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Neue Solidarität
Nr. 34, 25. August 2010

Das Mond-Mars-Projekt

Zum Verständnis der Biosphäre gehört das Verstehen der engen Beziehung irdischer und kosmischer Phänomene wie Schwerkraft, Erdmagnetfeld, Sonnenstrahlung und kosmische Strahlung. Auf dem Mars sind Größe und Art dieser Phänomene recht verschieden von ihrer Erscheinung auf der Erde. So beträgt zum Beispiel die Schwerkraft auf dem Mars nur ein Drittel der Erdschwerkraft, und das Magnetfeld ist schwach und diffus, was zusammen mit anderen Faktoren dazu beiträgt, daß es keine nennenswerte Marsatmosphäre gibt.

All das ist Teil einer von der Erde verschiedenartigen dynamischen Beziehung zur Sonne. Deshalb werden viele Faktoren, die wir auf der Erde als gegeben voraussetzen, auf dem Mars zu einer existentiellen Herausforderung, wenn es um die Erhaltung von Leben geht - ganz zu schweigen von der Industrialisierung des Mondes, dem ersten Schritt in Richtung Marskolonisierung. Die notwendige Industrialisierung des Mondes besteht unter anderem in der Nutzbarmachung der geringen lunaren Schwerkraft für den Bau von Marsraumschiffen und in dem Abbau von Helium-3, das im Mondboden reichlich vorhanden ist. Dieses wird als Treibstoff für noch zu entwickelnde Kernfusionsraketen dienen, denn es ist der einzige Treibstoff, mit dem sich eine Beschleunigung erreichen läßt, bei der sich die Erdschwerkraft einstellt - und diese Bedingung muß erfüllt sein, um Menschen sicher und in einer vertretbaren Zeit (4-7 Tage) zum roten Planeten zu bringen.

Wenn wir die irdische Biosphäre verstehen und organisieren lernen, werden wir genauer wissen, welche Größenordnungen und Voraussetzungen erforderlich sind, um Systeme zur Erhaltung höherer Lebensformen auch jenseits der irdischen Biosphäre zu schaffen.

LYM