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Neue Solidarität
Nr. 14, 6. April 2011

Katastrophe in Japan war vermeidbar!
Deutschland muß Industrienation bleiben!

Von Helga Zepp-LaRouche

Wie jetzt bekannt wurde, gab es schon zehn Tage vor dem großen Erdbeben in Japan Warnungen, daß ein schweres Erdbeben unmittelbar bevorstand. Hätte man auf diese Warnungen rechtzeitig reagiert, wären viele Menschenleben gerettet worden. Der Ausstieg aus der Industriegesellschaft hingegen, der mit dem Austieg aus der Kerntechnik verbunden wäre, würde uns völlig wehrlos machen gegen solche Naturkatastrophen.

Liebe Bundesbürger!

Obwohl Deutschland 9058 km Luftlinie von Japan entfernt liegt, kam es nach den tragischen Ereignissen dort - Erdbeben, Tsunami und Kernreaktorunfälle - auch in Deutschland zu tektonischen Verschiebungen; allerdings war bei uns das Erdbeben politischer Natur. Und natürlich müssen wir aus diesen Ereignissen die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, nur sind die von anderer Art, als die total kontrollierten Medien und kopflose Politiker uns weismachen wollen.

Aus Japan kommt jetzt die sensationelle Nachricht, daß Professor emeritus Masashi Hayakawa von der University of Electro-Communications bereits am 1. März, also zehn Tage vor dem großen Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Richterskala über präzise Daten verfügte, daß sich mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten zehn Tage ein großes Erdbeben in Japan ereignen werde. Da es weder in Japan noch in irgendeinem anderen Land staatliche Behörden gibt, die mit den Befugnissen ausgestattet sind, auf die in jüngster Zeit gemachten großen Fortschritte in der Erforschung von Erdbebenvorzeichen umgehend zu reagieren, blieb diese Warnung ohne Reaktion. Wäre sie ernst genommen worden, hätte man zehn Tage Zeit gehabt, um Zehntausende von Menschen, die durch den darauffolgenden Tsunami umgekommen sind, rechtzeitig zu evakuieren. Man hätte auch die Atomreaktoren von Fukushima frühzeitig abschalten können, und das Unglück wäre verhindert worden.

Der führende italienische Erdbebenforscher Professor Pier Francesco Biagi von der Universität Bari wird diese Daten am 8. April auf einer Tagung der European Geosciences Union in Wien präsentieren. Sie bestehen aus einem ganzen Spektrum von Beobachtungen, etwa dem großflächigen Messen der Bodentemperatur mit Hilfe von Satelliten, Änderungen der Ionenkonzentration in der Ionosphäre, einer oberen Schicht der Atmosphäre. Diese Veränderungen treten ab zehn Tagen vor einem Erdbeben auf und werden von Gasen verursacht, die aus der angespannten Erdkruste aufsteigen, was man als Atmosphäre-Lithosphäre-Kopplung bezeichnet. Hinzu kommen weitere Faktoren, zum Beispiel Änderungen im Grundwasser, Störungen von Radiowellen, wie sie unter anderem für geophysikalische Messungen verwendet werden, oder auch das vermehrte Austreten von radioaktivem Radongas aufgrund der erhöhten Spannungen in der Erdkruste und dabei auftretenden Rissen, elektromagnetischen Störungen, sowie diverse andere Anomalien. In der Zwischenzeit haben russische Forscher die Daten von Professor Hayakawa geprüft und bestätigt, daß ausreichende Warnsignale vorgelegen haben.

Der Mensch ist dank seiner kreativen Vernunft das einzige Lebewesen, das willentlich die Lebensgrundlagen seiner Gattung durch Innovationen verbessern und so das Bevölkerungspotential erhöhen kann. Seit dem Ende der jüngsten Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren ist die Anzahl der Menschen, die auf der Erde leben, von 5-10 Millionen auf fast 7 Milliarden Menschen angewachsen. Dabei mußte die Menschheit auf jeder Stufe der Entwicklung immer neue Herausforderungen bestehen, und dies gelang uns, weil wir gelernt haben, die Naturgesetze immer besser zu verstehen und zu beherrschen. Und genau an einem solchen Punkt sind wir heute wieder angelangt: Wir müssen in mehrfacher Hinsicht einen großen qualitativen Sprung bezüglich der Kenntnis der Naturgesetze machen.

Da sich Erdbebenforscher in verschiedenen Staaten einig darüber sind, daß wir in den nächsten drei Jahren mit einer Phase erhöhter Erdbeben- und Vulkantätigkeit konfrontiert sein werden - die mit einem von 11 auf 13 Jahre verlängerten Zyklus der Sonne und vermehrter Sonnenaktivität zusammenhängt -, ist es dringend, auf internationaler Ebene flächendeckende Erdbeben-Frühwarnsysteme zu entwickeln. Ein erster Schritt wäre die Reaktivierung des US National Earthquake Hazards Reduction Programs (USNEHRP) unter Einbeziehung der NASA, sowie die Installation eines Programms von Nano-Satelliten. Bisher ist Frankreich das einzige Land, das mit seinen DEMETER-Satelliten über ein Programm verfügt, das sich explizit mit der Erforschung von Erdbeben beschäftigt. Diese Anstrengungen müssen umgehend international koordiniert und verbessert werden.

Damit können wir natürlich Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche noch nicht verhindern, aber wir können durch Frühwarnsysteme die Menschen rechtzeitig evakuieren und so buchstäblich Millionen Menschen das Leben retten.

Gleichzeitig brauchen wir ein Crash-Programm für die Erforschung von Energiequellen mit hoher Energieflußdichte, wie dem inhärent sicheren Hochtemperaturreaktor und anderen inhärent sicheren Reaktormodelle der vierten Generation, um so schnell wie möglich zur Kernfusion zu kommen. Erst dann wird die Energie- und Rohstoffsicherung der Menschheit auf viele Generationen in die Zukunft gesichert sein. Der wesentliche Fehler im Bereich der Atomenergie liegt darin, daß wir in den achtziger Jahren die Erforschung und Weiterentwicklung des damals bereits fertiggestellten, inhärent sicheren Hochtemperaturreaktors aufgegeben haben. Nur aus diesem Grund befinden sich heute noch verschiedene Modelle des Leichtwasserreaktors der zweiten und dritten Generation in Betrieb.

Wir müssen die Kernfusion aber auch deshalb verstehen und auf der Erde nutzen lernen, weil das eben genau der Prozeß ist, der sich auch auf der Sonne vollzieht. So könnten wir die Interaktion langfristiger Zyklen in unserer Galaxie, in deren Verlauf es wiederholt zu katastrophalen Veränderungen auf der Erde gekommen ist, mit Prozessen auf der Sonne und deren Auswirkungen auf den Planeten Erde verstehen. Der Mensch ist nachweislich das einzige Lebewesen, dessen Fähigkeit zur kreativen Innovation den Gesetzen eines sich anti-entropisch entwickelnden Universums entspricht, und das genau deshalb in der Lage ist, die Natur, bzw. die Gesetze des physischen Universums immer tiefer zu erforschen und beherrschen zu lernen. Und mit der verbesserten wissenschaftlichen Erkenntnis verändern sich auch die Definitionen, was Rohstoffe sind. Wenn wir erst einmal in der Lage sind, durch die Kernfusion Isotopen neu zusammenzusetzen, werden die Rohstoffe im Prinzip unbegrenzt.

Für die unbedarften Geister der Grünen, die in der Wissenschaft erklärtermaßen nie über Adam Riese hinausgekommen sind, sind solche Vorstellungen allerdings beängstigend, und sie schreien: „O Hilfe, wir beherrschen nicht Natur, die Natur beherrscht uns!?“ Mithilfe einer beispiellosen, orchestrierten Kampagne der Medien, die an Intensität nur mit dem Propagandarummel in den USA nach dem 11. September verglichen werden kann, wurde die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Exemplarisch sei hier nur die jüngste Sendung mit Maybrit Illner genannt, bei der Renate Künast solange reden konnte, wie sie wollte, der Physiker Ranga Jogeschwar sich als Grüner outete, die Anti-Castor-Transporte-Aktivistin Luise Neumann-Cosel sogar den Chat nach der Sendung zur Verbreitung ihrer Thesen zur Verfügung hatte, und die beiden so genannten „Pro-Kernkraft“-Vertreter, Kauder und Hambrecht, stets unterbrochen wurden und ihre Sichtweise nicht wirklich darstellen konnten.

Frau Neumann-Cosel gehört zu einem Netzwerk von Organisationen, die wie Campact.de und x-tausendmalquer.de von der European Climate Foundation, und damit den Hedgefonds finanziert werden, die massiv in den Handel mit CO2-Emissionen und erneuerbare Energien eingestiegen sind und deshalb ein erhöhtes Interesse haben, Kernkraftwerke in Deutschland als Konkurrenz auszuschalten.

Wie teuer die normalen Bürger für den himmelschreienden ökonomischen und wissenschaftlichen Unverstand der Grünen bezahlen müssen, wird sehr schnell deutlich werden. Aber auch der vollständige Mangel an wissenschaftlicher und realwirtschaftlicher Kenntnis bei CDU/CSU, FDP und SPD, deren Politik mehr von PR-Firmen als von wissenschaftlichen Kräften als strategischen Denkern ausgearbeitet wird, wurde deutlich. Die Wähler honorierten diese vorauseilende Anpassung an befürchtete Wahlergebnisse und ihren prinzipienlosen Opportunismus offensichtlich nicht.

Wenn jetzt Merkel und Grüne angesichts der Auflösungserscheinungen der FDP skrupellos ein schwarz-grünes Bündnis anstreben, dann zerstören sie damit endgültig den Mythos der Unionsparteien als Repräsentanten einer vernünftigen Wirtschaftspolitik. Dies bedeutet nichts weniger, als daß die Identität Deutschlands als Industrienation, die sich einen guten Lebensstandard für ihre Bürger und verantwortungsvolle Sozialsysteme leisten kann, in allerhöchster Gefahr ist.

In sehr kurzer Zeit wird deutlich werden, daß zudem die Inflation als Resultat der wiederholten Rettungspakete für Banken und Spekulanten außer Kontrolle geraten ist, daß der sogenannte Rettungsschirm für Griechenland und Irland und bald Portugal, Spanien, Italien und vielleicht auch Frankreich nicht ausreichen wird. Es drohen das Scheitern des Euro und Hyperinflation.

Die BüSo ist nachweislich die einzige Partei in Deutschland, die ein Programm für all die genannten Probleme hat. Nur ein Trennbankensystem in der Tradition des Glass-Steagall-Standards von Franklin D. Roosevelt und ein neues Kreditsystem, das der Realwirtschaft wieder Kredite zur Verfügung stellt, kann der Wirtschaft wieder eine gesunde Basis geben. Im amerikanischen Kongreß wird in Kürze ein solches Glass-Steagall-Gesetz zur Abstimmung kommen. Dann müssen in den europäischen Parlamenten gleichartige Gesetze verabschiedet werden.

Die BüSo schlägt auch seit langem ein Wiederaufbauprogramm vor, den so genannten Ausbau der Weltlandbrücke, durch den es auch in Deutschland wieder produktive Vollbeschäftigung geben kann und mit dessen Hilfe die furchtbare Unterentwicklung Afrikas und weiterer Teile der Welt durch den Aufbau umfassender Infrastruktur überwunden werden könnte.

Wir müssen diese klare Bejahung des wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritts allerdings verbinden mit der Rückbesinnung auf das humanistische Menschenbild, das gerade von der klassischen Kunst in der Musik, der Dichtung und den schönen Künsten gefeiert wurde.

Das heißt vor allem, daß die junge Generation wieder die großartigen Werke von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, aber auch Lessing, Mendelssohn, Schiller oder Mörike, um nur einige zu nennen, kennen und lieben lernen muß.

Deutschland wird nur dann eine Industrienation bleiben, wenn wir wieder das Volk der Dichter, Denker und Erfinder sein wollen. Dann wird Bismarck Recht behalten, daß Politik keine Wissenschaft ist, sondern eine Kunst!

Werden Sie Mitglied bei der BüSo und helfen Sie uns, unser wunderbares Deutschland zu retten!

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)