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Neue Solidarität
Nr. 15, 13. April 2011
Bild: BMBF
Schematische Darstellung der Konstruktion eines Tokamak-Reaktors

Das Tokamakprinzip

Die „magnetische Flasche“, mit der ein Tokamak das Fusionsplasma einschließt, besteht aus drei Komponenten. Die erste Komponente wird durch einen Satz von großen Magnetspulen erzeugt, die das Vakuumgefäß ringförmig umgeben. Diese Spulen liefern das toroidale Feld, das parallel zur Torusachse verläuft. Die zweite Komponente (das poloidale Feld) entspringt dem Plasmastrom, der über einen Transformator im Plasma induziert wird. Die inneren poloidalen Feldspulen wirken da­bei als Primärspule; fließt durch diese ein (zeitlich sich ändernder) Strom, so induziert der dadurch entstehende magnetische Fluß des Eisenkerns im Plasma einen Strom Ip. Dieser Strom bildet die einwindige Sekundärspule des Transformators und erzeugt wiederum ein Magnetfeld, das den Strom kreisförmig umgibt. Beide Feldkomponen­ten wirken nun so zusammen, daß ein gewunde­nes, helikales Feld entsteht.

Das dritte Spulensystem wird von den äußeren Poloidalfeldspulen gebildet. Sie dienen nicht so sehr dem Einschluß des Plasmas, sondern wer­den benutzt, um Gestalt and Position der Plasmasäule zu formen und zu stabilisieren. (Aus: Fusion 2/1989)