Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 40-41, 6. Oktober 2010

„Führen Sie Glass-Steagall ein, dann wird Obama gehen!

Internetforum. Bei seinem Internetforum am 24. September forderte Lyndon LaRouche die demokratischen Abgeordneten auf, die Sitzungen des Kongresses erst zu beenden, wenn das Glass-Steagall-Trennbankengesetz in Kraft gesetzt ist. Das werde den Weg zur Lösung der übrigen Probleme freimachen.

Das Hauptproblem in der internationalen Politik, erklärte Lyndon LaRouche bei seinem Internetforum am 24. September, sei die mangelnde Entschlossenheit unter den führenden Politikern, die Dinge anzupacken: „Wir sind weltweit, aber vor allem in den Vereinigten Staaten, in eine Lage eingetreten, in der keiner der Leute in den führenden Positionen den Willen oder die Perspektive haben, mit diesem Problem umzugehen. Alle, die als führende Person in der Regierung gelten und die ich kenne - und ich habe jeden Stein umgedreht, um jemanden zu finden, der vielleicht das Temperament hat, dies anzupacken: Es gibt niemanden, der jetzt in der Demokratischen Partei oder in der Bundesregierung das Sagen hat, der in der Lage und bereit wäre, die Entscheidungen zu treffen, die jetzt getroffen werden müssen und nicht mehr aufgeschoben werden können.

Die Lage ist insgesamt die, daß das Weltsystem, angefangen mit den Vereinigten Staaten, vor einem allgemeinen Kollaps steht. Das geschieht nicht nach und nach. Das ist etwas, was in kurzer Zeit geschehen kann, innerhalb von Tagen oder Stunden! Das kann jederzeit ausgelöst werden, und dann wird es auf diesem Planeten einen Zusammenbruch geben, der für viele kommende Generationen nicht mehr rückgängig zu machen sein wird.

Wir befinden uns an diesem Punkt: Wir stehen am Punkt einer Implosion des gesamten weltweiten Währungs- und Finanzsystems. Und zwar jetzt! Und das wird nicht warten bis nach den November-Wahlen! Wenn Sie abwarten wollen bis nach der Wahl im November, um zu sehen, was dabei herauskommt, wenn Sie versuchen wollen, die Demokratische Partei bis nach der Wahl zusammenzuhalten, dann liegen Sie falsch! Sie stellen sich nicht der Realität!“

In dieser Lage, so LaRouche, brauche man Erfahrungen, die die Generation der heute führenden Politiker nicht gemacht habe. „Diejenigen, die 1945 oder im Jahrzehnt danach geboren wurden, haben Erfahrungen gemacht, die ihnen überhaupt kein Verständnis und keine Fähigkeit geben, aus sich selbst heraus auf diese Lage zu reagieren, mit der wir jetzt konfrontiert sind... Wir haben eine Klasse von Politikern, von denen einige sehr charmant sind, einige von ihnen sind sehr nett, manche auch auf ihre Art sehr intelligent, aber ihnen fehlt die Fähigkeit, gegen ein Problem dieser Art das Kommando zu führen.“

Der Vorteil des Alters

LaRouche jedoch, 88 Jahre alt - und heute einer der wenigen, die die Zeit von Franklin Roosevelt noch miterlebt haben -, stehe dazu bereit. Er gehöre zu der patriotischen Strömung, die nach dem Krieg gegen die üble Politik des britisch gesteuerten Präsidenten Harry Truman und auch später weiter für das Amerikanische System kämpften. Andere in dieser Strömung seien Präsident Eisenhower, Gen. Douglas MacArthur und Leute wie Gen. Bill Donovan von der OSS-Führung (CIA-Vorläufer) gewesen, bis hin zu Präsident J.F. Kennedy. In den siebziger Jahren habe LaRouches Bewegung Kontakt zu Veteranen dieser Führungsgruppe geknüpft, u.a. um LaRouches Entwurf für die Strategische Verteidigungsinitiative (SDI) auszuarbeiten.

Vergleichbare Führungsqualitäten habe es bei der heute regierenden Generation nie gegeben, fuhr LaRouche fort. „Wir wurden zerstört... Wir haben einen Punkt erreicht, wo der Zusammenbruch jederzeit eintreten kann. Es kann jederzeit zu einem plötzlichen Kollaps der US-Wirtschaft kommen, und das wird ein weltweiter, kettenreaktionsartiger Kollaps sein - jederzeit! Aber in der etablierten politischen Führung dieser Regierung gibt es niemanden, der wachsam ist, der reagiert und bereit ist, die Vereinigten Staaten gegen diese Bedrohung zu verteidigen, vor der sie und ihr Volk unmittelbar stehen.

Es gibt Lösungen. Und das ist der Titel für das, was ich heute vorstellen werde. Und dann werden wir einige Fragen dazu haben - Fragen, die uns schon geschickt wurden, und neue Fragen zu diesem Thema, dem Thema der Neuen Wirtschaft, die noch hereinkommen werden.“

Präsident Obama

Als erstes müsse dafür gesorgt werden, daß Präsident Obama sein Amt niederlegt: „Die Lösung für diese Lage sind sofortige Maßnahmen, um diesen Präsidenten aus dem Amt zu schaffen, in einen sicheren Ruhestand, wo er sich nicht umbringt. Denn dieser Präsident hat das gleiche Profil wie Nero und Hitler, die sich beide am Ende ihrer Karriere umgebracht haben - er ist von dieser Sorte. Meine Sorge ist, daß er sich nicht umbringt, sondern an einen sicheren Ort kommt, wo man nicht zuläßt, daß er sich umbringt.

Aber wir brauchen eine neue Präsidentschaft. Der Vizepräsident wäre vollkommen geeignet für diesen Zweck, weil er ein normaler Mensch ist und kein Verrückter. Er mag in seinen Einschätzungen nicht immer richtig liegen und nicht immer das richtige sagen, aber er ist ein Mensch und er ist vernünftig. Und unter Krisenbedingungen kann ein solcher Mensch nützlich sein, wenn er entschlossen ist, seinem Land als Präsident zu dienen. Wenn er entschlossen ist, den Interessen unserer Nation und der Zivilisation zu dienen, dann kann man ihm wohl vertrauen. Und es gibt noch andere Leute in der Regierung, denen wir vertrauen können.“

Im Verlauf der Debatte nach seinen einführenden Bemerkungen wurde mehrfach, auch aus Rußland, die Frage gestellt, ob der Rücktritt von Obamas Chefberater für Wirtschaftsfragen, Larry Summers, und anderer wichtiger Berater Obamas nicht einen Wandel in der grundsätzlichen Politik der Regierung Obama signalisiere, denn der wegen seiner „Todesräte“ für das Gesundheitswesen berüchtigte Direktor des Haushaltsamtes Peter Orszag war bereits im Juli zurückgetreten, Chefberater David Axelrod hat ebenfalls seinen Rücktritt angekündigt, und der Stabschef des Weißen Hauses Rahm Emanuel wird voraussichtlich im Oktober gehen. Auch der Chef des Bankenrettungsprogramms TARP, Herb Allison, hat am 22. September überraschend seinen Rückzug bekannt gegeben.

In dieser Hinsicht gab die allerletzte Frage des Forums LaRouche Gelegenheit, noch einmal - auf eindeutige Art und Weise - auf diesen Komplex einzugehen. Fragesteller war ein führender Vertreter der Demokratischen Partei, der, wie viele andere, Obama im Sommer besucht hatte, um ihn in unmißverständlicher Weise zu warnen, wie verhaßt er mittlerweile in der Bevölkerung ist. LaRouche antwortete:

„Am 11. April 2009 präsentierte ich den Abschlußbericht meiner Schlußfolgerungen über die Persönlichkeit des Präsidenten, seinen klinischen Geisteszustand, und seitdem lag ich diesbezüglich immer richtig. Nie wich er von dem ab, was ich als sein voraussichtliches Verhalten diagnostiziert hatte... Jede gegenteilige Einschätzung wäre äußerst dumm...

Man hat es mit einem Typus zu tun, der aus der Geschichte, besonders der Geschichte der Psychiatrie, wohl bekannt ist. Es ist der Typus der gescheiterten Persönlichkeit, die, in einer Lage, in der sie über große Autorität verfügt, genau das tun wird, was Kaiser Nero oder was Adolf Hitler tat, die beide zu dieser Art gescheiterter Persönlichkeit zählten. Und so wird auch der Abgang von Obama sein. Deshalb bestand ich darauf, daß man darüber besorgt sein müsse und daß wir es nicht zulassen dürfen, daß er Selbstmord begeht. Denn die geschichtlich belegte Tendenz dieses Typus’ ist, daß er unter solchen Umständen Selbstmord begeht.“

Man brauche nicht zu hoffen, daß Obama sich jemals zum besseren verändern könnte, sagte LaRouche, denn Obama habe keine wirkliche Identität, sondern nur eine künstliche Persönlichkeit: „Nur durch seine sichere Entfernung aus dem Amt könnte er sich zum besseren wandeln.“ Politiker versuchen etwas diesbezügliches auszuhandeln, doch „das ist keine Lage für Verhandlungen. Entweder wir kriegen diesen Kerl jetzt ’raus, oder wir können den USA nur noch ein letztes Goodbye sagen, solange das noch möglich ist.“

Hört nicht auf die Demokratische Partei!

LaRouche fuhr fort: „Der einfachste Weg, das zu tun, ist das, wozu diesen Leuten bisher der Mut fehlt - und es sollte in dieser Woche geschehen, übers Wochenende. Die Leute, die Patrioten sind und gleichzeitig auch intelligent sind, werden das tun! Und das ist, sofort Glass-Steagall durchzusetzen.

Nun, Glass-Steagall ist nur der Beginn des Prozesses. Glass-Steagall bedeutet, daß der Präsident kein Faktor mehr ist...

Diese Generation, die wir die Generation der Baby-Boomer nennen, die unter diesen Bedingungen geboren wurde, hat nicht das Temperament, zu kämpfen - gegen den Faschismus zu kämpfen, wie ihn London und die Wallstreet repräsentieren, gegen den Verrat ihrer Freunde an der Wallstreet und in London. Sie haben nicht das Zeug dazu, wie es meine Generation noch hatte. Das ist natürlich nicht allein ihre Schuld. Und deshalb muß ich sprechen, als Gewissen der Vereinigten Staaten, ich spreche für die Leute, die gestorben sind, im Dienste der Vereinigten Staaten, in meiner Generation und davor:

Die Zeit ist gekommen, dem ein Ende zu setzen, und die Dinge jetzt herumzureißen!

Man müsse von Roosevelt lernen:

„Die Leute haben Pläne, Pläne für die Demokratische Partei - vergessen Sie sie! Lernen Sie die Lektion von Franklin Roosevelt! Jeder aus den Reihen der Demokraten, der diese Nation zu Sieg führt, wird die Demokratische Partei übernehmen! Sie müssen sie nicht hätscheln, Sie müssen sie nicht streicheln! Sie müssen keine Geschäfte mit ihr machen. Übernehmen Sie die Führung, retten Sie die Nation, dann haben Sie die Demokratische Partei. Selbst diese Prostituierten, die heute noch nicht bereit sind, irgend etwas in dieser Frage zu tun - sie sitzen da und sagen: ,Ja, du hast recht, du hast recht’, aber sie tun nichts. Sie sagen: ,Wir müssen unsere Führung zusammenholen, wir müssen die guten Demokraten alle zusammenhalten, damit wir die nächste Wahl nicht verlieren.’

Die nächste Wahl, mein Lieber? Wenn wir das nicht tun, was wir jetzt tun müssen, dann wird es keine ,nächste Wahl’ mehr geben! Jedenfalls keine, an die Sie sich erinnern wollen. Die Demokratische Partei ist am Ende, wenn wir jetzt nichts tun! Und jeder, der unter diesen Umständen glaubt, daß er die Demokratische Partei zusammenhalten kann, der muß ein Idiot sein - oder vielleicht bloß zu spät geboren, nicht in meiner Generation geboren. Es muß getan werden!

Nun, das erste, was geschehen muß - und das muß noch in dieser Woche geschehen! An diesem Wochenende oder in der kommen Woche, nicht später! Niemand aus dem Kongreß sollte nach Hause fahren! Nur Leute, die keine Patrioten sind, werden jetzt den Kongreß verlassen und aus Washington abreisen. Wenn sie Patrioten sind, dann werden sie hier in Washington bleiben! Sie werden nicht abreisen, bevor die Arbeit getan ist. Und diejenigen, die bleiben, und die Arbeit tun, die werden in der kommenden Zeit die herrschenden Demokraten sein. Die Demokraten, die das tun, die werden die Mehrheit im Kongreß bekommen - ganz leicht. Nicht weil sie so gut wären, sondern weil die Republikaner so schlecht sind.

So wird es gehen. Wenn Sie einen Sieg für die Demokratische Partei wollen, dann tun Sie nicht das, was die Demokratische Partei Ihnen sagt! Die geben sich selbst einen schlechten Rat. Wenn Sie deren Freund sein wollen, dann hören Sie nicht auf deren Rat.

Wir müssen das jetzt tun. Wenn Glass-Steagall nicht umgehend beschlossen wird, ist mir alles andere egal! Und es wird auch jedem anderen, der ein Patriot ist und der etwas kann, egal sein... Der Bürger ist seiner Republik und der Verfassung verpflichtet, nicht der Partei.“

Glass-Steagall

Dann könne man das Bankensystem sanieren, die mit viel Geld gestützten „Ramschbanken“ würden verschwinden. „Was wir retten können, sind die Banken, in Form einer Glass-Steagall-Regel.

Auch diese werden möglicherweise bankrott sein, aber unter Glass-Steagall und nach der Verfassung bestimmt die Bundesregierung, wer bankrott geht und wer nicht. Und wenn wir sagen, wir werden diese Institute verteidigen, diese Banken, dann werden wir ihre Türen offenhalten, wir werden ihnen eine Kreditlinie geben, damit sie ihre Türen offenhalten können, und so werden wir das Bankensystem retten - das System der Geschäftsbanken in den Vereinigten Staaten - unter dem Schutz der Bundesregierung, unter einem Schutz im Stile Roosevelts.

Dann haben wir ein Bankensystem. Nun, gleichzeitig haben wir das Spielgeld, das Monopoly-Geld, aus den Büchern gestrichen. All das Geld aus den Rettungspaketen verschwindet! Warum? Weil die Institutionen, die es beanspruchen, bankrott sind. Man nimmt ihnen die Möglichkeit, weitere Stützungsgelder zu bekommen, noch mehr TARP-Gelder. Sie sind bankrott, sie sind am Ende. Wer schert sich drum? Die Wallstreet? Die brauchen wir nicht, sie ist eine Krankheit. Wir brauchen sie nicht.“

Dann müsse man Bundeskredite schöpfen, die von der Bundesregierung an die Bundesstaaten vergeben werden, um die Wiederherstellung der Funktionen der Bundesstaaten und der Gemeinden zu finanzieren. „Wir können nicht zulassen, daß Feuerwehrleute, Polizisten, die Schulen und alles andere - daß sich das auflöst: das kann man nicht zulassen! Die Bundesregierung muß sofort den notwendigen Kredit ausgeben, um die Bundesstaaten in Funktion zu erhalten... Glass-Steagall wird uns das erlauben.

Deshalb muß der Kongreß weiter tagen! Sie brauchen nicht in den Wahlkampf zu ziehen, denn sie würden bei der Wahl sowieso nur eine Schlappe erleiden, wenn sie nach Hause gehen. Sie werden zuhause nicht sehr beliebt sein. Der beste Ort, der sicherste Ort, an dem wir diese Abgeordneten schützen können, ist in Washington. Hier können wir sie schützen. Ich weiß nicht, was mit ihnen geschehen würde, wenn sie in ihre Regionen zurückkehren, so wie die Dinge liegen - sie sind da nicht sehr beliebt. Ich weiß gar nicht, warum sie nach Hause wollen. Will sich da jemand lynchen lassen? Das wäre kein sehr intelligenter Politiker, kein guter Abgeordneter.

Bleiben wir also in der Sitzung! Wir brauchen keinen Wahlkampf! Wir müssen erst die Nation retten! Wir brauchen keinen Wahlkampf, wir müssen nicht die Demokratische Partei retten! Haltet sie in Washington, das ist der einzige Weg, sie zu retten. Laßt sie für Glass-Steagall stimmen. Sie können das, Glass-Steagall verabschieden... Sie können sofort ein Bundesgesetz durchbringen.

Und die gute Nachricht ist, daß Obama dann zurücktreten wird. Man muß ihn nicht hinauswerfen, er wird zurücktreten. Seine Regierung ist bereits dabei, sich aufzulösen. Seine Regierung - Obamas Teil der Bundesregierung in Washington - löst sich auf, während wir hier reden! Sie flüchten in die Wälder! Und sie haben Angst, daß die Bären sie fressen werden!“

NAWAPA

Aber Glass-Steagall sei nur der erste Schritt: „Zunächst einmal braucht man ein Programm zur Stabilisierung: schützt die Menschen, schützt die Bundesstaaten, schützt die Verfassung. Dann brauchen wir ein Programm für den Wiederaufbau. Und wir haben schon eines... Wir werden einen der größten wirtschaftlichen Aufschwünge machen, den die Welt je gesehen hat, und er beruht auf einem Plan, der schon weitgehend ausgearbeitet ist, seit 1964. Er heißt NAWAPA. Es wird die größte Verbesserung der Lebensbedingungen auf diesem Planeten sein, die jemals möglich wurde. Die ersten 20 Jahre werden wundervoll! NAWAPA ist eine große Sache. Und dieses Projekt wird schnell Arbeitsplätze für 3-4 Millionen Menschen sicherstellen.“

Bei dem Projekt gehe es nicht bloß um das NAWAPA-Projekt an sich. „Was müssen wir tun, um NAWAPA umzusetzen? NAWAPA ist ein Projekt, das dieses Gebiet zwischen der 50-cm-Niederschlags-Linie und den Gebirgszügen an der Pazifikküste bis hinauf in die Arktis betrifft, und es führt natürlich zu einem Tunnel oder einer Brücke zwischen Alaska und Sibirien. Das bedeutet eine Öffnung für die Welt. Und es ist ein Modell für das, was wir in Afrika tun können, um Afrika vor der Hölle zu bewahren!

NAWAPA wird das Klima ändern: Jeder Wassertropfen, der in das NAWAPA-System gelangt, wird recycelt, von West nach Ost, in Form von Niederschlägen. D.h., die Feuchtigkeit, die aus der Erde kommt, führt zur Wolkenbildung, und deshalb wird uns die Wassermenge, die wir in das NAWAPA-System hineinstecken, 2,7 mal soviele Niederschläge auf dem Territorium der Vereinigten Staaten bringen...

Wir werden Staudämme und Wassersysteme bauen, die Sie sich kaum vorstellen können - der Hoover-Damm wird ein Zwerg dagegen sein. Aber das wird 3-4 Millionen Menschen beschäftigen, dieses Projekt insgesamt, und wir werden sehr bald damit anfangen!“

Man müsse das Eisenbahnsystem wiederaufbauen, um all dieses Material, was für den Bau des NAWAPA-Projektes gebraucht wird, dorthin zu schaffen, „denn wir werden riesige Massen an Beton, Stahl usw. von der Ostküste der Vereinigten Staaten an die Westküste transportieren müssen - mehr, als man je zuvor geahnt hat!“

NAWAPA bedeute nicht bloß eine schnelle, unmittelbare Beschäftigung für Millionen qualifizierte Leute.

„Wir werden nicht nur Eisenbahnen verwenden. In steilem Gelände will man keine Eisenbahnen verwenden, sondern Magnetbahnen. Denn wenn man bergauf fährt - und wir werden von Seehöhe auf 1000 m und auf 1600 m hinaufgehen - und diese Menge an Beton und Stahl usw. in diese Höhen bringen will, dann will man keine Eisenbahn, kein Rad-Schiene-System. Man will eine Magnetbahn, um mit diesem Problem umzugehen.

Wo werden wir das bauen? Nun, wir werden es an den Orten bauen, wo früher Flugzeuge und Automobile gebaut wurden, mit den gleichen Leuten, die das getan haben. So haben wir es im Zweiten Weltkrieg gemacht... Setzt das wieder in Gang, holt die Leute wieder an die Arbeit...

Wir werden zu den Leuten gehen müssen, die entlassen wurden, in Michigan, im Westen von Pennsylvania, in Ohio, Indiana, Illinois usw. ... Diese Leute bedeuten Fähigkeiten, hochqualifizierte Fähigkeiten... Wir holen diese Leute wieder an die Arbeit, und zwar sofort! Das wird ein bißchen schwierig werden, aber wir können es schaffen...“

LaRouche kam dann auf die internationale Wirkung dieses Projektes zurück: „Wir haben ein Land wie Rußland, das in schrecklichem Zustand ist. Aber es hat einige der wichtigsten Mineralvorkommen der Welt... Seine Fähigkeiten sind wesentlich für Nationen wie die Mongolei, für China, es ist ein entscheidender Markt für Japan, für Südkorea, es ist wesentlich für Indien und die Länder Südasiens.

Wir haben schon, mit den gleichen Maßnahmen, durch den Ausbau der Eisenbahnsysteme oder von Magnetbahnsystemen, ein Projekt für einen großen Teil von Afrika, bei dem Eisenbahnen und ähnliche Systeme Material für die Entwicklung transportieren. Wir können dieses Kongo-Projekt nehmen - wir haben es auf unserer Internetseite [http://www.larouchepac.com/nawapa-africa]: Wir nehmen überschüssiges Wasser vom Kongo, das jetzt in den Atlantik abfließt - es tut nichts gutes im Land -, wir bringen es über eine Hügelkette, und wir leiten es hinab in den Tschadsee - und dann wächst der Tschadsee wieder!

Durch Systeme dieser Art haben wir den einzig wirksamen Ansatz, die chronischen Probleme Afrikas, die Probleme der Menschen in Afrika zu lösen. Wir können das tun.

Wir können durch die Darien-Lücke ein Verkehrssystem von Zentralasien nach Südamerika schaffen; indem wir das Problem der Darien-Lücke lösen, was eine Revolution für die Produktivkräfte Südamerikas bedeutet.

Das ist der Grundpfeiler für die Entwicklung Eurasiens, ein Grundpfeiler der Rettung Afrikas und ein Grundpfeiler für Südamerika. Das größte Projekt, das die Menschheit je auf diesem Planeten begonnen hat, steht jetzt vor uns als Chance, die wir nutzen können... Die USA müssen jetzt das NAWAPA-Projekt in Angriff nehmen, mit der Sanierung des Bankensystems durch Glass-Steagall als vorbereitendem Schritt.“

Ebenen der Technik

LaRouche wandte sich polemisch gegen die heute vorherrschende, beschränkte Vorstellung, Infrastruktur sei nur eine Abfolge von einzelnen Bauprojekten. Richtig verstanden, müsse man sich Infrastruktur als eine technologische „Plattform“ vorstellen, welche die Volkswirtschaft bestimme, und NAWAPA sei ein Sprung zur nächsthöheren Ebene. Er nannte verschiedene Beispiele für solche Ebenen aus der Vergangenheit, angefangen mit den alten, die Ozeane überquerenden Seefahrerkulturen, die anhand der Astronomie navigierten, dann den Ausbau der Binnenwasserwege in Europa unter Karl dem Großen, wodurch neues Territorium erschlossen wurde, bis hin zur ersten transkontinentalen Eisenbahn der Welt in Amerika. Mit dem Einsatz der Kernfusion sei jetzt die bemannte Erforschung des Weltraums greifbar nahe, und NAWAPA sei der notwendige Sprung, um auf dieser Ebene leben und arbeiten zu können, wo „wir mehr und mehr die menschlichen Lebensbedingungen auf diesem Planeten unter unsere Kontrolle bringen“.

Dieser Fortschritt von niedrigeren zu höheren Ebenen produktiver Kultur „verbessert nicht nur die physischen Voraussetzungen für menschliches Leben, sondern auch die Fähigkeiten der Menschheit selbst. Unsere Aufgabe sollte es sein, die Fähigkeiten der Menschheit zu verbessern, nicht nur, um mit möglichen Naturkatastrophen fertig zu werden, sondern einfach, weil es gut und richtig ist. Es entspricht der menschlichen Natur, dem Gegenteil der Barbarei.“

Die internationalen Aspekte dieses Wiederaufbauprogramms waren auch ein Thema in der anschließenden Diskussion. Aus der Ukraine - von Pawlo Wichnjanski von der Bewegung der „Studenten-Republik“ - kam die Frage, an welchem der großen Infrastrukturprojekte sich die Ukraine mit ihrem technologischen Potential und ihren Ressourcen beteiligen solle, „nicht nur vom Standpunkt der Ukraine, sondern auch vom Standpunkt der globalen Dimensionen?“

In seiner Antwort kam LaRouche auf die Frage der Ebenen der Technologien zurück, „die energetische Ebene, ohne die es keine Hoffnung für die Menschheit gibt, denn die Lage, in der wir jetzt sind, bedeutet, daß wir nicht nur vom Uran-Thorium-Zyklus und seinen verschiedenen Auswirkungen als Grundlage der Stromversorgung abhängen, wir müssen jetzt zur Kernfusion übergehen. Und derzeit können wir wohl leicht zur Kernfusion gelangen, in dieser Richtung ist schon einiges im Gang, was wichtig ist. Aber der Helium-3-Fusionsprozeß ist der am leichtesten zugängliche, und das ist relevant, weil die Sonne seit langem Helium-3-Isotope auf dem Mond abgelagert hat. Und wenn man so etwas wie die interplanetare Raumfahrt beginnen will, dann ist das der beste Antrieb, wenn man Menschen einsetzen will.“

Wichtig sei, daß in dieser Richtung Fortschritte gemacht werden. „Aber derzeit sind wir auf einer Ebene, auf der wir den Planeten nicht erhalten können, und all die Menschen auf dem Planeten mit seiner jetzigen Bevölkerung - die kann man nicht erhalten, ohne auf der Ebene der Kernspaltung von Uran und Thorium und der Kernfusion zu arbeiten. Der Durchbruch zum tatsächlich kontrollierten Kernfusionsprozeß ist also die Ebene, von der die Gesellschaft abhängt, in anderen Worten, das ist die Plattform, von der ich früher sprach... Wir müssen auf der Ebene der Kernfusion arbeiten und auf die noch höhere Ebene der Materie-Antimaterie-Reaktionen kommen. Wir müssen uns in dieser Richtung bewegen. Und das bedeutet, daß wir auch eine Basis wissenschaftlicher Kader brauchen, die in der Lage sind, eine solche Entwicklung fortzuführen.

An diesem Punkt stehen wir, darauf muß der Schwerpunkt liegen. Wir müssen eine Plattform definieren, die man allgemein durch solche Kriterien beschreiben kann... Das Anheben des Niveaus dieser Plattform für die Existenz der Menschen und die Produktion ist entscheidend. Und das offensichtliche Problem in der Ukraine ist, daß bei der Trennung der Ukraine von der Sowjetunion das hohe Niveau der technologischen Fähigkeiten, die die Kader verkörperten - die wissenschaftlichen und ähnlichen Kader in der Bevölkerung der Ukraine, der produktiven Bevölkerung -, verlagert wurde in diesen gottverdammten Glauben an das Geschäftemachen... Eine ganze Generation von Ukrainern, die früher zum großen Teil als Wissenschaftler ausgebildet waren, wurde zu Geschäftemachern ausgebildet. Und jetzt ist das Geschäft vergangen, und sie sind mitvergangen. Die Krise der ukrainischen Wirtschaft kam durch diesen Prozeß zustande.

Das wichtigste für eine Nation wie die Ukraine ist es also, so schnell wie möglich wieder auf die höchste Ebene der gegenwärtigen Technologie zu kommen und auf dieser Ebene der Technologie zu arbeiten, als Mindeststandard für die Technologie der Volkswirtschaft insgesamt. Und das kann man in einer Lage wie der der Ukraine am leichtesten erreichen, indem man mit anderen Ländern in solchen Projekten zusammenarbeitet, Länder, die erkennen, daß die Anhebung der Plattform der Produktivität und der technologischen Produktivität wesentlich ist für die ganze Menschheit. Und wir alle werden erkennen, wenn wir vernünftige Nationen sind, daß es eine Bruderschaft von Nationen geben muß, die sich darauf konzentriert, miteinander zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, daß jede Nation ihren Anteil daran hat, die Ebene der Technologie anzuheben, was sich beispielsweise, als gute Daumenregel, an der Energieflußdichte zeigt.“

Zur Frage der technologischen Ebene oder Plattform kam auch eine Frage von der sog. Stanford-Gruppe:

„Gerade als wir dachten, wir hätten verstanden, was Sie unter dem verstehen, was Sie als Infrastruktur bezeichnen, und was Infrastrukturprojekte eigentlich bedeuten, haben Sie mit diesem Konzept der Plattform das Ziel schon wieder weiter gesteckt. Wir haben also beschlossen, herauszufinden, wovon Sie da reden, und in dem Versuch, besser zu verstehen, was Sie damit meinen, haben wir ein Projekt gestartet, längere Zeiträume der menschlichen Geschichte zu betrachten... Wir haben festgestellt, daß es, wenn man die menschliche Gesellschaft über lange Zeiträume betrachtet, so scheint, daß jede Ära der menschlichen Entwicklung am besten durch die wesentliche Energiequelle dieser Gesellschaft charakterisiert werden kann..., und es scheint, daß dies den Fortschritt der Menschheit bestimmt.

Außerdem ist uns klar geworden, daß dieser Fortschritt von einem System zum nächsten offenbar nicht linear ist, sondern sich beinahe in Sprüngen auf höhere Ebenen vollzieht. Das wirft eine interessante Frage auf. Denn wenn es so ist, daß der Sprung im Fortschritt der Menschheit von einem System zum nächsten durch die Energiequelle bestimmt ist, die wir verwenden, dann scheint es - wenn man versucht, den Fortschritt der Menschheit voranzutreiben und uns den nächsten Schritt hinaufzuheben -, daß tatsächlich eine Politik, die das Aufbrauchen dieser Energiequelle vorantreibt, der Motor ist, der uns auf eine neuere, effizientere Form der Produktion hinauftreibt, und nicht etwa der Versuch, die Energiequelle einer gegebenen Gesellschaft aufzusparen... Denn wenn wir damit recht haben, dann scheint es, daß jede neue Ära des Lebens auf diesem Planeten von einer nuklearen Energieerzeugung geprägt sein muß, im Gegensatz beispielsweise zu Windkraft oder Solarkraft.

Wie mißt man, ob sich eine Gesellschaft voran- oder zurückentwickelt?“

In seiner Antwort bestätigte LaRouche, daß jede Gesellschaft die Energiequelle, auf der sie beruht, verbraucht. „Eigentlich zerstören wir die Rohstoffe nicht, wir bringen sie nur durcheinander, denn tatsächlich sind die meisten Mineralien Produkte lebender Prozesse, die auf den Planeten einwirken. Die Macht des Lebens im Universum wird im allgemeinen unterschätzt. Das Leben ist nicht die Ausnahme, das Leben steht nicht gleichrangig neben allem übrigen, es hat eine viel größere Kraft. Und dann gibt es nur eines, was noch größer ist, und das ist die Macht des menschlichen Geistes, der nicht bloß eine physische Sache ist.

Man muß also davon ausgehen, daß der Organisationsgrad des Materials, das wir für die Produktion und den Konsum gebrauchen, sich vermindert, und deshalb müssen wir voranschreiten.

Nun, die Menschheit ist ihrem Wesen nach kreativ, und das größte Problem in der Geschichte der Menschheit ist meiner Meinung nach, daß die Leute über feststehende Systeme reden. Da gibt es noch keine Fortschritte. Aber der Erfolg der Menschheit beruht darauf, daß sie feststehende Systeme bestreitet...

Dieser Planet ist ein wunderbarer Anblick, und der jüngste Skandal in der Karibik half uns, diese Sache genauer anzusehen, denn wie tief müssen wir gehen, um die Produkte lebender Prozesse zu finden? Und das Explodieren dieser Ölbohrung zwang uns, etwas tiefer hinabzuschauen, als wir es normalerweise gewohnt sind. Die ganze Öffentlichkeit war dem plötzlich ausgesetzt.

Also zunächst einmal steht der Planet unter der Herrschaft lebender Prozesse, und auch das Sonnensystem ist ein lebender Prozeß. Sie sind sehr mächtig, aber die Menschheit ist noch mächtiger als irgendeiner von ihnen.

Das entscheidende ist der Fortschritt. Nun, wie kann man den Fortschritt aufrecht erhalten? Die Menschheit - alle möglichen Dinge sind kreativ... Der Planet, das Universum, ist organisiert, es entwickelt sich. Wernadskij hat das deutlich gemacht. Das Universum schreitet voran, es entwickelt sich zu höheren Zuständen, auf Kosten der niedrigeren Zustände. Und es schreitet immer weiter voran. Aber etwas ist besonders am Menschen. Beim Menschen sind die kreativen Fähigkeiten willentlich... Wenn Sie ein erfolgreicher Mensch sein wollen, dann nutzen Sie ihren Geist. Nutzen Sie ihn für kreative Dinge. Sagen Sie nicht, daß Sie das streßt! Sie sollten darüber jubeln. Sie sollten es genießen...

Nur der Mensch kann vorsätzlich einen höheren physischen Zustand des Universums herbeiführen. Worauf stützen wir uns dabei? Wir stützen uns auf das, was wir in der Kunst als klassische Komposition bezeichnen. Kreativität erzeugt das, wovon man zuvor nicht wußte, daß es existiert, und man untersucht den Fall, in dem dies geschieht, und man studiert die Menschheit von diesem Standpunkt aus. Das ist das wichtigste, wenn man die Menschheit studiert, denn in der Geschichte der Menschheit finden wir Kreativität, vorsätzliche Kreativität, die neue Zustände der Natur erzeugt.“

LaRouche schloß seine Antwort: „Wenn man sich heutzutage das Umfeld für die Kinder anschaut, ist klar, daß wir wieder etwas Kreativität in Gang bringen müssen. Unsere Gattung kommt in Schwierigkeiten, wenn wir das nicht tun. So muß man das sehen... Wir müssen uns über die Entdeckungen freuen, die mit dieser Arbeit verbunden sind.

Ich bin überzeugt, daß Leute in Rußland über die Frage nach der tieferen Bedeutung von NAWAPA und insbesondere die Bedeutung für Rußland nachdenken. Wir wissen, daß es keine Hoffnung für Afrika gibt, wenn nicht auf diesem Wege... Ohne dieses Programm gibt es keine Hoffnung für Indien oder für China. Wir müssen diese Änderungen schaffen. Wir müssen das Tempo des menschlichen Fortschritts auf eine höhere Ebene heben, über die unmittelbaren Bedürfnisse der Menschen hinaus. Wir brauchen mehr Fortschritte, als nur der Dringlichkeit der Reform zu genügen. Wir müssen mehr Menschen ausbilden, wir müssen mehr Menschen zusammenbringen, die das tun wollen, um genug Energie zur Verfügung zu stellen, damit wir die Menschheit vor einer sonst unausweichlichen Katastrophe retten. Machen Sie also weiter! Das ist großartig! Ich bin froh, das zu hören.”

Alexander Hartmann

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache