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Im Wortlaut. Im Anschluß an seinen Vortrag beantwortete Lyndon LaRouche zwei Stunden lang Fragen aus dem Publikum und aus aller Welt. Wir bringen Auszüge.
Frage eines kürzlich pensionierten Offiziers des Pionierkorps der US-Armee, der vom früheren Präsidenten Clinton dafür gewonnen wurde, ihn bei den Hilfsbemühungen in Haiti zu unterstützen: „Herr LaRouche, zunächst einmal möchte ich Ihnen für Ihre Bemühungen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch weltweit danken, denn sie sind tatsächlich verzweifelt notwendig. Ich muß meinen Bemerkungen vorausschicken, daß ich, nachdem ich vor Ort in Haiti war, noch keine größere humanitäre Katastrophe gesehen habe, trotz all meiner Jahre beim US-Militär. Tatsache ist, daß wir in diesem Kampf dieser, wie ich glaube, beispiellosen Hilfsbemühungen vor die Aufgabe gestellt sind, einen Weg zur Einrichtung von Notküchen zu finden, die 1,5 Millionen Menschen täglich mit Nahrung versorgen. Und das ist offensichtlich fast unmöglich. Diese Katastrophe wurde zwar von dem jetzigen Erdbeben ausgelöst, aber Tatsache ist auch, daß diese Region schon vor diesem Erdbeben verzweifelt arm war. Wir werden natürlich weiterhin versuchen, mit den unmittelbaren Nöten der Bevölkerung umzugehen, aber die Einschätzung, die ich meinen Vorgesetzten gegeben habe, ist, daß der einzige Weg, mit diesem gegenwärtigen Alptraum umzugehen, der ist, daß Haiti von Grund auf neu aufgebaut werden muß.
Nun, anders als in Afrika hat man es hier mit einem relativ kompakten geographischen Gebiet zu tun, das sehr nahe bei den Vereinigten Staaten liegt. Ich und andere haben Ihren Vorschlag für ein Ausbildungsmodell durch Arbeit nach dem Vorbild von Franklin Roosevelts Programm genommen und angepaßt für einen Versuch, Haiti wiederaufzubauen. Ein solcher Versuch bietet offensichtlich in enormem Maße die Möglichkeit, Hunderttausende von Amerikanern auszubilden und wieder zu beschäftigen, amerikanische Unternehmen und Industrien zu engagieren und gleichzeitig mit einer humanitären Katastrophe umzugehen. Wir haben bereits Signale aus dem „Black Caucus“ im Kongreß und von anderen Mitgliedern insbesondere des Senats, daß sie eine solche Initiative unterstützen würden.
Das ist nun offensichtlich noch nicht das [von LaRouche geforderte] Vier-Mächte-Abkommen [zum Wiederaufbau der Weltwirtschaft], aber es ist ein Ansatz, der sozusagen aus Zitronen Limonade machen würde. Aber es ist auch meine Einschätzung, daß dies zwar zweifellos eine öffentlich-private Partnerschaft erfordern würde, aber sie müßte von der Regierung eingeleitet werden, damit sie Erfolg haben kann.
Ich wüßte sehr gern Ihre Ansicht hierüber, und darüber, ob Sie glauben, daß diese Sache es wert ist, weiter verfolgt zu werden, oder ob sie bloß ablenkt von einer noch zwingenderen, noch größeren Notwendigkeit.“
LaRouche: „Was getan werden sollte, ist meiner Meinung nach folgendes: Zunächst einmal sollte die Regierung der Vereinigten Staaten ein Abkommen mit der Regierung von Haiti schließen. Und dieses Abkommen sollte für den Wiederaufbau der Nation und des Systems von Haiti gelten.
Ich weiß einiges über Haiti, und ich kenne die enormen Schwierigkeiten, die dort zusammenkommen, und was nötig sein wird, sie zu überwinden. Man kann Haiti nicht mit Heftpflaster helfen, und man kann nicht viele andere Länder hinzuholen, denn das Ziel muß es sein, wenn das Land lebensfähig aus diesem Schlamassel herauskommen soll - dann braucht man ein souveränes Haiti.
Das Abkommen muß also im Wesentlichen ein Vertrag mit den Vereinigten Staaten sein zur Wiederherstellung wirksamer Souveränität für das Land Haiti nach der verheerenden Wirkung dieser und früherer Schwierigkeiten. Es ist ein kleines Land, dessen Menschen in der Geschichte alle möglichen schrecklichen Dinge erleiden mußten. Man hat ihnen alles mögliche versprochen und es gebrochen - versprochen und gebrochen, und niemals gehalten. Es gehört zu einer Gruppe von Nationen oder nationaler Territorien, die tendenziell in der einen oder anderen Weise in Schwierigkeiten stecken. Es handelt sich also um ein Modell. Wir sagen, okay, wir machen einen Vertrag mit der Regierung, als Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Haiti, um den Wiederaufbau ihres Landes in einer Weise sicherzustellen, daß es wirklich zu einem funktionierenden Land wird, das überleben kann. Es wird ein Vierteljahrhundert dauern, bis das geschafft ist. Man muß vieles ändern. Aber das wichtigste, was man ändern muß, ist die Haltung, die derzeit weltweit im Umgang mit solchen Dingen vorherrscht. Man nennt das Flickwerk, man flickt am System herum.
Meine Meinung ist, daß man ein funktionierendes System hinterlassen muß. Nicht einfach nur flicken und wieder gehen. Macht einen Vertrag und sagt: „Nun, ihr seid ein kleines Land. Wir können euch die Last abnehmen. Wir werden mit euch zusammenarbeiten, unter dem Schutz der Vereinigten Staaten, um sicherzustellen, daß ihr da erfolgreich herauskommt. Erfolgreich nicht nur im Sinne der Überwindung der unmittelbaren Krise, was man bisher getan hat und was nicht allzugut funktionierte. Wir müssen bis zum Ende durchhalten, wir müssen über die Fähigkeit einer Nation nachdenken, sich selbst zu erhalten, und nicht nur von Zeit zu Zeit unterstützen wegen einer internen Krise oder eines Naturereignisses. Das ist die Art der Beziehung, die wir mit anderen Nationen haben sollten - wir sollten also dazu zurückkehren.
Wir hatten das früher, in der Zeit unmittelbar nach dem Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten. Früher schickten wir ehemalige Offiziere aus der konföderierten Armee oder der Armee der Union nach Übersee, etwa nach Ägypten, um das System des Landes aufzubauen. Das entspricht unserer verfassungsmäßigen Struktur, unserer Tradition. Und bis die Briten uns dort hinauswarfen, machten wir gute Arbeit. Aber dann machten die Briten etwas anderes daraus. Ein benachbartes Land, Haiti, gleich in der Nachbarschaft, ist in einer schrecklichen Lage, als Teil einer geteilten Insel, auf der die Probleme tendenziell grenzüberschreitend sind. Helft ihnen! Nicht nur, weil man ihnen helfen will, sondern weil man einen Standard der Moral in den internationalen Angelegenheiten wiederherstellen will. Wir müssen entschlossen sein, nicht nur etwas zu versprechen, sondern auch dafür zu sorgen, daß es getan wird. Und wenn es getan wird, und erfolgreich ist, dann wird es gut für uns alle sein.“
Frage eines Vertreters der Gewerkschaft der Automobilarbeiter aus Columbus/Ohio: „Ich war vor drei Jahren bei Ihrem Internetforum, und ich denke, daß heute mehr Augen offen sind. [Ein Hinweis auf die Zeit, als Herr LaRouche sein Gesetz zur Rettung der Maschinenbaukapazitäten der Vereinigten Staaten vorgelegt hatte, was jedoch von Leuten wie der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und dem Abgeordneten Barney Frank zurückgewiesen wurde.] Ich habe das Gefühl, daß es jetzt mehr Unterstützung für diese Politik gibt als je zuvor. Machen Sie weiter! Ich hoffe, wir können die Autoindustrie wieder in Betrieb nehmen, um die Infrastruktur und Kernkraftwerke aufzubauen. Wie kann das geschehen?“
LaRouche: „Wir haben hier ein Problem: Wir haben zuwenig Technologie, funktionierende Technologie in den Vereinigten Staaten. Wir verlieren - wir haben nicht mehr die Industrien, die wir einst hatten. Sie wurden zerstört. Die Arbeitskräfte wurden zerstreut, die Maschinen wurden zum großen Teil zerstört. Die Produktionsflächen der früheren Auto- und Flugzeugwerke und ähnlicher Industrien existieren nicht mehr. Sie wurden aufgelöst, vor allem seit Anfang 2006. Nun, was wir da draußen haben, sind Menschen, vor allem Werkzeug- und Maschinenkonstrukteure und ähnliche, die entscheidend sind. Wir müssen darüber nachdenken.
Was ich beabsichtige, und ich habe entsprechende Vorschläge gemacht, ist ein Plan zum Wiederaufbau der Vereinigten Staaten. Mein Konzept ist so etwas wie ein heutiges Äquivalent des CCC [Civilian Conservation Corps], und ich habe den Begriff CCC verwendet, weil er in unserer Geschichte eine Tradition hat. All diese Leute da draußen, die im Grund keine Qualifikationen haben, keine wirklichen Qualifikationen oder nur sehr geringe und die nicht das soziale Verständnis haben, ihre Fähigkeiten anzuwenden, wenn sie welche haben - sie haben kein soziales Verantwortungsgefühl, sie verstehen nicht, was es heißt, eine Arbeit zu haben. Sie verstehen nicht, daß es nicht bloß darum geht, etwas zu erhalten.
Ich bin gegen eine reine Beschäftigungspolitik, denn eine Beschäftigungspolitik heißt, daß man die Leute irgendwo ablädt. Man nimmt einen Haufen Leute, man tut nichts, um sie produktiver zu machen, man bringt sie irgendwo unter, und macht sie nicht besser. Sie werden nicht produktiv.
Ich bin also nicht für ein Beschäftigungsprogramm; ich bin für Beschäftigung in einem Programm produktiver Arbeit; um zunächst einmal die Leute zu nehmen, die produktiv sind, und sicherzustellen, daß sie eine Chance bekommen, entsprechend zu arbeiten. Und denen, die noch nicht produktiv sind, Qualifikationen zu geben und sie zu Leuten mit produktiven Fähigkeiten zu entwickeln. Wie macht man das?
Man beginnt mit einer Operation nach Art des CCC. Man beschafft sich eine Liste von Leuten, pensionierten Maschinenkonstrukteuren und anderen, aus der Autoindustrie und ähnlichem. Man will sie mit an Bord haben, weil sie der Ausbilderstamm sind.
Sie werden zwei Dinge tun. Sie werden die Teams von Leuten anführen, die in die Arbeit assimiliert werden sollen, denn sie haben die Fähigkeit dazu. Sie wissen, was das Ziel ist, sie wissen, wie man die Arbeit macht. Sie geben die Überwachung, die Ausbildung und Anleitung zur Arbeit. Sie dienen auch als Prüfer und Ausbilder. Es gibt junge Leute da draußen. Sie sehen alle schrecklich aus. Niemand, der weiß, was sie tun, würde sie einstellen. Aber man will sie trotzdem beschäftigen. Also muß es einen gewissen Übergang geben, wo man sie in einen Zustand bringt in dem sie arbeitsfähig sind.
Wir nehmen also die Formel des CCC, die wir in den dreißiger Jahren für Leute verwandten, die nicht ganz so schlimm dran waren wie diese jungen Leute von heute. Man steckt sie in ein Ausbildungsprogramm, etwa mit 16 Jahren oder mit 18 Jahren, bis zu 25 Jahren - diese Altersgruppe. Und man holt sie dort hin, weg aus ihrer Umgebung. Denn die degenerierten Gewohnheiten sind verbunden mit den Orten, wo sie leben. Holt sie da raus! Holt die Leute weg von den Infektionsherden! Der Infektionsherd sind ihre Stadtviertel. Holt sie raus aus ihrem „Kiez“. Wenn man das nicht tun kann, kann man gar nichts mit ihnen anfangen, außer Dingen, die wir nicht tun wollen.
Holt sie also da heraus, holt sie aus ihrem Kiez, holt sie heraus aus ihrer Umgebung, denn diese Umgebung ist die Krankheit, nicht wahr? Bringt sie in irgendein Lager - nicht, um sie einzusperren, sondern, um sie in eine neue Umgebung zu bringen, in der sie neue Gewohnheiten entwickeln können. Holt sie weg aus der Umgebung, die sie mit ihren alten Gewohnheiten infiziert. Das ist die Aufgabe!
Nun, schaut sie an. Wir haben diese jungen Leute. Was fangen wir mit ihnen an? Man muß ihnen zu verstehen geben, daß man ihr Freund ist, daß man ihnen etwas Gutes tun will. Vielleicht sehen sie das nicht gleich ein, aber sie müssen verstehen, daß man ihnen freundlich gesinnt ist, und daß man überzeugt ist, daß ihre Geschäfte in ihrem alten Kiez nicht gut für sie sind. Und sie werden quengeln, denn viele von ihnen nehmen Drogen. Und wenn man sie nicht dort wegholt, wo sie Rauschgift bekommen, wird man nicht weit mit ihnen kommen. Sie haben auch einige sexuelle Gewohnheiten, die nicht allzu gut sind. Das will man nicht. Und deshalb wird man versuchen, ihnen eine Chance zu geben, ein zweites Leben, weg aus dem Leben, das sie zerstörte. Und man wird sie so behandeln, als wären es die eigenen Kinder. Aber man wird sie nicht „bemuttern“ - das ist keine gute Idee. Man muß ihnen ein neues Leben geben. Und einfach auf die Probleme hinweisen. Sie wissen, was die Probleme sind, aber sie sind wie die alten Socken, die sie niemals waschen - sie können einfach nicht aufhören, sie zu benutzen. Bringt sie also dazu, ihre Socken zu waschen!
Wenn sie sich entscheiden, daß sie ein neues Leben führen wollen, und das ist der ganze Punkt - ich denke, in diesem Fall muß man sagen: ,Wir werden einen großen Teil dieser Leute retten. Wir wissen, daß wir in vielen Fällen scheitern werden, weil sie einfach zu weit fortgeschritten sind. Wir werden es versuchen; wir werden menschlich sein.
Worauf wir wirklich abzielen ist, unter diesen jungen Leuten den Kern einer Arbeitskraft, einer künftigen Arbeitskraft zu finden.
Wir werden ihnen also jede Chance geben, indem wir ihnen Leute geben, die in der Lage sind, sie dazu anzuleiten, daß sie die Fähigkeiten erwerben, die sie anziehen. Das Entscheidende ist, ihnen eine Art neues Spiel zu geben. Man bietet ihnen die Chance, ein Spiel zu spielen, das attraktiver und weniger riskant ist als ihre alten Spiele. Und man wird darüber reden, was das Ziel ist, wenn man lernt, dieses neue Spiel zu spielen. Und weil sie junge Leute sind, werden sie auf Spiele reagieren. Man gibt ihnen also eine Umgebung, in der sie schrittweise den Übergang zu einer ernsthaften Selbstausbildung, Selbstentwicklung vollziehen. Einige der Leute, die man finden wird, sind schon jetzt mehr oder weniger bereit dazu. Vielleicht einer von zehn, zwei von zehn, was immer. Damit beginnt man.
Nun, es gibt Leute, frühere Ingenieure, Maschinenkonstrukteure usw., die jetzt ohne Arbeit sind. Sie sind qualifiziert, diesen jungen Leuten Zugang zu den Fähigkeiten und der Weltanschauung zu geben, die für eine produktive Arbeit notwendig ist. Und das ist die Beziehung, man schafft einen Generationsübergang. Man schafft den Sprung über eine Generation, die zerstört wurde. Die jungen Leute über 25 wurden in eine tote Gesellschaft geworfen und mußten sich an eine tote, korrupte Gesellschaft anpassen. Und deshalb muß man ihnen die Chance geben, in eine neue Gesellschaft zu kommen. Was tut man dann? Man gibt ihnen einen Stab von älteren Kadern aus einer früheren Generation, die diese Qualifikationen hatten, die diese als eine Generation betrachten, die so etwas ist wie die Generation ihrer Kinder. Man wird ihnen dabei helfen, den Einstieg in ein nützliches Leben zu finden. Und was für sie sehr wichtig sein wird, ist die Würde, die sie dadurch erhalten, daß sie diesen Übergang machen.
Das Problem werden Drogen sein. Das größte Problem werden Drogen sein. Und aus diesem und anderen Gründen wird man damit anfangen, sie von da weg zu holen, in Lager unter Aufsicht, wo man sie auswählt und dann, je nach dem, wie sie Fortschritte machen, in Arbeitsplätze bringt, von denen man weiß und die man schaffen wird.
Wir werden beispielsweise ein nationales System von Hochgeschwindigkeitsbahnen schaffen. Wir werden die Automobile nicht abschaffen, aber wir werden sie viel weniger benutzen. Wir werden schnelle Massenverkehrsmittel benutzen. Das erste, was wir tun werden, ist also, ein nationales Schnellbahnsystem zu schaffen, zusammen mit einem System für die Flüsse und die Wasserregulierung.
Das sind große Projekte. Aber diese Projekte sind nicht in sich abgeschlossen. Sie hängen ab von den Diensten und produktiven Fähigkeiten der lokalen Industrien. Man braucht also Regierungskredite, die einerseits für diese Regierungsprogramme verwendet werden - für das Schnellbahn-Programm und die Wasserprogramme. Nun gibt es die Leute, die in privaten Konzernen oder Firmen arbeiten, die durch Regierungskredite als private Konzerne geschaffen werden, und als führende Figuren dieser Firmen Leute beschäftigen, die die erforderlichen Qualifikationen haben, diese Arbeit zu schaffen.
Und man wird anfangen, Dinge aufzubauen, die sich gleich an diese Hochgeschwindigkeitsbahnen und Wasser- und Elektrizitätssysteme anschließen. Man wird diese Routen schaffen. Man will das in jeder Stadt haben, denn man will nicht, daß man als Lebensweise 50 Meilen am Tag hin und zurück zur Arbeit fährt. Man will die Idee der Orte und Städte wiederbeleben. Nicht der großen Überstädte, keine Riesenstädte, sondern Orte und Städte mit einer vernünftigen Größe - 25.000, 50.000, höchstens 100.000 Menschen. Und man will diese Städte, die an der Strecke dieser Projekte liegen, der Eisenbahn- oder Wasserprojekte. Man wird im Rahmen eines Glass-Steagall-Systems Regierungskredite oder Bundeskredite vergeben, die das Kapital liefern werden, den Kredit als Kapital, das notwendig ist, um diese neuen Industrien aufzubauen.
Nun, die öffentlichen Projekte, die öffentlichen Großprojekte werden dann zum Motor, der die Entwicklung der Industrien vorantreibt, die als Zulieferer für diese Großprojekte benötigt werden in den Gebieten, durch die diese Großprojekte führen. Und so macht man das. Man nimmt eine Masse von Menschen, eine Masse von im Wesentlichen arbeitslosen, nutzlosen Menschen und man sortiert sie ein bißchen und versucht, jeden zu retten, der aus der Hölle, in der er lebt, gerettet werden will. Man bringt sie in eine Lage, in der sie eine neue Identität finden - nicht als Taugenichtse. Und das ist die Art, wie man das macht. Niemand, der in diesen Projekten mitarbeitet, wird ein Taugenichts sein. Sie werden etwas sein. Das ist unser Ziel. Und man wird einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, für den man sich nicht schämen muß. Und man wird eine Chance bekommen, ein gutes und hoffentlich langes Leben zu führen. Und nicht von irgend jemandem an der Straßenecke umgebracht zu werden, nicht wahr?
So einfach ist das, meiner Meinung nach. Gebraucht euren Verstand. Wir hatten diese Erfahrungen - ich meine, diejenigen von uns, die so alt sind wie ich. Leider gibt es zu wenige von uns; irgend etwas ist geschehen, sie sind mir alle dahin gestorben, alle meine alten Freunde. Aber wir müssen solch einen Prozeß in Gang bringen. Das ist es, was Franklin Roosevelt zu seiner Zeit und auf seine Weise versuchte. Es ist heute nicht ganz dasselbe, aber das Prinzip ist das gleiche. Wir müssen bloß den Weg bestimmen, wie wir dieses Prinzip auf die heutigen Umstände anwenden. Wir müssen die Rettung der jungen Menschen, die zerstört werden, verbinden mit der Rettung der qualifizierten Leute, die arbeitslos und nutzlos gemacht wurden. Diese beiden Dinge müssen wir zu einer gemeinsamen Lösung verbinden. Einerseits in Bundesprojekten wie Wasser- oder Verkehrsprojekten als solchen. Und das mit der Tatsache verbinden, daß diese Dinge in allen Städten, durch die sie führen, unterstützende Industrien benötigen. Und auf diese Weise entwickelt man ein einen Plan für das Kreditsystem - einen Plan, die Arbeitslosen der älteren Kategorie und diejenigen mit fragwürdiger Beschäftigung oder ohne Arbeit in der jüngeren Generation wieder einzugliedern.
Übernehmen Sie diese Sichtweise, und nehmen Sie sich 25 Jahre. Ich werde inzwischen tun, was ich kann.“
Frage eines Grundschullehrers: „Was wäre die Rolle eines Grundschullehrers, wenn es darum geht, eine klassische Kultur in den Vereinigten Staaten zu schaffen?“
LaRouche: „Nun, das wichtigste in den Vereinigten Staaten ist die klassische Literatur in der englischen Sprache. Man muß sich diese Sprache aneignen.
Das heißt aber nicht, daß man lernt, wie man sich an Regeln hält. Es bedeutet, das zu verstehen, was das Kreativste an den klassischen Autoren der englischsprachigen Literatur ist. Denn die Kreativität liegt in etwas, was man heute in den Schulen kaum kennt. Es gibt Lehrer, die sich noch an die alten Zeiten erinnern, in denen klassische Studien noch erlaubt waren, aber die sind weitgehend verschwunden. Was dazu beigetragen hat, sie zu beseitigen, war natürlich die Stilfibel der New York Times. Die hat viel dazu beigetragen, sie zu beseitigen, denn die Existenz der klassischen Ironie, wie sie der verstorbene William Empson behandelte, diese Idee der klassischen Ironie existiert nicht mehr. Es liegt eine gewisse Verspieltheit in der klassischen Kunst, der klassischen Literatur, Gesang, Malerei usw. - diese klassische Tradition beruht auf dem Prinzip der Ironie. Und Ironie beruht auf den Lücken, die zum Glück nicht durch Formalitäten ausgefüllt sind. Mit anderen Worten, die Stilfibel der New York Times wird den Geist der Kinder zerstören, aber es werden nett einbalsamierte Kinder sein - einbalsamiert im geistigen Sinne, weil sie niemals in der Lage sein werden, kreativ zu denken. Aber sie werden immer korrekt sprechen. Das ist so wie beim grünen Faschismus oder Ähnlichem.
Das Problem liegt also im Wesentlichen darin, daß wir verstehen müssen, daß die kreativen Kräfte des Geistes nicht in der Mathematik liegen. Es gibt keine Kreativität in der Mathematik. Sie liegt in der Vorstellungskraft, und sie liegt in den Ironien, die im Gebrauch der klassischen, entwickelten Form einer nationalen Sprache oder Volkssprache existieren, und die Menschen nutzen Ironien, um Einsichten in Innovationen zu gewinnen, in Bedeutungen, die man bisher nicht vermutete, die sich aber als gültig erweisen.
Sehen Sie, wenn man einfach irgend etwas einführt, wie man das heute tut, wie diese verrückten Rocksänger oder was immer, einfach nur, weil es neu und anders ist, dann heißt das noch nicht, daß es auch gültig ist. Man trifft auf etwas, was anders ist, was gegen den normalen Gebrauch verstößt, aber man erkennt, daß die Verwendung dieser Denkweise die Tür zu etwas öffnet, was man bisher übersehen hatte, sodaß man nun anders denkt.
Ironie. Klassische Ironie. William Empson war recht nützlich in dieser Hinsicht, in Bezug auf die Sprache, auch wenn er ein Engländer war, was ein gewisser Nachteil ist, aber das macht nichts. Und alle diese Lehrbücher und formalen Lehren sagen uns nichts darüber, wie man das Problem löst. Aber lassen Sie dann Ihre Phantasie ein wenig schweifen, und denken Sie über die Doppeldeutigkeiten nach, die Sie kennen. Nehmen Sie beispielsweise das Gemälde, eines der berühmten Gemälde Rembrandts, in dem die Büste des Homer aus den Augenhöhlen diesen dummen Laffen Aristoteles betrachtet, der die Büste des Homer betatscht. Das ist lustig, aber es vermittelt jedem, der auch nur einen Rest von Kultur hat, eine Idee - mehrere Dinge. Der Stein, dieses Stück Marmor, das von Rembrandt dargestellt wird, dieser Kopf des Homer - nicht einmal seine Augen, sondern bloß die Augenhöhlen anstelle der fehlenden Augen, betrachten mit Neugier und Verachtung diesen dummen Laffen Aristoteles, während er den Kopf betätschelt. Das ist eine wunderbare Sache, und so ist Rembrandt eben. Shelley ist voll davon in der englischen Sprache, Keats natürlich, seine Ode auf eine griechische Urne ist ein typisches Beispiel dafür, wo die Ironien, die durch kleine Verschiebungen im Gebrauch der Sprache die Existenz von etwas andeuten, was man bis dahin übersehen hatte. Das gleiche gilt für die Rolle der Ironie in der klassischen Komposition in der Musik, im Bachschen Kontrapunkt. Das gilt für alles. Kreativität liegt in den klassischen Formen der Kunst. Die größte Zerstörung der Kultur des amerikanischen Volkes ist der Verlust der Kultur der klassischen Kunst durch jenen Müll, der in der Nachkriegszeit verbreitet wurde. Das ist hier das Geheimnis. Humor - bissiger Humor, aber aufgebaut auf einem Prinzip absichtsvoller Ironie.“
Frage aus dem Publikum: „Was geschieht, wenn Obama abtritt? Da ist immer noch Biden, vielleicht auch Pelosi. Wir haben immer noch einen Kongreß, der sich verkauft. Was sollten wir also tun, über die Absetzung Obamas hinaus?“
LaRouche: Nun, das erste, was man tun muß, ist, der gegenwärtigen Regierung die Zähne zu ziehen. Offensichtlich haben die Mitglieder des Kongresses Angst vor der Regierung Obama. Wenn man sie los wird, löst das bereits drei Viertel unserer Probleme. Die Tatsache, daß man etwas wegwirft, was nicht dazu taugt, zu existieren, stellt das Vertrauen der Bürger in unser Regierungssystem wieder her.
Zweitens weiß ich etwas über unsere Regierung, ihre Struktur und ihr Verhalten, und sie ist nicht so schlecht. Man braucht hier und da ein paar Schlangen, die die Leute zu Tode erschrecken, um mit solchen Dingen durchzukommen. Die Mitglieder unseres Kongresses sind wirklich Feiglinge. Das ist empörend, das ist meiner Meinung nach das Empörendste überhaupt.
Man kann aber nicht alle Mitglieder des Kongresses austauschen, das geht nicht. Aber man kann sie so einschüchtern, daß sie wieder Staatsbürger werden. Und indem man Obama hinauswirft - das geschieht ja in gewissem Sinne schon. Leute im Senat hören auf, Leute im Repräsentantenhaus hören auf, sie wollen mit diesem Unsinn nichts mehr zu tun haben. Setzt Obama ab, dann wird man eine frische Brise aus der amerikanischen Bevölkerung bekommen, und das wird gut tun. Denn man schafft damit diese Bande hinaus.
Ein offensichtliches Beispiel, das jeder kennt, ist das, was Obama Hillary Clinton antut, das ist niederträchtig, es ist empörend. Und die Tatsache, daß er damit durchkommt, schüchtert viele Leute ein. Nun, ich weiß zufällig, daß Hillary schon viel früher, als die meisten Leute wissen, angedeutet hatte, daß sie für das Präsidentenamt kandidieren wollte. Damals kamen Befehle aus London, und diese Befehle lauteten, daß man nicht zulassen dürfe, daß sie auch nur in die Nähe des Präsidentenamtes komme. Und im Rahmen dieser Entscheidung wurde Obama erfunden. An dieser Entscheidung war der Chef des Senats beteiligt, Harry Reid.
Die Grundlage für die Entscheidung dieser Kreise entstand Anfang 2006. 2005 hatte ich eine Konferenz in Washington veranstaltet, bei der ich aufrief zur Verteidigung der Rentenversicherung gegen die mir bekannte Absicht Bushs, die Rentenversicherung zu zerstören. Wir hatten eine Reihe von Demokraten, die in dieser Frage an Bord kamen. Wir führten 2005 einen Kampf, um das zu verteidigen, und wir hatten Erfolg.
Unterdessen starteten ein sehr hinterhältiger, übler Kerl, Felix Rohatyn, und andere, die mit George Shultz zusammenarbeiteten, dem früheren Außenminister, im Frühjahr 2005 eine Kampagne, die zwei Aspekte hatte. Der eine war die Kampagne, die damals schon im Gang war: Shultz und Rohatyn waren dafür, das US-Militär durch private Armeen zu ersetzen. Wir hatten diesen Trend bereits gesehen, daß man Söldner einsetzt statt des US-Militärs, und das führte zu einer schrecklich inkompetenten Militärpolitik, strategischen Politik, infolge dieser Änderung. Wir sollten im System des US-Militärs, im Verteidigungssystem keine Söldner haben - keine. Das ist eine Form der Korruption, die mit Tyrannei einhergeht. Und sie mögen die Söldner auch deshalb, weil man ihnen, wenn sie umkommen, keine Pensionen zahlen muß. Sie bekommen keine Pensionen...
Wir machten jedenfalls weiter, trotz der Tatsache, daß Rohatyn mir damals, zusammen mit einem Senator aus Connecticut, Dodd, den Krieg erklärte. Das war im Frühjahr 2005; im Jahr 2005 lief der Kampf um die Rentenversicherung. In der gleichen Zeit, ungefähr im Februar und März, forderte ich Maßnahmen der Bundesregierung zur Reform der US-Autoindustrie. Was ich vorschlug, war, daß wir festlegen sollten, in welchem Ausmaß in den USA Automobile produziert werden und davon das abtrennen sollten, einschließlich der Fabriken der Automobil- und Flugzeugindustrie, was zur Wiederherstellung unserer Wassersysteme, wie der Flüsse und Kanalsysteme und all dieser Dinge gebraucht wird. Denn wenn man in der Geschichte der Automobilindustrie zurückgeht und insbesondere das betrachtet, was im Zweiten Weltkrieg und sogar noch früher, im Ersten Weltkrieg, geschah: da wurden die Vereinigten Staaten gewissermaßen zum Arsenal der Demokratie. Und wir produzierten alles, alles mögliche, was man sich vorstellen kann, mit dem, was wir heute Automobilindustrie nennen. Denn die Grundlage der Automobilindustrie beruht im Wesentlichen auf ihren Maschinenkonstruktions-Kapazitäten. Ob man Eisenbahnen oder Flugzeuge bauen will oder was auch immer: diese Form der Produktion ist entscheidend.
Ich war damals dazu entschlossen, das zu erhalten. Die Regierung hätte intervenieren müssen, um eine nationale Infrastrukturkommission zu schaffen, die diese Fabriken vor allem aus der Automobilindustrie, die ansonsten nicht benötigt würden, übernimmt und zu einer diversifizierten Produktion der Dinge übergeht, die wir brauchen - aber nicht produzieren - und dadurch die Autoindustrie profitabler macht, indem man ihr diese Last abnimmt und diese Dinge für produktive Sachen nutzt.
Nun, das wurde abgewürgt, im Januar. Das überschnitt sich zum Teil mit Hillarys Wunsch Präsidentin zu werden. Im Februar 2006 ging also alles in die falsche Richtung, und alles kam in eine Dynamik, die bedeutete, daß diese in London ansässigen Kreise, zu denen auch Harry Reid, der Chef des Senats, gehört, sagten, wir werden Hillary um keinen Preis und in keiner Weise erlauben, Präsidentin zu werden. Und ihre Lage im Senat nach dem Abschluß des Vorwahlkampfes, war immer durch diese Bedingungen bestimmt. Man sagte ihr, wenn sie in den Senat zurückkäme, würde sie nichts bekommen - keine Zeit, keine angemessene Behandlung, man werde sie schneiden. Das war eine Londoner Entscheidung, keine amerikanische Entscheidung. Und diese Londoner Entscheidung richtete sich gegen mich, denn man fürchtete, daß ich, wenn sie Präsidentin würde, von der Leine gelassen würde. Und deshalb liefen die Dinge so, wie sie gelaufen sind.
Darum ging es, und darum geht es auch heute noch. Wir haben eine von London aus gesteuerte Diktatur in den Vereinigten Staaten, die durch Obamas Team beleitet wird. Sie wird nicht von amerikanischen Bürgern gesteuert. Es gibt amerikanische Bürger, die dabei Komplizen sind. Präsident Obama ist nicht der wirkliche Präsident der Vereinigten Staaten. Er ist ein Strohmann, der ins Präsidentenamt der Vereinigten Staaten gebracht wurde und von der englischen Queen gesteuert wird. Es gibt keine einzige Politik der Regierung Obama von irgendwelcher Bedeutung, die nicht in Großbritannien fabriziert wurde. Er ist kein Repräsentant der Vereinigten Staaten. Sein Herz und seine Besitzer sind nicht hier. Seine Besitzer wirken über Valerie Jarrett und seine Ehefrau Michelle, die beide einen höheren Rang und viel mehr Intelligenz haben als er - und auch bösartiger sind.
Das ist die Lage. Nun, wenn man das berücksichtigt, dann wissen wir genau, was der Feind fürchtet, und an mir fürchtet, trotz meines Alters, dann wissen wir, was die eigentliche Story ist. Wenn wir das beseitigen, dieses schmutzige Geschäft, in dem Harry Reid eine Rolle spielte, um die amerikanische Präsidentenwahl zu manipulieren, dann versteht man, wieviel besser wir ohne Obama dastehen würden.“