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Neue Solidarität
Nr. 48, 1. Dezember 2010

Nordrhein-Westfalens Transformation -
BüSo-Landesparteitag in Essen-Überruhr

Wenn die meisten Menschen Nordrhein-Westfalen beschreiben sollten, würden sie wohl an Kohle, Stahl und Maschinenbau denken. Obwohl dies ein Relikt aus längst vergangenen Tagen ist, haben die Städte im Ruhrgebiet, von denen die meisten nur einige hundert Jahre alt sind, eines gemeinsam - die Industrialisierung hat sie geprägt. Das Studium ihrer Geschichte kann uns wohl als Paradebeispiel wirtschaftswissenschaftlicher Theorie dienen: eine erfolgreiche Transformation der Biosphäre zur Noosphäre, vom Sumpfgebiet zum höchstkonzentriertesten Industriegebiet der Welt. Leider ist heute vom Industrieherz der Wirtschaftswunderjahre der Nachkriegsgeschichte nicht mehr viel übriggeblieben, und das Ruhrgebiet ist zu einem Armenhaus Deutschlands verkommen - eine Tragödie, die in dem heutigen Weltfinanzzusammenbruch eine Herausforderung darstellt, aber auch zugleich eine Chance birgt, NRW erneut zu industrialisieren.

Über diese Chance und Herausforderung diskutierte die BüSo NRW bei ihrem Landesparteitag am 20. November 2010 in Essen-Überruhr. Einen Einblick, in welcher Weise derzeit die Eurozone in sich zusammenbricht, gab die stellv. Bundesvorsitzende der BüSo, Elke Fimmen, mit einem gesamtpolitischen Überblick. Die Irland-Krise und die quasi mit Mafiamethoden handelnden internationalen Finanzinstitutionen von IWF, EU und EZB bringen heute die gesamte Menschheit an den Abgrund eines neuen finsteren Zeitalters, indem versucht wird, ein Schuldnersystem aufrecht zu erhalten, welches die lebenswichtigen Bereiche Infrastruktur und Produktion zerstört.

Vor 20 Mitgliedern und einigen Gästen stellte dann die Landesvorsitzende Katarzyna Kruczkowski den Rechenschaftsbericht der letzten Jahren vor, wobei sie ergänzend auf die letzten Wahlen und Kampagnen einging, die sich nie um akzeptierte Medienmeinungen, sondern um den Kampf um Prinzipien drehten. Ob zu den Europawahlen, Oberbürgermeisterwahlen, Bundestagswahlen oder Landtagswahlen, die BüSo hat nicht lokale Wehwehchen, sondern den weltpolitischen Zusammenbruchsprozeß und seine Lösungen herausgearbeitet. Auf der Tagesordnung des Landesparteitags stand auch die Neuwahl des Landesvorstands, der wie folgt gewählt wurde: Landesvorsitzende Katarzyna Kruczkowski, stellv. Landesvorsitzender und Schatzmeister Stephan Hochstein, weitere Mitglieder des Landesvorstands sind Ulrike Wolf und David Faku.

Eines wurde auf jedenfalls klar: daß der erfolgreiche Wiederaufbau nur möglich ist, wenn wir energieintensivere Produktionsprozesse benutzen, so, wie ja auch die Ruhrstädte im 19. Jahrhundert mit Hilfe der Dampfkraft aufgebaut wurden. Wenn die Politik heute die Entwicklungsprogramme der Weltlandbrücke für das Projekt des 21. Jahrhundert definieren würde, könnte sich NRW wieder in ein Industriegebiet für Hochtechnologien entwickeln. Die Entwicklung der Kernenergie bis hin zur Massenproduktion von Hochtemperaturreaktoren wäre wohl die erfolgreiche Fortsetzung einer Energiepolitik, die NRW einst zum größten Bundesland entwickelt hat.

df