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Neue Solidarität
Nr. 29, 21. Juli 2010

„Wenn wir Drogen tolerieren, werden wir als Kultur nicht überleben“

Von Lyndon H. LaRouche jr.

Den folgenden Aufsatz übermittelte Lyndon LaRouche als Grußbotschaft und Memorandum an die Konferenz „Internationales Forum über Drogenproduktion in Afghanistan: Eine Herausforderung für die internationale Gemeinschaft“, die vom 9.-10. Juni 2010 in Moskau stattfand. Sie wurde veranstaltet von der Nachrichtenagentur Nowosti, mit offizieller Unterstützung des russischen Präsidenten Dimitri Medwedjew. Leiter des Konferenzorganisationskomitees war Viktor P. Iwanow, Vorsitzender der russischen Drogenkontrollbehörde, die sich dafür einsetzt, eine internationale Koalition zur Bekämpfung des aus Afghanistan nach Rußland strömenden Heroins aufzubauen.

An Viktor P. Iwanow

1. Juni 2010

 

Ich stimme vollkommen mit Ihrer erklärten Absicht überein, gezielte Sofortmaßnahmen zur Ausschaltung des Opiumanbaus und -schmuggels in und aus Afghanistan zu ergreifen.

Ich möchte betonen, daß ein solches Vorgehen wesentlich mehr ist als nur eine notwendige soziale Reform; es ist eine dringend erforderliche, unerbittliche Anstrengung, ein bestehendes, globales Übel auszumerzen, welches sowohl als solches wie auch in seiner breiteren strategischen Bedeutung ein zentrales Element anderer Faktoren ist, die bei den verschiedenen, gegenwärtig akuten Gefahren für die Zivilisation allgemein höchste Priorität haben.

Ich glaube, wir sind uns einig, daß die derzeitigen Kampfhandlungen in Afghanistan mittlerweile den weltweit längsten ständigen Kriegszustand der neueren Zeit darstellen. Der Opiumanbau und der damit verbundene Drogenhandel in dieser Region Asiens und darüber hinaus ist mit der Art und Weise, wie dieser anhaltende Krieg ursprünglich begonnen und bis zum heutigen Tage fortgeführt wurde, untrennbar verbunden.

Alle zivilisierten Länder, besonders die Nationen des asiatischen Kontinents, aber auch alle anderen führenden Nationen der Erde sollten die von der russischen Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen als Angelegenheit größter Dringlichkeit betrachten.

Diese einleitenden Bemerkungen mögen für den unmittelbaren Anlaß genügen, langfristig sind jedoch weitergehende Betrachtungen notwendig, wozu die folgenden Ausführungen dienen sollen.

* * *

Meines Erachtens müssen sich die angesprochenen Regierungen darauf einstellen, sich längerfristig mit entscheidend wichtigen, weiter zurückliegenden und umfassenderen weltstrategischen Aspekten der heutigen globalen Bedrohung für die gesamte Zivilisation zu beschäftigen, die gegenwärtig in Afghanistan zum Ausdruck gelangt.

Ich möchte diese tieferen, globalen Zusammenhänge wie folgt darstellen.

In den Monaten vor dem Attentat auf den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy hatten Kennedy und der US-Armeegeneral Douglas MacArthur in der Frage des Indochina-Konflikts eine klare Vereinbarung getroffen. Der Präsident und General MacArthur kamen überein, daß sich die USA jeglicher Anstrengungen für einen langen Kriegseinsatz auf dem asiatischen Kontinent enthalten sollten; sie und andere, die mit dieser Ansicht übereinstimmten, konnten den Vorstoß einer transatlantischen, anglo-amerikanischen, oligarchischen Fraktion für einen solchen Kriegseinsatz aufhalten, solange Präsident Kennedy am Leben war, aber nicht wesentlich länger.

Von diesem zehn Jahre währenden Krieg haben sich die Vereinigten Staaten niemals erholt, weder realwirtschaftlich, noch was die moralischen Folgen für ihre Bürger angeht. Dieser Krieg hat die Wirtschaft und die öffentliche Moral der Vereinigten Staaten weitgehend ruiniert.

Diese von Präsident Kennedy abgelehnte Kriegspolitik war ursprünglich bereits am Tag nach dem Tod von Präsident Franklin D. Roosevelt in Gang gesetzt worden. Die radikale Wende von der antiimperialistischen Politik Franklin Roosevelts hin zu der von Churchill bestimmten gegenteiligen Politik Amerikas unter Präsident Harry Truman äußerte sich darin, daß Truman Churchill half, den britischen, holländischen und französischen Imperialismus der Vorkriegszeit wiederherzustellen, obwohl der gerade verstorbene Präsident Roosevelt beabsichtigt hatte, unmittelbar nach Kriegsende jeglichen territorialen Imperialismus abzuschaffen.

Der große Krieg der USA in Indochina, der nach Präsident Kennedys Ermordung entfesselt wurde, wurde praktisch zu einem Mittel der Vergeltung des Britischen Empires gegen die Vereinigten Staaten. London wollte sich so für die erklärte Absicht Präsident Franklin Roosevelts rächen, nach dem Krieg die imperialen Systeme, wie das britische, rasch abzuschaffen, sobald die Kriegshandlungen eingestellt wären.

Diese Tatsachen müssen uns daran erinnern, daß die kontinentaleuropäischen Länder, Rußland eingeschlossen, bis auf den heutigen Tag wiederholt ähnlich ruinöse Erfahrungen mit dem gemacht haben, was die Briten verschlagen „auswärtige Beziehungen“ zwischen den Nationen nennen - ich beschreibe es wie folgt.

Zwischen 1492 und 1648 tobte in Europa ein langer Religionskrieg. Es folgte der sogenannte Siebenjährige Krieg, auf dessen Pariser Friedenskonferenz von 1763 das neu entstandene Britische Empire des Lord Shelburne über nahezu alle Nationen des europäischen Kontinents triumphierte. Später folgten die imperialen Kriege Napoleon Bonapartes, die im Grunde ein neuer „Siebenjähriger Krieg” waren, der das Britische Weltreich wie zuvor bei der Pariser Friedenskonferenz auf Kosten der betrogenen Nationen Kontinentaleuropas immens stärkte.

Später warnte der gerade entlassene Reichskanzler Bismarck einsichtsvoll, die britische Monarchie verfolge Pläne für „einen neuen Siebenjährigen Krieg“, daraus wurde dann der Weltkrieg in Europa und Asien der Jahre 1895-1917/18. Anschließend wurde der Große Krieg [die russische Bezeichnung des 2. Weltkriegs] von 1939-45 in Gang gesetzt, nachdem die Briten das Hitler-Regime zunächst unterstützten. Praktisch sofort bei Kriegsende schlossen sich Großbritanniens Premierminister Winston Churchill und sein Bewunderer und Komplize, US-Präsident Harry S Truman, mit dem bösartigen Bertrand Russell zusammen, um den Kalten Krieg der Jahre 1946-1989 anzuzetteln - ein weiteres, jüngeres Beispiel für den gleichen strategischen Irrsinn „langer Kriege“ in der Tradition des „neuen Siebenjährigen Krieges“, auf den sich der entlassene Kanzler Bismarck bezogen hatte. Der lange Krieg, der heute in den Schlafmohnfeldern Afghanistans gekämpft wird, stellt einen weiteren Fall von Irrsinn der kaum zurechnungsfähigen Nachkriegsmächte dar.

Die anhaltenden Kriege im sogenannten „Nahen Osten“ unter den als Sykes-Picot-Vertrag bekanntgewordenen britisch-imperialen Manipulationen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum heutigen Tage mündeten jetzt in die neue Runde anglo-amerikanischer Machenschaften in Afghanistan. Dieser noch andauernde Krieg ist im wesentlichen als Fortsetzung einer sehr alten, törichten Praxis langer, verzehrender Kriege zu betrachten, wie etwa des Prozesses, der zum Untergang des Achämenidenreichs führte, später zum Untergang des antiken Rom, des antiken Byzanz und des Osmanischen Reichs, und dann den beiden „Großen“ Kriegen, einschließlich des britisch-japanischen Pakts, den der damalige Prinz von Wales, Albert Edward, nicht nur gegen China, Korea und Rußland schloß, sondern der Teil des Gesamtprozesses war, der sich als langer Krieg in der Pazifikregion über den ganzen Zeitraum von 1895 bis 1945 hinzog. Damit verbunden begannen die Briten mit Hilfe von Churchills Wallstreet-Marionette, US-Präsident Harry Truman, ihre subversiven Operationen gegen die Vereinigten Staaten der Zeit nach 1941-45.

Man muß hier daran erinnern, daß Großbritannien und Japan den Plan für den japanischen Angriff auf den amerikanischen Marine-Stützpunkt Pearl Harbor vom 7. Dezember 1941 ursprünglich schon bei den Verhandlungen über die Marinestärken Anfang der zwanziger Jahre vorbereitet hatten. Die massive japanische Aufrüstung für den Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 lief bereits während des gesamten Zeitraums seit diesen Verhandlungen Anfang der zwanziger Jahre.

Als Punkt von Bedeutung für die akute globalstrategische Lage bei der Beschäftigung mit den Folgen der afghanischen Opiumproduktion ist anzumerken, daß die Geschichte des „neuen Weltkriegs“ von 1939-45 folgenden außergewöhnlichen Aspekt hatte. Entscheidend für das Verständnis dieses Abschnitts der Weltgeschichte ist, daß im Zuge der Ermordung Präsident William McKinleys zwar die britischen Marionettenpräsidenten Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson (ein Ku-Klux-Klan-Fanatiker) sowie später Calvin Coolidge und Herbert Hoover an die Macht kamen, daß aber mit der Wahl Präsident Franklin Roosevelts die patriotische amerikanische Opposition gegen den britischen Imperialismus in den Vereinigten Staaten zurück an die Macht gelangte.

Dieselbe britische Monarchie, die unter Prinz Albert Edward (dem späteren König Edward VII.) den später so genannten „Ersten Weltkrieg“ eingefädelt hatte, baute Hitler auf und steuerte ihn, in der ursprünglichen Absicht, daß Deutschland und die Sowjetunion sich in einem langen, verheerenden Krieg gegenseitig vernichten sollten.

Aber aufgrund der Rolle von Franklin Roosevelt als Präsident erfuhren diese britischen Pläne eine wichtige Änderung, nachdem die profaschistische Regierung in Frankreich eine Absprache mit dem Hitler-Regime traf, welche den relativ schwächeren deutschen Truppen 1940 den Sieg über die relativ überlegene anglo-französisch-belgische Streitmacht ermöglichte. Diese Entwicklung führte dazu, daß Winston Churchill sich in einem dramatischen Hilferuf an US-Präsident Franklin Roosevelt wenden mußte und damit das britisch-japanische Bündnis hinfällig wurde.

Japan, das bis dahin sowohl mit der britischen Monarchie als auch mit dem Hitler-Regime verbündet war, hielt weiter an dem seit langem vorbereiteten Ziel fest, den amerikanischen Einfluß im Pazifik auszuschalten. Nachdem sich Churchill an die USA um Hilfe für das im Grunde bereits geschlagene Großbritannien gewendet hatte, betrachtete Japan seinen bisherigen britischen Verbündeten nun als Gegner in dem beabsichtigten Krieg gegen die USA.

Betrachtet man heute die Entwicklungen seit August 1945, muß ein weiterer, neuer globaler strategischer Faktor bei der Führung „langer, verzehrender Kriege“ berücksichtigt werden.

Die britische imperiale Tradition der langen Kriege und des Drogenhandels seit Lord Shelburnes Britischer Ostindiengesellschaft ist zwar bis heute ein ausgeprägtes, oligarchisches Merkmal des Empire geblieben, doch die objektiven strategischen Voraussetzungen für die Führung solcher imperialen Kriege haben sich tiefgreifend, qualitativ verändert. Es ist zu einer entscheidenden Realität geworfen, daß sich unter den durch Kernwaffen definierten Bedingungen kein umfassender imperialer Krieg mehr erfolgreich führen läßt.

Schauen wir auf den Moment des Todes von Präsident Franklin Roosevelt zurück; bedenken wir die Tatsachen, die uns heute eine Warnung sein sollten, daß die vermeintlichen wirtschaftlichen und strategischen Grundsätze strategischer Konflikte - vom Peloponnesischen Krieg bis zum heutigen Tage - auf tief verwurzelten, strategischen Annahmen beruht haben, von denen man heute feststellen muß, daß sie in mancher Hinsicht absurd sind. Halten die Regierungen und andere führende Kreise an diesen bisher verbreiteten Annahmen fest, könnte sich dies schon bald für die gesamte Zivilisation als fatal erweisen.

Die Besonderheiten der weltweiten Drogenkriege, bei denen derzeit die Mohnfelder Afghanistans strategisch im Mittelpunkt stehen, sind in diesem historischen Rahmen zu beurteilen.

Was läuft falsch in der Ökonomie?

Wie der Historiker im US-Außenministerium Herbert Feis dargestellt hat, war Rosa Luxemburg die bemerkenswerteste Persönlichkeit ihrer Zeit, die im Gegensatz zu ihren britisch-imperialen oder sozialistischen Zeitgenossen ein kompetentes, realwirtschaftliches Verständnis des modernen europäischen Imperialismus hatte, statt sich fälschlich auf finanzielle Maßstäbe zu stützen.

Der große Fehler der meisten angeblichen Ökonomen und ähnlicher Fachleute von heute wurzelt im Einfluß der irrationalen Lehre des Begründers des neuzeitlichen europäischen Liberalismus, Paolo Sarpi. Allerdings war Sarpis Dogma, das des neuzeitlichen britischen Liberalismus, lediglich ein skurriler Ersatz für das noch ältere Dogma, das man gewöhnlich mit dem aristotelischen Erbe verbindet.

Für die heutige Zeit ist der Punkt hervorzuheben, daß die entscheidende Funktion der Realwirtschaft im naturwissenschaftlichen Sinne keine Übereinstimmung mit dem Geldwertsystem des neuzeitlichen Sarpischen Liberalismus hat, wie er sich etwa bei Lord Shelburnes Britischer Ostindiengesellschaft und Shelburnes Laufburschen Adam Smith ausdrückt.

Das heißt insbesondere: der entscheidende physische Faktor für das Wachsen oder Schrumpfen einer modernen Volkswirtschaft liegt in dem implizit meßbaren Anstieg oder letztendlichem Stillstand oder Rückgang der physisch-produktiven Arbeitskraft pro Kopf und pro Quadratkilometer.

Seit der langen Vorherrschaft des delphischen Apollo-Kultes beim Aufstieg der um das Mittelmeer konzentrierten europäischen Kultur bis zur Zeit des Hohepriesters Plutarch sind Geldwerte nicht an meßbare realwirtschaftliche Werte pro Kopf und pro Quadratkilometer, sondern an das Äquivalent von Preisen im Seehandel gebunden.

Die notwendige realwirtschaftliche, d.h. naturwissenschaftliche Bewertung einer Volkswirtschaft heute hängt mit dem relativen Zuwachs realer Steigerungen der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer zusammen. Diese Bemessung ist begrenzt durch die zunehmende Erschöpfung der verwendeten Rohstoffe einerseits und durch Produktivitätssteigerungen infolge des wissenschaftlich-technischen Fortschritts andererseits, welcher sich in der relativen Energieflußdichte von Kraftquellen in der Produktion und dem Umfeld an grundlegender wirtschaftlicher Infrastruktur ausdrückt.

Die Vorstellung moderner Volkswirtschaften im Rahmen des vorherrschenden Einflusses der europäischen Zivilisation seit der Renaissance des 15. Jahrhunderts, wie sie vor allem bei den Nachfolgern der Begründer der modernen europäischen Wissenschaft und Wirtschaft wie Filippo Brunelleschi und Nikolaus von Kues zum Ausdruck gelangt, ist als langfristiger Maßstab für die modernen europäischen und transatlantischen Volkswirtschaften am besten geeignet. Der beste Ansatz zum Verständnis der physischen Prinzipien hinter einem wirklich kompetenten Studium der Ökonomie muß heute auf die Bedeutung der Arbeiten W.I. Wernadskijs für die Wirtschaft zurückgeführt werden.

Im heutigen „Raumfahrt-Zeitalter“ ist es vor allem erforderlich, die Frage der Realwirtschaft in den Kontext gegenwärtiger Grenzbereiche der Weltraumforschung zu stellen. So muß man beispielsweise künftige Reisen menschlicher Raumfahrer zwischen Erde und Mars nicht in einen fiktiven leeren Raum, sondern in das Umfeld der kosmischen Strahlung einordnen; gleichzeitig muß man in den Elementen des von Dmitrij Mendelejew eingeführten Periodensystems entsprechende Singularitäten kosmischer Strahlung sehen, und nicht bloß Teilchen im Sinne der fanatisch reduktionistischen und positivistischen Ideologen von Bertrand Russells Schule der sog. „Systemanalyse“.

Seit den erfolgreichen Reformen von US-Präsident Franklin D. Roosevelt in seiner Amtszeit zwischen 1933 und 1945 ist eine wirksame Wirtschaftspolitik immer im Zusammenhang mit dem von Roosevelt eingeführten Glass-Steagall-Gesetz für den Bankensektor und dem Ziel eines globalen Systems fester Wechselkurse zwischen den Währungen souveräner Nationalstaaten zu betrachten.

Vor diesem wissenschaftlichen Hintergrund liefern die Arbeiten von Rosa Luxemburg und Herbert Feis über den Imperialismus uns noch heute den Schlüssel zur Überwindung der Folgen des neuzeitlichen europäischen Imperialismus, insbesondere der britischen Variante, die die gesamte Welt beherrscht. Seit dem Pariser Frieden von 1763, mit dem Lord Shelburnes Britische Ostindiengesellschaft praktisch zum Weltreich wurde, war diese imperiale Sichtweise abgesehen von kurzen Zwischenzeiten bis heute, wenn diese Zeilen geschrieben werden, immer mehr oder weniger vorherrschend, heute beispielsweise über die inzwischen nicht mehr lebensfähige britisch-imperiale Inter-Alpha-Bankengruppe.

Die immer schwierigere, elende Lage der Bevölkerung im heutigen Großbritannien ist ein Beleg dafür, daß der europäische Imperialismus in allen seinen Formen seinem Wesen nach niemals eine Angelegenheit von Volkswirtschaft war, sondern stets das Nebenprodukt eines supranationalen Wirtschaftssystems, das auf der Macht einer supranationalen, monetaristischen Oligarchie beruht.

Ein solches System beherrscht Europa seit der Zeit der venezianischen Finanzoligarchie um 1000 n.Chr., die u.a. das „neue finstere Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts in Gang setzte. Heute droht der ganzen Welt, allem voran ihrem transatlantischer Teil, wieder ein Sturz in den Abgrund eines finsteren Zeitalters, womit auch der Rest des Planeten einen Weg in eine Hölle auf Erden anträte.

Die gegenwärtige Weltgeschichte

Die transatlantische Welt treibt auf eine allgemeine Katastrophe zu, die, wenn sie nicht sofort durch geeignete Reformen abgewendet wird, sehr bald alle Nationen und Völker des Planeten in das finsterste aller finsteren Zeitalter stürzen wird, das wir aus der bisherigen Zivilisationsgeschichte kennen.

In den Jahrtausenden europäischer Geschichte seit dem Peloponnesischen Krieg drohte immer wieder die Gefahr neuer „finsterer Zeitalter“ - manchmal nur in begrenzten Teilen des Planeten, manchmal, wie auch heute wieder, als Bedrohung für die Nationen und Völker des gesamten Planeten.

Ein Hauptkennzeichen der meist oligarchisch geprägten Gesellschaften in der bekannten Geschichte der europäischen Zivilisation ist insbesondere seit den antiken Kulturen an den Küsten des Mittelmeers die Politik, die der große Dramatiker Aischylos beispielhaft in den überlieferten Teilen seiner Prometheus-Trilogie beschrieben hat. Die wichtigste Aussage dieser Trilogie war der Angriff auf die maritime Oligarchie der Olympier, die den unterworfenen, versklavten Klassen das Wissen um den Gebrauch des Feuers untersagte.

Das Ironische einer solchen „Klassengesellschaft“ ist, daß der wesentliche Unterschied zwischen Menschen und Affen gerade darin liegt, daß der Menschen bewußt das Feuer nutzt - oder, wie wir es heute ausdrücken, daß die vom Menschen genutzte relative Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer in Sprüngen ansteigt.

So wie unter der legendären - vielleicht auch gar nicht nur legendären - Herrschaft des Zeus wird heute der Fortschritt bei Anwendungen mit immer höherer Energieflußdichte pro Kopf und Quadratkilometer unterdrückt, insbesondere in der wirtschaftlichen Grundinfrastruktur, d.h. steigender Energieflußdichte in Stromversorgung, Wasserversorgung und Verkehr. Dieser Fortschritt ist jedoch die wesentliche Voraussetzung, um lange Perioden barbarischer Lebensbedingungen für den größten Teil der Menschheit zu verhindern, und der entscheidende Schutz vor Zusammenbruchskrisen wie derjenigen, die das britisch dominierte, imperiale Weltsystem seit den sechziger Jahren herbeigeführt hat und die derzeit den gesamten Planeten mit zunehmender Geschwindigkeit in die Fänge eines neuen finsteren Zeitalters zu treiben droht.

Zur Veranschaulichung betrachte man die verheerenden Folgen der Politik der britischen Marionettenregierung in den USA unter einem Barack Obama, dessen baldiger Sturz wegen des wachsenden Drucks einer mißhandelten und wütenden amerikanischen Bevölkerung immer wahrscheinlicher wird. Dieses Schauspiel ist vor dem Hintergrund eines wiederauflebenden britisch-imperialen Opiumkrieges gegen die Menschheit zu betrachten, für den die Tatsache beispielhaft ist, daß ein britischer Marionettenpräsident Obama in den USA sich hinter den britischen Opiumhandel aus einer britisch besetzten Region in Afghanistan stellt und nicht will, daß die US-Truppen in Afghanistan, die er in den Treibsand eines sinnlosen „Landkriegs in Asien“ schickt, diesen Handel stören.

Man denke an die Opiumkriege, die Lord Palmerstons Handlanger gegen China führten - dieser Opiumhandel, den die Britische Ostindiengesellschaft im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts begann, dauert bis heute an. Insofern ist die britische Königin heute faktisch die führende, offizielle und imperiale „Drogenkönigin“ der Welt. Man denke nur an die Folgen, die der britische Drogenhandel für die Nation und Bevölkerung Chinas im 19. Jahrhundert und seither bis heute gehabt hat. Man denke an ähnliche Folgen für die Völker anderer nationaler Kulturen, wie wir sie jetzt sehen.

Betrachten wir drei wesentliche Faktoren, welche die Folgen des britischen Imperialismus für die heutige Welt insgesamt definieren:

Erstens, die Beherrschung der Bevölkerung durch verschiedene Formen von Verdummung und Zerstörung des geistigen Potentials von Individuen und Kulturen, wie es sich im Fortschritt der geistigen und physischen Lebensbedingungen der Bevölkerung durch Wissenschaft und klassische Kunst äußert. Dem entgegengesetzt:

Zweitens, die Zunahme der Arbeitsproduktivkräfte mittels steigender Intensität des Realkapitals der grundlegenden Wirtschaftsinfrastruktur etwa zur Versorgung mit Wasser, Strom und weltweiten Transportmitteln für Menschen und Güter.

Drittens, die Steigerung der individuellen Geisteskräfte, die eine intensive Förderung des Fortschritts in Wissenschaft und klassischer Kultur ermöglichen.

In letzter Zeit war der dramatischste Ausdruck dieses dreifachen kulturellen Krieges, den die herrschenden Mächte unbarmherzig gegen Nationen und ihre Bevölkerungen führen, Präsident Obamas typisch britischer Vorstoß zur völligen Aufgabe der bemannten Erforschung des nahen Weltraums.

Die Rolle der „Geheimwirtschaft“

Der Grund, warum die meisten Vorstellungen über praktische Ökonomie scheitern, liegt im Unterschied zwischen jenen geistigen Funktionen von Individuen und Gesellschaft, die gewöhnlich Gegenstände der Sinneswahrnehmung sind, und jenen höheren Funktionen von Naturwissenschaft und klassisch-künstlerischer Komposition, die zwar von ihrem Wesen her ebenfalls experimentell sind, aber jenseits der Sphäre bloßer Sinneswahrnehmung als solcher liegen.

So schwer es vielen auch heute noch fallen mag, die kreativen Funktionen des menschlichen Geistes von gewöhnlichen Sinneswahrnehmungen zu unterscheiden, es bleibt eine unverrückbare Tatsache, daß gültige Entdeckungen grundlegender Prinzipien in der Naturwissenschaft wie in der klassischen Kunst den eigentlichen funktionellen Unterschied zwischen Menschen und Tieren ausmachen. Das zeigt sich in diesen Bereichen am deutlichsten im anhaltenden, erschreckenden Versagen der positivistischen Mathematik, im Gegensatz zu den Riemannschen Methoden, die Physiker/Chemiker wie Mendelejew, Max Planck, William Draper Harkins, W.I. Wernadskij und Albert Einstein oder auch die großen klassischen Komponisten von J.S. Bach bis Johannes Brahms verwendet haben.

Die sich daraus ergebenden praktischen Probleme lassen sich am besten anhand von Messungen realwirtschaftlicher Leistung verdeutlichen, indem man untersucht, in welcher Weise die wirtschaftliche Grundinfrastruktur in den transatlantischen Kulturen über die letzten Jahrhunderte relative Zugewinne und Verluste bestimmt hat. Ein gutes Beispiel ist die Rolle kreativen Erfindungsreichtums beim Aufbau von Binnenschiffahrtsnetzen aus Flüssen und Kanälen - etwa unter Karl dem Großen - oder später den transkontinentalen Eisenbahnnetzen, die für die Steigerung der Pro-Kopf-Arbeitsproduktivkraft ganzer Kulturen unverzichtbar waren. Die so erreichte Steigerung der Arbeitsproduktivkräfte pro Kopf und Quadratkilometer zeigt, wie sich die Menschen durch die Förderung der Wissenschaft und ähnlicher Formen individueller Kreativität grundsätzlich von den Tieren unterscheiden.

Gleichzeitig erleben wir die entgegengesetzte Wirkung von Opium und ähnlichen Formen der Abhängigkeit auf die wirtschaftliche Lebensfähigkeit von Nationen.

In den Vereinigten Staaten und in ganz Europa ist die qualitative Abnahme der Denkfähigkeit in der Bevölkerung insbesondere seit Ende der sechziger Jahre die wichtigste Ursache des Einbruchs der Arbeitsproduktivkraft seit jener Wende, die mit dem Krieg der USA in Indochina und der sowjetischen Katastrophe in Afghanistan zusammenfiel. Daß es zu den kulturellen Katastrophen der letzten Jahrzehnte kommen konnte, zeigt uns, wie wichtig es ist, einen hohen moralischen Standard in der Bevölkerung zu erhalten, indem ein rascher Anstieg der Arbeitsproduktivkraft der nationalen Kulturen gefördert wird. Dies ist eine unbedingte Voraussetzung für eine Erholung des Planeten aus der Katastrophe, die jetzt die Zivilisation auf dem gesamten Planeten bedroht.

Die Tatsache, daß wir eine Drogenkultur tolerieren, ist tendenziell ein Merkmal dafür, daß wir als Völker zumindest zeitweise einen wesentlichen Teil unserer kulturellen Überlebensfähigkeit verloren haben.

Es ist notwendig, aber nicht hinreichend, schlechte kulturelle Einflüsse, wie die im Zusammenhang mit Drogenabhängigkeit, welche die geistigen und moralischen Kräfte der Menschen lähmt, nicht weiter zu tolerieren. Die souveränen Nationen müssen einen gemeinsamen Ausdruck und gemeinsame Ziele für das zukünftige Schicksal der Menschheit auf diesem Planeten und darüber hinaus finden.

Der Wille, solche gemeinsamen Ziele der ganzen Menschheit zu verfolgen - wie beispielsweise Präsident Roosevelts Absicht, den Planeten vom britischen und ähnlichem Imperialismus zu befreien -, muß zum gemeinsamen Band zwischen unterschiedlichen souveränen Staaten werden. Die Aussicht, daß die Menschheit im Laufe dieses Jahrhunderts die Hindernisse für eine Erforschung des Weltraums überwindet, sollte unser Ziel für diese Periode der Weltgeschichte werden.

Die Methoden und Ziele, die ich in meiner Schrift über die „Geheimwirtschaft“ zusammengefaßt habe - weg von den Torheiten eines Adam Smith und seinesgleichen -, weisen uns den Weg in diese Richtung.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache