sind es Prinzipien einer Wissenschaft der physikalischen Ökonomie, wie sie in dieser Schrift dargestellt sind.

Die entscheidende experimentelle Erfahrung für die Wissenschaft der physikalischen Ökonomie besteht prinzipiell in den belegbaren Fortschritten der Kategorien lebender Prozesse, die in der Evolution der Systeme lebender Gattungen auf der Erde direkt oder indirekt enthalten sind - von Einzeller-Organismen zu höheren Lebensformen und weiter zur höheren Ebene der speziellen schöpferischen Kräfte des menschlichen Geistes in seiner Gesellschaft, die Akademiemitglied W.I. Wernadskij als die „Noosphäre“ definierte. Diese Fakten beweisen, daß die Existenz des Lebens auf der Erde ihrer Ordnung nach charakteristisch antientropisch ist. Der Fortschritt der menschlichen Kultur vom relativ niedrigeren zum höheren ist in einer Weise geordnet, die mit dem Fortschritt der Lebensformen von den untersten Stufen der Biosphäre bis hin zu dem von der Wissenschaft vorangetriebenen Fortschritt in W.I. Wernadskijs Noosphäre übereinstimmt.

Dies beweist und demonstriert, daß das Konzept des „Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik“ absurd ist.

Diese Überlegungen lenken unsere Aufmerksamkeit auf die Vorstellung eines gewöhnlich geordneten Fortschritts von den relativ niedrigeren zu den höheren Werten antientropischer Zustände in einer wohlgeordneten Biosphäre.

Eine damit zusammenhängende Tatsache ist, daß die Steigerung der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte gegenüber dem vorhergehenden Zustand die Voraussetzung für den Fortschritt in einer Gesellschaft ist. Dieser notwendige Fortschritt ist meßbar am Konzept des „Feuers“ - daß das Äquivalent der Netto-Energieflußdichte der verwendeten Kraft effektiv antientropisch ist. In anderen Worten, wenn es gemessen an diesem Maßstab keine Fortschritte gibt, befindet sich die Gesellschaft in einem entropischen Niedergang. Die Entwicklungsrichtung hin zum Einsatz immer höherer Energieflußdichte der Kraft, etwa der Kernspaltung oder der Kernfusion, ist faktisch ein Gesetz des Universums, das keine Gesellschaft verletzen oder ignorieren kann, ohne daß dies ernste und zunehmende Gefahren für diese Kultur heraufbeschwört.

Dies bedeutet für die Praxis der physikalischen Ökonomie, daß für den Fortbestand und Fortschritt der Gesellschaft eine Steigerung sowohl der angewandten „Energieflußdichte“ als auch der Intensität des Realkapitals zwingend geboten ist. Eine kompetent ausgearbeitete Wissenschaft der physikalischen Ökonomie wird sich immer an diese Bedingungen halten.

II. Das Übel des Mächtegleichgewichts

Der Wunsch der irregeführten, leichtgläubigen, nach außen hin regierenden Mächte nach einem „Mächtegleichgewicht“ im gängigen Sinne ist heute vergleichbar mit dem Vertrauen eines Sklaven in die vermeintlichen „Vorteile“ seiner Ketten, die ihm angeblich Schutz böten.

Tatsächlich liegt der Vorteil des Londoner Imperiums gegenüber dem Kreis seiner unmittelbaren Opfer vor allem in einem solchen Wunsch nach dem vermeintlichen „Schutz“ durch etwas, was in Wahrheit die Ketten einer besonderen Form von Sklaverei sind. Dieser illusorische Glaube unter den Opfern des Empires ist quasi die Droge, die auch viele sonst relativ herausragende Führungspersönlichkeiten sogar großer Nationen praktisch zu winselnden Sklaven ihrer imperialen Herren macht.

Diese Narretei wurzelt in den Ursprüngen der heutigen, jetzt zerfallenden Form des römisch-imperialen Systems, das wir heute Britisches Empire nennen. Der typischste Ausdruck dieses Empires ist heute die Inter-Alpha-Bankengruppe, die Lord Jacob Rothschild 1971 als eine von vielen imperial-monetaristischen Innovationen gründete.

Eigentlich schon seit Herbst 2007, und allgemein sichtbar seit Herbst 2008, lebt die transatlantische Region der Welt zunehmend unter der Herrschaft eines Systems von „Bad Banks“. Seit dieser Zeit versucht ein um London gruppiertes monetaristisches System, einen Teil dieses Systems mit den Inter-Alpha-Banken als Kern zu retten, indem es wertlose Finanztitel auf ein Geflecht von „Bad Bank“-Sektoren ablädt - Bereiche wie den „Euro“, die „BRIC-Gruppe“ (Brasilien, Rußland, Indien, China) oder auch den Dollar der Federal Reserve unter dem Einfluß ihres Vorsitzenden Alan Greenspan und seines Nachfolgers Ben Bernanke. Vorreiter dieser laufenden „Bad-Bank-Politik“ der transatlantischen Region mit ihren weltweiten Folgen ist die amerikanische Federal Reserve, als Opfer der Politik des Empire wie auch als wichtigster Motor der zunehmenden weltweiten Hyperinflation durch die „Bankenrettungen“ (Bailouts).

Gegenwärtig bewegt sich unser Sonnensystem auf unheilvolle Zustände mit gefährlichen Folgen für die gesamte Menschheit zu, die der gegenwärtig ablaufende 62-Millionen-Jahres-Zyklus unserer Galaxis mit sich bringt. Wir müssen gewarnt sein durch unsere späte Einsicht in die Art und Weise, wie in entsprechenden Perioden in der Vergangenheit ein großer Prozentsatz, manchmal 90% oder mehr der Masse lebender Gattungen, vor allem Tiergattungen, die damals auf dem Planeten existierten, ausgelöscht wurde - wie in dem bekannten Fall des plötzlichen Verschwindens der Dinosaurier. Wird aus uns so etwas wie die nächsten „Dinosaurier“?

Dieses Echo aus einer fernen Vergangenheit, einer Zeit lange vor der Existenz der menschlichen Gattung auf der Erde, steht beispielhaft für die große Herausforderung des Fortbestands der Menschheit durch die von der Galaxis bestimmten solaren Phänomene, wie u.a. die jüngsten massiven Erdbeben bei Christchurch/Neuseeland und in Japan.

Typisch für diese Situation ist, daß unser Selbstschutz vor der Bedrohung der Menschheit durch solche zyklischen Abläufe in der Galaxis großenteils in Maßnahmen liegen muß, bei der für uns relativ sehr hohe, vom Menschen erzeugte Energieflußdichten eine Rolle spielen - Dichten weit höher als die Kernspaltung, wie etwa die der Kernfusion und noch höhere. Es erfordert auch ein sehr ehrgeiziges Programm zur Ausweitung der Aktivitäten der Menschheit in der unmittelbaren Umgebung der Erde. Dazu gehört eine umgehende, massive Erneuerung der NASA-Missionen in einer Zeit, in der die Entwicklung der mit der NASA verbundenen Technologien die erste strategische Verteidigungslinie des Planeten gegen die in den kommenden Jahren unmittelbar drohenden Gefahren bildet.

Ich meine das, was manche vielleicht die „Zündwirkung“ nennen, unter deren Einfluß auch eine relativ kleine, passend eingesetzte Kraft relativ sehr große Kräfte steuern kann.

Wenn so implizit kriminelle Torheiten wie der irrationale Drang, die vom Menschen eingesetzten Kraftquellen auf sehr niedrige Energieflußdichten zu beschränken, weiter an Einfluß zunehmen, liegen die zu erwartenden Hoffnungen für die Menschheit nahezu bei Null. Wie ich hier bereits angedeutet habe, sind wir gewarnt: Wir sollten nicht vergessen, daß schon ganze Gruppen von Gattungen plötzlich ausgestorben sind - und dazu gehören bald vielleicht auch „moderne Dinosaurier“ wie das heutige Britische Empire.

Die potentiellen Eigenschaften zum Überleben werden sich nur in den Nationen zeigen, die darauf hinarbeiten, die Früchte fundamentaler Fortschritte der Wissenschaft richtig zu nutzen, was jetzt unverzichtbar ist, damit die menschliche Gattung in der voraussichtlichen Zukunft unserer heimischen Galaxis weiterbestehen kann.

Unter diesen Umständen hängt das Wohl unserer Nation nicht von irgendwelchen originellen Varianten lokaler Wahltaktiken ab, sondern von großen Prinzipien, die weit über unser Sonnensystem hinausreichen.

III. Die Macht des Imperialismus

Die Herrschaft eines Reiches - wie die vier aufeinander folgenden Hauptphasen des Erbes des Römischen Reiches über die Nationen Europas bis hin zum heutigen Britischen Empire1 - wurde in der Geschichte der europäischen Kulturen immer mit der Methode errichtet und erhalten, nominelle Interessen in Verbindung mit Traditionen lokaler Konflikte zwischen den europäischen und anderen Nationen gegeneinander auszuspielen. Dieses Spiel wird spätestens seit der Zeit der Gründung der Urform des Römischen Reiches bis zum heutigen Tage so gespielt.

Der Grundcharakter dieses Systems des Imperialismus auf der Grundlage einer oligarchischen Seefahrerkultur äußert sich in einer Institution wie dem olympischen Zeus, im Gegensatz zum prometheischen Menschenbild. Um diesen Konflikt zwischen oligarchischem Übel und Gemeinwohl in die Sprache der politischen Ökonomie zu übersetzen: Das oligarchische Prinzip will die Menschheit am Aufstreben hindern. Der oligarchische gesellschaftliche Kult definiert sich u.a. in der Bekämpfung des Bestrebens der Menschheit, die Anwendung des „Feuers“ auf eine Ebene anzuheben, wo die Menschheit sich aus dem Griff einer nominell olympischen, herrschenden Tyrannei befreit. Heute ist eine solche Tyrannei verbunden mit dem World Wildlife Fund (WWF) des Britischen Empire, seines Prinzen Philip und seinen Vampiren, dem Kult des sogenannten „Umweltschutzes“, der seine eigentlichen Wurzeln am gleichen Ort hat wie Adolf Hitlers Nazi-Kult.

Der Konflikt ist definiert durch den Gegensatz zwischen zwei unvereinbaren sozialen Impulsen. Der oligarchische Impuls ist die „uralte, ewig gleiche“ Lust, der breiten Bevölkerung den Zugang zur Kreativität zu verweigern, den die Menschheit braucht, um sich einem Absturz in mörderische Barbarei zu widersetzen. Der anti-oligarchische, republikanische Impuls ist der Ausdruck der anti-entropischen Steigerung der Macht der Menschheit im Universum. Der charakteristische Ausdruck dieser anti-oligarchischen Kraft ist eine Steigerung der Energieflußdichte, die der Gesellschaft pro Kopf und pro Quadratkilometer ihrer Fläche zur Verfügung steht.

Der Konflikt zwischen diesen beiden Kräften, der die bisherige bekannte Geschichte der Menschheit charakterisiert, ist der Schlüssel zum Verständnis der Ursprünge der schrecklichen Zustände, die die um London gruppierten monetaristischen Interessen gegenwärtig der ganzen Welt aufzwingen. Ließe man zu, daß dieser oligarchische Impuls, der sich jetzt am typischsten in den gegenwärtigen Manifestationen des Empires äußert, weiter fortbesteht, dann wäre das Resultat wahrscheinlich die baldige Auslöschung der menschlichen Gattung. Entweder man beseitigt die gegenwärtige Form des Weltreichs, das Britische Empire, für das die Rolle der Inter-Alpha-Gruppe seit 1971 typisch ist, oder der menschlichen Gattung droht wahrscheinlich die Ausrottung. Die Oligarchie selbst würde nach dem Vorbild der Herrschaft des olympischen Zeus lieber selbst untergehen, als zuzulassen, daß ihr natürlicher Feind, die Menschheit, sie besiegt. Das ist die tief verwurzelte Unmoral hinter dem eigentlichen Inhalt und der Bedeutung der Don-Quixote-artigen sogenannten „Umweltschutzbewegung“ von heute mit ihren Windmühlen und Sonnenkollektoren.

Es gibt eine spezifische Doktrin, aus der diese mörderischen Konsequenzen entspringen; diese Doktrin der Antike und der neueren Zeit nennt man das „oligarchische Prinzip“, wie es Aischylos in Hinsicht auf die Bösartigkeit des Kultes des olympischen Zeus beispielhaft definiert hat.

Die dem oligarchischen Prinzip direkt entgegengesetzte Weltsicht ist gekennzeichnet durch das 1. Kapitel des Buches Genesis in der Bibel, wo die Arbeitsteilung zwischen dem Schöpfer auf der einen Seite und Mann und Frau auf der anderen Seite definiert ist.

Mann und Frau wird die Pflicht übertragen, als Abbild des Schöpfers die Absicht des Schöpfers zu fördern. Das ist die besondere Definition der Mission, die der Menschheit aufgetragen ist. Deshalb verurteilt Philo von Alexandria die Bösartigkeit des Aristoteles wegen dessen Variante von Nietzsches Dogma „Gott ist tot“.

Es kann kein vernünftiger Zweifel daran bestehen, daß der Auftrag im 1. Kapitel der Genesis „Seid fruchtbar und mehret euch“ - im Gegensatz zu Aristoteles oder zu den Nachfolgern Paolo Sarpis - das wahre Bild der Existenz der Menschheit im Universum ist. Die bekannte Aufeinanderfolge der Gattungen von Lebewesen auf der Erde seit den frühesten Stadien einer noch von Einzellern geprägten Natur, dieses „seid fruchtbar und mehret euch“, berechtigt völlig zu der Verurteilung der Aristotelischen und Sarpischen Dogmen, wie sie die Anhänger des syphillitischen Friedrich Nietzsche und seiner existentialistischen Nachfolger wie den „Ökonomen“ Werner Sombart und Joseph Schumpeter vertreten.

Die Alternative zu „seid fruchtbar und mehret euch“ ist die inhärent barbarische, mörderische Doktrin des „Bevölkerungs-Nullwachstums“.

Die galaktische Sicht

Die derzeit bekannten Belege zeigen, daß die Zu- und Abnahme sowie der qualitative Fortschritt der lebenden Gattungen auf der Erde durch die Prozesse in unserer Galaxis gesteuert wird. Die bekannte Abfolge dieser Entwicklungen - entsprechend einer Metrik wie dem 62-Millionen-Jahre-Muster beim Nettoaufstieg der lebenden Gattungen zu höheren Formen lebender Existenz - zeigt ein Prinzip der Beziehung der Menschheit zu der Galaxis, in der wir leben. Neuere Beobachtungen deuten darauf hin, daß nicht nur die Evolution der lebenden Gattungen - einschließlich des Auftauchens der Menschheit - anti-entropisch ist. Das Verhalten des Krebsnebels als Aspekt und nicht bloß als Phänomen der Galaxis hat offenkundig grundlegende, wenn auch derzeit noch nicht entschiedene Folgen für die Menschheit.

Nichtsdestotrotz zeigt die Entwicklung innerhalb der Grenzen der Galaxis, daß ihre Wirkung anti-entropisch war und ist. Sie führte uns von den einfachsten Lebensformen zu der Evolution der Bedingungen auf dem Planeten Erde, die nicht nur eine Aufeinanderfolge höherer Ordnungen des Lebens auf unserem Planeten hervorgebracht haben, sondern auch eine zunehmend anti-entropische Evolution der irdischen Lebensbedingungen, insbesondere für das menschliche Leben. Das ist die Bestimmung des Menschen, was immer deren Endergebnis für unsere Gattung selbst sein mag. Das ist das vorherbestimmte Schicksal, dem die Menschen folgen müssen.

Den Imperialismus vernichten

Wenn wir die derzeitigen offensichtlichen Trends des menschlichen Lebens in dieser Galaxis betrachten, sollte deutlich werden, daß das oligarchische Prinzip, symbolisiert in der Herrschaft des olympischen Zeus, von seinem Wesen her dem in der Existenz der Menschheit angelegten Auftrag widerspricht. Wenn es eine Chance für eine weitere Existenz der Menschheit gibt, so hängt diese Chance davon ab, daß dieser Planet endlich von der Herrschaft des oligarchischen Prinzips befreit wird. Derzeit spricht alles dafür, daß ein katastrophales Ende für die Menschheit als Folge der derzeitigen Herrschaft des Britischen Empires - vielleicht des letzten Imperiums überhaupt - sehr nahe ist.

In diesem Fall wäre es so, daß die systematische Unterdrückung des technischen Fortschritts, wie der Kernspaltung und Kernfusion, für die Zukunft eine vollständige oder weitgehende Selbstzerstörung der menschlichen Gattung bedeutete.

Im gegenwärtigen Augenblick mag es Kleingeistigen so erscheinen, als stehe in der transatlantischen Region des Planeten die oligarchische Partei vor dem Triumph über die Menschheit. Dies bedeutet die Gefahr eines Verschwindens der Menschheit zu einem baldigen Zeitpunkt. Aber wir wissen auch, daß die Glaubwürdigkeit der gegenwärtigen sogenannten „grünen“ Politik schon sehr bald, scheinbar abrupt, enden wird, wenn eine seismische oder ähnliche Katastrophe nach der anderen die „grüne“ Ideologie zur meistgehaßten Lebensweise auf diesem Planeten machen wird - und zwar schon sehr bald.

Die große, entscheidende Gefahr eines Festhaltens an den „grünen“ Illusionen besteht darin, daß diese „grüne“ Katastrophe sich möglicherweise so lange an der Macht halten könnte, daß eine allgemeine Rückkehr der Menschheit zur Vernunft zu spät kommt, um sich aus der Gefahr einer schrecklichen Auslöschung zu retten - dann würde unsere Gattung sich als nicht überlebensfähig erweisen.


Anmerkung

1. Das Römische Reich entstand ursprünglich durch Vereinbarungen zwischen Kaiser Augustus und den Priestern des Mithra-Kultes, die auf der Insel Capri geschlossen wurden; Nachfolger des ursprünglichen Rom waren Byzanz, das alte Venezianische Reich des „Zeitalters der Kreuzzüge“ und das Reich der Neuen Venezianischen Partei um Wilhelm von Oranien und seine Nachfolger.

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