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Neue Solidarität
Nr. 6, 10. Februar 2010

Weltklimarat und Pachauri schmelzen dahin

Der Weltklimarat IPCC und sein Vorsitzender Rajendra Pachauri müssen einen schweren Schlag nach dem anderen hinnehmen. Es begann im letzten Jahr mit dem Durchsickern der E-Mails der Klimaforschungsabteilung der britischen Universität East Anglia, die bewiesen, daß Klimadaten für den IPCC verfälscht worden waren. Vor gut einer Woche mußte der Klimarat die Behauptung aus seinem Bericht des Jahres 2007 über ein angebliches massives Abschmelzen der Himalaja-Gletscher öffentlich zurücknehmen (siehe letzte Ausgabe). Am 25. Januar wurde dann enthüllt, daß auch die Behauptung, durch den Klimawandel könnten 40% der Amazonas-Regenwälder verschwinden, nicht wissenschaftlich begründet war.

Diese Behauptung hatte der IPCC in seinem Bericht von 2007 im selben Kapitel 13 der Arbeitsgruppe II aufgestellt, in dem auch der Gletscherschwindel enthalten war. Der britische Internetblog EUReferendum berichtete am 25. Januar, der einzige „Beleg“ für diese Behauptung über das Verschwinden der Amazonaswälder sei ein Bericht der berüchtigten Umweltorganisationen von Prinz Philip, WWF und IUCN, verfaßt von einem freien Journalisten/Aktivisten sowie einem Koordinator verschiedener WWF-Projekte über Waldbrände in Australien und Afrika. Beide Autoren sind keine Wissenschaftler, aber mehr noch, laut EUReferendum wird in ihrem Bericht überhaupt an keiner Stelle behauptet, daß „40% der Regenwälder des Amazonas“ verschwinden könnten, wie es beim IPCC heißt.

Kurz nachdem diese Enthüllung weltweit die Runde gemacht hatte, wurde der IPCC-Vorsitzende Pachauri bei einer weiteren Lüge ertappt. Am 22. Januar hatte er der Londoner Times in einem Interview gesagt: „Ich habe davon erfahren [die falsche Behauptung, bis 2035 wären die Hamalaja-Gletscher verschwunden], als vor etwa zehn Tagen in den Medien darüber berichtet wurde. Vorher war es eigentlich nicht bekannt. Niemand hat mich darauf aufmerksam gemacht. Es gab Äußerungen, aber mit der Jahreszahl 2035 haben wir uns nie befaßt.“ Aber Pallava Bagla, ein bekannter Autor des Wissenschaftsmagazins Science, sagte der Times am 30. Januar, er habe bei Pachauri schon im vergangenen November zu der Jahreszahl nachgefragt. Pachauri habe geantwortet: „Zu Gletschern habe ich nichts hinzuzufügen.“

Ebenfalls am 30. Januar entkräftete der Sunday Telegraph eine weitere Behauptung des berüchtigten Weltklimarats. In seinem neuesten Bericht hatte der IPCC geschrieben, wegen der Klimaerwärmung schmelze das Eis in den Anden, den Alpen und in Afrika, und gab zwei Schriften als Quelle dieser Information an. Es stellte sich heraus, daß eine davon ein Artikel in einer Illustrierten für Bergsteiger war, der auf persönlichen Erzählungen über wahrgenommene Veränderungen in Bergsteigergebieten beruhte. Die andere war eine Arbeit eines Geographiestudenten der Berner Universität, die Interviews mit Bergführern aus den Alpen auswertete. Mehr „wissenschaftliche“ Grundlagen gab es nicht.

Laut neuesten Enthüllungen basiert auch der Teil des Berichts, der die Verbindung zwischen der Erderwärmung und Naturkatastrophen herstellen sollte, auf unbestätigten und ungeprüften Angaben, die später sogar vom ursprünglichen Autor zurückgezogen worden waren. Dabei ging es auch um den Anstieg finanzieller Verluste durch Naturkatastrophen, für die die Erderwärmung verantwortlich gemacht wurde. Laut einem Bericht der Sunday Times hieß es jetzt, dieser Teil des Berichtes von 2007 sei „nicht von Fachleuten begutachtet worden“, und der Autor habe als schriftlichen Vorbehalt in die ursprüngliche Studie eingefügt: „Wir fanden nicht genügend statistische Hinweise für den Zusammenhang von Erderwärmung und Naturkatastrophen.“

Außerdem wird gegen den IPCC-Vorsitzenden wegen des Verdachts der Vermischung seines Amtes mit Geschäften zur persönlichen Bereicherung ermittelt. Der IPCC will die Aussagen jetzt „erneut untersuchen“ und, wenn „nötig“, Abstand davon nehmen. Pachauri ließ nun verlauten, die Studien enthielten „unbeabsichtigte“ Fehler. Aber alle diese Fehler seien „menschlich“. Hört, hört. Bisher galt der 2007er IPCC-Bericht als unangreifbare Bibel, derzufolge die „menschengemachte Erderwärmung“ über jeden Zweifel erhaben durch Fakten bewiesen war, und die Katastrophenszenarien sollten dazu herhalten, diktatorisch mörderische Einschnitte in der weltweiten Industrie- und Agrarproduktion durchzusetzen, was zu einem Schrumpfen der Weltbevölkerung führen würde.

eir