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Neue Solidarität
Nr. 38, 22. September 2010

Groß denken, um den Weg aus der Krise zu finden!

Konferenz. In Köln fand am 11. September die erste einer Serie von Veranstaltungen der BüSo über den Wiederaufbau der Weltwirtschaft durch Großprojekte statt.

Mit der ersten einer Reihe von geplanten Konferenzen1 in Deutschland zum Thema „Jahrhundertprogramm für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft: NAWAPA - Beringstraße - Eurasische Landbrücke“ wurde in Köln am 11. September 2010 ein Vorgeschmack auf eine neue Ära gegeben - eine Ära, die sich auf technologische Entwicklung und kulturellen Optimismus gründet, der in der Vergangenheit stets die treibende Kraft war, wenn es darum ging, den Fortschritt der Menschheit voranzutreiben, den Lebensstandard der Menschen zu erhöhen und durch das Verständnis der menschlichen Kreativität positiv auf unser Umfeld einzuwirken.

Die Bundesvorsitzende der BüSo, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die Konferenz mit der Darstellung der für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft erforderlichen Kursänderung, wobei sie die Bedeutung der USA insbesondere in den nächsten Wochen hervorhob - ein kleines Zeitfenster, in dem die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um nicht in einen kettenreaktionsartigen Wirtschafts- und Finanzkollaps zu geraten. Aber sie machte auch deutlich, welche entscheidenden Auswirkungen es auf der anderen Seite weltweit haben wird, wenn die Mobilisierung für das NAWAPA-Projekt sich dort durchsetzen kann.

In den USA hat sich nun eine Massenstreikdynamik entwickelt, in der sich in der Bevölkerung angesichts der katastrophalen Zustände in vielen Teilen der USA mit hoher Arbeitslosigkeit, Wachsen von Zeltstätten, dem Halbieren oder gar Dritteln des Personalbestands von Polizei und Feuerwehr, der Verarmung der Bevölkerung und dem Nichtstun der Politik ein immer deutlicheres Bewußtsein entwickelt, daß die Politiker und Parteien über die letzten Jahrzehnte hinweg und insbesondere im letzten Jahr katastrophal versagt haben.

In diesem Umfeld schlage die Mobilisierung der LaRouche-Kampagne für das NAWAPA-Projekt „wie ein Donnerblitz“ ein, immer mehr Ingenieure und große Teile der breiten Bevölkerung stimmen zu. Den Amerikanern sei durch die vielen Großprojekte unter Präsident Franklin Roosevelt bewußt, daß es sehr wohl Alternativen zur Sparpolitik gibt, weshalb Kanzlerin Merkels Aussagen, ihre Politik sei „alternativlos“, sehr schal wirken. Um das Ausmaß des bisher weltweit größten Infrastruktur-Vorhabens zu verdeutlichen, wurde das animierte Übersichtsvideo über das NAWAPA-Projekt gezeigt, das Sie auf der Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität unter www.bueso.de/infrastruktur/ finden.

Claudio Celani, EIR-Redakteur und stellvertretender Vorsitzender des Movimento Solidarieta in Italien, stellte dann das Transaqua-Projekt für Afrika vor, das das Wiederauffüllen des Tschadsees durch die Umleitung von Wasser aus Nebenflüssen des Zaire-Flusses ermöglichen würde und gerade diese Krisenregion ausreichend mit Wasser versorgen könnte. (Lesen Sie dazu den Artikel von Portia Tarumbwa-Strid in der letzten Ausgabe.)

Hubert Mohs, stellvertretender Vorsitzender des BüSo-Landesverbands Baden-Württemberg, befaßte sich in seinem Beitrag mit dem Thema Kerntechnik und überraschte wohl jeden Anwesenden durch die Natürlichkeit und Liebenswürdigkeit, mit der er sich diesem Thema widmete. Dabei machte er anhand von einigen Beispielen - z.B. des Zusammenhangs zwischen Lebenserwartung und Energieverbrauch einer Gesellschaft - die Notwendigkeit einer höheren Energieflußdichte und damit verbunden der Kernenergie sehr deutlich und räumte mit einigen der üblichen Schreckgespenster bzgl. Tschernobyl, Endlagerung etc. auf.

Rainer Apel, ebenfalls EIR-Redakteur, sprach über das Potential der Entwicklung Sibiriens und insbesondere über die Wiederauffüllung des Aralsees, der in den letzten 50 Jahren um mehr als 60% geschrumpft ist, und die damit verbundenen Probleme.

Ein wichtiger Punkt war natürlich die große Bedeutung des deutschen Mittelstands und der deutschen Maschinenbaukapazität für die Realisierung solcher Projekte, weil dies in keinem anderen Land ähnlich entwickelt und ausgebaut vorhanden ist.

Alle Vorträge werden demnächst als Audiodateien auf der Internetseite der BüSo NRW, www.bueso.de/nrw, veröffentlicht werden.

Selbst den größten Kulturpessimisten - oder „praktischen Realisten“, wie sie sich gerne nennen - muß es wie Schuppen von den Augen gefallen sein, welche Stunde geschlagen hat und daß die Bevölkerung durchaus - wenn auch noch langsam und träge - begonnen hat, die blind übernommenen Dogmen der grünen Antifortschritts- und zu Unrecht so genannten Umweltorganisationen sowie der liberalen Wirtschaftstheorien zu hinterfragen und ihnen auf den Grund zu gehen. Welche erleichternde Folgen diese sokratische Auseinandersetzung für alle Beteiligten hatte, zeigte sich insbesondere in dem äußerst angeregten Dialog zwischen den Rednern, Mitgliedern und Gästen dieser Veranstaltung. Typische „Einwände“ oder „Bedenken“ betrafen die Fragen der Kerntechnik, des Umweltschutzes oder der Finanzierung solcher Großprojekte - so wie diese seit Jahrzehnten von den Politikern und Massenmedien vorgeschützt werden, wenn es darum geht, die Ablehnung von Investition in den produktiven Bereich zur Reaktivierung der Gesellschaft und der Wirtschaft zu rechtfertigen.

Man vergleiche dies mit der Bereitwilligkeit, Riesensummen in die Rettungspakete für Finanzinstitute zu stecken, die keinerlei Wirkung zeigten - was natürlich vorher abzusehen war, wenn man an die Erfahrung aus den dreißiger Jahren denkt, als Europa den Weg der Sparpolitik beschritt, um Finanzinteressen zu bedienen, was zu einer uns allen bekannten wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und moralischen Katastrophe führte, wohingegen die USA unter Roosevelt jene Maßnahmen ergriffen, die auch heute wieder eine Frage des Überlebens sind.

Das ist zunächst einmal die Einführung eines Glass-Steagall-Standards, also eines Trennbankensystems, das die Geschäftsbanken unter staatlichen Schutz stellt, damit die Spareinlagen, die Renten und die Löhne der Bevölkerung geschützt sind, und die Investmentbanken ihrem selbstverschuldeten Schicksal überläßt. Die dadurch von der Last der Spekulationen befreite Wirtschaft kann unter souveräner Führung durch staatliche Investitionen in wohldefinierte realwirtschaftliche Projekte, allen voran in die Infrastruktur, wieder aufgebaut werden und so ein großer Teil der Bevölkerung aus Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung in produktive, gut bezahlte und vor allem sinnvolle Arbeitsplätze gebracht werden.

Was durch die Vorträge und die Diskussionsbeiträge sehr deutlich wurde, ist der allgemeine Wunsch, den derzeit vorherrschenden politischen Konsens bzw. die öffentliche Meinung durch die Idee abzulösen, daß die Gesetze des Universums wißbar sind und vom Menschen entdeckt und angewendet werden müssen, und daß ein Fortschritt und damit die Gewährleistung eines hohen Lebensstandards für eine wachsende Weltbevölkerung nur durch die kreative Hypothesenbildung des Menschen über universale Gesetze möglich ist. Und einen hohen Lebensstandard wünscht sich doch jeder, nicht wahr?

            Katarzyna Kruczkowski, Landesvorsitzende BüSo NRW


1. Weitere Veranstaltungen in Berlin (25.9.), Frankfurt (29.9.) und München (14.10.) und anderen Städten sind in Vorbereitung; wenn Sie daran teilnehmen wollen, wenden Sie sich bitte an die zuständigen Büros der BüSo.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Eine Übersichts-Tour des NAWAPA-Projektes
- Neue Solidarität 37/2010
Das Transaqua-Projekt: Afrikas Zukunft im 21. Jahrhundert
- Neue Solidarität 37/2010
Kasachstans Präsident für den Sibirien-Aralsee-Kanal
- Neue Solidarität 37/2010
Dossier: Großprojekte
- Neue Solidarität online