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Neue Solidarität
Nr. 37, 15. September 2010

5. August: Lyndon LaRouche in einem außergewöhnlichen internationalen Dialog - Erster Teil

Vor einigen Wochen veröffentlichten wir eine Mitschrift des außergewöhnlichen Dialogs, den Lyndon LaRouche am 29. April 2010 in New York über verschiedene Aspekte der von ihm vorgeschlagenen Vier-Mächte-Vereinbarung und verwandter Fragen führte. Die Teilnehmer waren Politiker, bedeutende Akademiker führender amerikanischer Universitäten, darunter Stanford University, University of California in Berkeley, MIT, Princeton und Columbia University, sowie Vertreter aus Rußland, China und Indien. Auch einige Journalisten waren eingeladen, um die Gespräche zu verfolgen. Am 5. August kam die gleiche Gruppe erneut zusammen, und es entspann sich ein ebenfalls außergewöhnlicher Dialog. Die Zusammenkunft wurde von LaRouches Sprecherin Debra Freeman moderiert. Es folgt eine überarbeitete Mitschrift von LaRouches Eingangsrede, die Diskussion werden wir in den nächsten Ausgaben dokumentieren.

Debra Freeman: Guten Tag. Es ist, zumindest kalendarisch gesehen, noch nicht so sehr lange her, daß wir hier zusammenkamen, doch es scheint ein ganzes Leben her zu sein, wenn man sich die globalen Ereignisse und das notwendige globale Handlungsmandat der hier Versammelten betrachtet. Jedenfalls hat Herr LaRouche hart gearbeitet, und er wird sicherlich auf einige Dinge eingehen, die meiner Ansicht nach erstaunliche Durchbrüche in unserer Arbeit sind, nicht nur für den Wiederaufbau dieses Landes, sondern auch für die Rückkehr zum richtigen Handeln der ganzen Menschheit auf diesem Planeten und darüber hinaus.

Da alle bereit sind, werde ich nichts weiter sagen, sondern ohne weitere Verzögerung Lyndon LaRouche das Wort erteilen.

Lyndon LaRouche: Ohne mich auf bestimmte Personen zu beziehen, möchte ich folgendes voranschicken. In einer Situation wie der heutigen, wo ich in etwa einem Monat meinen 88. Geburtstag begehe und noch aktiv bin, blicke ich manchmal zurück auf meine persönlichen Erfahrungen in der Politik, die etwa zu der Zeit begannen, als ich am Ende des Zweiten Weltkriegs, wie er genannt wurde, aus Burma zurückkehrte und mich in der amerikanischen Politik, aber auch der britischen Politik in der Indien-Frage zu engagieren begann. Sonderbare Umstände sorgten dafür, daß ich mittendrin in einigen großen Vorgängen stand, die die gesamte Nachkriegszeit geprägt haben. Ich meine die Methoden der Briten, wie sie Rassenunruhen oder sogar religiösen Unruhen in Indien anfachten, um den Verlauf der Geschichte zu verändern, in Verbindung mit der Niete, die auf Franklin Roosevelt als Präsident der Vereinigten Staaten folgte.

Unmittelbar bevor ich nach Burma ging, war ich im Kriegsdienst in Indien. Einige Kameraden fragten mich, ob sie mich einmal privat sprechen könnten, und ich sagte zu, weil ich spürte, was ihnen auf der Seele lag, denn die Ereignisse hatten sich überstürzt. Sie wollten von mir wissen, was ich denke, wie es nach Präsident Franklins Tod mit uns weitergehen würde. Meine Antwort war recht kurz, aber passend, wie ich meine, und die Antwort ist auch für die Umstände bedeutsam, mit denen wir es heute zu tun haben. Ich sagte: „Wir haben unter einem großen Präsidenten gedient. An seine Stelle ist jetzt ein sehr kleiner Mann getreten. Ich habe Angst um uns und um unser Land.“ Sie schauten mich an, und sie waren zufrieden, daß ich die Frage beantwortet hatte, die sie auf dem Herzen hatten.

Heute mag es einen oder zwei ehemalige Präsidenten geben, die ein oder zwei Jahrzehnte nach ihrem Ausscheiden aus dem höchsten Amt zurückschauen und aus dieser Perspektive bessere Einsichten in die Probleme der amerikanischen Präsidentschaft finden können, und wie sich diese mit den Problemen von Staats- und Regierungschefs oder ähnlich gesinnten Leuten in anderen Ländern vergleichen lassen.

Wir befinden uns in einer der folgenschwersten Perioden der Geschichte. Sie ist in gewisser Weise vergleichbar mit dem Übergang vom Toben der Pest im 14. Jahrhunderts zu den anschließenden umkämpften Entwicklungen, die für die Abgrenzung der neuzeitlichen von der mittelalterlichen und antiken europäischen Zivilisation entscheidend sind. Wir sind wieder an einem solchen Punkt.

Obama: eine gescheiterte Persönlichkeit

Wir stehen in diesem Moment vor wichtigen Entscheidungen. Aber selbst Leute, die in Reaktion darauf bestimmte Veränderungen treffen wollen, arbeiten nach dem falschen Kalender, nach der falschen Uhr. Denn wenn nicht irgendwann in den kommenden zwei Monaten, zu einem noch nicht bestimmbaren Zeitpunkt im August oder September, gewisse Veränderungen stattfinden, dann ist Amerika verloren, das kann ich Ihnen garantieren.

Ich weiß, daß es darüber unter Leuten, die ich für gut unterrichtete Patrioten halte, heftige Auseinandersetzungen gibt. Ihr Streit geht um die Frage: „Müssen wir denn unbedingt den amtierenden Präsidenten stürzen - können wir nicht einen anderen Weg finden, die Vereinigten Staaten solange am Leben zu erhalten, bis wir die Probleme zu einem späteren Zeitpunkt lösen können?“ Ich weiß aber zufällig, daß das nicht möglich ist. Mit bestimmten Entwicklungen wäre es möglich, aber dies müßten entscheidende Veränderungen sein.

Doch solange die jetzige Struktur der politischen Entscheidungen auf der höchsten Ebene bleibt, steht fest - und ich will hier ganz offen sein. Diese Frage muß auf den Tisch, denn diese Fakten darf man nicht ignorieren. Unser Problem heute ist, daß der jetzige Präsident Barack Obama schlimmer ist als sein Vorgänger George W. Bush. Obama ist, wie ich an anderer Stelle bereits sagte, eine gescheiterte Persönlichkeit. Das ist ein ganz bestimmter Typus, dem einige berühmte Personen aus der Vergangenheit zuzurechnen sind, wie etwa Kaiser Nero, der Selbstmord beging und Rom damals so ziemlich auf die gleiche Weise regierte wie Präsident Obama heute die USA. Auch Adolf Hitler war offensichtlich eine gescheiterte Persönlichkeit, gescheitert als Künstler, gescheitert als Politiker, gescheitert in jeder Hinsicht. Beide töteten sich selbst, weil ihr psychologischer Zustand es nicht anders zuließ, nachdem ihr überdrehtes Ego Schiffbruch erlitten hatte. „Hitler im Bunker“ ist ein etwas entfernteres Bild, das die meisten kennen. Aber Kaiser Nero, das ist ein sehr ähnlicher Fall.

Es gibt zahlreiche Beispiele gescheiterter Persönlichkeiten, die von bestimmten politischen Kräften benutzt und in Zeiten der Krise an die Macht gebracht wurden. Unter Krisenbedingungen haben solche Leute manchmal die größten Katastrophen verursacht, weil sie als Regierungschef oder in welcher Machtposition auch immer scheiterten. Und wir leben jetzt in einer solchen Zeit.

Die Leute werden das auf zweierlei Weise betrachten. Einige werden es mehr aus meinem Blickwinkel betrachten und verstehen, daß die Zeit für die Realwirtschaft ausläuft und sich die Entwicklungen überschlagen. Andere werden es vom Blickwinkel der Präsidentschaft als politischer Institution betrachten, und sie werden weniger wirkungsvoll sein. Sie werden eher geneigt sein, auf einer Plattform politischer Positionen nach Optionen zu suchen. Kompetent werden diejenigen von uns sein, die es von beiden Standpunkten aus betrachten und den Widerspruch, das Paradox zwischen politischer und wirtschaftlicher Macht verstehen. Unter wirtschaftlicher Macht verstehe ich hier nicht, wer eine Firma leitet, sondern wie die Ökonomie funktioniert und welche wirtschaftspolitischen Entscheidungen getroffen werden.

Man muß dabei eines verstehen: Politik ist keine Wissenschaft. Es gibt kein politisches System, das man von Natur aus wissenschaftlich nennen könnte, d.h. Politik bzw. Ökonomie in der Politik basieren nicht auf physikalischen Prinzipien. Sie weichen häufig von der Natur des menschlichen Geistes ab. So etwas wie einen festen Wert von Geld an sich gibt es nicht.

Amerikas Geschichte

Unsere Republik wurde indirekt schon unter der Massachusetts-Kolonie im 17. Jahrhundert gegründet, bevor deren Charta wieder aufgehoben wurde. Damals hatten wir ein Kreditsystem, das auch heute wieder von großer Wichtigkeit ist. Damals wurde zum ersten Mal ein Kreditsystem eingerichtet, das wirtschaftlich höchst erfolgreich war. Die Briten zerschlugen es, weil es nach ihrem Geschmack zu erfolgreich war. Doch damals wurde tatsächlich das Fundament für das politische System der Vereinigten Staaten gelegt.

Das wurde durch die Machenschaften von zwei britischen Monarchen kaputt gemacht. Doch dann trat Benjamin Franklin auf den Plan, als Anhänger von Leuten wie George Washington, die die gleichen Ansichten hatten. Sie prägten die Grundsätze, aus denen dann die Vereinigten Staaten entstanden.

Dann brach die Zeit an, wo die großen Interessen in Europa, die die Auswirkungen des sogenannten Siebenjährigen Kriegs erlebt hatten, erkannten, daß der Widerstand der Amerikaner gegen das Britische Empire, das durch den Sieg im Februar 1763 errichtet worden war, die größte Gefahr für sie darstellte. Sie kamen zu dieser Ansicht, weil sie erkannten, wie die Briten, bzw. die damaligen anglo-holländischen Interessen, mit dem idiotischen Siebenjährigen Krieg die Britische Ostindiengesellschaft als Mittel imperialer Macht benutzten und durch diese Methoden zur eigentlichen imperialen Macht aufstiegen.

Darauf gab es in Europa Reaktionen. In Frankreich beispielsweise gab es einen starken Impuls, die Sache der jungen Republik der Vereinigten Staaten zu unterstützen, weil man erkannte, daß man lieber damit als mit dem Britischen Empire leben wollte. Immerhin war das Britische Empire gebildet worden, indem man Frankreich in den Siebenjährigen Krieg hineinzog.

Genau das hat sich seither in vielen Formen wiederholt! Die Briten sind immer so vorgegangen - nach dem Motto: „Du und Du, ihr führt Krieg!“ Der Erste Weltkrieg wurde auf die gleiche Weise in Gang gesetzt. Die Briten reagierten auf die Erfolge der Vereinigten Staaten wie den Sieg unter Präsident Lincoln über die britische Marionette der Konföderation und die Jahrhundertausstellung in Philadelphia 1876. Der Einfluß der Jahrhundertausstellung strahlte vor allem auf Deutschland aus, das mit den Bismarckschen Reformen zu einer wirtschaftlichen Großmacht aufstieg. Ähnliches geschah durch den Einfluß von 1876 in Rußland, als ein großer Russe auf die politische Führung seines Landes einwirkte. Das war auch ein Rückgriff darauf, wie noch vor der Französischen Revolution und vor den Napoleonischen Kriegen mit Hilfe der von Rußland angeführten und vom französischen und vom spanischen König unterstützten Liga der Bewaffneten Neutralität die Freiheit der Vereinigten Staaten erreicht worden war.

Aber das war nicht von Dauer gewesen. Es folgte ein Prozeß von Korruption und Ruin, der in die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege - praktisch einen zweiten Siebenjährigen Krieg - mündete. Dadurch wurden die großen Mächte Europas ruiniert, und die Macht des Britischen Empire wuchs - nicht als Imperium einer Nation, sondern als Imperium eines internationalen monetären Systems.

Dann wieder gab es 1876 eine großartige Bewegung nach dem Sieg der Vereinigten Staaten über das Britische Empire und die Sklaverei, und in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, die zum Zweiten Weltkrieg hinführte, hatten wir erneut einen großartigen Präsidenten. Ebenso war McKinley ein großer Präsident, der 1901 erschossen wurde. Wäre McKinley nicht erschossen worden, hätten sich die Vereinigten Staaten niemals mit dem Britischen Empire gegen die Nationen Europas verbündet. Doch nach diesem von langer Hand vorbereiteten Mord an einem Präsidenten der Vereinigten Staaten wurde der Nichtsnutz Theodore Roosevelt Präsident. Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson waren Halunken, genauso wie im wesentlichen die Präsidenten, die ihnen in den zwanziger Jahren folgten.

Franklin D. Roosevelt

Mit der Wahl Franklin Roosevelts gelang ein großer, hart erfochtener Sieg, und die USA wurden wieder eine Großmacht. Die Briten hatten den Zweiten Weltkrieg als Neuauflage des Ersten Weltkriegs geplant, doch Roosevelt war auf der anderen Seite. Die Vereinigten Staaten unterstützten die Briten gegen die Nationen Asiens und Europas nicht mehr.

Die Vereinigten Staaten griffen ein, als die Briten völlig überrascht wurden, denn die deutsche Wehrmacht war eigentlich den kombinierten britischen und französischen Streitkräften unterlegen, aber wegen der faschistischen Regierung in Frankreich gab es eine andere Absprache, und das war, daß Frankreich von den schwächeren Kräften der Wehrmacht überrannt wurde.

Da kam Churchill, ein Imperialist, der unseren Mumm fürchtete, laut schreiend zu Roosevelt und flehte um Beistand. So führten wir an der Seite Englands und im Bündnis mit der damaligen Sowjetunion einen Krieg. Mit dieser Kräftekonstellation, wie bei unserem Sieg 1782, errangen wir einen großen Sieg gegen das Britische Empire. Doch dann starb Franklin Roosevelt, und die Wallstreet-Marionette Harry Truman wurde Präsident, und er ließ nichts aus, um Churchill zu helfen. Seither erleben wir den großen Niedergang, der uns ruiniert hat.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel für die Probleme, mit denen Sie es tun haben, wenn jemand von Ihnen Präsident war oder sich hätte vorstellen können, Präsident zu sein. Die heutige Washington Post brachte zufällig - ohne mein Zutun - eine Meldung, die erwähnenswert ist. Ich plante nicht, heute darüber zu sprechen, aber die Sache ist durchaus bedeutsam. Sie geht 38 Jahre zurück. Präsident Nixon, der sich unter diesen Umständen auch als Marionette erwies, hatte damals den Viersternegeneral John D. Lavelle angewiesen, einen Luftangriff gegen die nordvietnamesischen Streitkräfte zu fliegen. Er führte den Angriff aus, doch gab es damals - 1972 - darüber einigen Streit. Nixon hielt es für ratsam - oder es wurde ihm von Henry Kissinger geraten -, nicht die Wahrheit zu sagen, daß er diesen Angriff auf nordvietnamesisches Territorium befohlen hätte. Somit blieb alles bei Lavelle hängen. Er wurde zwar nicht strafrechtlich verfolgt, aber vor genau 38 Jahren aus dem Dienst entlassen. Der Mann lebt nicht mehr, aber jüngst haben sich bestimmte militärische Kreise unter Mithilfe von Senator Webb dafür stark gemacht, in diesem Fall endlich Gerechtigkeit walten zu lassen, und wie in der Washington Post zu lesen war - in der New York Times habe ich es nicht gesehen - wurde General Lavelle völlig rehabilitiert.

Man muß sich darüber klar werden, was dies mit Blick auf die Präsidentschaft bedeutet: Wer war dieser Nixon? Eine Kreatur des damaligen FBI-Chefs [Hoover] und von dessen Freunden Roy Cohn und Kardinal Spellman, die in Amerika eine Terrorherrschaft aufzogen, in deren merkwürdige Geschäfte sie auch den jungen Mann namens Nixon beteiligten. Nixon wurde dann in einer Art Kompromißlösung zu Eisenhowers Vizepräsident ernannt. Eisenhower war mit diesem Anhängsel gar nicht glücklich und ließ dies auch während seiner Präsidentschaft immer wieder durchblicken - aus gutem Grund. Eisenhower hätte viele seiner persönlichen Pläne opfern müssen, wenn er schon früher, zu seiner Zeit als Präsident der Columbia University, die demokratische Präsidentschaftsnominierung angestrebt und erhalten hätte, als ich ihn schriftlich dazu gedrängt und er den von mir angeführten Gründen auch zugestimmt hatte. Er erklärte, damals sei nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, und rückblickend würde ich sagen, hatte er recht. Aber wenn er damals Truman als Präsident abgelöst hätte, wäre die Geschichte der Vereinigten Staaten anders verlaufen.

Die Rolle der Realwirtschaft

Wenn man dann zu dem übergeht, was wir heute haben, so ist der jetzige amtierende Präsident der schlimmste gescheiterte Präsident unserer Geschichte. Nach meiner Einschätzung werden die Vereinigten Staaten in den kommenden Wochen oder Monaten untergehen, wenn dieser Mann Präsident bleibt. Und wenn die Vereinigten Staaten untergehen, weiß ich auch, daß es in jedem Teil der Welt zu einem kettenreaktionsartigen Absturz in ein finsteres Zeitalter kommen wird, wie er nur mit dem Europa des 14. Jahrhunderts vergleichbar wäre.

Viele Dinge kommen somit jetzt zusammen. Die Lage ist so, daß die Zivilisation nicht überleben wird, wenn nicht bestimmte Entscheidungen rechtzeitig getroffen werden. Wenn die Vereinigten Staaten jetzt zusammenbrechen, werden kettenreaktionsartig alle anderen Teile der Welt ebenfalls untergehen.

Dabei gibt es zwei Sichtweisen: Aus Sicht der Leute, die an Geld glauben, ist die Sache nicht so einsichtig. Ganz anders ist es, wenn man die Lage der Realwirtschaft betrachtet: den Verlust der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur, den Verlust wichtiger Hochtechnologiebetriebe, den fehlenden Ausbau der Kernkraft als einziger förderungswürdiger Energiequelle, die Unfähigkeit, die Kernfusion als längst überfälligen Nachfolger der Kernspaltung zu entwickeln. Ohne die Kernfusion mit Hilfe des Helium-3-Isotops werden wir nicht in der Lage sein, Menschen sicher aus der Erdumgebung zum Mars zu transportieren. Gegenstände, die sich durch die kosmische Strahlung zwischen Erd- und Marsumlaufbahn bewegen lassen, und elektronisch gesteuerte Dinge kann man dorthin bringen, aber Menschen kann man dem nicht aussetzen.

Wir sind somit an einem Punkt angelangt, wo sich irgendwann in diesem Jahrhundert am Horizont eine Technik abzeichnet, die aus dem Menschen ein Geschöpf des Sonnensystems machen wird, das nicht nur an die Erde gebunden ist. Das ist absehbar. Um die erforderlichen Rohstoffe und Technik zu entwickeln, um Leben auf diesem Planeten erhalten zu können, müssen wir uns in diese positive Richtung bewegen.

NAWAPA

Was können wir dafür tun? Ich habe diese Frage als eine Frage der grundlegenden Wirtschaftsinfrastruktur definiert und etwas aufgegriffen, was im Zuge des Erfolgs der Tennessee Valley Authority in Amerika geplant wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat eine Spezialfirma für Bauprojekte einen Plan für die sogenannte North American Water and Power Alliance (Nordamerikanische Wasser- und Stromallianz, NAWAPA) erarbeitet. Dieser Plan betrifft eine Landfläche, die heute ziemliches Ödland, teilweise sogar Wüste ist. Sie verläuft in den Vereinigten Staaten von der 50cm-Niederschlagslinie westlich bis zu den Bergen an der Pazifikküste und von Alaska über entsprechende Teile Kanadas durch die ganze USA bis ins nördliche Mexiko. Dieser Plan der Firma Parsons wird funktionieren. Er ist nicht auf dem allerneuesten Stand, aber er bleibt bis auf den heutigen Tag selbst von den Details her äußerst nützlich. Sobald er beschlossen ist, kann mit den Arbeiten sofort begonnen werden!

Es gibt Zehntausende fähige Wissenschaftler oder wissenschaftlich ausgebildete Leute in Bundesstaaten wie Kalifornien, und im Bundesstaat Washington gibt es Menschen mit wertvollen Fähigkeiten, die keinerlei Aussicht auf weitere Beschäftigung haben, nachdem unter unserem verrückten Präsidenten insbesondere die NASA immer weiter abgebaut wird. In diesen Gegenden der westlichen Vereinigten Staaten leben Hunderttausende Baufacharbeiter, die keine Beschäftigung und in absehbarer Zeit auch keine Aussicht auf Beschäftigung haben. Die Arbeiten an diesem Projekt könnten sofort beginnen, wenn Kredite dafür verfügbar wären. Die Leute mit den nötigen Fähigkeiten sind jedenfalls vor Ort oder schnell verfügbar. In den Teilen der USA, wo dieses Projekt anlaufen soll, leben viele Bauarbeiter ohne Aussicht auf andere Beschäftigung. Millionen Menschen mit wissenschaftlichen und verwandten Fähigkeiten könnten sofort tätig werden, um das Projekt zu beginnen.

Damit ließe sich die gesamte Wirtschaft herumreißen, während sie sonst auf den Untergang zusteuert, und wir steuern auf den Untergang zu, denn unter diesem Präsidenten und seiner Politik sind die Vereinigten Staaten in kurzer Zeit am Ende. Wenn das von Franklin Roosevelt 1933 eingeführte Glass-Steagall-Gesetz erneut beschlossen wird und damit die Zockerschulden und die völlig nutzlosen Rettungspakete gestrichen werden, steht das nötige Kapital zur Verfügung. Unter dem amerikanischen Verfassungssystem kann dann der nötige Kredit - nicht Geld! - aufgebracht werden, um schon im Oktober mit den Arbeiten zu beginnen, wenn dieser Präsident entlassen wird. 80% der Amerikaner können ihn nicht ausstehen, wegen dem, was er ihnen angetan hat. Wir können das Ruder herumreißen. Schmeißt seine ganze Mannschaft im Weißen Haus raus! In der Regierung sitzen andere Leute, die absolut fähig sind, die Aufgabe zu meistern. Sie brauchen nur die richtige Politik und die richtige Führung, um die Aufgabe anzupacken.

Weltweiter Aufbau

Wenn das geschieht, leben wir in einer anderen Welt, denn das ganze Projekt ist nicht auf Nordamerika beschränkt. Wir sollten zum Beispiel auch eine Verkehrsverbindung über die Darién-Lücke schaffen, dann haben wir eine durchgehende Verbindung bis hinunter an die Südspitze Südamerikas. Alle Nationen dort werden Nutzen aus den neuen Möglichkeiten ziehen, die es bisher nicht gibt.

Der Eisenbahntunnel unter der Beringstraße, der Alaska mit Rußland verbindet, eröffnet den Zugang zu allen wichtigen Teilen dieses Planeten. Amerika, Eurasien und Afrika öffnen sich durch die Ausweitung großer Infrastrukturprojekte: Verkehr, Stromerzeugung, Wasserwirtschaft!

Das ist in spezifischer Weise wissenschaftlich von Bedeutung. Das Beispiel NAWAPA ist typisch für die Probleme auf der Welt. So hat China beispielsweise Probleme ganz ähnlicher Art. Das gleiche trifft auf Indien zu, das eine sehr große, aber arme Bevölkerung hat und  unter einem Mangel an Kernenergie leidet. Ganze Landesteile sind für die arme Bevölkerung nicht entwickelt. Indiens Probleme lassen sich nur mit Hilfe von Thorium-Spaltreaktionen als Ergänzung zum Aufbau der Infrastruktur beheben, damit die Inder auf das von ihnen selbst gewünschte Niveau kommen. Ähnlich ist es für China und andere Nationen.

Schaut auf Afrika. Wo sind da moderne Eisenbahnen oder Magnetbahnen? Ohne diese Infrastruktur kann man nichts für Afrika tun! Man braucht Massenverkehrssysteme und Energie! Wenn man aus der Luft oder vom Satelliten herabblickt, sieht man fast überall in Afrika nur Ödland. Nachts sind fast nirgendwo Lichter. Alle diese Gebiete, in denen man von oben nachts kein Licht sieht, zeigen die Möglichkeit wirtschaftlicher Entwicklung an.

Das ist der heutige Stand. Das ist unsere Krise.

Ich setze mich derzeit mit aller Macht dafür ein, daß diese Bedeutung von NAWAPA erkannt wird - daß es nicht nur etwas für die Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko ist, sondern eine Art Grundsatzerklärung: Reformiert das Weltfinanz- und Währungssystem! Beseitigt das Schmarotzertum, hinter dem die Inter-Alpha-Gruppe steht, jene Bankengruppe, die mit ihren Ablegern 70% des Finanzkapitals auf der Welt kontrolliert. Das meiste von dem Geld ist zwar nur Täuschung, dennoch ist es eine Macht. Die Inter-Alpha-Gruppe wurde 1971 zufällig gleichzeitig mit der Abschaffung von Franklin Roosevelts Währungssystem fester Wechselkurse gegründet. Und seit dieser Zeit ging es immer nur bergab.

Es ging bergab, als Kennedy umgebracht wurde, weil er gegen den Krieg in Indochina war. General Douglas MacArthur war sein Sachwalter in dieser Frage. Ihr Grundsatz war: Kein ausgedehnter Landkrieg für die US-Streitkräfte in Asien! Wir haben gesehen, was mit der Sowjetunion in Afghanistan wurde, weil sie den gleichen Fehler machte: sich auf einen langen Landkrieg in Asien einzulassen, anstatt die Probleme Asiens zu lösen.

Die vordringliche Frage heute ist somit die Kernkraft. Ohne ein Schwergewicht auf Kernspaltung, Kernfusion und verwandter Technik werden wir nicht der Tatsache Herr, daß wir derzeit die reichsten Vorkommen der Rohstoffe, die die Welt braucht, erschöpfen. Beim Übergang zu einer höheren Energieflußdichte können wir die im Produktionsprozeß eingesetzte Energie transformieren, so daß mehr Leistung entsteht als vorher ohne die höhere Energieflußdichte.

In dem NAWAPA-Projekt selbst steckt auch ein wissenschaftliches Potential, an dem wir derzeit arbeiten und worüber wir in der kommenden Zeit weitere Einzelheiten veröffentlichen werden.

Wüsten begrünen

Der Nordpazifik braucht nicht das ganze Süßwasser, das derzeit aus Alaska und Kanada dorthin fließt. Viel besser ist es, dieses Süßwasser durch das NAWAPA-Projekt abzuleiten. Wir leiten es über das Kanalnetz der Parsons-Projektstudie, der Nordamerikanischen Wasser- und Stromallianz, von Alaska über Kanada bis in die Vereinigten Staaten und Mexiko. Was wird dadurch erreicht? Es entsteht neues Grün in Form von Bäumen, ergänzt von anderen Grünpflanzen. Gräser absorbieren 1-2% der Sonneneinstrahlung, Bäume sogar bis zu 10%. Blattgemüse sind, was die Energieökonomie angeht, effizienter als Gräser wie z.B. Weizen. Auf diese Weise wird das über die NAWAPA-Kette herangeschaffte Wasser aufgenommen und wieder von den Pflanzen abgegeben. Dadurch entstehen im östlichen Teil der Central Plains neue Niederschläge. Wenn dieser Niederschlag wiederum von Pflanzen aufgenommen wird, bevorzugt von energieeffizienten Pflanzen wie Blattgemüse oder anderer Vegetation wie Bäume, entsteht aus dem ersten Nebenprodukt ein sekundärer Niederschlag. Und ein weiterer usw.

Auf diese Weise wird nicht nur Wasser an eine Verbrauchsstelle geschafft, sondern es entsteht ein lebendes System, welches das gleiche Wasser mehrfach nutzt, obwohl es immer das ursprüngliche Wasser bleibt.

Deswegen sollte man sämtliche Sonnenkollektoren abbauen! Sonnenkollektoren haben einen negativen Energieeffekt. Sie sind ein Verbrechen an der Menschheit, denn man zerstört ein Gebiet, das unter dem Einfluß von Chlorophyll fruchtbar werden könnte. In den Weltmeeren gibt es noch andere Dinge mit ähnlicher Funktion, aber das Chlorophyll ist entscheidend, um eine Wüste in nutzbares Land zu verwandeln.

Der Mensch ist jetzt in der Lage, das Zeitalter immer wiederkehrender Dürren zu überwinden, in dem ganze Zivilisationen durch das Vorrücken der Wüsten zerstört wurden. Die Zeit ist gekommen, wo der Mensch die Verantwortung übernehmen muß, die Natur zu unterstützen und Wirkungen auszulösen, die sie bieten kann. Auf diese Weise fördern wir Leben.

Windmühlen - weg damit! Sonnenkollektoren - weg damit! Sie sind schlecht, sie sind Geldverschwendung, sie sind in jeder Hinsicht Verschwendung. Wechselt zur Hochtechnologie! Verwenden wir im Verkehr neue Hochgeschwindigkeitssysteme. Lösen wir uns von der Abhängigkeit dieses tagtäglichen Autoverkehrs über lange Strecken, der die arbeitenden Menschen unnötige Stunden ihres Lebens kostet. Dann gibt es wieder eine Zukunft.

Wer ist Präsident?

Kommen wir schließlich wieder auf das Beispiel Nixon zurück. Was für ein Präsident war dieser Nixon, daß Henry Kissinger ihn soweit einschüchtern konnte, daß er in einer Frage schwieg, obwohl sie das Gewissen dieses Präsidenten sehr belastete? Wer war Präsident? War der Präsident wirklich Nixon? Oder war Henry Kissinger Präsident? Oder eine Gruppe, ein von Henry Kissinger geleitetes Komitee? Oder vielleicht die britische Königin, die großen Einfluß auf Henry Kissinger ausübte? Sie überhäufte ihn geradezu mit Ehrenämtern.

Die Frage ist also, wer das Land eigentlich regierte. Womit hatte es die amerikanische Bevölkerung zu tun? Sie glaubte, Nixon sei ihr Präsident. Doch wer war wirklich Präsident? War es ein Komitee? War es Henry Kissinger oder ein von Kissinger geleitetes Komitee? Wer war der Präsident hinter Jimmy Carter?

Was tat der nächste Präsident [Reagan]? Er hatte gute Seiten, er hatte aber auch ein Programm, das ihm eine Gruppe aufzwang. Was geschah unter George H.W. Bush, dieser kompletten Katastrophe? Er wurde, was das Scheitern angeht, nur noch von seinem Sohn übertroffen, der zwei unglaublich miserable Amtszeiten hatte.

Jetzt ist aber die Zeit gekommen, wo die Amerikaner das nicht länger hinnehmen werden. Die Menschen sind wütend. 80% der Bevölkerung hat einen Haß auf die jetzige Regierung. An einem guten Tag werden es vielleicht sogar 90% Ablehnung.

Jetzt ist die Zeit, wo die Funktion politischer Führung in den Nationen und unter den Nationen entscheidend ist. Nur wenn es gelingt, unter mehreren maßgeblichen Nationen, die in den Augen anderer Nationen eine Macht auf diesem Planeten darstellen, eine Einheit, ein gemeinsames Ziel zu schaffen, wird aus einer solchen ehrlichen Kooperation zusammen mit Wissenschaft und Technologien, die wir bereits haben oder in Kürze entwickeln können, eine allgemeine Lösung erwachsen. Ich bin mir sicher, wenn wir ein Projekt wie NAWAPA zusammenbringen und mit anderen, naheliegenden Vorhaben ergänzen, dann können wir die reale Produktivitätsrate in den Vereinigten Staaten praktisch über Nacht umwenden.

Mit Hilfe von Glass-Steagall können wir den uns erdrückenden Ramsch auf den internationalen Finanzmärkten loswerden. Mit entsprechenden Energieprojekten und internationaler Kooperation können wir auf der Welt wieder reales Wachstum erreichen. Wenn ein solches Wachstum eingetreten ist, können wir auch das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen, weil sie sieht, daß es wieder bergauf geht. Wir können das System politisch halten, und man wird uns Glauben schenken, daß die Kredite, die Regierungen unter einem System fester Wechselkurse vergeben, internationale Investitionen ermöglichen, und man mit einem solchen Kreditsystem die Menschheit retten kann.

Aber die Zeit läuft uns davon. Das sind keine Dinge für eine ferne Zukunft. Der Nutzen all dieser Projekte liegt in der fernen Zukunft, aber durchaus auch in der nächsten Zeit. Doch die entscheidende Phase ist jetzt und in den kommenden Wochen.

Wir legen viel Nachdruck auf das NAWAPA-Projekt, denn es ist nicht nur ein wesentlicher, unverzichtbarer Teil, es ist auch schon fertig geplant. Die Facharbeiter stehen dafür an richtiger Stelle zur Verfügung. Die erforderlichen wissenschaftlichen Kenntnisse existieren an den richtigen Stellen wie der NASA; sie sind dort bloß ohne Verwendung, weil der Präsident die NASA abschaffen will. Doch wir werden uns durchsetzen!

In Europa gibt es ähnliche Kapazitäten. In Deutschland liegen noch ungeahnte Fähigkeiten brach - trotz allem, was Mitterrand, Thatcher und Bush Deutschland angetan haben. Deutschland hat noch Potential, obwohl das Land halb ruiniert wurde. Auch in Rußland ist noch Potential. Trotz der jüngsten Rückschläge ist auch in China noch großes Potential. In Indien ist noch Potential. Es gibt Potential, um Afrika durch große Infrastrukturprojekte zu entwickeln und große Gebiete des Planeten unter jeweils souveränen Nationen in ein System der Zusammenarbeit zu integrieren, wo man daran denkt, was uns die Zukunft als Frucht unserer heutigen Politik bringen wird.

Da wird sich viel verändern, das ist doch einzusehen, nicht wahr? Viele von uns teilen die Hoffnung, daß es gelingen möge. Ernsthafte Menschen denken in diese Richtung.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache