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Neue Solidarität
Nr. 28, 14. Juli 2010

Grußwort des Movimento Solidarietà

Liebe Helga, lieber Jacques, liebe Anwesenden,

mit großer Freude höre ich, daß in Köln und Berlin so viel Interesse für unsere gemeinsame internationale Kampagne für ein Glass-Steagall-Gesetz erzeugt worden ist. Es wundert mich nicht, daß die Bevölkerung in Deutschland und Frankreich diese Kampagne mehr und mehr unterstützt. Auch hier in Italien hat die Bevölkerung die Nase voll von dieser Krise und vom einzigen „Rezept“ der Europäischen Union: mehr und mehr Austerität. Jeden Tag schließen in Norditalien mittelständische Betriebe, weil die Banken Kredite für Industrie und Landwirtschaft sperren, und zum ersten Mal spricht man seit einigen Monaten in der Lombardei, der reichsten Region Italiens, von einer sehr hohen Rate an Armut und Arbeitslosigkeit.

Unsere Kampagne in Italien für Glass-Steagall, für eine neue Pecora-Kommission und für produktiven Kredit für den Mittelstand findet jeden Tag Unterstützung von Hunderten von Mittelständlern und einfachen Bürgern, die unsere Petition auf der Internetseite des Movisol unterschreiben. Sie führte auch zu zwei verschiedenen Anträgen für ein Glass-Steagall- und Trennbanken-System im italienischen Parlament - einer von der Mehrheit in der Deputiertenkammer (vorgestellt von der Abgeordneten Catia Polidori von der Regierungspartei PdL), der andere von der Opposition im Senat (vorgestellt von Senator Oskar Peterlini von der Südtiroler Volkspartei, der aber möglicherweise auch vom Präsidenten des Finanzausschusses im Senat, Senator Baldassarri, unterstützt werden wird, der schon LaRouche zu diesem Thema nach Rom eingeladen hat, wie es auch der Finanzausschuß in der Deputiertenkammer tat).

Auch im Europäischen Parlament stellten zwei Freunden der italienischen BüSo, die Abgeordneten Muscardini und Borghezio von der einflußreichen Partei Lega Nord, die Frage nach einem Glass-Steagall für Europa. Der offizielle Radiosender der Lega Nord, Radio Padania, hat mich mehrmals über die Kampagne für Glass-Steagall in den USA interviewt und viele Zuhörer, darunter auch Mittelständler, stellten dort live Fragen über Movisol und LaRouche und brachten ihre Bewunderung für unseren Mut zum Ausdruck, George Soros und seine Mitspekulanten wegen ihrer Machenschaften gegen den Euro anzuklagen.

Auch der italienische Finanzminister Giulio Tremonti warnte in den letzten Tagen vor einem erneuten, von der Derivatspekulation erzeugten Finanzkrach und forderte ein Verbot von Derivatgeschäften, was in die Richtung der deutschen Regierungsinitiative gehen würde. Er war drastischer als Sarkozy, als er sagte, wie LaRouche es auch tut, daß Derivate schon das zwölffache des internationalen Bruttosozialprodukts erreichen, und das erkläre, warum keine Kredite für Industrie und Infrastrukturprojekte da sind. Die großen Spekulanten, und nicht die Bevölkerung, sollten Kürzungen hinnehmen müssen, durch ein solches Trennbankensystem. Deshalb ist eure heutige Diskussion in Berlin so wichtig. Ich wünsche deshalb viel Erfolg.

Liliana Gorini, Vorsitzende der Movimento Solidarietà (Movisol), Mailand