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Neue Solidarität
Nr. 48, 1. Dezember 2010

„In unserer gegenwärtigen Tragödie gibt es eine Lösung“

Von Harley Schlanger

Bei der Dresdener Konferenz der Bürgerrechtsbewegung Solidarität über den „Wiederaufbau der Weltwirtschaft“ am 19. November 2010 hielt Lyndon LaRouches Sprecher für den Westen der Vereinigten Staaten, Harley Schlanger, den folgenden Vortrag.

Was ich heute diskutieren werde, ist die Tragödie, vor der wir in dieser Welt stehen. Ich könnte dem gewissermaßen den Titel geben, „In unserer gegenwärtigen Tragödie gibt es eine Lösung“.

Aber um zu dieser Lösung zu gelangen, muß man die Realität verstehen. Und diese Realität ist sehr schlimm. Ich will gar nicht erst versuchen, sie zu beschönigen, denn nach mir wird ja noch Helga reden [Heiterkeit], und sie wird sicherstellen, daß Sie wissen, wie schlimm die Lage in der Eurozone ist.

Aber ich will Ihnen über die Vereinigten Staaten berichten. Ich bin mir sicher, daß keiner von ihnen diese Lage wirklich kennt, insbesondere, wenn Ihre Sicht der Vereinigten Staaten vom Fernsehen oder von Filmen bestimmt ist. Ich habe das Glück - oder vielleicht auch das Pech -, zum Teil in Los Angeles zu leben, wo die Realität niemals durchdringt. Alle sind immer schön gebräunt und sehr schlank, sehr reich, sehr clever, die Frauen sind allesamt schön - aber es existiert nicht.

Das ist nicht die Realität. Die Stadt Los Angeles ist bankrott. Der Staat Kalifornien ist bankrott, sie haben gerade 20 Mrd.$ an Defizit ausgeglichen und für das kommende Jahr weitere 25 Mrd.$ an Defiziten entdeckt, dank dem großartigen Gouverneur aus Hollywood, Arnold Schwarzenegger, der als Gouverneur die Rolle des Terminators spielte und den Staat Kalifornien praktisch abgeschafft hat.

Und in Kalifornien hungern Kinder. Portia wird Ihnen etwas darüber erzählen, was sie in Afrika sah; und so schrecklich es ist, wir nehmen es hin, daß es Hunger in Afrika gibt - was wir niemals akzeptieren dürfen, weil es nicht hinzunehmen ist, daß irgendein Kind irgendwo auf der Welt irgendwann hungert. Aber auch in Kalifornien gibt es Kinder, die hungern. Mehr als eine Million Kinder in Kalifornien haben nur eine Mahlzeit pro Tag. Sie haben keine Krankenversicherung. Es gibt in Los Angeles 10.000 Schulkinder, die kein Zuhause haben, in das sie nach der Schule zurückkehren können. Sie leben unter Brücken oder in alten Autos, oder, wenn sie Glück haben, in einer Unterkunft für Obdachlose.

Ich werde gleich auf diese Frage der US-Wirtschaft zurückkommen, aber ich denke, um die Frage der Tragödie ganz zu verstehen, müssen wir einige unserer großen Freunde aus der Vergangenheit zur Hilfe heranziehen. Und deshalb werde ich etwas darüber sagen, wie William Shakespeare die Tragödie betrachtet.

Denn das Problem, mit dem wir umgehen müssen, ist der Pessimismus - daß die Menschen fürchten, es gebe keine Lösung. Sie denken, daß die Leute an der Macht zu mächtig sind und ihre Politik niemals ändern werden. Und sie glauben, sie seien zu klein. „Wir sind zu klein, also sage mir nicht, wie schlimm die Lage ist. Laß mich die Welt vergessen.“ Es gab in den siebziger Jahren einen berühmten Song mit dem Titel „Make the world go away“. Und so sind viel zu viele Menschen.

Was Shakespeare uns zu sagen hat

Wenn wir also Shakespeare betrachten, der zu den Menschen in London um 1580 spricht, über Ereignisse, die 150 Jahre zuvor stattfanden, dann kann man sehen, wie Shakespeare versuchte, seine Zeit zu gestalten, indem er die Geschichte der Tragödie heranzog.

Aber Shakespeare blickte in die Zukunft. Und er schrieb seine Stücke nicht bloß für die Menschen im England des 16. Jahrhunderts. Wie uns Lessing lehrte, sind seine Stücke auch für uns heute bestimmt, und sie mögen für Lessing im 18. Jahrhundert gesprochen haben, aber Shakespeare kann auch zu uns heute reden, im 21. Jahrhundert. Denn auf diese Weise werden wir immer eine Lösung finden. Man muß in die Zukunft blicken. So schlimm die Lage ist, sie könnte auch noch schlimmer werden. Aber die Lösung liegt in der Zukunft - in dem, was wir heute tun, um diese Zukunft zu ändern.

Lassen Sie mich also kurz mit zwei Stücken von Shakespeare beginnen. Ich hatte Spaß damit in Frankreich, denn das erste ist über Heinrich V., der Frankreich im Krieg besiegte. Aber das zweite Stück, über das ich reden werde, ist Heinrich VI., in dem die Franzosen unter Johanna von Orleans die Engländer besiegen. Und darüber haben sich die Franzosen gefreut - jedenfalls für kurze Zeit.

Aber die meisten Leute verstehen diese Stücke nicht, denn es geht hier nicht darum, welches Team gewinnt. So denken wir viel zu oft über die Geschichte: welches Team ist das beste? In den Vereinigten Staaten ist es sogar so, daß die Republikaner das rote Team sind, und die Demokraten das blaue. Und oft ist es wie bei einem Sportwettkampf, aber ohne die Begeisterung und dafür mit mehr Blut.

Heinrich V. war ein König, ein wenig wie George W. Bush. Als er noch jung war, war er verrückt. Er war ein Trinker. Er lief herum mit leichten Mädchen. Seine Freunde waren Taschendiebe und Räuber, wie John Falstaff, und sein Vater sagte: „Was wird geschehen mit meinem Sohn? Was wird geschehen, wenn mein Sohn König ist?“

Aber dann sehen wir, in dem Stück Heinrich V., daß er scheinbar ein ganz guter König war, ein Führer im Krieg. Er begeistert seine Soldaten, denen die Franzosen bei weitem überlegen waren; es gab viel mehr französische Soldaten als englische. Und er hält eine der besten Reden der Geschichte. Seine Soldaten haben Angst, in den Krieg zu ziehen. Er sagt: „Wir wenigen - wir kostbaren wenigen, wir sind ein Bund von Brüdern, die heute ihre Arbeit tun werden. Und noch in vielen Jahren werden die Menschen auf diesen Tag zurückblicken und sagen, sie wären gerne hier in Agincourt gewesen. Aber ihr werdet diejenigen sein, die man verehrt.“

Und sie gingen hin und vernichteten die Franzosen in Agincourt und am Ende des Stücks beherrscht Heinrich V. einen großen Teil von Frankreich. Die französische Führung ist pessimistisch und niedergeschlagen.

Und die Menschen in Shakespeares Zeit, die dieses Stück im Theater sahen, kamen aus dem Theater und waren stolz darauf, Engländer zu sein - bis sie in der nächsten Woche wieder ins Theater kamen, und den ersten Teil von Heinrich VI. sahen.

Nun, für diejenigen unter Ihnen, die politisch aktiv sind, ist der erste Teil von Heinrich VI. ein exzellentes Beispiel für das, was man einen Überraschungsangriff nennt. In den ersten fünf Minuten des Stücks ist bereits alles gesagt, und die Leute sitzen dann da und denken: „Was ist denn da gerade geschehen?“

Es beginnt damit, daß die neuen Anführer von England an der Leiche von Heinrich V. stehen. Heinrich ist gerade gestorben, noch als junger Mann. Der neue König, Heinrich VI., ist noch ein Säugling, und seine Onkel streiten neben der Leiche Heinrichs V. darum, wer die Vormundschaft für dieses Baby ausüben soll. Und just in dem Moment tritt ein Bote aus Frankreich auf, der berichtet, daß der Kampf um Frankreich verloren ist, daß die Armee geschlagen wurde, daß der große General Talbot in Gefangenschaft geraten ist und daß die letzte Hochburg belagert und ausgehungert wird. Und so hören die Berater des Königs für einen Moment auf, miteinander zu streiten, und sie fragen den Boten: „Durch welchen Verrat ist das geschehen?“ Und der Bote sagt ihnen die Wahrheit: „Nicht durch Verrat, sondern durch Mangel an Waffen und Männern.“

Denn die Bevölkerung war nach 100 Jahren Krieg erschöpft. Es gab überall in England Aufstände, und das Land war bankrott. Und plötzlich sieht Heinrich V. gar nicht mehr aus wie ein Held. Dadurch entsteht eine ganz neue Sicht dieses großen Kriegskönigs und in dieser Hinsicht war Heinrich V. George W. Bush sehr ähnlich.

Nun, ich möchte Ihnen eine kurze Frage stellen. Mit dieser kurzen Darstellung dessen, was zwischen dem Tod von Heinrich V. und Heinrich VI. geschah - beschrieb Shakespeare da das England von 1427? Oder die Vereinigten Staaten von heute?

Nun, wir haben vielleicht kein Baby als Präsidenten, aber wir haben einen Präsidenten, der nicht zurechnungsfähig ist, der eine Marionette ist, die von Finanzinteressen gesteuert wird - den gleichen Finanzinteressen, die auch die Europäische Union beherrschen, die die Wirtschaft von Westeuropa zerstört haben, die die Wirtschaft der Vereinigten Staaten zerstört haben, und mit der Nahrungsmittelkrise und der Inflation, die international zuschlägt, eine Wirtschaftspolitik eingeleitet haben, die zu Nahrungsmittelverknappungen und Kriegen führen wird. Und inmitten dessen hatten wir Wahlen in den Vereinigten Staaten.

Lassen Sie mich ein paar Worte über Barack Obama sagen - ein Mann, der in einer Weise zum Präsidenten gewählt wurde, die ein Betrug am amerikanischen Volk war. Er wurde angepriesen wie eine Zahnpasta oder ein Deodorant: „Putzen Sie ihre Zähne mit dieser Zahnpasta, dann werden Ihre Zähle glänzend weiß!“ - „Wählen Sie Obama, dann haben Sie eine Hoffnung auf einen Wandel - und werden gut riechen und weiße Zähne haben...“

Er hat kein einziges dieser Versprechen gehalten, und aus den Vereinigten Staaten kommt ein übler Geruch, weil er an die Macht gebracht wurde, um die Politik von Bush und Cheney fortzusetzen.

Wir bekamen wir Obama?

Nun, man könnte sagen: Wenn Obama als Präsident versagt hat, bedeutet das nicht, daß er eine tragische Figur ist? Jemand, der Hoffnungen erwecken konnte, und sie einfach nicht erfüllt hat? Aber eines der Dinge, die ich von Lyndon LaRouche gelernt habe, ist, zu verstehen, daß eine Tragödie nicht das Versagen eines Einzelnen ist, sondern sie als eine Tragödie der gesamten Gesellschaft zu begreifen.

Nun, wie haben wir Obama bekommen? Wie hat Frankreich Sarkozy bekommen? Wie kamen Sie zu Angela Merkel? Wird Berlin Renate Künast bekommen, von der ich weiß, daß sie ein sehr unpopuläres Programm hat? Sie will, daß die Deutschen langsam fahren! [Heiterkeit.] Und das allein kann sie schon die Wahl kosten.

Ich weiß nicht, warum langsam fahren soviel Geld und Benzin einsparen soll, vor allem in den wunderbaren Autos, die Sie hier fahren. Wir in den Vereinigten Staaten sagen manchmal, Ihre Autos sind dazu gebaut, schnell zu fahren. Also ist es wohl keine so populäre Idee, langsam fahren zu müssen.

Aber wie kommen wir zu solchen Führern? Sind wir nicht klüger? Glauben Sie, daß die Menschen in Deutschland auf die Versprechungen hereingefallen sind, die ihnen Westerwelle und Merkel im letzten Wahlkampf gemacht haben? Sagten sie nicht, sie wollten die Steuern senken? Wie lange sind sie dabei geblieben?

Warum sind die Menschen also auf Obama hereingefallen? Wir wußten ganz genau, was er war. Ich war der eine Vertreter unserer Organisation, der 2008 beim Konvent der Demokraten dabei war, und ich koordinierte mit den Leuten um Hillary Clinton die Opposition gegen Obama. Und ich habe viele von den Clinton-Delegierten informiert, daß Obamas Politik die gleiche sei wie die von Bush.

Er sagte, er werde den Krieg beenden. Aber erst gestern sagte er, daß die Truppen bis 2014 in Afghanistan bleiben werden.

Er sagte, er wolle die Folter-Gefängnisse schließen. Sie sind immer noch offen.

Er sagte, er werde sich an die Verfassung halten. Aber es werden nicht nur immer noch Lauschangriffe ohne richterliche Anordnung durchgeführt, er will jetzt auch das Internet überwachen lassen. Vielleicht sollte er einmal auf die Larouchepac-Internetseite gehen und dort eine Weile herumschnüffeln.

In Bezug auf die Wirtschaft sagte er, er wolle den Menschen helfen, die ihre Eigenheime verlieren.

Lassen Sie mich Ihnen etwas sagen über die Pfändungskrise in den Vereinigten Staaten. Denn wir warnen davor schon seit zehn Jahren. Wie kann ein Haus, das eines Tages für 200.000 Dollar verkauft wurde, fünf Jahre später doppelt so teuer sein? Wurde es umgebaut? Hat jemand goldene Wasserhähne eingebaut? Oder einen Wasserfall ins Schwimmbecken?

Nein, das Haus wurde älter, und ich kann ihnen über die neuen Häuser in den Vereinigten Staaten sagen, sie sind sehr billig gebaut. Wenn im Nebenzimmer eine Fliege brummt, können Sie das hören. Die Wände sind so dünn. Es sind also nicht gerade Häuser, die mit den Jahren besser werden. Warum also sind die Preise gestiegen?

Seit den achtziger Jahren ist die US-Wirtschaft eine Blasen-Wirtschaft. Wir haben unsere Fabriken geschlossen und nach Mexiko verlegt, und von dort nach China, als die Mexikaner zu teuer wurden. Wir legen unsere Farmen still. Familienfarmen gibt es kaum noch in den Vereinigten Staaten, und das Land wird entweder von Firmen übernommen oder von Neureichen, die ein Landhaus haben wollen.

Und die Infrastruktur in den Vereinigten Staaten ist schrecklich. Pia und ich hatten ein Gespräch mit einem Kreisbeauftragten im Landkreis Dallas. Nun, Sie kennen Dallas sicherlich vom Fernsehen, von der Fernsehshow in den siebziger Jahren: reiche Ölmänner mit riesigen Hüten und Rindern. Sie sehen aus, als würden sie Geld atmen.

Nun, Dallas ist heute eine bankrotte Stadt und es gibt eine Gegend im Landkreis Dallas, die nicht einmal fließend Wasser hat.

Portia wird Ihnen etwas über die Wasserprobleme in Afrika sagen, wo die Sahara sich nach Süden ausdehnt. Aber wir haben ein Gebiet im Landkreis Dallas mit 125.000 Menschen, die kein fließendes Wasser haben, weil sie es sich nicht leisten können, eine 36-cm-Wasserleitung zu legen. Und deshalb kommen jeden Tag Tankwagen aus der Stadt, um diesen Menschen im Landkreis Wasser zu bringen. Und unser Freund, der Kreisbeauftragte, sagte, sie bräuchten zwei Milliarden Dollar für Verbesserungen der Infrastruktur allein für die Stadt Dallas. Sie brauchen zwei Milliarden, aber sie haben nur zwei Millionen. Sie werden also keine neuen Wasserleitungen bekommen in Dallas.

Die Eigenheimkrise

Nun, die Eigenheimkrise wurde durch eine Spekulationsblase erzeugt, durch die Erfindung von etwas neuem, den sogenannten „Hypotheken-besicherten Wertpapieren“ (MBS). Vor den achtziger Jahren wäre es in den Vereinigten Staaten illegal gewesen so etwas zu verkaufen, denn es gab keine Sicherheit für die Investition.

Bei einer Hypothek hat man ein Haus, bei einem „Hypotheken-besicherten Wertpapier“ gab es nur ein Versprechen von 100 verschiedenen Hausbesitzern, etwas Geld zu bezahlen. Und wenn das dann zwanzigmal weiterverkauft wurde, weiß niemand mehr, wem die Häuser, die in dem Papier aufgeführt werden, überhaupt gehören. Und dann fingen die Zinsen an zu steigen, und die Leute konnten sie nicht mehr bezahlen. Und als dann die Arbeitslosigkeit wuchs, da konnten noch mehr Leute nicht mehr bezahlen.

Im Jahr 2007 wurden daher 300.000 Eigenheime gepfändet. Die meisten gehörten Familien. Und Lyndon LaRouche machte einen Vorschlag: Wir werden nicht zulassen, daß die Eigenheime gepfändet werden. Wir werden stattdessen die Banken reorganisieren. Wir werden die Banken zwingen, die spekulativen Schulden abzuschreiben, so, wie es Franklin Roosevelt 1933 getan hat. Aber wir werden die Banken erhalten, weil wir sie brauchen. Sie werden alle Kredit bekommen von der Bundesregierung - aber nicht um faule Schulden zu stützen, sondern für Investitionen, um Unternehmen und Arbeitsplätze zu schaffen. Dieser Vorschlag, den LaRouche 2007 machte, wurde von mehr als 100 Städten und von sechs Landtagen unterstützt. Und es gab Mitglieder des Kongresses, die sich dafür interessierten.

Aber erinnern Sie sich: im Jahr 2007 regierten Dick Cheney und seine Marionette Bush die Vereinigten Staaten. Und sie sagten, nein, wir müssen die Banken schützen. Und die Führung der Demokratischen Partei stimmte ihnen zu. Und deshalb wurde LaRouches Vorschlag verworfen.

Und Lyndon LaRouche sagte: „Wenn Ihr meinen Vorschlag nicht annehmt, dann werden wir das Ende des US-Bankensystems erleben. Und ein Jahr später kam es fast dazu. Im September 2008, als Lehman Brothers krachte, ging beinahe das gesamte Bankensystem der Vereinigten Staaten unter. Und wie Sie wissen: Wenn das US-Bankensystem untergeht, geht das britische System mit ihm - und ich hoffe, Ihnen ist klar, daß dann auch das deutsche Bankensystem mitgeht. Erinnern Sie sich noch, welche Bank eine Menge Stützungsgelder von der US-Regierung erhielt - welche deutsche Bank? Es war die Deutsche Bank! Sie bekamen Geld vom amerikanischen Steuerzahler, das über einen Versicherungskonzern namens AIG gewaschen wurde.

Es ist also das gesamte Finanzsystem, das in Schwierigkeiten ist. Und deshalb war es im September 2008 eine Krise für die gesamte Welt.

Von Bush zu Obama

Nun, George Bush wußte nicht, was er tun sollte. Und deshalb ging er zu Onkel Dick - Cheney - und fragte: „Was sollen wir machen?“ Und Cheney schickte ihn zum Finanzminister, Henry Paulson, dem früheren Chef von Goldman Sachs - und Goldman Sachs war es, die mit dieser Spekulationsblase anfingen. Sie gingen also zu Goldman Sachs, und fragten, „Was sollen wir tun?“ Und Goldman Sachs sagte ihnen: „Gebt uns Stützungsgelder. Wir brauchen Geld!“

Und die amerikanische Bevölkerung fragte: „Was ist mit den Menschen, die ihre Eigenheime verlieren? Was ist mit den Leuten, die ihre Arbeit verlieren?“ Und Obama sagte: „Wählt mich, dann werde ich euch retten!“ Und die Leute sagten: „Meine Güte, das ist ein Präsident, der einen Satz zu Ende bringen kann!“ [Heiterkeit.]

Und als es dann zu der Rettungsaktion kam, brachte Obama die Demokratische Partei dazu, sie zu unterstützen. Und der offizielle Rettungsplan belief sich auf 750 Milliarden Dollar. Das nannte man den TARP-Plan, den „Rettungsplan für giftige Werte“ [Toxic Assets Relief Plan].

Das amerikanische Volk war wütend. Nichts für Arbeitsplätze, nichts für die Rentner, nichts für die Eigenheime, aber 750 Milliarden für die Banken? Und der Kongreß fürchtete sich, und stimmte gegen das Rettungspaket. Und der Dow Jones wäre beinahe zusammengebrochen, an diesem Tag, der US-Aktienmarkt wäre beinahe kollabiert. Und am nächsten Tag kam der Kongreß wieder zusammen, und stimmte für das Gesetz. Und Obama sorgte dafür, daß die Demokratische Partei für das Rettungspaket stimmte.

Nun, die Amerikaner waren wütend über die 750 Milliarden für das Rettungspaket. Was sie nicht wußten, war, daß das eigentliche Rettungspaket 24 Billionen Dollar umfaßte. Das Geld kam von der Federal Reserve und dem Finanzministerium und ging direkt an die Banken, weil das Gesamtvolumen der giftigen Werte fast eine Billiarde Dollar betrug. Ich will hier nicht auf die Details eingehen, ich kann das später tun, wenn Sie das wünschen. Denn ich kenne die Details. Ich war in einem Team mit LaRouche, das all den Schmutz hierüber ausgegraben hat.

Als wir vor ein paar Tagen bei einer Veranstaltung in Paris waren, sprach jemand von der Korruption in Afrika. Ich sagte: „Korruption in Afrika? Haben Sie sich schon mal die Vereinigten Staaten angesehen? 24 Billionen Dollars für die Bankiers, die das amerikanische Volk betrogen haben? Das ist viel mehr, als sich irgendjemand in Afrika auch nur träumen ließe!“

Und die Frage, die sich stellte, war: was ist die Alternative? Und damit kommen wir zurück auf die Tragödie.

Unter allen führenden Vertretern der beiden großen Parteien in den Vereinigten Staaten gab es keinen, der eine alternative Lösung vorschlug. Sie alle sagten: „Wir müssen das Bankensystem retten!“ Sie klangen wie eine Sekte. „Da ist nichts, was wir tun könnten. Wir müssen die Banken retten. Wenn wir die Banken nicht retten, wird alles zusammenbrechen!“ Und deshalb retteten sie die Banken - und alles brach zusammen! Und jetzt schulden wir Billionen von Dollar, die die Banken von der US-Regierung geborgt haben, aber niemals zurückzahlen werden. Aber die Schulden sind da, für die kommenden zwei oder drei Generationen.

Nun, es gab eine Lösung, und dazu werde ich gleich kommen. Aber ich möchte, daß sie wirklich diese Tragödie hier verstehen.

2008 wurden mehr als eine Million Eigenheime gepfändet, 2009 waren es 1,25 Millionen weitere. In diesem Jahr werden knapp 1,5 Millionen Familien ihr Eigenheim verlieren. Und es gibt vier Millionen weitere Familien, deren Eigenheime auf die Versteigerung zusteuern, und 7,5 Millionen Eigenheime, bei denen die Menschen mehr für die Hypothek schulden, als das Haus jetzt wert ist, weil die Preise der Eigenheime zusammengebrochen sind.

Von fünf amerikanischen Haushalten ist einer betroffen. Bedenken Sie nur - einer von fünf. Und in einigen Bundesstaaten ist es noch mehr. In Nevada, wo die Einnahmen der Kasinos zurückgehen, weil die Leute inzwischen an den Aktienmärkten spielen, statt nach Las Vegas zu gehen, ist es eines von drei Eigenheimen.

Nun, dann sehen Sie sich mal die Arbeitslosenzahlen an. Sie sagen, die offizielle Arbeitslosigkeit liege bei 9,5%. Ende des Jahres - also in etwa fünf Wochen - werden zwei Millionen Amerikaner, die arbeitslos sind, ihre Arbeitslosenversicherung verlieren, weil sie ausgelaufen ist, bevor sie wieder Arbeit gefunden haben. Wissen Sie, was sie danach noch von der US-Regierung bekommen, wenn ihr Arbeitslosengeld abgelaufen ist? 40 Dollar pro Woche an Essensmarken.

Und die Lebensmittelpreise steigen. Die Financial Times hatte gestern einen Artikel, in dem sie berichtete: „Gute Nachrichten! Die Inflation ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahren, in den Vereinigten Staaten!“ Aber im zweiten Satz verraten sie das Geheimnis: „Bei den Inflationszahlen werden Lebensmittel und Benzin nicht berücksichtigt.“

Nun, wie viele Leute hier brauchen kein Benzin und keine Lebensmittel? Ist hier jemand in einer permanenten Fastenzeit?

Wie kann man Lebensmittel und Benzin bei den Inflationszahlen außen vor lassen! Das einzige, was sie bei den Inflationszahlen berücksichtigen, sind Dinge, deren Preise nicht steigen! Und dann stellen sie wunderbarerweise fest, daß es keine Inflation gibt.

Übrigens gibt es in den Vereinigten Staaten 20 Millionen Arbeitslose, und weitere 5 bis 10 Millionen, die unterbeschäftigt sind.

In den amerikanischen Städten ist jeder zweite junge Afro-Amerikaner arbeitslos. Und jeder dritte junge Hispano-Amerikaner. Es ist eine soziale Tragödie.

Amerikas Tragödie

Und die Leite sind wütend, sie sind frustriert. Aber da sie Amerikaner sind, wissen sie leider auch sehr wenig. Ich sage das nur sehr ungern über mein Volk, aber sie wissen nur sehr wenig über die Welt. Sie wissen sehr wenig über die Vereinigten Staaten. Aber sie wissen alles, was man wissen muß, über ihre Sport-Teams, und sie wissen alles, was man wissen muß, über Lindsay Lohans neuesten Liebhaber.

Und hier kommt die Tragödie ins Spiel. Wir haben einen Präsidenten, der inkompetent und ein kläglicher Versager ist. Beide Parteien im Kongreß gehören den Banken der Wallstreet und der Londoner City. Ihre Politik zerstört die Nation. Und sie wissen nicht, was sie tun sollen. Und deshalb gehen die Leute manchmal hinaus und schreien herum. Ihr Abgeordneter kommt in ihre Stadt, und sie gehen hin und schreien ihn an. Und dann gehen sie nach Hause und sagen: „Make the world go away!“ - Laßt die Welt verschwinden!

Und das war es, was bei der Wahl vor zwei Wochen geschah.. Die Leute stimmten gegen Obama. Die Demokraten verloren 63 Sitze im Repräsentantenhaus. Das war die größte Niederlage einer Partei in der amerikanischen Geschichte. Und der Präsident weigerte sich, die Verantwortung zu übernehmen. Er sagte, das Problem sei die schlechte Wirtschaftslage.

Jedenfalls war es das, was ihm sein Teleprompter sagte.

Haben Sie schon mal von der großartigen Eloquenz unseres Präsidenten gehört? Da ist ein Geheimnis dabei. Er hat immer einen Teleprompter, der ihm sagt, was er zu sagen hat. Alles wird im voraus formuliert.

Da war letztens eine lustige Geschichte auf Youtube: Obama beim Abendessen mit seinen Töchtern, nach der Arbeit. Und als die Kamera etwas zurückfährt vom Tisch, sieht man, daß Obama von einem Teleprompter abliest: „Und wie war euer Tag heute in der Schule, Mädchen?“ Und dann fiel der Teleprompter aus, und Obama wußte nicht mehr, wie seine Töchter heißen! [Heiterkeit.]

Nun, das war eine Parodie, aber er benutzt auch bei seinen Kabinettssitzungen einen Teleprompter. Dagegen war Bush war wenigstens ehrlich dumm. [Heiterkeit.]

Die Leute gingen also hin und stimmten für die Republikaner. Und da war eine Gruppe unter den Republikanern, die sagten, sie hätten eine Lösung. Und ihre Lösung ist: „Schafft die Regierung ab! Dereguliert alles! Privatisiert alles! Gebt den freien Märkten die Freiheit!“

Aber das ist genau das, was uns in die Krise hineingeführt hat! Denn beide Parteien haben in den letzten zwei Jahrzehnten schon alles dereguliert! Und vor allem haben sie die Glass-Steagall-Regeln aufgehoben, die Vorschriften, die Franklin Roosevelt 1933 in Kraft setzte, um die Spekulationen zu beenden und die Banken zu reorganisieren.

Nun, als Obama ins Amt kam, da tat er so, als wäre er wie Franklin Roosevelt. Aber Obama sagte immer: „Bush hat das Problem verursacht, ich kann da nichts tun.“

Aber das war nicht das, was Franklin Roosevelt sagte. In seiner Amtseinführungsrede mitten in der Großen Depression von 1933 sagte Roosevelt: „Wir werden die Geldwechsler aus dem Tempel treiben!“

Sie wissen wahrscheinlich, daß die Amerikaner oft die Bibel zitieren, und oft tun sie das, ohne zu wissen, was damit gesagt wird. Lyn erzählt gerne die Geschichte von einem berühmten Prediger aus dem Süden, der jeden Sonntag feuerschnaubende Predigten hält. Und dann wollten die Theologie-Studenten einmal sehen, was er in seiner Bibel notiert hat. Und als er gerade nicht da war, gingen sie auf die Kanzel und sahen sich das an. Und sie finden eine Randnotiz in seiner Bibel: „Bedeutung unklar, laut herumschreien!“

Die Amerikaner glauben also, daß sie die Bibel kennen. Aber als Roosevelt sagte, wir werfen die Geldwechsler aus dem Tempel, da jubelten die Menschen. Und dann hat er das Glass-Steagall-Gesetz durchgesetzt. Und dann hatten wir etwas, was man die Pecora-Kommission nannte, die die Korruption der Banker untersuchte. Und sie hatten öffentliche Anhörungen im Radio. Und die Leute saßen am Eßtisch und hörten, wie reich die Banker geworden waren, indes sie die Menschen aus ihren Eigenheimen und Farmen hinauswarfen. Und in den ersten 100 Tagen setzte er das Banken-Regulierungs-Gesetz in Kraft. Und dieses Gesetz war in Kraft von 1933 bis 1999. Und es wurde dann von einem Republikanischen Kongreß annulliert, als Bill Clinton Präsident war.

Und die Leute fragen: „Warum ließ Clinton das zu?“ Nun, erinnern Sie sich, was Clinton 1999 tat? Er verteidigte sich gegen den Sexskandal, und machte sich nicht allzuviel Gedanken darum, was aus den Banken werden würde. Und während sein Kopf woanders - und vielleicht auch sein Hosenstall offen war, schafften sie das Gesetz von Franklin Roosevelt ab. Das führte zu der Spekulationsblase - und die führte zum Kollaps.

Das amerikanische Volk stimmte diesmal gegen Obama und gegen die Demokraten, und die Republikaner sagen, daß sie den Haushalt zusammenstreichen und die Ausgaben kürzen wollen, und noch mehr deregulieren und noch mehr privatisieren.

Und wissen Sie, was das Resultat sein wird? Der Kollaps wird noch schlimmer werden. Und innerhalb von drei Monaten werden die Leute, die gerade erst die Republikaner gewählt haben, ihre Köpfe fordern. Wenn wir also keine Lösung haben, werden die Vereinigten Staaten unregierbar werden.

Ich möchte Ihnen noch einen weiteren Hinweis darauf geben, wie schlimm die Lage ist. Gestern hat der Staat Kalifornien, um mit dem Haushaltsdefizit umzugehen, die Studiengebühren für Studenten des University-of-California-Systems um fast 1000 Dollar jährlich erhöht. Das trifft Studenten, deren Eltern gerade ihre Arbeit verloren haben.

Und das bringt mich zur Lösung. Wie löst man eine solche Tragödie?

Die Lösung

Bevor ich Ihnen die Lösung verrate, habe ich noch eine schlechte Nachricht für Sie: In der gesamten Geschichte ist es der Menschheit meistens nicht gelungen, solche Tragödien zu lösen. Wir haben Imperien scheitern sehen, Nationen kollabierten, Armut, Seuchen, Religionskriege, Barbarei aller Art. Und normalerweise sind danach einige wenige Leute übrig, die sich da herausarbeiten und die großen Ideen der Vergangenheit wiederbeleben, die von den Menschen vernachlässigt wurden, die die Tragödie durchlebt haben.

Und wenn LaRouche nach seiner Einschätzung der gegenwärtigen Tragödie gefragt wird, dann sagt er oft: „Ich kann nicht garantieren, daß wir da heraus kommen.“ Er sagt, daß er weiß, was zu tun ist, aber wir wissen auch, daß Obama nicht zuhören wird, und daß die Demokraten die Lehren aus dieser letzten Wahl nicht gezogen haben. Sie geben immer noch völlig verrückte Erklärungen ab und die Republikaner haben keine Optionen.

Aber hier ist der Plan, der funktionieren würde.

Zunächst einmal müssen wir Obama loswerden, und nicht erst 2012. Sie wissen vielleicht, daß es in unserer Verfassung einen Mechanismus dafür gibt. Es ist der 25. Verfassungszusatz, und er gibt dem Vizepräsidenten oder den Mitgliedern des Kabinetts die Befugnis, einen Präsidenten aus dem Amt zu entfernen, wenn der Präsident nicht in der Lage ist, seinen Amtspflichten nachzukommen. Und das ist das Problem mit Obama.

Nun, was wird geschehen? Ich weiß, was Sie jetzt denken: „Das wird niemals geschehen! Es ist völlig ausgeschlossen, daß jemand den Mut hat, den Präsidenten der Vereinigten Staaten hinauszuwerfen.“

Aber was geschah 1974? Richard Nixon hatte 1972 einen Erdrutschsieg, aber schon 1974 war das Land dabei, zu kollabieren. Nixons Stab hatte eine Straftat begangen, die an sich nicht so wichtig war, aber Nixon versuchte, sie zu vertuschen. Und führende Republikaner gingen zu dem Republikanischen Präsidenten und sagten ihm: „Herr Präsident, Sie müssen gehen, zum Wohle der Nation.“ Und sie ließen Geschichten an die Presse durchsickern über Nixons Zusammenbruch.

Stellen Sie sich das vor: Der Präsident der Vereinigten Staaten, läuft nachts betrunken durch die Gänge des Weißen Hauses und schreit die Fotografien früherer Präsidenten an: „Du hast gar keine Vorstellung davon, was ich erleide!“ [Heiterkeit.] Angeblich soll er zum Portrait von Lincoln gesagt haben: „Du hattest es leicht, dich haben sie erschossen. [Heiterkeit.] Mich foltern sie jeden Tag!“ Und als das an die Washington Post durchgesickert war, da wußten wir, daß Nixon bald gehen würde. Und im August 1974 war er weg.

Nun, was steht heute in der amerikanischen Presse über Obama? Daß Obama seine Mitarbeiter anschreit. Er hört seinen Generälen nicht zu, wenn Sie ihn über die Lage in Afghanistan informieren. Die Demokratische Partei ist jetzt wütend auf ihn. Das amerikanische Volk will, daß er mit dem nächsten Zug verschwindet. Es gibt sogar Berichte, daß Obama Anti-Depressiva nimmt, und daß er Kettenraucher ist. Manche Leute glauben, daß er so viel raucht, weil er gerne schlank ist. Aber es ist eine Erleichterung für ihn.

Nun, ich sage nicht, daß Sie sicher sein können, daß er bald gehen wird. Aber wenn er nicht sehr bald geht, dann gibt es keine Lösung.

Wenn er gegangen ist, was können wir dann tun? Und jetzt werde ich Ihnen sagen, was die Lösung ist.

Sich der Realität stellen

Womit beginnt diese Lösung? Nun, zuallererst einmal muß man sich der Realität stellen, und ich habe ihnen die Realität dargestellt.

Der nächste Schritt ist, daß man den Defätismus und Pessimismus vermeiden muß, der unsere Kultur charakterisiert.

Das wichtigste Charakteristikum meiner Generation, der Generation der 68er, ist es, Ausflüchte zu machen. „Ja, ich habe etwas Falsches getan. Aber das tun alle - ich habe mich nur dabei erwischen lassen.“ - „Ja, was Sie sagen, ist wahr, aber...“ „Es ist zu schwierig.“ „Das werden sie niemals akzeptieren.“ - „Sie haben eine Lösung für die Wirtschaft? Sie wird zuviel kosten!“ „Wo sollen wir das Geld hernehmen?“

Kommt Ihnen das nicht bekannt vor? „Eine Lösung für die Energiekrise? - Das werden die Grünen niemals akzeptieren!“

Wenn wir nur die Dinge tun, die die Grünen akzeptieren, dann werden auf der Erde bald weniger als zwei Milliarden Menschen leben! Ich sage nicht, daß jeder, der die Grünen wählt, zwei Drittel der Bevölkerung umbringen will, aber ihre Politik wird das tun, und die Leute, die sie finanzieren, wollen das auch.

Und wenn wir das erkennen, erkennen wir, daß wir es mit mächtigen Finanzinteressen zu tun haben - abgesehen davon, daß sie alle bankrott sind! Sie glauben nur, daß wir das nicht wissen.

Betrachten Sie die irische Lage! Was sagen sie da? „Wir müssen die irische Nation ruinieren, um die irischen Banken zu bezahlen!“ Warum? „Weil die irischen Banken ihre Schulden bei den britischen Banken bezahlen müssen!“ Die Bevölkerung von Irland soll also Opfer bringen, damit die Schwindler der Londoner City etwas Geld bekommen?

Es gibt einen alten Cartoon in den Vereinigten Staaten, den Sie vielleicht kennen, vielleicht auch nicht. Er ist aus Karl der Kojote und der Road Runner. Und der Road Runner läuft die Straße entlang, und der Kojote läuft ihm hinterher. Und der Kojote rennt immer über die Klippe. Aber er läuft in der Luft weiter - bis er nach unten sieht und erkennt, daß er abstürzen wird.

Und die Banker sind über die Klippe gelaufen! Aber sie versuchen, Sie dazu zu bringen, daß Sie dafür bezahlen. Durch Haushaltskürzungen, Austerität, Privatisierung der Deutschen Bahn. Wenn Sie sehen wollen, was bei der Privatisierung der Deutschen Bahn herauskommen wird, dann versuchen Sie mal, einen Zug in den Vereinigten Staaten zu finden. Wenn Sie Glück haben, fährt er schneller, als wenn Sie laufen. [Heiterkeit.]

Und das US-Gesundheitssystem: Obama gab uns kein französisches oder deutsches System, er gab uns etwas schlimmeres als das britische System! Ein Rettungspaket für die Versicherungskonzerne.

Wir müssen die Menschen also dazu bringen, daß sie sich etwas anderes vorstellen können. Denn die meisten Menschen sind zu sehr in ihrem Pessimismus befangen.

Nun, wenn Obama gegangen ist, dann haben wir zwei Vorschläge, die das Problem lösen werden.

Glass-Steagall und Infrastrukturausbau

Und die gute Nachricht ist, daß der erste bereits funktioniert hat! Wir werden zu Glass-Steagall zurückkehren: Wir werden das Bankensystem reorganisieren. Und jede Bank wird aufgespalten in Geschäftsbanken und Investmentbanken. Und was man finden wird, sind eine Menge illegaler Aktivitäten von Bankiers, und eine Menge wertloser Schulden. Und wir werden aufhören, diese Schulden zu stützen.

Aber wir werden die Banken am Leben erhalten, damit sie Kredite vergeben können für Eigenheime, Unternehmen und andere Dinge. Und wenn wir Glass-Steagall in den Vereinigten Staaten wieder in Kraft setzen, dann wird das in der ganzen Welt geschehen. Und es wird keine Rettungspakete mehr geben.

Und dann, der dritte Schritt - also, Obama muß raus, Glass-Steagall muß rein, und der dritte Schritt sind Ausgaben für riesige Infrastrukturprogramme. Und für die Vereinigten Staaten steht dabei das im Mittelpunkt, was man NAWAPA nennt - die Nordamerikanische Wasser- und Stromallianz. Ich glaube, daß wir auf der Internetseite der BüSo ein Video haben, das ins Deutsche übersetzt ist. Sie können sich das also ansehen, und ich brauche das hier nicht zu erklären. Aber es ist ein gewaltiges Projekt, das größte Projekt, das der Mensch jemals in Angriff genommen hat. Wie wir in Texas sagen: es ist größer als Texas [Heiterkeit]. Das beleidigt die Texaner, weil sie denken, daß es nichts größeres gibt als Texas - vor allem die Egos der Texaner.

Aber dieses Programm würde die Trinkwasserversorgung der Vereinigten Staaten um 20% vergrößern, indem Wasser aus Alaska heruntergebracht wird. Und es umfaßt Projekte, die drei bis vier Millionen Menschen unmittelbar Arbeit geben werden - angefangen mit Ingenieuren, Wissenschaftlern und Facharbeitern, Bauarbeitern, Projektmanagern.

Und dann auch Millionen junger Menschen, die keine Qualifikationen haben und keine Hoffnung. Wir werden sie aus den Städten herausholen, aus den Drogenbanden, und wenn sie Disziplin akzeptieren, und eine Arbeit, dann können sie an NAWAPA mitarbeiten.

Und dann gibt es noch eine umfassende Reihe von Infrastrukturprojekten in den Vereinigten Staaten, die weltweit mit Infrastrukturprojekten Verbindung herstellen werden.

Portia wird Ihnen das Beispiel eines sehr schönen Projektes vorstellen, das Europas Jugend übernehmen sollte: der Wüste Land abzuringen, indem man Flußsysteme umleitet, um den Tschadsee wieder aufzufüllen. Gegenwärtig leben 40 Millionen Menschen in einem Gebiet, das sich in eine Wüste verwandelt. Und es ist ein Gebiet, das man in einen Garten verwandeln könnte.

Und das andere Projekt, für das wir uns am meisten begeistern, ist der Bau eines Tunnels unter der Beringstraße, der Alaska und Rußland miteinander verbindet und dann über die Transsibirische Eisenbahn bis hierher nach Dresden und weiter über Paris bis zur Atlantikküste. Und von Dresden können Sie nach Bagdad hinabgelangen und hoffentlich aus diesem Ort etwas besseres machen.

Aber das sind Projekte, die bereits ausgearbeitet und startbereit sind; man nennt das manchmal baubereite Projekte.

Gegenwärtig haben wir nur ein einziges Projekt in den Vereinigten Staaten, bei dem wir mit dem Schaufeln anfangen können und das ist für die Kotschaufel von Obamas Hündchen. [Heiterkeit.] Das ist ein schaufelfertiges Projekt, das wahrscheinlich 400.000 Dollar kosten wird, um den Lohn zu bezahlen.

Aber mit Infrastrukturprojekten dieser Art, und wenn wir dann darüber hinaus und in den Weltraum gehen, dann wird uns das erlauben, die Krise an ihrer Wurzel anzupacken, weil wir den Menschen Optimismus für die Zukunft geben werden.

Nun, was ist das erste Problem, das sich bei solchen Projekten stellt? Und ich glaube, die meisten von Ihnen denken jetzt: „Oh ja, sicher, wer soll das bezahlen?“

Den Pessimismus überwinden

Nun gehen Sie zurück zu dem, was ich gerade zur Bankenkrise gesagt habe. Wer wird die 24 Billionen Dollar bezahlen, die man den Banken gegeben hat? Wenn wir so große Rettungspakete schaffen können - die keinerlei positive Wirkung auf die Gesellschaft haben -, um Gauner und Schwindler zu unterstützen; warum können wir dann nicht dieses Geld zurücknehmen und diesen Bankiers Arbeit geben, als Tellerwäscher im Gefängnis, und Kredit schöpfen für diese großen Infrastrukturprojekte?

Nun, Sie müssen erkennen, warum Sie diese Frage stellen, woher das Geld kommen soll. Denn Sie sind pessimistisch geworden! Wir denken klein.

Die Amerikaner haben dieses Problem, aber ich weiß natürlich, daß das hier in Deutschland ganz anders ist. Alle sind hier so optimistisch in Bezug auf die Zukunft... [Heiterkeit.]

Nun, die Krankheit liegt in unserer gesamten Kultur. Und wie ich schon zu Beginn sagte: Der Weg, wie man zu einer Lösung kommt, ist, sich zuerst einmal der Realität zu stellen. Und deshalb führte ich das Beispiel Shakespeare an. Er hatte eine ziemlich zynische Bevölkerung, für die er schrieb. Königin Elisabeth hatte keinen Erben. Was würde also aus England werden?

Und er zeigte ihnen aus ihrer eigenen Vergangenheit, welche Fehler unter den Plantagenet-Königen gemacht worden waren und daß es nicht die Tragödie eines schlechten Staatsoberhauptes war, sondern der gesamten Bevölkerung, der Berater des Königs, die korrupt waren, und der Leute, die jubelten, als sie in den Krieg zogen, und sich dann beschwerten, als die Soldaten getötet und der Staatsschatz geleert wurde.

Shakespeare schrieb für die Menschen in seinem Publikum, damit sie sahen, daß sie genau vor diesem Problem standen. Aber das Goldene Zeitalter Elisabeths stand davor, in einer Tragödie zu enden - so, wie die Tragödie Heinrichs VI.

Wo also sind die Dramatiker von heute? Wo sind die Führungspersönlichkeiten, die sich von diesen Ideen leiten lassen? Die den Mut haben, die Wahrheit über die Krise zu sagen und die Vision, Lösungen für die Zukunft anzubieten?

Eine meiner Aufgaben in den Vereinigten Staaten ist es, mit der LaRouche-Jugendbewegung zusammenzuarbeiten. Und ich kann Ihnen sagen, daß wir eine neue Führungsgeneration haben, die da in den Vereinigten Staaten heranwächst.

Sie haben das gleiche hier, es gibt auch hier eine Jugendbewegung. Einige von ihnen sitzen hier im Raum unter Ihnen. Ihr könnt mal die Hand heben und zeigen, wo ihr seid - außer mir. Ja! Die junge Frau dahinten gehört auch dazu.

Es entwickelt sich hier eine neue Generation politischer Führung, die gerade in Stuttgart mehrere Kandidaten aufgestellt hat, und ich denke, sie werden demnächst auch eine Alternative zu Künast in Berlin aufstellen. Und dafür brauchen wir Ihre Hilfe, in zweierlei Form.

Erstens müssen Sie ihre geistigen Kräfte abstauben, damit Sie sich wieder eine Zukunft vorstellen können, eine Zukunft mit Großprojekten und großen Ideen, für Ihre Kinder und Enkelkinder, damit die später, in 50 Jahren, zurückblicken und sagen können: „Mein Großvater oder meine Großmutter hat eine Bewegung mit in Gang gesetzt, die die Welt verändert hat!“ Und vielleicht sagen sie das auf dem Mars, wenn wir unsere Aufgaben erledigen. Um irgendwelche Probleme zu lösen, brauchen wir diese Art von Phantasie.

Lassen Sie mich zum Schluß noch eine Geschichte aus den Vereinigten Staaten erzählen. Denn wir hatten solche Anführer in der Vergangenheit. Und einer von ihnen, mein persönlicher Favorit, ist Abraham Lincoln.

Lincoln rettete die Nation aus einem Bürgerkrieg, den die Briten angestiftet hatten. Der Krieg begann an dem Tag, als Lincoln Präsident wurde. Und drei Monate nach seinem Amtsantritt hielt er eine Rede in Philadelphia, um an die Erklärung der Unabhängigkeit zu erinnern.

In dieser Rede sagte Lincoln folgendes: „Die Prinzipien in diesem Dokument sind ewig.“ und „Ich bin bereit, für diese Prinzipien zu sterben.“ und „Ich würde lieber sterben, während ich diese Prinzipien verteidige, als zu überleben, indem ich mich von ihnen abwende.“ Lincoln starb, weil er diese Prinzipien verteidigte. Er wurde von den Briten umgebracht - aber er rettete die Nation.

Lincolns Erklärung von 1861 zeigt, daß er die Furcht vor dem Tod überwunden hatte. Und er war bereit, alles für eine bessere Zukunft zu riskieren. Aber nicht auf verrückte Art. Er sagte nicht zu dem Mörder: „Erschieße mich und mache mich zu einem Märtyrer.“ Aber er war bereit, wenn notwendig, für diese Prinzipien zu sterben, von denen er wußte, daß sie die Wahrheit sind und daß sie die Prinzipien des Schöpfers unseres Universums reflektieren und daß es in den Händen der Menschen liegt, sie umzusetzen.

Diese Fähigkeit, mit der Sterblichkeit umzugehen und für die Zukunft zu leben, ist es, die eine wahre Führungskraft auszeichnet. Das kenne ich von Lyndon LaRouche. Das kenne ich von Helga Zepp-LaRouche. Und das sehe ich bei der Jugendbewegung, die wir jetzt entwickeln. Deshalb können Sie ihnen vertrauen.

Und deshalb müssen Sie ihnen helfen. Aber das erste, was Sie tun müssen, ist, wieder Phantasie zu entwickeln und den Pessimismus zu überwinden, der Sie überall umgibt.

Dann können sie mitkommen und sich ihnen beim Organisieren anschließen oder spenden, soviel sie können. Aber Sie können sicher sein, daß das die künftige Führung sein wird, in diesem Raum, und in diesem Land, die nicht zulassen wird, daß sich diese Tragödie weiter abspielt.

Das ist es, was ich Ihnen aus den Vereinigten Staaten mitgebracht habe.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Es ist Zeit für die dritte Amerikanische Revolution!“
- Neue Solidarität 46/2009
"Die grüne Bewegung verwandelt die gesamte Zivilisation in einen Friedhof!"
- Neue Solidarität 44/2009
Mitschnitt der BüSo-Konferenz „Wiederaufbau der Weltwirtschaft“
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (externer Link)