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Neue Solidarität
Nr. 44, 3. November 2010

Aus Wirtschaft und Technik

Deutsche Verbände mobilisieren gegen Schwindel der „erneuerbaren Energien“

Die Organisationen EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.),  Arbeitsgemeinschaft für eine windradfreie Heimat (ArGe),  Bürger für Technik e.V. und der VGL (Verband für Gesundheits- und Landschaftsschutz) e.V. haben am 15. September 2010 einen gemeinsamen Appell an über 2500 Politiker in Bund, Ländern und Brüssel veröffentlicht, in dem sie eine zukunftsorientierte und realistische Energiepolitik mit modernen Kernkraft- und Kohlekraftwerken fordern. Der Appell sei von über 350 Vorsitzenden von Vereinigungen und Verbänden unterzeichnet worden, schreiben die Organisatoren, und repräsentiere damit Millionen von Bundesbürgern.

In ihrem Aufruf treten sie dem Schwindel der angeblich billigen „erneuerbaren“ Energie entgegen. Unter anderem heißt es in der Erklärung:

„Eine ausreichende und preiswerte Energieversorgung ist die Grundvoraussetzung für unser Leben, für Arbeit und für Wohlstand. Das betrifft alle benötigten Energieformen, besonders aber Strom, ohne den unsere moderne Welt nicht mehr funktioniert. Die Politik der sogenannten Energiewende der vergangenen Jahre mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem exzessiven Ausbau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, vor allem von Wind- und Solarenergie, hat sich insofern als Irrweg herausgestellt, als ihm kein vergleichbares anderes Land mehr folgt, Deutschland damit international isoliert ist.

Deutsche Kernkraftwerke sind zuverlässig und umweltfreundlich und sie liefern elektrische Energie zu niedrigen Kosten. Sie sind damit in jeder Beziehung wettbewerbsfähig. Wind- und Sonnenstrom können wegen ihrer Unstetigkeit kein konventionelles Kraftwerk ersetzen. Im Gegenteil: Weil der ungebremste Ausbau von Wind- und Sonnenstromanlagen zunimmt, müssen immer mehr Kohle- und Gaskraftwerke gebaut und im ,Stand-By-Betrieb’ gefahren werden, was zu wirtschaftlich nicht vertretbaren Energieverlusten führt.

Ab dem Jahr 2000, mit Beginn des unsozialen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), ist das für die entsprechenden Investoren eine Art Gelddruckmaschine geworden. Für Spekulanten aus aller Welt eine Aufforderung, sich zu Lasten der Bevölkerung zu bereichern.“

Den vollständigen Text dieses begrüßenswerten Aufrufes finden Sie auf: http://www.sturmlauf.de/index.php?article_id=607/#zustimmung

Argentinien steht vor der Wiedereröffnung seiner Urananreicherungsanlage in Rio Negro

Am 25. Oktober hat die argentinische Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner die Uran-Anreicherungsanlage Pilcaniyeu in der patagonischen Provinz Rio Negro offiziell wiedereröffnet. Die Anlage war ursprünglich im Jahr 1983 unter Leitung der staatlichen Kerntechnikfirma INVAP und der Nationalen Atomenergiekommission CNEA in Betrieb gegangen, aber auf Geheiß britisch gesteuerter Fraktionen in Washington von der mit George Bush (senior) verbündeten Regierung Carlos Menem in den neunziger Jahren geschlossen worden. Argentinien sollte für seinen „Hochmut“, diese fortschrittliche Technik zu entwickeln, bestraft werden.

Zu der Zeit war Argentinien das einzige Land Iberoamerikas, das solche Kapazitäten besaß. Präsidentin Fernandez de Kirchner und ihr Vorgänger und Ehemann Nestor Kirchner haben die Renaissance der Atomindustrie zur Priorität gemacht, um dem Land eine verläßliche Stromversorgung zu sichern.

Zunächst soll die Pilcaniyeu-Anlage auf 20% angereichertes Uran produzieren, um ihre Forschungsreaktoren zu betreiben. Die Produktion soll aber gesteigert werden, damit später Argentiniens vierter 1500-MW-Reaktor, der über die nächsten 4-5 Jahre gebaut wird, mit Brennstoff versorgt werden kann.

Seit dem Frühjahr agitieren Umweltgruppen in der Region gegen die Anlage, weil sie angeblich Luft und Wasser verschmutze, und fordern eine „atomfreie Zone“.

Bald schwimmende KKWs zur Meerwasserentsalzung im Einsatz

Das erste schwimmende Kernkraftwerk der Welt Akademik Lomonossow ist fast fertig und soll ab 2012 in der Region Kamtschatka im Fernen Osten Rußlands eingesetzt werden. Die schwimmende Plattform für zwei 25 MW-Reaktoren wurde dieses Jahr bereits fertiggestellt.

Ein Interessent dafür könnte Indonesien sein. Das Land exportiert zwar, ebenso wie Rußland, Öl und Gas. Aber wie Rußland will Indonesien auch neue Energiequellen für die Zukunft schaffen, darunter die Kernenergie. Gegenwärtig wird über den Bau eines russischen Kernkraftwerkes verhandelt. Der Duma-Abgeordnete Igor Igoschi meinte in der Prawda, Indonesien sei ein „guter Kandidat“ für den Einsatz schwimmender Kernreaktoren, weil es ein Land mit vielen Inseln ist.

Wie die Prawda am 19. Oktober berichtete, kann das schwimmende Kraftwerk, wenn es zur Entsalzung genutzt wird, 240.000 m3 Frischwasser am Tag liefern. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) lag die Nachfrage nach entsalztem Meerwasser 1995 bei 3 Mrd.$ im Jahr und wird sich bis 2015 vervierfacht haben, diese Zahlen sind aber sehr konservativ. Gegenwärtig wird im Nahen Osten mit Abstand die größte Menge an entsalztem Wasser weltweit produziert (70%).

Diese moderne Technik führt die Vorstellung vom „nur begrenzt vorhandenen“ Wasser auf der Erde ad absurdum. Würde die nukleare Meerwasserentsalzung im großen Stil eingesetzt, gäbe es keinen Mangel an Frischwasser. Ein Grund mehr, mit der BüSo für die großen Wasser- und Entwicklungsprojekte zu kämpfen, ebenso wie für eine Renaissance der Kernenergie in Deutschland!