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Neue Solidarität
Nr. 36, 8. September 2010

Der nächste Schritt in der Evolution der Menschheit

Interview. Alicia Cerretani vom LaRouche-Aktionskomitee LPAC führte am 5. August das folgende Interview mit drei Mitgliedern des Basement-Wissenschaftsteams der LaRouche-Jugendbewegung über ihre Arbeit am NAWAPA-Projekt.

Alicia Cerretani: Wir möchten heute etwas genauer eingehen auf die Natur des NAWAPA-Projektes, um zu klären, was wir da in Gang setzen und welche Zukunft die Vereinigten Staaten mit diesem Projekt haben werden - die Zukunft der Vereinigten Staaten, die Zukunft des Planeten, die Zukunft des Sonnensystems und darüber hinaus.

Nun, wie LaRouche gestern [am 4. August] in unserem Weekly Report gesagt hat, gibt es drei Dinge, die sofort getan werden müssen: Erstens muß Obama entlassen werden. Er muß noch vor den Novemberwahlen [für den Kongreß] abgesetzt werden, am besten schon morgen.

Zweitens müssen wir das Glass-Steagall-Gesetz wieder in Kraft setzen, genau so, wie Franklin Roosevelt es getan hat. Keine Tricks! Das Bankensystem muß gesäubert werden, der Müll muß hinaus.

Und drittens werden wir, wenn das geschehen ist, in der Lage sein, mit NAWAPA zu beginnen, der Nordamerikanischen Wasser- und Strom-Allianz.

Und bei NAWAPA - wenn Sie auf unserer Internetseite waren, dann haben Sie gesehen, welches Gebiet dieses Projekt umfaßt. Aber es geht auch um eine noch grundlegendere Frage, auf die wir hier eingehen werden, die die Bevölkerung begreifen muß, damit es durchgesetzt werden kann.

Denn Tatsache ist, daß wir, seit Präsident Roosevelt 1945 gestorben ist, zwar immer noch Dinge gebaut haben - wir hatten ein Raumfahrtprogramm, in aller Welt gab es große Ingenieursleistungen. Aber insgesamt gab es einen Nettoverlust, wir arbeiteten mit Verlusten. Und bei all diesen Infrastrukturprojekten, die durchgeführt wurden, bei allen diesen Planungen und all dieser Wissenschaft, bei all den staatlichen und privaten Ausgaben für diese Infrastrukturprojekte fehlte etwas. Es fehlte etwas und deshalb befinden wir uns jetzt in einer großen Krise.

Wir haben also unser Basement-Team darauf angesetzt, herauszufinden, was genau da gefehlt hat und wie man diesen jahrzehntelangen Verfallsprozeß umkehren kann - nicht bloß, weil wir es tun müssen, sondern weil wir es können.

Womit ich daher anfangen möchte, ist folgendes: In den letzten beiden Monaten habt ihr im Basement und in einigen Ableger-Gruppen im ganzen Land einen wichtigen Durchbruch in Bezug auf einen Schlüsselaspekt von LaRouches Ökonomie gemacht. Das war das sogenannte „Tensor-Projekt“. Und ich lasse euch jetzt erklären, worum es bei dem Tensor-Projekt ging, und dann, wie NAWAPA als Programm eine Ergänzung dazu ist, die sich aus diesem Durchbruch ergab. Vielleicht könnt ihr einfach ein paar Dinge dazu sagen.

Eine kommunizierbare Idee der Wirtschaftswissenschaft

Sky Shields: Nun, im Kern geht es eigentlich darum, zu einer kommunizierbaren Idee der Wirtschaftswissenschaft zu gelangen. Was ist wirklich notwendig, um eine Volkswirtschaft wiederzubeleben? Gegenwärtig gibt es alle diese Diskussionen über die „Schaffung von Jobs“ etc., als wäre das das Problem, als würde man durch die Schaffung von „Jobs“ irgendetwas lösen. Es ist, als würde man einer Person, deren Nervensystem geschädigt ist und die deshalb nicht mehr laufen kann, sagen: „Nun, die Lösung ist, dich zum Laufen zu bringen.“ Und dann rollen sie ihn die Treppen hinauf und hinunter und sehen, ob sie ihn dadurch zum Laufen bringen. Das wird das Problem nicht lösen. Es mag die optische und physische Wirkung haben, daß man die Treppen hinauf- und hinunterkommt, aber es wird nicht das Problem lösen, das man langfristig angehen muß, und das wird für den Patienten nicht gut sein.

Wir befinden uns derzeit in einer ähnlichen Lage mit dem Versuch, „Jobs“ an sich zu schaffen, ohne zu betrachten, was eine wirkliche Wirtschaft eigentlich ist, und ohne zu versuchen, sie zum Leben zu erwecken. Wir werden das Problem so nicht lösen, wir werden die Fähigkeit der Wirtschaft, zu überleben, langfristig nur noch mehr schädigen.

Was wir jetzt getan haben, war, diese Fallstudie zu nehmen - das, was wirklich den nächsten Schritt darstellt, den nächsten wirtschaftlichen Schritt in der Evolution der menschlichen Gattung, und das ist NAWAPA. Das ist ein Projekt, einen großen Streifen der Biosphäre zu nehmen, der bisher Mängel hatte und zu einer Wüste verkümmert war, und ihn zu begrünen, indem man alles nimmt, was für die Funktion der Biosphäre wichtig ist, es entsprechend aufstockt und sie in Gebiete bringt, die sie bisher von sich aus nicht erreichen konnte. Das ist das, was Wernadskij als die wirkliche Rolle, die wirkliche Funktion der Noosphäre bezeichnet hat. Die menschliche Aktivität, unsere Rolle besteht darin, die Biosphäre in Regionen zu bringen, die sie ansonsten nicht erreichen könnte, und mit den Wüsten anzufangen und dann zum Mond und zum Mars zu gehen, um Leben dorthin zu bringen, wo das Leben bisher nicht existieren konnte.

Cerretani: Ja. Es ist ganz wichtig, daß es hier nicht bloß um ein Arbeitsbeschaffungsprogramm geht. Die Menschen werden Arbeit bekommen, es wird Beschäftigung geben, und eines der Dinge, über die wir heute schon gesprochen haben - und LaRouche hat das auch in seinem Weekly Report angesprochen -, ist, daß es eine unglaublich große Zahl von Arbeitslosen gibt, hier in den Vereinigten Staaten, überall im ganzen Land, in Bundesstaaten wie Washington oder Kalifornien, wo Roosevelt sein „Vier-Ecken-Programm“ hatte oder einige seiner New-Deal-Projekte. Daraus gingen z.B. solche Firmen wie Boeing oder Luna Manufacturing hervor. Aber nachdem Roosevelt gestorben war und die Wirtschaft weltweit zu einer monetaristischen Politik überging, da machten diese Orte den Niedergang mit. Ich meine, die Fabriken sind vielleicht noch da, aber wir haben jetzt den Punkt erreicht, wo diese Leute keine Arbeit mehr haben. Wir haben qualifizierte Arbeiter, wir haben Ingenieure, wir haben Wissenschaftler, die alle noch irgendwie ausharren. Und diese Regierung verspricht ihnen einen „Aufschwung“, aber bisher redet sie nur davon.

Was ich gerne wissen möchte, Cody, vielleicht könntest du das mal beschreiben: Was ist das Arbeitspotential, das wir dort haben?

Cody Jones: Nun, die ersten Berichte, die wir erhalten haben, besagen, daß allein in den letzten fünf bis zehn Jahren buchstäblich Hunderttausende von qualifizierten Menschen - Maschinisten, Menschen, die die Maschinen herstellen, die dann in die elektrische Ausrüstung, in die Produktionsausrüstung einfließen -, daß die ihre Arbeitsplätze verloren haben und arbeitslos wurden. Viele davon sind an der Westküste und könnten sofort zu diesem Projekt herangezogen werden. Die Idee ist also, daß diese Leute die höchste Schicht in der Bevölkerung darstellt - intellektuell und nach ihrer Produktivität, ihren Fähigkeiten. Das sind die Leute, an die sich dieses Projekt richtet. Sie werden verstehen, was wir meinen, sie werden bis zu einem gewissen Grad seinen Umfang verstehen, sie werden verstehen, was dazu notwendig ist, sie werden in der Lage sein, diese Idee zu ergreifen, sie werden wissen, worauf das abzielt, sie werden die Absicht dahinter begreifen.

Dann werden sie zur Basis in der Bevölkerung, die in der Lage ist, die Massen von Millionen Menschen zu organisieren, die arbeitslos oder unterbeschäftigt sind und in ihnen ein vertrauenswürdiges Element der Führung in der Bevölkerung sehen werden. Sie werden sagen: „Okay, dieser Kerl hat die Qualifikationen, er weiß, wovon er redet, er versteht, was da abläuft. Er ist mein Nachbar, ich sehe ihn immer in der Kirche“ - oder wo auch immer - „ich vertraue dem, was er sagt. Wenn er sagt, daß das gut ist, dann werde ich das so annehmen.“

Cerretani: Richtig, der macht mir nichts vor, wie die Regierung Obama.

Jones: Richtig, genau. Und das ist die Schicht, aus der wir eine organische Führung bekommen werden in diesem Massenstreik-artigen Phänomen, das wir jetzt erleben und über das wir gesprochen haben.

Ein kontinentales Wassersystem

Cerretani: Nun zu dir, Merv. Eines der interessanten Dinge bei NAWAPA ist, daß wir über einen ganzen Kontinent reden. Wir reden hier nicht bloß über das amerikanische Volk, wir reden auch über Kanada und Mexiko. Und es ist interessant - ein interessantes Gedankenspiel - einfach den Kontinent als Kontinent zu betrachten, und nicht bloß als drei verschiedene Länder mit einer unterschiedlichen kulturellen Entwicklung etc.

Wie sieht das aus, wenn man den ganzen Kontinent betrachtet?

Merv Fansler: Nun, ich denke, NAWAPA selbst - die Tatsache, daß es nicht verwirklicht wurde - ist fast ein Paradigma. Es zeigt, wie wir uns hätten entwickeln sollen, aber nicht haben, und warum wir es heute mit dem Kollaps zu tun haben, in dem wir uns befinden.

Denn NAWAPA kam auf - es mußte aufkommen, weil es keine Möglichkeit gab, lokal damit umzugehen, beispielsweise mit den regionalen Wasserproblemen innerhalb eines bestimmten Flußeinzugsgebiets. Und vor allem in Kalifornien kam vieles davon auf, wo sie Wasser aus einem Teil eines Flußgebietes nahmen, und es in eine andere Region brachten, die mehr Wasser brauchte. Aber oft lief es darauf hinaus, daß man die Quellregionen austrocknete, und man nahm einigen Orten das Wasser weg, um es an anderer Stelle aufzufüllen.

Und die Ralph M. Parsons Co., die NAWAPA entwickelt und das Konzept ausgearbeitet hat, erkannte, daß es keine Möglichkeit gab, diese Wasserknappheiten regional zu beheben, insbesondere wenn man anfing, die Prognosen zu betrachten, was notwendig sein würde, um die Industrien weiterzuentwickeln, bei einer weiter wachsenden Bevölkerung. Sie sagten, nun, es gibt keine Möglichkeit, das in einem begrenzten Gebiet zu lösen. Der einzige Weg, wie wir uns das vorstellen können, ist, an ein wirklich kontinentales Wassersystem zu denken, an ein geradezu globales Wassersystem.

Sie stellten dann fest, daß es möglich war, das Wassersystem des gesamten Kontinents in einer Weise zu regeln, bei der man nicht bloß Wasser an einer Stelle stahl, um es anderswo zu nutzen, sondern den ganzen Wasserfluß zu organisieren, also auch die Wege, in denen sich die Wasserkreisläufe bewegen. Und was sie erkannten, war, daß es dieses riesige Gebiet im Nordwesten des Kontinents gibt, nämlich in Alaska und dem Yukon-Territorium [in Kanada] bis hinab nach British Columbia, wo es gewaltige Niederschläge gibt, Niederschläge, die einen großen Teil der Niederschläge darstellen, die über dem gesamten Kontinent niedergehen. Und daß das meiste von diesen Niederschlägen einfach in den Pazifik oder in das Arktische Meer fließt. All dieses Wasser fließt im Grunde bloß ab, ohne dort in die lokalen Prozesse hineingezogen zu werden, es wird nicht von Pflanzen aufgenommen, der Regen fließt einfach in den Ozean.

Sie haben sich also dieses Gebiet angesehen, und sagten, nun, es gibt dort wirklich natürliche Konturen, natürliche Erhebungen des Geländes und Grenzlinien, die es uns erlauben, wenn wir an bestimmten Stellen Dämme errichten und das Wasser umleiten, diesen Wasserfluß so umzuordnen, daß dieses Wasser den gesamten Kontinent durchströmt, ganz Nordamerika - also ganz Kanada, hinab in die Vereinigten Staaten bis hin nach Mexiko. Es würde den Rocky Mountains folgen: In den Rocky Mountains gibt es Gräben, die sie teilen, es gibt riesige Täler, in die man diesen Wasserstrom lenken kann, damit es anfängt, in die Vereinigten Staaten zu fließen, und von dort aus kann es dann erneut umgelenkt werden, um die Wasserprobleme des Westens zu lösen - die Probleme im fernen Westen, an den dortigen Küsten, aber auch in den zentralen Landesteilen, die bisher völlig unterentwickelt sind.

Dies sind, wie Sky schon sagte, trockene Regionen, es sind Wüsten, und bisher wird in diesen Gebieten nichts getan. Sie sind sehr ineffizient, die Biosphäre ist dort sehr ineffizient, zum jetzigen Zeitpunkt.

Indem wir dort Wasser hinbringen und dazu die Ströme umlenken, werden wir die Art und Weise verändern, wie dieser Kontinent in Wechselwirkung steht - nicht bloß mit seinen eigenen Wasserflüssen, sondern wie dieser Kontinent in Wechselwirkung mit der gesamten Biosphäre steht.

Cerretani: Wir haben also nicht bloß ein Problem der Arbeitslosigkeit in unserer eigenen Bevölkerung, wir haben auch Arbeitslosigkeit des Wassers und unbeschäftigtes Sonnenlicht und unbeschäftigte kosmische Strahlung.

Das ist ein sehr überzeugender Teil einer Erklärung, die ihr gerade verfaßt und veröffentlicht habt („NAWAPA vom Standpunkt der Entwicklung der Biosphäre“, Neue Solidarität 34/2010). Aber das ist wichtig, denn dadurch ist es nicht bloß eine Frage von Arbeitsplätzen. Ihr redet davon, zu der amerikanischen Idee zurückzukehren, daß man zwei oder drei Generationen in die Zukunft vorausschauen muß. Erstens, weil diese biologischen Prozesse, von denen ihr redet, so lange Zeit brauchen. Und zweitens, damit wir an unsere Enkel und an die Enkel anderer Leute denken.

Wie würde das funktionieren? Was für Folgen hat es, wenn man all dieses Wasser in die Wüste bringt, und was kommt da ins Spiel?

Die biogene Migration der Atome

Shields: Es ist wichtig, da einen Blick drauf zu werfen. Das erste, was die Leute haben wollen, ist ein wirkliches, lebendiges Gefühl von dem, was Wladimir Wernadskij die „biogene Migration der Atome“ nannte. Wir haben das in unseren jüngsten Video-Produktionen auf unserer Internetseite erwähnt, und wir werden das immer wieder tun. Denn es ist wirklich ein wichtiges Konzept, das die Menschen verstehen müssen, in Bezug auf die Rolle der Biosphäre und die Rolle eines Organismus, eines lebenden Organismus, und die Rolle des Denkens.

Wenn man es so betrachtet, dann kann man einen lebenden Organismus nicht als ein Objekt, als ein Ding betrachten. Es ist angemessener, einen lebenden Organismus als einen Fluß zu beschreiben, in dem es einen ständigen Durchfluß gibt. In erster Annäherung hat man einen ständigen Zustrom und einen ständigen Abfluß. Aber es ist nicht wie bei einem Auto, wo man Benzin einfüllt und Abgase herauskommen. Das wäre nur wahr, wenn beim Tanken das Benzin zum Auto würde und dann Teile des Autos zu Abgasen. Denn das ist es, was der Organismus tut: Das, was man aufnimmt, das ist er - „du bist, was du ißt“. Es wird zum Organismus - und das, was herauskommt, das war der Organismus. Der Organismus ist etwas Einmaliges in einem ständigen Fluß - es gibt kein Objekt als solches, es gibt kein „Ding“, das man als „den Organismus“ bezeichnen könnte. Die Substanz liegt in dieser personifizierten Form des Prozesses.

Aber wenn man dann heraus zoomt und das ansieht, was alle diese lebenden Prozesse tun: Indem sie dieses Material aufnehmen und wieder herauspumpen und es transformieren, während es Teil des Organismus ist, verwandeln sie es aus nicht-lebender in lebende Materie, und was am anderen Ende herauskommt, sind diese, wie wir es nennen, „biologischen Fossilien“, diese fossilen organischen Materialien der Biosphäre.

Aber wenn man jetzt diesen Fluß, der durch den Organismus gepumpt wird, betrachtet, dann erkennt man, daß die Pumpe einen Materialfluß durch die gesamte Biosphäre pumpt. Man betrachtet die Bildung, die Entwicklung der Ozeane der Erde, die Entwicklung der Erdatmosphäre - all das wird durch diesen Fluß durch diese lebenden Organismen erzeugt. Und wenn man anschaut, wie das abläuft, dann erkennt man, daß diese Dinge - diese Atmosphäre, die Ozeane, das Material auf dem Festland - ein einziges, ständig fließendes, sich änderndes System sind, weil es vom Leben und lebenden Prozessen angetrieben wird.

Man kann bestimmte wesentliche Abläufe verfolgen - sie werden oft als Zyklen beschrieben, etwa als „Kohlenstoff-Zyklus“: Wenn man betrachtet, wie die Pflanzen das Kohlendioxid aufnehmen, wo es durch die Photosynthese festgehalten wird. Und es gibt komplexe Kohlenhydrate, komplexere organische Moleküle, die von höheren Organismen aufgenommen werden, die sie konsumieren und zu einem Teil ihres Körpers machen; dann werden sie wieder ausgeschieden, durch einen Prozeß der Atmung, als Methan, Kohlendioxid oder als Abfallprodukte und wieder zurück in die Atmosphäre, um dann den Zyklus von neuem zu durchlaufen. Man fängt an, diese unglaublichen Zyklen der Flüsse und der Transformation von Material im globalen Maßstab zu sehen, die den Planeten aufbauen und seine Oberfläche verändern, die Geographie des Planeten verändern.

Das gleiche sieht man beim Wasser und dem, was oft als der „Wasserzyklus“ bezeichnet wird, wo man zunächst einen Prozeß der Verdunstung über den Ozeanen sieht, aber auch überall, wo es Pflanzen und tierisches Leben gibt, einen Prozeß der Freisetzung von Wasserdampf. Das findet seinen Weg bis in die Atmosphäre, wo es Wolken bildet, atmosphärisches Wasser wird, das sich dort bewegt und sich dann vorzugsweise an bestimmten Orten der Erde niederschlägt, auf Böden, in Flüsse gelangt, von wo es zum Teil wieder in lebende Prozesse aufgenommen wird, um dann von diesen lebenden Prozessen entweder gleich wieder ausgeschieden zu werden oder in den Ozean zurückzugelangen. Und da haben wir wieder einen ständigen Materialfluß, der sich durch die gesamte Biosphäre bewegt - in diesem Fall als Wasser.

Nun, die Frage, über die wir hier reden, ist die: Wie macht man diesen Prozeß nutzbar? Wie nutzt man diesen Zyklus, und steuert ihn so, daß er wirksamer wird. Und das ist einer der großen Schwindel, der ins Spiel kommt, wenn man über NAWAPA oder Wasser im allgemeinen redet: Die Leute tun so, als wären das Vorräte von Wasser, die wir verbrauchen; als versuchte man, irgendwo Wasser zu finden und es dort wegzunehmen. Das tun wir, wenn wir uns falsch verhalten, wenn wir, wie Merv es sagte, uns auf ein einzelnes Flußeinzugsgebiet beschränken, dann plündern wir dieses Gebiet, denn dann reden wir nicht davon, den ganzen Zyklus zu gestalten, man versucht lediglich, das zu nehmen, was schon da ist.

Aber wenn man den gesamten Prozeß betrachtet, und wenn wir sagen, wir werden ihn umlenken, wie wir es mit NAWAPA tun, dann nimmt man einen Teil dieses Zyklus, der ein relativ großer, langer Zyklus ist vom Ozean zur Atmosphäre, auf den Boden in Alaska und zurück in den Ozean, und stattdessen werden wir eine ganze Reihe von Dingen in diesen Zyklus einbauen. Wir werden diesen Zyklus nehmen und ihn durch diese ganze Wüstenregion lenken, wo die Biosphäre hin will, aber bisher nicht wirklich in der Lage war, das aus eigener Kraft zu schaffen. Man lenkt ihn durch dieses Gebiet, und damit werden wir die Menge nützlichen Lebens vermehren, bevor er sich wieder schließt und wieder nach Alaska gelangt, um dann wieder hinunterzufließen und den Prozeß von neuem zu beginnen.

Das ist die Art von Transformation, von der wir reden. Das ist es, was wir meinen, wenn wir sagen, wir werden NAWAPA als Projekt einsetzen.

Ein einziger dynamischer Prozeß

Jones: Ich denke, ein wichtiger Zusatz dazu, der in all dem, was du sagtest, enthalten ist - ich denke, einer der fundamentalen Beiträge, die Wernadskij zur Wissenschaft leistete, ist es, zu erkennen, daß diese drei Phasenräume, die auf der Erde existieren - der abiotische, der biotische und der noetische - tatsächlich keine isolierten Prozesse auf der Erde sind, sondern eine sehr enge und prinzipielle Beziehung zur Sonne haben, und zum Kosmos insgesamt: Es ist ein einziger, dynamischer Prozeß. Das ist eigentlich eine Idee, die vom Leibniz-Riemannschen Konzept der Dynamik, der analysis situs, übernommen ist: daß man es mit einem fortlaufenden System der Wechselwirkung zu tun hat, und daß die Biosphäre die Strahlung der Sonne und anderen Quellen, wie die kosmischen Nebelflecke und ähnliche Phänomene braucht, die diesen Prozeß der Photosynthese antreiben.

Das ist es, worauf die photosynthetischen Pflanzen zurückgreifen, und dann transformieren sie diese Energie in eine höhere Energiedichte, worüber Lyn [Lyndon LaRouche] gerne redet, um dann diesen Prozeß der Gestaltung und der Transformierung der Biosphäre und der Atmosphäre voranzutreiben und eigentlich zu schaffen, und die Beziehung des Lebens zur Sonne und zum Kosmos durch diese Art von - wie du sagtest - Nebenprodukten, diese Fossilien biotischer Aktivität, ständig umzugestalten.

Cerretani: Ich frage mich, ob Wernadskij auch über Solaranlagen geschrieben hat. Gibt es dafür in diesen drei Phasenräumen irgendeinen Platz?

Shields: Das fällt unter die Rubrik „Blödsinn“.

Cerretani: Ja, und auch die Windmühlen.

Shields: „Das ist es, was passiert, wenn man meine Bücher nicht liest“, würde Wernadskij sagen. Wenn man nicht versteht, wie die Biosphäre funktioniert, dann baut man Windmühlen und Solaranlagen.

Cerretani: „Und wenn ihr meine Bücher gelesen habt, dann werdet ihr all diese Windmühlen und Solaranlagen, die es gibt, zerstören.“

Shields: „Ihr werdet sie zerschlagen.“

Cerretani: Ihr werdet sie zerschlagen, richtig!

Jones: Solarzellen - dahin sperrt man Grüne, die die Gesetze brechen, die Ökoterroristen.

Cerretani: Ja, genau. (Heiterkeit.)

Nun das ist die biogene Migration der Atome, und du hast gesagt, wir sagen es oft, daß die Biosphäre so funktioniert. Es gibt viele Biologen, viele Hydrologen, viele Ingenieure. Aber was fehlt - um auf den Punkt zurückzukommen, den ich anfangs gemacht habe: bei dieser Diskussion über die Infrastruktur fehlt, daß man erkennen muß, welche Rolle die Infrastruktur spielt, in Bezug auf die Biosphäre und auf das übrige Sonnensystem und darüber hinaus. Wir müssen all das bedenken, denn damit müssen wir umgehen.

Und das ist die Aufgabe der Regierung, die Aufgabe des amerikanischen Volkes, zu verstehen, womit wir es hier zu tun haben. Das muß der Maßstab sein, wir können uns nicht mit weniger zufriedengeben. Die Menschen können ihre Phantasie wachrufen, denn wir haben es mit einer ganz großartigen Sache zu tun, und die Zukunft steht uns weit offen. Es wurde schon gesagt, daß wir so etwas bisher noch nie getan haben. Aber das sollten wir. Soweit ich weiß, sollte dies nach der TVA [Tennessee Valley Authority] das nächste große Projekt sein. Wir sollten weitergehen und unseren Teil dieses Landes umwandeln, um das zu tun.

Aber wir haben nicht nur hier in den Vereinigten Staaten solche Dinge, die in den Schubladen liegen, wir haben das gleiche auch in Rußland. Wir reden hier über Kontinente - den ganzen Nahen Osten, für den wir Verantwortung übernehmen können.

Ja, es gibt eine wirklich üble Kraft auf diesem Planeten, die versucht, diese Dinge zu verhindern, aber ein großer Teil davon beruht bloß darauf, daß einige der fundamentalen wissenschaftlichen Prozesse, die ablaufen, nicht bekannt sind, und diese Fragen werden sich stellen, wenn wir uns so etwas wir NAWAPA vornehmen und es angehen.

Ich denke, das faßt unsere Diskussion ganz gut zusammen. Habt ihr noch etwas, was ihr ansprechen wollt, in bezug auf die Auswirkungen, oder etwas anderes, was eurer Meinung nach notwendig ist?

Ein Geschenk für die Menschheit

Shields: Ich meine, bloß das offensichtliche, womit du angefangen hast, und das ist: Ohne die Absetzung des jetzigen Präsidenten und ohne die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Standards, ohne wirtschaftliche Regulierungen, die es den Menschen erlauben werden, sich so zu verhalten, wie sie sich verhalten sollten, um diese verrückten Spekulationen zu beenden und dieses verrückte Kasino-System aufzukündigen, wird nichts davon möglich sein.

Aber wenn wir das tun, dann werden all diese Dinge möglich. Die wirtschaftliche Aktivität, sobald diese Maßnahmen getroffen sind, wird unglaublich sein.

Jones: Und, wie Lyn sagte: NAWAPA ist, in seiner weiteren Auswirkung, wirklich das Mittel, wodurch große Teile unserer Bevölkerung ihre Unsterblichkeit verwirklichen können. Es ist ein gesetzmäßiger Prozeß, ein Teil der natürlichen, anti-entropischen Entwicklung unseres Universums, und indem man sich daran beteiligt, trägt man etwas bei zur unendlichen Entwicklung der menschlichen Gattung im Universum. Es ist also wirklich ein Geschenk für die Menschheit, und es wäre kriminell, wenn man den Menschen die Gelegenheit nähme, ein solches unsterbliches Selbstverständnis zu haben.

Cerretani: Und damit das klar ist: Die Absetzung von Obama ist ein Teil des NAWAPA-Projektes.

Fansler: Ja. Lyn hat betont, daß das eines der wirksamsten Dinge ist, die wir tun können, um die Ära nach Obama einzuläuten, nämlich, den Menschen ein Gefühl davon zu vermitteln, worum es eigentlich geht. Und das wird die Frage auf den Punkt bringen, das wird ihn aus dem Amt vertreiben: Denn je mehr die Menschen verstehen, wohin wir gehen müssen, und je mehr sie eine Vision für die Zukunft haben, eine Vision der Beteiligung an der Unsterblichkeit der Menschheit, dann werden sie bereit sein, zu handeln, und sie werden eine Umgebung schaffen, in der er gehen wird. Und dann wird diese Vision verwirklicht werden.

Cerretani: Nun, ich denke, das amerikanische Volk ist bereit dazu, die Biosphäre ist bereit dazu, und ihr im Basement seid auch bereit. Setzen wir also Obama ab und fangen wir an!

Den Video-Mitschnitt ihrer Diskussion finden Sie (in englischer Sprache) im Internet unter www.larouchepac.com/node/15408.
Lesen Sie hierzu bitte auch:
LPAC publiziert interaktive Karte des NAWAPA-Projektes
- Neue Solidarität 35/2009
NAWAPA vom Standpunkt der Entwicklung der Biosphäre
- Neue Solidarität 34/2009
NAWAPA: die TVA des 21. Jahrhunderts
- Neue Solidarität 33/2009
Gigantische Infrastruktur-Programme: Lokomotive für die Weltwirtschaft!
- Neue Solidarität 32/2009
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