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Konferenz. Silvia Heinel von der LaRouche-Jugendbewegung berichtet über eine Konferenz der Bürgerrechtsbewegung Solidarität zum „Wiederaufbau der Weltwirtschaft“, die am 19. November in Dresden stattfand.
In der heutigen Zeit, wo Zentralbankchefs ganz öffentlich von Fiskal-Faschismus sprechen, wird auch dem letzten Menschen klar, daß das Euro-Experiment gescheitert ist, und daß wir das bankrotte Bankensystem der Inter-Alpha-Gruppe nicht mit den Rettungspaketen ausbezahlen können, ohne die Gefährdung durch eine weltweite Hyperinflation auszulösen. Inmitten dieser turbulenten Zeit organisierten die LaRouche-Jugendbewegung und die BüSo in Dresden eine auf die Lösungen orientierte Konferenz und luden zur Diskussion.
Zur Freude aller Anwesenden konnten wir einen ganz besonderen Gast aus den Vereinigten Staaten begrüßen: Der Westküstensprecher von Lyndon H. LaRouche, Harley Schlanger, der seit über 40 Jahren an LaRouches Seite kämpft, um eine gerechte Weltwirtschaftsordnung durchzusetzen, beehrte uns auf unserer Veranstaltung mit einem Vortrag. Harley Schlanger gab den 50 Gästen der Veranstaltung ein ganz klares Bild davon, wie zerstörerisch nicht nur die Präsidentschaft von Obama ist, sondern wie tragisch es ist, wenn die Geisteshaltung der Gesellschaft moralisch nicht fähig ist, aus dieser zerstörerischen Dynamik auszubrechen, und diese Politik akzeptiert. Indem er das Beispiel von Shakespeare anführte, der schon zu seiner Zeit versuchte, die Bevölkerung mit tragisch-klassischen Kompositionen zu unterrichten, gab Harley Schlanger den Deutschen zu verstehen, wie unnötig und gefährlich der Pessimismus ist, der Deutschland in Lähmung hält (den Wortlaut seiner Rede finden Sie in dieser Ausgabe).
Wir bekamen erstaunte Reaktionen unserer Gäste, die nicht erwartet hatten, daß der physische Kollaps in den USA so weit fortgeschritten war, außerdem war es wirklich bemerkenswert, wie er es schaffte, das Publikum auch in den Diskussionen auf eine qualitativ höhere Ebene zu bringen - heraus aus dem alteingesessenen Gedankengang des „Man kann ja eh nichts machen“.
Diese höhere Ebene war auch die Grundlage für den weiteren Verlauf der Veranstaltung, die durch durch zwei hochkarätige Redner fortgeführt wurde. Die Bundesvorsitzende der BüSo, Helga Zepp-LaRouche, gab einen genauen Einblick, wie sehr die Europäische Union am seidenen Faden hängt und nur noch durch die kriminellen Machenschaften der Finanzoligarchie künstlich am Leben gehalten wird. Durch die erst kürzlich gemachte Aussage von Trichet, daß es an der Zeit sei, dem „post-westfälischen“ System gerecht zu werden und dafür zu sorgen, daß Institutionen wie dem IWF und der EZB die Macht über die nationalen Haushalte überantwortet werde, war es für Frau Zepp-LaRouche ein leichtes, dem Publikum zu zeigen, was der wirkliche, imperiale Charakter der EU ist.
Damit einhergehend ist es absolut notwendig, mit der Bevölkerung über den „Heißen Herbst“ zu diskutieren, da hier am deutlichsten klar wird, daß die Demonstrationen in Deutschland gegen das letzte bißchen Industrie und Kernkraft genau von den Finanzinteressen finanziert werden, die die Spielschulden des Bankensystems auf die Bürger abwälzen wollen. Auf der Grundlage der Weiterentwicklung der Kernenergie wurden internationale Entwicklungskonzepte, wie zum Beispiel die Eurasische Landbrücke und das Produktive Dreieck Berlin-Wien-Paris vorgestellt und diskutiert.
Mit ansteckendem Optimismus gab Helga Zepp-LaRouche dem Publikum ein Verständnis davon, daß das Potential groß ist, in der jetzigen Situation wirkliche Lösungen einzubringen, wenn wir es schaffen, mit einer Mischung von Entwicklungsinitiative und Widerstandsbewegung die Bevölkerung zu inspirieren.
Diese Diskussionen über die Durchführung der Entwicklungsprogramme boten den perfekten Übergang zu der letzten Rednerin. Portia Tarumbwa-Strid, eine langjährige Mitstreiterin der LaRouche-Jugendbewegung und des Schiller-Instituts, war vor einiger Zeit zu einer Konferenz in den Tschad eingeladen worden, um das Bewässerungsprojekt TransAqua für den fast ausgetrockneten Tschadsee vorzustellen. Sie berichtete von der erschreckend „grünen“ Geisteshaltung der Europäischen Vertreter, die sich ganz offen gegen große und gezielte Entwicklungsprogramme aussprachen, obwohl dies genau die Politik war, die uns Europäer zu einem menschenwürdigen Lebensstandard geführt hat! Portia machte mit diesem verrückten Paradox klar, daß unter dem Deckmantel des Umweltschutzes solche lebenswichtigen Projekte verhindert werden, was ein weiteres Beispiel dafür war, wie menschenfeindlich und gefährlich die grüne Ideologie ist.
Mit seinem Schlußwort am Ende der Dresdener Konferenz machte Harley Schlanger deutlich, warum es so wichtig ist, niemals aufzugeben. Er wählte dafür das Beispiel des großen amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln, und sagte:
„Da ist noch ein anderer Punkt. In diesem Kampf darf man niemals aufgeben, weil die Alternative so schrecklich ist. Wenn man das Konzept akzeptiert, daß der Mensch böse ist, dann gibt man die Menschheit auf - und dann sind wir alle Tiere.
Und eines, was ich in den fast 40 Jahren meiner Zusammenarbeit mit Lyndon LaRouche gelernt habe, ist: Wenn wir entschlossen sind, den Kampf niemals aufzugeben, solange auch nur ein einziger von uns übrig ist, dann werden wir nicht besiegt werden. Und wenn man in eine Zeit kommt wie diese, in der alles andere gescheitert ist, dann ist es diese Qualität der Führungskraft, die die Bevölkerung bewegen wird.
Und das beste Beispiel dafür in der amerikanischen Geschichte ist Abraham Lincoln, der mit seiner Überzeugung, daß die Nation überleben würde, ganz alleine stand. Er hatte die Führungsqualität, die viele Leute dafür begeisterte, in den Krieg zu ziehen, in einen brutalen Krieg, und ich will Ihnen kurz ein Beispiel anführen, wie er mit seinem eigenen Kabinett kämpfte, denn das bringt uns zu dem Punkt, den Helga eben in Bezug auf die klassische Kultur angesprochen hat.
Im Mai 1864 lief der Krieg für den Norden schlecht, und das Kabinett kam zu Lincoln und sagte ihm, er solle nicht zur Wiederwahl kandidieren. ,Nehmen wir jemand anderen, der einen Kompromiß, ein Geschäft mit dem Süden abschließen kann.’ Und Lincoln berief an jenem Abend sein Kabinett ins Weiße Haus, und sagte: ,Wir werden jetzt über euren Vorschlag diskutieren.’ Und er sagte: ,Nehmt euch einen bequemen Sessel, und setzt euch.’ Und dann las er ihnen Shakespeares Schauspiel Richard III. vor.
Nun, Richard III. ist ein interessantes Stück, denn Richard ist ein Bastard - vom Anfang bis zum Ende, durch und durch. Wenn er zum ersten Mal auftritt, spricht er davon, seinen Bruder zu töten. Er haßt die Zeiten des Friedens. Und er sagt, daß er so sein müsse, weil er eine Mißgeburt sei, was natürlich eine Metapher ist.
Richard ändert sich nie, und alle unter seinen Beratern, die etwas besser waren und wußten, daß er böse war und daß sie mit ihm nicht zusammenarbeiten sollten - sie alle machten Kompromisse. Und sie endeten entweder, indem sie im Kampf starben oder von Richard umgebracht wurden - oder, noch schlimmer, indem sie ihn heirateten. Und am Ende wäre England erledigt gewesen, wäre nicht Henry Richmond aus Frankreich gekommen, um Richard zu besiegen und als Heinrich VII. die Tudor-Monarchie zu begründen. Er machte aus England mit Frankreichs Hilfe und mit der Entwicklung einer platonischen Bewegung einen Nationalstaat.
Nun, Lincoln las dieses Schauspiel seinem Kabinett vor, was ungefähr drei Stunden lang dauerte. Und am Ende war den Leuten in seinem Kabinett klar, daß er sich auf kein Geschäft einlassen würde.
Und innerhalb eines Monats wendete sich das Blatt im Krieg, als Grant und Sherman anfingen, die Streitkräfte des Südens zu besiegen.
Nun, es gibt heute in meinem Land den Versuch, das Ansehen von Lincoln zu zerstören. Sie sagen, er sei ein heimlicher Homosexueller gewesen, ein Pantoffelheld oder daß er depressiv gewesen sei.
Er war deprimiert. Er stand allein, als er die Prinzipien der Nation verteidigte, als er das Volk aufforderte, ihr Leben hinzugeben, um die Prinzipien der Nation zu verteidigen. Und er schrieb Briefe an die Familien fast aller Soldaten, die auf beiden Seiten gefallen waren. Das Opfer war also sehr greifbar für ihn. Und er war bereit, dafür mit seinem Leben zu bezahlen, was er auch tat.
Wenn sie also heute Lincoln angreifen, dann fragen sie: ,Warum liebte er Shakespeare?’ und sie sagen, ,Nun, vielleicht, weil er sich mit Macbeth identifizierte’ - daß er ein Mörder sei, und darunter litt, den Krieg begonnen zu haben.
Die Leute, die so etwas schreiben, sind moralische Schwachköpfe. Es ist klar, mit wem sich Lincoln identifiziert hat: Er identifizierte sich mit Shakespeare, mit dem Kampf, die Menschen aufzurichten, und dafür die höchsten Prinzipien der klassischen Tragödie und des Dramas zu nutzen.
Lincolns Opfer haben praktisch alle guten Menschen in den Vereinigten Staaten begeistert, von seiner Zeit bis zum heutigen Tage. Und Lincoln ist das Beispiel eines guten Menschen, der niemals aufgeben wird.
Eines der Dinge, die die Menschen von Lyndon LaRouche lernen - neben diesen schönen Entwicklungen in der Wissenschaft und der klassischen Kultur -, ist, daß eine Person, die eine wahre Führungspersönlichkeit ist, niemals aufhört, sich selbst zu entwickeln und niemals aufgibt.
Und deshalb weiß ich, daß wir diesen Kampf letztendlich gewinnen werden, weil wir nicht aufgeben werden.“
In diesem Geiste hat sich die BüSo fest vorgenommen, die von Helga Zepp-LaRouche angesprochene Widerstandsbewegung weiter aufzubauen, und gerade nach dieser Konferenz werden wir dran bleiben, dem deutschen Pessimismus den Garaus zu machen!
Silvia Heinel