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Neue Solidarität
Nr. 42, 20. Oktober 2010

5. August: Lyndon LaRouche in einem außergewöhnlichen internationalen Dialog - Fünfter und letzter Teil

Vor einigen Wochen veröffentlichten wir eine Mitschrift des außergewöhnlichen Dialogs, den Lyndon LaRouche am 29. April 2010 in New York über verschiedene Aspekte der von ihm vorgeschlagenen Vier-Mächte-Vereinbarung und verwandte Fragen führte. Am 5. August kam die gleiche Gruppe erneut zusammen, und es entspann sich ein ebenfalls außergewöhnlicher Dialog. Die Zusammenkunft wurde von LaRouches Sprecherin Debra Freeman moderiert. Wir dokumentieren die Diskussion in mehreren Teilen.

Debra Freeman: Die nächste Frage kommt von unserer russischen Delegation: „Herr LaRouche, wie Sie sicherlich wissen, hat Rußland in Person von Wladimir Putin aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen und der Trockenheit heute einen vorläufigen Exportstopp für Weizen, Mais, Gerste, Roggen und Mehl verhängt. Derzeit läuft diese Frist vom 15. August bis zum Jahresende. Aus unserer Delegation verlautet, daß diese Bekanntgabe zu äußerst häßlichen Angriffen auf Rußland aus verschiedenen Kreisen geführt hat. Eine davon ist Ihnen, Herr LaRouche, bekannt: Es ist Ambrose Evans-Pritchard, der erklärte, Putins Entscheidung sei ohne Beispiel, dadurch würden dem Markt ein Viertel der weltweiten Weizenexporte entzogen, dies sei lediglich ein Schachzug Putins, um Rußland mehr Macht zu verschaffen usw. usw. In seinem Artikel im Telegraph behauptet Evans-Pritchard außerdem, man müsse damit rechnen, daß sich der Brotpreis praktisch über Nacht verdoppeln werde.

Wir halten es für wichtig, einiges dazu anzumerken, nämlich: Herr Putin handelte so nach einem Treffen mit einer Gruppe von Wetterexperten, die ihn davon in Kenntnis setzten, daß sich die derzeitige Lage nicht sehr bald bessern und die Trockenheit anhalten werde. Wahrscheinlich wird der Boden auch noch im nächsten Monat zu hart sein, um die Wintersaat auszubringen. Das bedeutet für uns den Verlust von zwei Ernten. Vom Standpunkt unserer eigenen Sicherheit haben wir keine andere Wahl, als uns von den Exportmärkten zurückzuziehen. Es soll nur vorübergehend sein, dennoch könnte diese Maßnahme bis zu zwei Jahren andauern.

Außerdem hat Herr Putin Kasachstan und Weißrußland, beide ebenfalls große Weizenausfuhrländer, ersucht, die Exporte einzustellen.

Wir möchten dazu sagen, auch wenn es eine verzweifelte Lage ist, hat Herr Putin sicherlich nicht leichtfertig oder aus Übermut so gehandelt. Es geschieht auch nicht, um unsere Macht in der Welt zu stärken oder die Welt als Geisel zu halten. Der Beweis hierfür ist, denken wir, daß uns letzte Woche und noch einmal unmittelbar vor unserem heutigen Zusammentreffen gesagt wurde, daß Rußland sich nicht nur sehr gerne an der Erweiterung des NAWAPA-Projekts in den USA beteiligen würde, sondern daß Rußland bereits seit geraumer Zeit Pläne für ganz ähnliche Projekte in Zentralasien verfolgt, wo wir genauso unter der Ausdehnung der Wüsten leiden. Wenn es unsere Absicht wäre, die Welt irgendwie zur Geisel zu nehmen, würden wir offensichtlich weder unsere Beteiligung an NAWAPA anbieten, noch sagen, daß wir amerikanische Beteiligung an einem ähnlichen Projekt in Zentralasien begrüßten.

Das Fazit lautet: Wir haben seit Wochen gegen sengende Hitze und Trockenheit angekämpft, und es ist keinerlei Linderung in Sicht. Die Aussicht ist eher, daß die Lage so anhält. Es ist wohl bekannt, daß auch die Ukraine ihre Weizenexporte wegen der wahrhaft katastrophalen Lage eingestellt hat.

Wir wollen nur klarstellen, daß Rußland hierbei keine niederträchtigen Motive verfolgt, sondern eine Beteiligung an NAWAPA hier in Amerika und auch Ihre Beteiligung an einem solchen Projekt in Rußland begrüßen würde. Dadurch könnte unserer Ansicht nach ein großer Schritt getan werden, um sicherzustellen, daß wir nicht weitere Katastrophen dieser Art erleben - vor allem solche Flächenbrände, wie sie die Menschen in Kalifornien ebenfalls sehr gut kennen, von denen wir in der letzten Saison wie nie zuvor heimgesucht wurden.

Vielleicht könnten Sie dazu etwas sagen. Wir unterstützen natürlich Putins Entscheidung, denn es ist nicht ersichtlich, daß er unter den Bedingungen hätte anders handeln können. Er will keinesfalls die Welt verhungern lassen, aber die Sicherheit unserer Nation steht offensichtlich an erster Stelle.

Putin hat richtig gehandelt!

Lyndon LaRouche: Vielleicht folgendes dazu: Wenn die Briten besonders seit der Zeit Margaret Thatchers Rußland etwas anders behandelt hätten, wäre es gar nicht erst zu diesem Problem gekommen. Die Kombination von George H.W. Bush, dem damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand und eben Margaret Thatcher verkörpert die Grundursache dieses Problems! Die Brände von Torfmooren in der ganzen Gegend um Moskau, bis die Menschen kaum mehr atmen konnten, und die weitere Zuspitzung der Lage wegen der Wetterlage sind eine typische Folge davon, was insbesondere die Briten in der ganzen Zeit seit der sogenannten Krise von 1989 Rußland angetan haben.

Ich habe mich damit im Frühjahr 1989 beschäftigt, als mir das chronische Problem der Nahrungsmittelversorgung in der Sowjetunion Sorge machte. Ich regte damals an, daß die Vereinigten Staaten technische Hilfe leisten sollten mit einem Abkommen, das ich „Nahrungsmittel für den Frieden“ nannte. Denn durch die Zusammenarbeit mit einer Nation in einer humanitären Notlage kann Freundschaft entstehen. Laufende kleine Streitigkeiten lassen sich auf diese Weise entschärfen, weil man feststellt, daß man Freunde hat.

Auf diese Weise sollten wir beispielsweise auch mit der Krise in Teilen Asiens umgehen. Wir sind nicht immer allzu glücklich mit der Politik des Iran. Aber wir dürfen die Lage nicht noch verschlimmern! Wir müssen einen Weg der Zusammenarbeit suchen, um das Problem zu lösen, so wie es Rußland im Fall der Atomverhandlungen mit dem Iran getan hat. Wir müssen dem Iran das Recht auf Entwicklung zugestehen und sicherstellen, daß dem Land die Mittel zur Entwicklung nicht vorenthalten werden!

Wir wissen zwar nicht, ob es darauf die Reaktion gibt, die wir uns wünschen, aber so muß man es machen! Weil es richtig ist. Bevor Obama kam, war diese Tendenz in den Institutionen der Vereinigten Staaten sogar noch vorhanden. Mit Obama wurde alles schlimmer, denn Obama ist ein ausgemachter britischer Agent: Das ist sein Charakter. Sie haben ihn billig bekommen und ihn aufgebaut, weil sie Hillary Clinton nicht wollten! Sie waren entschlossen, alles zu tun, damit Hillary Clinton nicht Präsidentin würde. Wenn man ihr nicht so übel mitgespielt hätte, wäre sie jetzt Präsidentin und wir hätten das ganze Problem nicht.

Wer mit der Lage nicht zufrieden ist, kann das also den Leuten anlasten, die mit Überredung, Schwindeln und allerlei schmutzigen Tricks Obama den Amerikanern aufgezwungen haben.

Wir müssen den Spieß umdrehen. Wir müssen sagen: Das ist unser Plan. Das ganze Weltsystem geht zum Teufel, wenn es mit Obama als Präsident und mit britischer Vorherrschaft über fast die ganze Welt so weitergeht. Dagegen stelle ich die hinterhältige Absicht, meine geheime bzw. gar nicht so geheime Freude, die gesamte Inter-Alpha-Organisation bankrott gehen zu lassen! Denn dieses weltweite imperialistische System ist die eigentliche Ursache für den Mangel an Entwicklung auf der ganzen Welt!

Rußland wäre mit seinen wissenschaftlichen Fähigkeiten absolut in der Lage, mit diesem Problem fertigzuwerden. Aber ich habe verfolgt, was Rußland Schlag auf Schlag angetan wurde, seit es zum Auseinanderbrechen der Sowjetunion kam. Außerdem kenne ich die Rolle britischer Agenten, die bestimmte Aspekte der russischen Politik beeinflussen und so alles noch schlimmer machten. Ich bin gegen britische Agenten in russischem Gewand, denn sie sind schlecht für Rußland, ich kann sie nicht ausstehen.

Aber hier brauchen wir Zusammenarbeit. Putin hat nicht nur richtig gehandelt, es wäre sogar falsch gewesen, wenn er nicht so gehandelt hätte. Er hatte keinen triftigen Grund, nicht so vorzugehen. Er hatte keine Wahl.

Evans-Pritchard ist ein bekannter britischer Agent der übelsten Sorte, der in den Vereinigten Staaten wie auch anderswo mit schmutzigen Machenschaften aufgefallen ist. Es schafft es gewöhnlich, überall, wo er auch ist, mit dem falschen Fuß aufzustehen. Er ist eine Landplage. Er verkörpert typisch die Unmoral der Leute, die vielleicht einen David Kelly umbringen, weil der Blair und dessen Lügen im Vorfeld des Irakkriegs bloßgestellt hatte. Man sollte mit ihm so umspringen, wie er es verdient: wie mit einer Art neuem, britischen Mark Rudd. Er ist eine Landplage.

Nein, ich habe völliges Verständnis für Putin. Und es geht mir nicht nur darum, die Opposition dagegen zu verurteilen, denn ich habe in den letzten Tage eigene Informationen über die Lage um Moskau und anderswo bekommen. Auf Grundlage meiner eigenen Fakten stimme ich vollkommen zu, daß Putin auf jeden Fall das richtige getan hat.

Die Frage ist, was muß als nächstes geschehen? Wie geht es weiter? Nehmen wir dies zum Anlaß, über NAWAPA als Bestandteil einer internationalen Politik der Zusammenarbeit zwischen einer Gruppe von Nationen zu diskutieren. Die einzige richtige Reaktion darauf besteht darin, eine internationale Zusammenarbeit zu beginnen, um die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung aller Nationen und die dafür erforderlichen praktischen Maßnahmen sicherzustellen.

NAWAPA und das Mars-Projekt

Debra Freeman: Die nächste Frage kommt von der Gruppe, die sich vor der Neuorientierung auf das NAWAPA-Sofortprogramm im Zuge deiner Äußerungen vor einigen Wochen mit dem Raumfahrtprojekt und insbesondere mit der Besiedlung des Mars beschäftigte. Sie haben die folgende Frage eingereicht:

„Als wir uns ansahen, was man tun muß, um mit dem Raumfahrtprogramm voranzukommen, merkten wir, wieviel Arbeit dort noch zu tun ist - ungeheuer viel. Aber einer der Aspekte, der uns am NAWAPA-Programm so begeistert und uns davon überzeugt hat, daß es eine ausgezeichnete Möglichkeit bietet, einen Wirtschaftsaufschwung einzuleiten, liegt darin, daß die Planung und der Grundentwurf bereits fertiggestellt ist, auch wenn noch vieles zur Erweiterung getan werden muß. Wir sind absolut davon überzeugt, daß mit den Arbeiten daran schon nächste Woche begonnen werden könnte.

Doch noch etwas anderes fesselte uns. Ich weiß, daß Sie umfangreiche Studien zur Frage der Besiedlung des Weltraums und des Mars angefertigt haben. Tatsächlich bin ich auf Sie als politische Persönlichkeit erstmals aufmerksam geworden, als Sie in einem Präsidentschaftswahlkampf vor vielen Jahren eine bemerkenswerte halbstündige Fernsehwerbung mit dem Titel ,Die Frau auf dem Mars’ ausstrahlen ließen. Ich habe davon die ganze Zeit ein Videoband behalten und es viele Male angeschaut. Vor kurzem habe ich mein altes, ramponiertes Video auf DVD überspielt, damit ich es meinen Freunden vorspielen konnte.

Doch das nur am Rande. Ich denke, daß wir, wenn man die Besiedlung des Weltraums ernst nimmt, nicht nur vieles von NAWAPA lernen können, sondern dieses Projekt wahrscheinlich der erste und notwendige Schritt ist. Die Frage, wie wir unsere Atmosphäre besser beherrschen lernen, kann uns sehr wohl zu dem Wissen verhelfen, das wir brauchen, um außerhalb unseres Planeten lebenserhaltende Systeme zu schaffen. Denn wenn man von der Besiedlung des Weltraums spricht, muß man sich im klaren darüber sein, daß dort jede nennenswerte Atmosphäre fehlt. Also müssen wir eine schaffen, wenn wir dort Leben erhalten wollen. Das ist eine große Aufgabe.

Aber noch einmal: Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß NAWAPA unbedingt notwendig sein wird, nicht nur um solche Systeme auf dem Mars zu schaffen, sondern um überhaupt dorthin zu kommen! Vielleicht wird es auch notwendig sein, überhaupt herauszubekommen, wie man die Fahrzeuge baut, die uns dorthin bringen.

Als ich das aufbrachte, meinten einige meiner Freunde hier, das sei doch alles Science-Fiction. Ich glaube das nicht, und ich meine, Sie wissen darüber wahrscheinlich mehr als irgend jemand von uns. Können Sie etwas dazu sagen?“

Lyndon LaRouche: Nehmen wir einmal an, morgen früh würde entschieden, zum einen Obama aus dem Amt zu jagen und zum anderen, unmittelbar die ursprüngliche Version des Glass-Steagall-Gesetzes mit rückwirkender Gültigkeit wiedereinzuführen. Gleichzeitig würden wir uns sofort mit anderen Ländern verständigen, in welche Richtung wir zu gehen beabsichtigen, und ihnen vorschlagen, sich in selbstgewählter Weise an unserem Vorgehen zu beteiligen.

Sobald Obama und alles, was mit ihm verbunden ist, weg ist, können wir uns auf die Hunderttausende von Menschen konzentrieren, die bereits in den NAWAPA-relevanten Hauptgebieten der Vereinigten Staaten leben. Größenordnungsmäßig Hunderttausende Menschen vor allem in Kalifornien und dem Bundesstaat Washington sitzen untätig herum und warten darauf, daß die ihnen vertrauten Arbeitsplätze zurückkommen. Darunter sind Wissenschaftler, Techniker, Ingenieure und andere mit ähnlichen Qualifikationen. Hätten wir eine funktionierende Präsidentschaft, könnten wir bereits im Oktober loslegen!

Ohne die ständigen Querschüsse aus dem Weißen Haus gäbe es sofortige Unterstützung für eine Reform des Bankensystems wie unter Franklin Roosevelt. Eine solche Reform würde besagen: „Auf Wiedersehen, Wallstreet! Du hättest schon seit langem verschwinden sollen. Wir brauchen dich nicht mehr!“ Wir brauchen auch die Bankenelite in Boston („The Vault“) nicht mehr. Wir brauchen keinen dieser Überreste der Britischen Ostindiengesellschaft mehr, die sich viel zu lange als Parasiten in unserem Lande aufgeführt haben. Sie haben unsere Präsidenten gemacht, sie haben das Rauschgift und andere Dinge ins Land gebracht, sie haben die Sklaverei und vieles mehr erzeugt.

Internationale Zusammenarbeit

Sobald darin Einigkeit herrscht, wären wir soweit, uns an einige Länder zu wenden, die ich zuvor schon benannt habe. Diese Länder sind Rußland, China und Indien. Es beschränkt sich nicht auf diese Länder, aber wenn sie einem solchen Abkommen beitreten, hätten wir den Baustein, um die Welt neu zu ordnen. Wie gesagt, Deutschland wäre eines der geeigneten, wichtigen Länder in Europa, das auf seine Teilnahme angesprochen werden muß. Dort gibt es immer noch einige - beinahe verlorene - wichtige Technologien, wie man in China wohl weiß. Diese können für andere Länder von großem Wert sein.

Gleichzeitig werden wir die Kernkraft in bisher unbekanntem Umfang ausbauen: den Thoriumzyklus, den Uranzyklus und den Kernfusionszyklus. Daraus werden wir die Energie für unsere Vorhaben gewinnen. Dann kommt das Raumfahrtprogramm.

Sobald es soweit ist, lautet der nächste Schritt: „Spaten los!“ in den für das NAWAPA-Projekt vorgesehenen Gebieten. Es geht dabei um Hunderttausende von Menschen, die derzeit arbeitslos sind, aber für die unterschiedlichen Erfordernisse qualifiziert sind. Viele von ihnen kommen aus dem Westen der Vereinigten Staaten, wo sie gewöhnlich Arbeit hatten, diese aber verloren haben oder bald verlieren werden. Beginnen wir auf der Stelle mit dem Projekt!

Das Projekt selbst ist sehr genau umrissen. Es ist für die Abwicklung in halbautonome Bereiche unterteilt, wo selbständig entschieden werden kann, ob ein bestimmter Ort oder ein anderer der richtige Bauplatz für den ursprünglichen Parson-Plan ist.

Danach ist unser erster Schritt, mit Freunden in Rußland zu sprechen, die gerne den Eisenbahntunnel unter der Beringstraße realisiert sehen wollen. Auch der frühere, inzwischen verstorbene Gouverneur von Alaska hat sich für dieses Projekt eingesetzt. Es gibt recht klare allgemeine Vorstellungen darüber, wie der Tunnel unter der Beringstraße gebaut werden sollte. Dadurch würden sich in Sibirien plötzliche Veränderungen ergeben. Bei Sibirien sprechen wir von einem der weltgrößten Gebiete mit Minerallagerstätten, welches für die Nationen im südlichen Teil Asiens von Bedeutung ist, insbesondere für China. Man sollte die Mongolei als Nation und als Volk zu einer aktiveren Beteiligung bringen. Man sollte Japan einzubinden, Japan wünscht sich nichts mehr als das. Japans Probleme wären sofort gelöst, wenn es zu dieser Art Zusammenarbeit kommt. Südkorea wäre sofort davon begeistert, und das ist wichtig, weil dessen wissenschaftliche Fähigkeiten beträchtlich sind.

Alles das wird in Gang kommen, wenn man erklärt: „Wir legen mit NAWAPA los, und wir verpflichten uns, auch die logische Erweiterung, den Beringstraßentunnel, in Angriff zu nehmen.“ Ein ganzer Prozeß käme in Gang. Der wird einige Zeit in Anspruch nehmen, aber eine Entscheidung muß fallen. So muß man an die Sache rangehen.

Die Probleme im Weltraum

Alles, was darüber hinaus geht, ist sogar noch interessanter. Denn es gibt eine Vielzahl von Problemen, die mir damals 1988 bereits bekannt waren und worüber ich seither viel mehr erfahren habe. Vor allem haben wir die Frage der kosmischen Strahlung aufgegriffen, denn der Weg zwischen Erde und Mars im Weltraum ist kein leerer Raum. Er ist voller kosmischer Strahlung, die sich auf die gesamte Welt erstreckt, wohin man auch blickt: auf lebende Prozesse, auf unbelebte Prozesse, auf unsere Galaxis, außerhalb unserer Galaxis usw.

Auch die Schwerkraft ist eine wichtige Frage, wenn es darum geht, Menschen in den Marsorbit zu bringen. Auch schon beim Mond ist sie wichtig. Es wird bereits einiges versucht, um den Folgen mangelnder oder geringerer Schwerkraft auf den Menschen entgegenzuwirken, doch ist dieses Problem unserer Ansicht nach noch nicht gelöst.

Es ist zwar gelungen, das Problem durch körperliches Training und ähnliches zu mindern, doch die eigentliche Lösung ist, den Mars in viel kürzerer Zeit zu erreichen - was aber nur mit der Kernfusion möglich ist. Und der beste Brennstoff für die Kernfusion ist Helium-3, das gleich dort auf dem Mond vorhanden ist, wo es die Sonne über viele, viele Jahre abgelagert hat. Mit der Kernfusion verfügen wir somit vom Grundkonzept her über ein Antriebssystem, das wir brauchen, um in einer überschaubaren Anzahl von Tagen zum Mars zu gelangen. Denn die ganze Zeit, die man sich im Weltraum befindet, ist man Gefahren ausgesetzt, die man teilweise kennt, aber teilweise auch nicht kennt.

Auch der längere Aufenthalt auf dem Mars ist ein Problem. Der Mars hat nur ein Drittel der Größe der Erde. Vom Standpunkt menschlicher Aktivitäten gibt es vielerlei Gefährdungen, die wir auf diesem Planeten bereits entdeckt haben. Letztlich werden wir auf dem Mars eine richtige Infrastruktur aufbauen müssen. Um die Gefahren zu mindern, brauchen wir eine schützende Umgebung, die das ersetzt, was wir auf der Erde vorfinden, dort aber nicht vorhanden ist. Wir werden auf dem Mars einen Klimawandel herbeiführen müssen! Ich denke, wir könnten uns gegen Ende dieses Jahrhunderts in diese Richtung bewegen, wenn wir den von mir angeregten Weg einschlagen. Dann werden wir in der Wissenschaft viele dieser Probleme zu lösen beginnen.

Das bedeutet, daß der Ausgangspunkt unseres Denkens nicht länger der ist, von der Erde nach außen ins Sonnensystem zu schauen. Wir müssen uns vorstellen, daß wir uns unmittelbar außerhalb der Erdatmosphäre in einem Satelliten oder auf dem Mond befinden und zurück auf die Erde blicken. Dann sagen wir: „Dieser Planet ist unser Garten. Was fangen wir damit jetzt an?“ NAWAPA ist ein Teil der Antwort. Solche Projekte wie dieses brauchen wir weltweit, nicht nur in den Vereinigten Staaten. Entsprechende Pläne müssen auch in anderen Teilen der Erde umgesetzt werden, wo beispielsweise die Wüstenausbreitung ein Problem ist.

So müssen wir darüber denken. Wir sollten davon ausgehen, daß wir in einer Region des Sonnensystems zwischen Mars und Erde leben, bei der wir an Kepler denken. Nennen wir sie die „Kepler-Region“. Darin werden wir tätig sein. Wir werden im Sonnensystem tätig sein, und die Region zwischen Mars und Erde, die Kepler als erster erkundet und definiert hat, wird unsere Hauptorientierung sein.

Das sollte uns froh stimmen. Wir sollten Dinge tun, die auch andere Menschen, die ähnlich denken wie ich, froh machen. Ich meine, uns sollte ein Gefühl von Unsterblichkeit antreiben - nicht als biologisches Phänomen, sondern Unsterblichkeit als Lebenszweck und als Beitrag in Form eigener Entdeckungen, die über die kommenden Generationen weiterleben.

 

Debra Freeman: Es hat eine gewisse Ironie, daß du so endest. Zu Beginn unseres Treffens in Kalifornien letzte Woche sprachen wir über eine Äußerung des früheren Präsidenten Clinton, in der dieser große Sorge über die Lage der amerikanischen Bevölkerung, über ihre verbreitete Entfremdung und Wut ausdrückte. Er sagte, nur Arbeitsplätze zu schaffen, reichte nicht aus. Man müsse den Menschen wieder eine Lebensaufgabe geben.

Im Namen aller hier kann ich sagen, daß die dringend gebrauchte Mission, von der Clinton sprach, jetzt vorhanden ist. Diese Aufgabe besteht darin, NAWAPA in Gang zu bringen. Und es ist ganz klar, daß wir diese Mission mit unseren Freunden jenseits beider großer Ozeane teilen können, und so sollten wir unsere Blicke darauf richten.

Es gab noch mehr Fragen, die wir nicht aufgegriffen haben, aber wir sind über unsere Zeit und wir müssen sie bei weiteren Gelegenheiten behandeln. Alle hier sind begeistert und froh, und wir alle wollen unseren Dank an dich übermitteln. Vielen Dank an dich Lyn! Ich bin sicher, daß dies erst der Anfang eines sehr fruchtbaren Prozesses in den nächsten Wochen ist.

Lyndon LaRouche: Gut. Ich danke Ihnen. Es hat Spaß gemacht.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
5. August: Lyndon LaRouche in einem außergewöhnlichen internationalen Dialog - Erster Teil
5. August: Lyndon LaRouche in einem außergewöhnlichen internationalen Dialog - Zweiter Teil
5. August: Lyndon LaRouche in einem außergewöhnlichen internationalen Dialog - Dritter Teil
5. August: Lyndon LaRouche in einem außergewöhnlichen internationalen Dialog - Vierter Teil
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache