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Neue Solidarität
Nr. 29, 21. Juli 2010

Die Entscheidung naht: Rechtzeitig aussteigen!

Von Lyndon H. LaRouche jr.

Lyndon LaRouche veröffentlichte die folgende Warnung am 12. Juli.

Seit meiner Prognose vom Sommer 1956, daß eine tiefe Rezession irgendwann im Februar oder März 1957 plötzlich eintreten werde, habe ich keine einzige Prognose für die US-Wirtschaft veröffentlicht, die nicht genau so eingetreten wäre, wie ich es prognostiziert hatte. Der Grund für diese Besonderheit ist, daß sich alle meine angeblichen Rivalen in diesen Fragen auf statistische, monetaristische Trendlinien gestützt haben, die allein aufgrund der gewählten Methode inkompetent waren.

So verhielt es sich auch mit meiner Serie von Prognosen für die USA im Laufe der sechziger Jahre, daß das Bretton-Woods-System höchstwahrscheinlich Ende der sechziger oder gleich zu Beginn der siebziger Jahre zusammenbrechen würde. So verhielt es sich ebenso bei meinen diversen Prognosen im Laufe der achtziger Jahre und von 1992, 1996-98, 2001, 2004 und Ende Juli 2007.

Ich mache also keine Vorhersagen, wie es einfältige Statistiker tun; ich überlasse solche törichten Bagatellen denen, die an den Pferderennbahnen und an der Wallstreet ihr Glück versuchen. Ich prognostiziere Krisenperioden, die Entscheidungen für deren Überwindung erfordern. Und das tue ich auch jetzt wieder.

* * *

Schon 1984 - in einer Zeit, als der spätere US-Zentralbankchef in seiner damaligen Eigenschaft als offizieller Vertreter der J.P.Morgan-Bank am Londoner Finanzmarkt bereits die Schutzfunktion des Glass-Steagall-Gesetzes für die US-Wirtschaft aufzuheben versuchte - war der Prozeß zur Ruinierung der Weltwirtschaft durch die Aufhebung von Glass-Steagall im Gang.

Die spätere Abschaffung von Glass-Steagall 1999 durch wurmartige Leute wie Larry Summers, den damaligen Komplizen des Federal-Reserve-Direktors Alan Greenspan, entfesselte im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte die größte, globale Hyperinflation der gesamten Weltgeschichte.

Im Moment stürzt der transatlantische Teil der Weltwirtschaft in eine noch schlimmere Krise als den vergleichsweise milden Zusammenbruch der inflationierten Weimarer Reichsmark im Herbst 1923.

Die heutige Krise ist im gleichen Sinne hyperinflationär wie die Entwicklung der Weimarer Mark zwischen Frühjahr und Herbst 1923; aber die gegenwärtige Lage ist bereits jetzt weit, weit schlimmer als alles, was man aus der modernen Weltgeschichte seit dem Westfälischen Frieden 1648 kennt.

 

Tatsächlich war es die britische Absicht bei der Erzeugung der derzeit unmittelbar drohenden Zusammenbruchskrise, mit Hilfe geeigneter britisch manipulierter Unheilstifter in Deutschland und anderswo „das Westfälische System niederzureißen“.

Die bedrohlichste Entwicklung auf den transatlantischen Märkten nach 2001 war der Kollaps der Realwirtschaft bei gleichzeitiger unvorstellbarer Ausdehnung rein fiktiver, nomineller Finanzwerte; vor allem auf den Märkten der Finanzderivate wuchsen völlig wertlose Finanztitel auf Nennwerte in der Größenordnung von Billionen Dollar an, die die Konten der Wallstreet und der Finanzmärkte des Britischen Commonwealth verseuchen. Das Verhältnis zwischen rein fiktivem Finanzkapital und dem produktiven Kapital, das dem Glass-Steagall-Maßstab für die Geschäftsbanken gerecht wird, wächst inzwischen hyperbolisch an.

Die Welt insgesamt, insbesondere die transatlantische Region, steht derzeit am Rande eines globalen Zusammenbruchs, der das Geld aller Nationen auf allen internationalen Märkten der Welt entwerten wird. Kurz, eine allgemeine, globale Zusammenbruchskrise wird in Kürze die transatlantische Region treffen, dann aber sehr schnell auf den gesamten Planeten übergreifen.

In dieser Lage gibt es nur eine einzige Abhilfe; alle anderen vermeintlichen Alternativen müssen als klinisch verrückt angesehen werden. Die Lösung besteht in der sofortigen Anwendung des strengen Glass-Steagall-Standards von 1933 durch das konzertierte Zusammengehen einiger führender Nationen der Welt mit einem von der britischen Marionette Obama befreiten Amerika, um ein solides Netzwerk nationaler Geschäftsbankensysteme zu schaffen, die nach diesen strengen Regeln arbeiten.

Zu diesem Zweck habe ich ein Kernbündnis um eine von Obama befreite US-Regierung gefordert, eine Vier-Mächte-Initiative der USA, Rußlands, Chinas und Indiens, um zahlreiche weitere Nationen der Welt in ein globales System fester Wechselkurse einzubinden.

In der gegenwärtigen globalen Lage bricht jetzt eine Phase an, in der sehr bald der Punkt erreicht sein wird, wo ein generationenlanger, globaler, mörderischer Zusammenbruch des gesamten Planeten eintritt, wenn nicht noch vor September 2010 unter den führenden Mächten der Welt - wohl mit Ausnahme des wahrscheinlich unheilbaren Systems des Britischen Commonwealth - sehr plötzlich eine globale Glass-Steagall-Reform umgesetzt wird. (Gleichwohl würde ich es begrüßen, wenn sich das Vereinigte Königreich für die vernünftige Alternative entscheidet, meinen Vorschlag anzunehmen.)

Sollten zwei Generationen unter den Folgen einer solchen Zusammenbruchskrise leiden, läßt sich einigermaßen verläßlich abschätzen, daß die Weltbevölkerung, insbesondere die ärmsten Bevölkerungsteile, von derzeit 6,8 Milliarden Menschen auf das vom britischen Prinzen Philip und seinem World Wildlife Fund angepeilte Ziel absinkt: weniger als zwei Milliarden Menschen, und zwar überwiegend beklagenswert nichtswürdige Exemplare.

Eine Frage der Zeitwahl

Es ist durchaus nicht schwer, einigermaßen genau einzuschätzen, wann ein solcher Punkt erreicht ist, an dem es kein Zurück mehr gibt.

Man berechne die Größenordnung des Verhältnisses zwischen dem Anstieg der wertlosen, mit Finanzderivaten und ähnlichen Dingen verbundenen Finanzschulden (Finanzmasse „A“) und dem gegenwärtig kollabierenden Teil des Geldflusses, der den Eigenschaften des Glass-Steagall-Standards entspricht (Finanzmasse „B“). Dieses Verhältnis ist hyperbolisch. (Wer nicht erkennt, daß dieses Verhältnis hyperbolisch ist, der sollte freundlicherweise seinen Mund halten.) Wie die Kosten der US-„Rettungspakete“ seit August 2007 gezeigt haben, wenn man sie mit ähnlichen Entwicklungen in Westeuropa ins Verhältnis setzt, gibt es eine Reihe von Trends, die deutlich zeigen, warum die Inter-Alpha-Bankengruppe, die im Endergebnis etwa 70% des offiziellen Bankengeschäfts der Welt repräsentiert, schon jetzt hoffnungslos bankrott ist, wenn man die beiden nominellen Finanzkategorien - die realen und die rein finanziellen - berücksichtigt. Dieses Muster, das zur gleichen Zeit auftrat, als West- und Mitteleuropa in die Euro-Phantasie getrieben wurde, bedeutet, daß wir schon jetzt unmittelbar vor einer schockfrontartigen Grenzschicht stehen, einem Punkt, an dem es keine Hoffnung für die weitere Existenz einer zivilisierten Menschheit auf diesem Planeten mehr gibt, wenn nicht mit sofortiger Wirkung der Glass-Steagall-Standard durchgesetzt wird.