Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 11, 16. März 2011

„Beginnen wir mit dem Aufbau der Nationen dieser Welt!“

Im Anschluß an seinen Vortrag beantwortete Lyndon LaRouche Fragen aus aller Welt. Zwei Beispiele.

Die Probleme der Ukraine aus globaler Sicht

Moderatorin: Ich beginne mit einer Frage von Pawlo Wiknjanski, der in der Ukraine die Bewegung der Studentenrepublik anführt. Auf der letzten Winterveranstaltung der Studentenrepublik wurde, wie einigen bekannt sein dürfte, eine Videobotschaft von Peter Martinson von LaRouches Basement-Team vorgespielt, worin dieser neben einem aktuellen Lagebericht auch Fragen der strategischen Methode ansprach. Pawlo bezieht sich auf den Titel unseres Webcasts „Irland und Amerika“ und schreibt folgendes:

Wiknjanski: Die Menschen hier vergleichen unser Land oft mit Irland wegen der Parallelen, die es in der Kolonialgeschichte Irlands mit Großbritannien und der von der Ukraine mit Rußland gibt. Wie sehen Sie, Herr LaRouche, in diesem Zusammenhang die Möglichkeit einer freieren Entwicklung der Ukraine als Nationalstaat in einer Gemeinschaft gleicher Nationen, wenn man bedenkt, daß wir einen so mächtigen Nachbarn haben, der nicht immer vollauf an einer fairen und gerechten Entwicklung der Ukraine interessiert war?

LaRouche: Meine unmittelbare Antwort auf diese Frage lautet: Vereinigen wir uns um Wernadskij und sein Vermächtnis, denn Wernadskij verkörpert das beste Interesse Rußlands wie auch der Ukraine. Er war zwar von seinem Nationalgefühl Russe, aber seine Leidenschaft galt weit mehr der Ukraine, und das kennzeichnet die Lage sehr gut.

Man sollte in diesen Fragen nicht vorrangig auf das Teilnahmerecht eines Landes achten. Nichts wird funktionieren, wenn wir es nicht schaffen, umgehend eine neue Art der Zusammenarbeit zwischen den Nationen herzustellen. Dabei geht es nicht um etwas in der fernen Zukunft, sondern ich spreche von einer allgemeinen Erhebung, die derzeit im Gange ist und deren Ergebnis, sollte sie erfolgreich sein, eine gleichzeitige Veränderung überall wäre.

Genau das hatte bereits Franklin Roosevelt in seinen Planungen für die Nachkriegszeit im Sinn. Leider starb er vorzeitig, und Truman, ein britischer Arschkriecher, mit Verlaub, kam an die Macht und überließ alles Churchill. Das bedeutete einen völligen Umschwung in der amerikanischen Politik gegenüber der Politik unter Franklin Roosevelt, der ein würdiger Vertreter seiner eigenen Vorfahren war: Sein Vorfahre Isaac, der die Bank of New York gegründet hatte, war beispielsweise ein enger Mitarbeiter des ersten amerikanischen Finanzministers Alexander Hamilton.

Wir sind an einem Punkt angelangt, wo sich der gesamte Planet in einer allgemeinen Zusammenbruchskrise befindet. Die Krise selbst ist recht kompliziert, aber ich möchte sie in einigen einfachen Grundzügen darstellen.

Im Augenblick geht der gesamte Planet den Bach hinunter. Man könnte vielleicht sagen, daß die Lage in China ein wenig stabiler ist als in Europa oder in Südamerika oder sogar in den Vereinigten Staaten. Man kann sagen, daß Indien, auch wenn es nicht wie China ist, eine sehr große Nation mit ungeheuren Ressourcen ist, gleichzeitig aber viele sehr, sehr arme Menschen hat, was ein großes Problem darstellt. Doch obwohl diese asiatischen Nationen nicht unmittelbar in den gleichen Problemen gefangen sind wie Europa oder der transatlantische Bereich, heißt das nicht, daß sie den jetzt drohenden kettenreaktionsartigen Kollaps des gesamten Weltfinanzsystems im transatlantischen Raum überleben werden. Wenn die Vereinigten Staaten zuerst untergehen, was jederzeit passieren könnte, so würde das Britische Empire, das selbst dem Untergang geweiht ist, alles andere mit sich in den Abgrund ziehen. Denn das britische System ist als imperialistisches, monetaristisches System selbst hoffnungslos bankrott.

Das britische System, d.h. die Inter-Alpha-Gruppe, eine Schöpfung Jacob Rothschilds, hat sich eine Bad Bank geschaffen, und das ist die BRIC [der Zusammenschluß von Brasilien, Rußland, Indien und China]. Rußland ist derzeit unter Minister Kudrin u.a. stark von der BRIC abhängig. Die BRIC ist wie ein Mühlstein um den Hals Rußlands. Und das Überleben Rußlands hat erheblichen Einfluß auf das Überleben der Ukraine, denn die Ukraine ist wesentlich auf ihre Beziehung zu Rußland angewiesen, und wenn die Beziehungen zwischen der Ukraine und Rußland schlecht sind, müssen sie nicht weiter integriert werden, aber wenn die Beziehungen gut und wissenschaftlich ausgerichtet sind, sind die Aussichten für Rußland und die Ukraine gut.

Dabei spielt aber die Lage in der transatlantischen Region eine wichtige Rolle, denn das Britische Empire - durch das die BRIC kontrolliert wird - befindet sich mitten im Untergang. Dieses Imperium kann nicht überleben. Sein Untergang ist besiegelt. Das britische System, die Inter-Alpha-Gruppe, ist hoffnungslos bankrott und existiert nur noch, indem es Nachbarländern wie Irland das Blut aussaugt. Irland ist weitgehend bei den großen Blutsaugerbanken verschuldet, die jetzt untergehen. Wann genau das geschehen wird, ist unklar, aber sie sind zum Untergang verdammt. Und unter der jetzigen Politik des Britischen Empire gibt es keine Hoffnung; es ist erledigt.

Die globale Lage sieht also so aus, daß kein Teil der Welt isoliert für sich sagen kann, er werde die Probleme auf seine eigene souveräne Weise angehen: Unsinn! Man muß alles international betrachten. Und eine solche internationale Sicht muß nicht nur moralisch, sondern auch technologisch und wissenschaftlich vernünftig sein.

Angesichts der Krise, die wir derzeit erleben, angesichts der sich beschleunigenden Hyperinflation und der Plünderung der Nahrungsmittelvorräte, von denen das Überleben der Menschheit abhängt, kann ich nicht erkennen, daß die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten das laufende Jahr ohne eine große Katastrophe überstehen könnten. Wenn man weiß, daß das Britische Empire untergeht und das Britische Empire praktisch ganz Europa, Rußland und die Ukraine kontrolliert, so liegt das Schicksal der Ukraine und Rußlands in den Händen britischer Interessen - entweder direkt durch britischen Einfluß oder durch die britische Bad Bank, die Rußland kontrolliert.

Für mich selbst ist das kein Problem; wenn ich die Macht dazu hätte, den Staatsbankrott einzuleiten, wüßte ich genau, was zu tun ist: Der Glass-Steagall-Standard muß eingeführt werden. Alle Bankaktivitäten, die nicht dem Glass-Steagall-Standard entsprechen, wie er im Grunde in der amerikanischen Verfassung verankert ist, werden aus den Büchern gestrichen. Alles verzockte Geld fällt dann auf die New Yorker und die Londoner Banken zurück, mit der Bemerkung: „Das sind eure Gelder und eure Verluste. Behaltet sie! Wir brauchen euch ohnehin nicht mehr. Wir haben euch eigentlich nie gebraucht!“

Auf gesetzlicher Grundlage können wir in jedem Land ein neues Bankensystem oder ähnliche Strukturen einrichten. Wir können die Länder auch mit Hilfe eines Abkommens für feste Wechselkurse zwischen ihren Währungen zusammenbringen. Das wird auch notwendig sein, denn die großen Aufgaben, die vor uns liegen, bestehen nicht nur darin, einen einfachen Aufschwung zu bewirken.

Wir haben einen Planeten dessen Eigenart es ist, daß wir bestimmte seiner Ressourcen für die Menschheit nutzen. Jede Entwicklungsstufe erfordert zunehmende Ressourcen. Es gibt keine Gesellschaft, die ewig ohne Veränderungen existieren kann. Veränderungen müssen sich auf die Produktivkraft der Menschheit beziehen. Und wenn sich die Ressourcen langsam erschöpfen, muß die menschliche Produktivkraft schneller anwachsen, als die von uns benutzten Ressourcen erschöpft werden.

Die Mittel dafür sind in der Wissenschaft alle verfügbar. Mit Hilfe großer Wissenschaftsprojekte schaffen wir neue wirtschaftliche Plattformen, wie ich sie nenne. Jede Volkswirtschaft beruht darauf. Man geht einfach voran und investiert. Das beste Beispiel hierfür ist das riesige NAWAPA-Projekt - die Nordamerikanische Wasser- und Stromallianz. Dieses Projekt würde die Landfläche Nordamerikas, von Kanada und Alaska über große Teile der Vereinigten Staaten bis ins nördliche Mexiko, grundlegend verändern. Es ist weitaus größer als alle Projekte in China. Allein das Wasserprojekt hierbei ist weitaus größer als der Dreischluchtendamm. Diese Art Projekte basieren weitgehend auf dem Einsatz der Kernkraft und der Kernfusionsenergie und dem, was danach kommt. Damit erhält die Menschheit von diesem Zeitpunkt an die Möglichkeit, ihr Schicksal auf diesem Planeten zu ändern.

Dazu ist es erforderlich, das jetzige System zu entsorgen und zum Konzept souveräner Nationalstaaten zurückzukehren: Keine Imperien mehr, kein Euro-Zusammenschluß mehr, der eine Verzweiflungstat war. Mit unseren wissenschaftlichen Fähigkeiten und dem, was wir entwickeln können, lassen sich Projekte verwirklichen, die für die Menschen Wunder bewirken werden.

Unser Basement-Team beschäftigt sich derzeit mit genau diesen Fragen, um die viele Leute seit langem einen großen Bogen gemacht haben. Das Leben auf der Erde wird von den Besonderheiten der Galaxis, der wir angeschlossen sind, nachhaltig beeinflußt. Die Galaxis ist ja nichts Fremdes da draußen; unser Sonnensystem ist wie ein kleiner Zwerg an diese Galaxis angehängt. Und das Leben auf der Erde wird durch Prozesse in der Galaxis geprägt. Die Prinzipien, wie sich dadurch Lebensprozesse auf der Erde entwickelt haben, sind nachvollziehbar. Das bedeutet, wir können die Erde für immer in einen schönen Ort verwandeln. Das bedeutet aber auch, daß wir in andere Teile des Sonnensystems und darüber hinaus vordringen müssen, um von der Erde aus Einfluß auszuüben, was notwendig ist, um das Leben auf der Erde zu schützen.

Das wiederum macht es erforderlich, die Sprachkultur der Völker zu fördern, denn nur in der Sprachkultur der Völker läßt sich deren Ideengeschichte bewahren. Es mag Gleichheit unter ihnen in anderer Hinsicht geben, aber die Völker müssen diese Gleichheit in ihre Sprachkultur übertragen, was nicht nur die Sprache, sondern die Sprachkultur betrifft. Es muß für die Sprachkultur der Kinder, die in die Gesellschaft hineinwachsen, verständlich werden. Denn die gesamte Gesellschaft und ihre Kinder sollen an diesem Projekt teilnehmen.

Gleichzeitig muß sich aber ein Einheitsgefühl der Menschheit unterschiedlicher Kulturen für das gleiche Ziel, die gleiche Mission, das gleiche Prinzip entwickeln, immer abhängig davon, was unsere Kulturen uns ermöglichen.

Die jeweiligen Kulturen müssen somit als Gesellschaften unabhängig sein, doch ist auch eine Zusammenarbeit zwischen ihnen in Form eines Systems fester Wechselkurse erforderlich. Die Nationen müssen bei Großprojekten miteinander kooperieren, wodurch die Grundlagen für die Zukunft der gesamten Menschheit gelegt werden und wovon alle Teile der Menschheit profitieren. Dieser Ansatz ist jetzt durch die sichtbare Massenstreikbewegung in unmittelbare Reichweite gerückt. Durch die Massenstreikbewegung behaupten sich grundlegende Konzepte über die Natur der Menschheit, die sich aus der arabischen Welt über ganz Nordafrika, über Europa bis in die Vereinigten Staaten und südlich unserer Grenzen ausgebreitet haben. Wenn diese Bewegung die Autorität gewinnt, die sie verdient, um das Verhalten von Nationen und zwischen Nationen neu zu ordnen, wird sich die Gelegenheit und das wissenschaftliche Potential zur Reorganisation der Welt eröffnen; es könnte sich mit einem Schlag das einstellen, was Franklin Roosevelt umsetzen wollte, wenn er nicht frühzeitig gestorben wäre. Bringen wir die Nationen der Welt unter einem System fester Wechselkurse zusammen, beginnen wir mit dem Wiederaufbau der Nationen dieser Welt.

Die schrecklichen Bedingungen, die uns quälen, die Bedrohung der Gesellschaft und die Hoffnungslosigkeit, die dadurch entsteht, lassen uns Menschen keine andere Wahl, als uns diese Ideen zueigen zu machen, die einen sicheren Ort für die Zukunft versprechen. Ich meine, das ist eine unmittelbare und keine langfristige Frage. Was wir brauchen, ist keine Reform, sondern eine Revolution; wir müssen eine Revolution machen! In diesem Fall werden sich die jetzigen Probleme der Ukraine und Rußlands verflüchtigen. Aber wir können immer noch darüber reden. [Applaus]

Welche Projekte brauchen wir?

Freeman: Die nächste Frage kommt aus einer großen Nation südlich von uns, aus Mexiko. Der Fragesteller ist Alfonso Elias Serrano, ein mexikanischer Senator aus Sonora, der kürzlich bei einer Veranstaltung der LaRouche-Jugend zu [den Wasserprojekten] NAWAPA und PHLINO im mexikanischen Kongreß gesprochen hat. Er fragt:

„Lyn, im nächsten Jahr werden wir 500 Kongreßabgeordnete, 128 Senatoren und einen Präsidenten der Republik wählen. Jetzt, etwa ein Jahr vor dem Beginn der Wahlkämpfe, wird ziemlich viel darüber geredet, wer kandidieren wird, aber nur sehr wenig über eine Vision und Projekte, die das Land für die Zukunft braucht. Deshalb möchte ich Sie folgendes fragen: Wenn man einmal alle Fragen von Parteien und Persönlichkeiten beiseite läßt, was sind nach Ihrer Überzeugung die zentralen Themen, auf die sich Kandidaten 2012 konzentrieren müssen? Mit welchen öffentlichen Vorhaben sollten sich die Kandidaten in ihren Wahlkämpfen befassen, um Investitionen und Beschäftigung im Land zu erhöhen? Und schließlich: Für welche Veränderungen in den politischen, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten sollten sich die Kandidaten einsetzen?

LaRouche: Meine Pläne für Mexiko haben sich nicht wesentlich geändert, seit ich [Anfang der achtziger Jahre] mit dem damaligen Präsidenten Lopez Portillo darüber gesprochen habe. Das gleiche Programm, über das wir damals mit Lopez Portillo und den führenden Mitgliedern insbesondere der PRI sprachen, ist auch heute noch notwendig.

Was Lopez Portillo vorhatte: Vor allem wollte er, daß Mexiko sich verpflichtet, zehn Kernreaktoren zu bauen, um den Charakter seines Territoriums zu verändern. D.h. sie sollten nicht nur Strom im Landesinneren liefern, sondern soviel Strom liefern, daß Küstengebiete Mexikos, die wirtschaftlich betrachtet praktisch unbewohnbar waren, bewohnbar gemacht würden. Mit genügend Bauprojekten im Zusammenhang mit Kernkraft könnte man diese Regionen für Menschen bewohnbar machen. Man müßte auch Anlagen bauen, um Wasser in das Herz Nordmexikos zu bringen, damit in einem Gebiet, das weitgehend Wüste ist, die Landwirtschaft gedeihen kann.

Wäre das zugelassen worden - und Lopez Portillo hat damit tatsächlich im August und September des Jahres [1982] begonnen -, es hätte funktioniert. Aber es wurde auf britische Initiative hin, mit Unterstützung der Regierung der Vereinigten Staaten, zunichte gemacht. Mexiko wurde unter britischer Anleitung ruiniert, und Henry Kissinger war dabei der wichtigste Amerikaner, der bei diesem Prozeß der Ausschlachtung Mexikos eine Schlüsselrolle innehatte.

Heute hat Mexiko ein großes Drogenproblem; in der Zeit seit damals, seit September 1982, wurde sehr viel kaputtgemacht. Die Menschen und die Kultur Mexikos wurden ruiniert. Es gibt noch einige wichtige Leute in meinem Alter oder etwas jünger, die damals 1982 dieses Potential verkörperten. Diese Leute bilden den Ausgangspunkt für die Erneuerung der richtigen Zukunftspläne für Mexiko.

Wir hatten damals die Chance für ein Bündnis, das aber zerschlagen wurde. Ich hatte dazu ein Programm für wirtschaftliche Erholung in ganz Mittel- und Südamerika entworfen, und ich wollte, daß die Vereinigten Staaten dabei helfen, es umzusetzen. Wir hatten dazu drei Staatsführer, den Präsidenten Mexikos, den Präsidenten Brasilien und den Boß in Argentinien, zusammengebracht. Diese drei Präsidenten oder das Äquivalent davon hatten sich auf eine solche Zielsetzung geeinigt, und es gab einen enormen Druck von außen, angeführt vom Britischen Empire mit Komplizen in den USA, um das kaputtzumachen.

Ich sage nicht, daß wir in die Vergangenheit zurückkehren können, das geht nicht. Aber wir können unsere Erfahrung aus der Vergangenheit nutzen: Wir wissen, was damals richtig war, und wir müssen beurteilen, wie wir das, was damals richtig war, unter den heutigen Umständen verwirklichen können.

Glass-Steagall ist unerläßlich

Meiner Ansicht nach hängt die Entwicklung Mexikos davon ab, daß umgehend eine große Reform in den Vereinigten Staaten durchgesetzt wird. Die Reform sieht so aus: Wir müssen die sogenannte Glass-Steagall-Reform umsetzen, das ist absolut unverzichtbar, damit in Mexiko in der absehbaren Zukunft irgend etwas Gutes passieren kann. Ohne die Glass-Steagall-Reform hat Mexiko keine Chance, es gibt nichts, was man dagegen tun könnte. Glass-Steagall muß kommen!

Mit der Glass-Steagall-Methode verschwände der gesamte Schuldenmüll, etwa 15 Billionen Dollar wertlose Schulden, die kriminelle Leute seit ein paar Jahren, seit 2008 angehäuft haben. Wenn man das Glass-Steagall-Gesetz wieder in Kraft setzt - ein Gesetz, das ein Prinzip unserer Verfassung umsetzt -, nimmt man diesen ganzen Schuldenmüll und sagt denen: „Junge, das gehört alles dir! Wir haben damit nichts zu tun.“

Es würde bedeuten, daß wir grundsätzlich zu einem System fester Wechselkurse zurückkehrten. Wir hätten wieder einen Standard, wie Franklin Roosevelt ihn für die Nachkriegszeit beabsichtigte. Das wäre das System, unter dem wir arbeiten. Wir würden europäischen und anderen Ländern eine Zusammenarbeit bei solchen Reformen anbieten. China wäre über ein solches Arrangement sehr froh. Indien wäre wahrscheinlich glücklich damit, mit ein paar Einschränkungen, andere auch. Es würde Westeuropa retten.

Denken Sie zum Beispiel an Deutschland. Deutschland ist kein Land, das besonders für Rohstoffvorkommen bekannt wäre. Es ist von anderen Ländern abhängig. Es gibt Gebiete in Südamerika und in Afrika, die wir erschließen können.

So gibt es ein Projekt für das Gebiet des Tschadsees, um den See mit Hilfe von Kernkraft wieder aufzufüllen. Wir können das überschüssige Wasser des Kongo verwenden, das sonst nur in den Südatlantik abfließt. Es wird den Menschen im Kongo nicht fehlen, es fließt ohnehin nur ins Meer ab. Wir leiten einen Teil dieses Wassers über die Berge in das Gebiet um den Tschadsee, einen natürlichen See. Wir pumpen es dorthin, und plötzlich hat man durch so ein Projekt, mit einer Kombination aus Kernkraft und Wasserprojekten, im Tschad den Charakter des ganzen Landes verändert.

Das NAWAPA-Projekt würde, wenn man es anpackt - und mit einer Glass-Steagall-Reform könnte man das sofort tun -, in den Vereinigten Staaten unmittelbar vier Millionen Arbeitsplätze schaffen. Es sind meist hochqualifizierte Arbeitsplätze, das sind moderne Bauprojekte. Aber um dieses Projekt, das laut einer Ingenieursstudie direkt vier Millionen Menschen beschäftigt, im Gang zu halten, bräuchte man noch einmal drei Millionen Menschen, vor allem an der Atlantikküste der USA bis nach Salt Lake City und weiter nördlich - ein früheres traditionelles Gebiet für solche Beschäftigung. Diese Abteilung müßte die Eisenbahnen, Magnetbahnen usw. bauen, die für den Bau von NAWAPA notwendig sind.

Das ist eines der größten Bauprojekte, das die Menschheit je auf diesem Planeten unternommen hat. Es würde das Klima und die Bodenfruchtbarkeit in Amerika verändern.

Es wäre auch eine Anregung für die Erschließung des Potentials des sibirischen Teils von Rußland, wo sehr große Mengen an Rohstoffen unter einem sehr schwierigen Terrain lagern - meine Freunde im Moskauer Wernadskij-Institut wissen, wie man damit umgeht.

Wir würden einen Eisenbahntunnel unter der Beringstraße als Verbindung zwischen Alaska und Sibirien bauen. Die Russen würden eine Bahnlinie bauen, um das vorhandene Bahnnetz, die Transsibirische Eisenbahn, mit diesem Knotenpunkt zu verbinden. Das würde man als Mittel benutzen, um in diese Gebiete in Nordsibirien, die sehr, sehr dünn besiedelt sind, vorzustoßen und dort die mineralischen Rohstoffe zu erschließen, die für den Aufbau von Ländern weiter südlich, wie China und Indien, gebraucht werden. So muß dieser Teil Asiens in einer solchen internationalen Zusammenarbeit entwickelt werden, wir brauchen solche Projekte unter anderem für die Zukunft Asiens mit seinen vielen hungrigen Mäulern.

Und das bedeutet wiederum, daß man das produktive Potential Deutschlands und anderer Länder Europas einbeziehen muß. Was wir brauchen, ist ein auf langfristigem Kredit fußendes Kreditsystem mit festen Wechselkursen, das uns in die Lage versetzt, für ein Gebiet nach dem anderen Kredit zu vergeben, um Projekte zu unterstützen, die im gemeinsamen Interesse von Nationen sind.

Das heißt, wir wollen und brauchen eine erfolgreiche Entwicklung Sibiriens zum Nutzen der Menschen südlich von Sibirien. Wir werden verschiedene Anlagen liefern müssen, um Rußland und anderen Nationen zu helfen, ihren Beitrag zu dieser Aufgabe zu leisten. Und wir werden China mit freierem Zugang zu Technik beistehen, so daß sie diese Dinge tun können. Das gleiche müssen wir mit Südamerika tun, mit Mexiko, die gleiche Herangehensweise.

Wir brauchen ein weltweites gegenseitiges Verständnis der Art, wie es Franklin Roosevelt kurz vor seinem Tod für die Nachkriegszeit schaffen wollte. Wir brauchen eine Weltordnung, wie de Gaulle es später einmal mit „ein Europa vom Atlantik bis zum Ural“ ausdrückte. Wir brauchen ein System souveräner Nationen auf der ganzen Welt, die im Rahmen eines Kreditsystems fester Wechselkurse zusammenarbeiten, nicht eines monetaristischen Systems, sondern eines Kreditsystems, das den Aufbau der Projekte, die die gemeinsamen Ziele der Menschheit darstellen, möglich macht.

Wir haben verschiedene Sprachen und verschiedene Kulturen, doch für die Menschheit als Gattung haben wir ein gemeinsames Ziel. Dieses gemeinsame Ziel geht über die Erde an sich hinaus und schließt das ein, was wir in den uns benachbarten Bereichen des Sonnensystems tun können. In mehreren Milliarden Jahren wird die Sonne so unerträglich werden, daß man nicht mehr in ihrer Nähe leben kann. Also sollten wir jetzt lieber anfangen, angesichts dieser Herausforderung etwas zu unternehmen, solange wir noch die Zeit haben, uns dieser Arbeit anzunehmen. Wahrscheinlich muß man irgendwo da draußen im Weltraum, irgendwo in der Galaxis, ein neues Irland aufbauen, aber das ist kein großes Problem.

Eine solche Aufgabenorientierung sollten umsichtige führende Vertreter verschiedener Nationen gemeinsam verfolgen: der Einsatz für solche Projekte und Ziele, die wir praktisch umgehend in Angriff nehmen können. Den Nutzen daraus können wir nicht sofort verfügbar machen, aber wir können sofort mit dem Engagement und der Anfangsphase des Programms beginnen. Das bedeutet eine Veränderung in den gegenseitigen Beziehungen der Völker der Menschheit, auf der Grundlage des souveränen Nationalstaates und der Zusammenarbeit für die gemeinsamen Ziele der Menschheit. Und das ist gar nicht so schwierig.

Die Schwierigkeit liegt darin, das alte System und das Britische Empire abzuschaffen. Seit der zukünftige Kaiser [Augustus] zusammen mit dem [Mithra-] Kult, der auf dem altpersischen Kult beruhte, auf der Insel Capri seltsame Dinge trieb und sie ein Imperium des Monetarismus gründeten, sind wir von europäischen Imperien nach dem Vorbild des Römischen Reiches beherrscht. Die Methode des monetaristischen Systems besteht im Ausrotten, Umbringen, Mißhandeln usw. der verschiedenen Nationen, die in den Umkreis des Empires gelangen - so arbeitet das Britische Empire heute noch. Das Empire ist ein monetaristisches System, das durch Geld seine Herrschaft aufzwingt. Eine Herrschaft des Geldes über Nationen und Völker. Geld wird benutzt, um Menschen, die Untertanen dieser Geldherrschaft werden, zu kontrollieren und sogar zu vernichten.

Wir müssen eine Weltordnung von Nationen gründen, in dem die Staaten Kredit schaffen für die Projekte, die für ihr eigenes Volk oder als Beistand für ein anderes Volk notwendig sind. Und wenn wir den Kredit in das lenken, was wissenschaftlich und anderweitig machbar ist, zocken wir nicht mehr bloß um Gewinn, sondern investieren in die Entwicklung der Menschheit. Wir ermutigen die Menschen, zu beweisen, daß sie einen Beitrag zum notwendigen wissenschaftlichen und anderen Nutzen für die Menschheit leisten können.

Um nichts anderes geht es im Falle Mexikos. Wenn wir uns in den Vereinigten Staaten für die richtige Politik entscheiden und uns mit den Nachbarstaaten abstimmen, dann können wir umgehend zu der damaligen Absicht Präsident Lopiz Portillos und anderer südamerikanischer Staatsmänner zurückkehren. Ich bin dazu entschlossen. Wir können es schaffen. Es ist heute schwieriger als damals, weil schon so viel ruiniert ist, es ist den Menschen und ihren Lebensbedingungen sehr übel ergangen. Das mexikanische Volk ist nicht mehr in so guter Verfassung wie damals 1982. Es hat viel verloren. Das müssen wir wieder in Ordnung bringen, und das wird einige Zeit in Anspruch nehmen - aber wir können jetzt gleich damit anfangen.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Obama absetzen, Trennbankensystem einführen, die Welt wiederaufbauen!“
- Neue Solidarität 5/2011
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache