Stoppt die finanzielle Plünderung Irlands!

Von Jacques Cheminade

Jacques Cheminade, Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2012 in Frankreich, gab am 25. November die folgende Erklärung zur „Irland-Krise“ des Weltfinanzsystems ab, in der er sich direkt an das irische Volk wendet.

Irland wird geplündert durch eine Troika von Geiern: der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und dem Weltwährungsfonds - ein krimineller Akt. Ich stehe Schulter an Schulter mit denjenigen, die sich dagegen wehren, und bewundere ihren Widerstand, den sie Politik im Namen der nationalen Unabhängigkeit und der Zukunft Ihres Landes leisten. Haltet aus! Seid taub für die Sirenengesänge der Demoralisierung, denn ihr seid nicht allein! Die Patrioten Frankreichs, ja, die Patrioten jedes europäischen Landes unterstützen euch, so, wie sie das griechische Volk unterstützen. Irland und Griechenland sind nur die ersten Opfer in Europa, Opfer einer um sich greifenden, verheerenden Politik, die schon die Dritte Welt zerstört hat und die, wenn man sie nicht in die Schranken weist, alle finanziellen und politischen Strukturen der Welt zerstören wird.

Laßt euch nicht zum Narren halten! Irland hat keine abscheuliche Sünde begangen, die sogenannte „irische“ Krise ist nur ein Symptom. Schaut euch um! Wo immer man sich hinwendet, beeilen sich die Regierungen, die Übeltäter zu unterstützen, die diese Krise herbeigeführt haben - die Finanzinstitutionen und die ihnen gehorchende Horde der Spekulanten -, während ihre Opfer, die Bevölkerung der Vereinigten Staaten und Europas, beleidigt und zugrundegerichtet werden.

Die eigentlichen Gestalter der Politik findet man in der Londoner City und an der Wallstreet, die gemeinsam die jüngste Inkarnation des Britischen Empires bilden. Wie schamlos behaupten sie, sie würden Irland „retten“, indem sie dem Land ein fünftes Sparpaket um weitere 4% des BIP zusätzlich zu den 4% des BIP, die bisher schon gekürzt wurden, aufzwingen! Wie viele werden ihr Arbeit verlieren, wie viele ihr Leben? Finanzminister Brian Lenihan mußte offen zugeben, daß es die einzige Sorge seiner Regierung ist, einen Bankenkollaps aufzuhalten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich sein Verhalten nicht von dem der anderen europäischen Regierungen.

Hier haben wir eine Regierung von Banken, durch die Banken und für die Banken. Halten wir uns lieber an Präsident Abraham Lincoln und unsere französische Verfassung, in der es heißt: „eine Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk“.

Man sagt euch, daß der europäische Bankensektor und der Euro gerettet werden müßten, und daß man nichts anders tun könne. Sie wiederholen, wie Margaret Thatcher, immer wieder, es gebe „keine Alternative!“ Unsinn! Indem es so vorgeht, zerstört das Britische Empire nicht nur die Völker und die Volkswirtschaften, sondern auch sich selbst. Der Euro und die führenden Finanzinstitutionen gehören bereits zu den „lebendigen Toten“, sie sind zu groß und zu korrupt, um sie zu retten. Wir wollen uns nicht in ihren tödlichen Griff hineinziehen lassen!

Was ist zu tun? Das herrschende, räuberische monetäre System muß ein für alle mal zurückgewiesen und ersetzt werden durch ein System von Staatskredit mit festen Wechselkursen, dessen Kredite dann in die physische Wirtschaft - Industrie und Infrastruktur und die Verbesserung der Natur - investiert werden können.

Um das zu erreichen, muß als erste, tödliche Salve, die auf das Britische Empire gefeuert wird, schnell eine Brandmauer errichtet werden, um die Geschäftsbanken vor den Investmentbanken zu schützen, während gleichzeitig die Spekulanten, die verloren haben, einem Konkursverfahren unterzogen werden. Das nennt man ein Glass-Steagall-System, benannt nach dem Gesetz, das 1933 von Franklin Delano Roosevelt in Kraft gesetzt und am Ende des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten und in Frankreich leichtfertig wieder abgeschafft wurde. Diese Aufhebung führte zu dem finanziellen Wahnsinn, der heute Irland zu vernichten droht! Tun wir uns zusammen, um das zu verhindern!

Eine solche Initiative steht im Mittelpunkt des Programms und der Kampagne von Lyndon LaRouche in den Vereinigten Staaten, und der meinigen in Frankreich. Wir hoffen, daß unsere irischen Freunde im Geist von Theobald Wolfe Tone, Arthur Griffith und Michael Collin in die Offensive gehen. Niemand kennt das Britische Empire besser als ihr, und niemand hat mehr Mut gezeigt, es in die Schranken zu weisen. So, wie wir uns in Frankreich an den Geist von General Hoche von 1796 erinnern.