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Neue Solidarität
Nr. 37, 15. September 2010

Bernanke gibt zu, daß er falsch lag - LaRouche behielt recht

US-Notenbankchef Ben Bernanke hat jetzt indirekt zugegeben, daß er im Sommer und Herbst 2007 unrecht und Lyndon LaRouche recht hatte, als er von einer allgemeinen Zusammenbruchskrise des Weltfinanzsystems mit den USA im Mittelpunkt sprach. Bei Bernankes Aussage vor dem Untersuchungsausschuß zur Finanzkrise am 2. September fragte Prof. Douglas Holtz-Eakin ihn nach seinen Beteuerungen im Kongreß, man werde die Krise „eindämmen, und sie werde nicht um sich greifen“. Bernanke antwortete, er sei bei dieser Aussage davon ausgegangen, „daß der Gesamtverlust beispielsweise an minderwertigen Hypotheken mit variablem Zinssatz selbst unter sehr schlechten Szenarios wahrscheinlich nicht mehr als, sagen wir, etwa 300-400 Mrd.$ betrüge - was offensichtlich viel Geld ist, aber verglichen mit den globalen Finanzmärkten, mit 60 Bio.$ an Marktkapitalisierung in aller Welt war es nur eine sehr kleine Summe. Daher würde der Verlust von 300-400 Mrd.$ Marktwert der Weltwirtschaft so gut wie gar nicht schaden.“

Dann räumte er ein: „Was ich nicht erkannte, als ich dachte und sagte, die Krise ließe sich eindämmen, war, daß dies auf der Ansicht beruhte, die Verluste würden handhabbar sein. Was ich nicht erkannte, war das Ausmaß der Fehler und Schwächen im System, die den anfänglichen Schock durch minderwertige Hypotheken verstärken und daraus eine viel größere Krise machen sollten.“

Dabei hatte LaRouche einem internationalen Publikum in einem Internetforum am 25. Juli 2007 eindeutig verkündet: „Tatsächlich befindet sich das Weltfinanzsystem jetzt in Auflösung. Die Wahrscheinlichkeit, daß das gegenwärtige Finanzsystem nicht kollabiert, ist null. Es kann unter keinen Umständen weiterexistieren, unter keiner Regierung, unter keiner Staatsführung von Nationen. Nur ein grundlegender, plötzlicher Wechsel des Weltwährungs- und Finanzsystems wird einen allgemeinen, unmittelbaren Kollaps verhindern. Mit welchem Tempo, das wissen wir nicht, aber es wird weitergehen und unaufhaltsam sein.“

Leider setzte sich Bernankes Richtung durch, und die Welt rettete das bankrotte Finanzsystem mit hyperinflationären Maßnahmen. Diese Politik wurde auf dem Treffen der Zentralbankchefs in Jackson Hole (US-Staat Wyoming) Ende August bestätigt. Wie wir berichteten, kündigte die Federal Reserve „unkonventionelle Maßnahmen“ zum Liquiditätspumpen für die Banken an, am 2. September folgte die EZB mit der Verlängerung der Notkreditvergabe an die Banken bis 2011.

Der EIR-Reporter Claudio Celani fragte EZB-Chef Jean-Claude Trichet auf dessen jüngster Pressekonferenz in Frankfurt, was für ein Gesicht Bernanke gemacht habe, als Trichet in Jackson Hole vor „Vorschlägen für überraschende Inflation“ oder sogar „Hyperinflation“ warnte. Trichet antwortete, er sei mit „Ben“ völlig „einer Meinung“, auch Bernanke habe in seiner Rede inflationäre Maßnahmen abgelehnt. Doch die Taten sagen etwas anderes. Die EZB bietet den Banken mindestens bis 18. Januar 2011 weiter Kredite in unbegrenzter Höhe mit einer Woche oder einem Monat Laufzeit und von Oktober bis Dezember dreimal Dreimonatskredite in Leitzinshöhe an. Als Journalisten einwandten, dies sehe doch ganz nach Liquiditätsausweitung aus, versuchte Trichet sich herauszureden, die EZB plane bereits drei größere „Operationen zur Feinabstimmung“ bis Dezember, um Liquidität abzuziehen.

Ein Reporter der Irish Times fragte Trichet, warum er den Iren „unerträgliche Lasten zumutet“, indem er systematisch „verhindert, daß irgendeine Bank in Europa schließt“, wie in dem Fall die Anglo-Irish Bank. Er zitierte den irischen Vertreter im EZB-Vorstand, der die vom Markt diktierten Zinsen für Irland „lächerlich“ genannt hatte. Trichet antwortete arrogant: „Das ist ein Problem, wie die irische Regierung und die Iren mit ihren Banken umgehen“, als habe es mit dem Diktat der Bankenrettungspolitik nichts zu tun.

sas