Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 26, 30. Juni 2010

BüSo stellt Megaspekulant Soros in Berlin bloß

Nachdem die BüSo und die weltweite LaRouche-Bewegung mit ihrer Forderung nach einer (Wieder-) Einführung des Glass-Steagall-Standards international auf große Zustimmung stieß, bläst die Finanzoligarchie zum propagandistischen Gegenangriff. So trat der Megaspekulant George Soros am Mittwoch in der Berliner Humboldt-Universität auf, um die deutsche Regierung für die Euro-Krise verantwortlich zu machen und eine Lockerung der Geldpolitik zu fordern. Die Veranstaltung wurde vom Walter-Hallstein-Institut veranstaltet, dessen Gründer Ingolf Pernice davon sprach, daß für die Regulierung der Finanzmärkte eine weltweite Gesetzgebung und Wirtschaftsregierung von Nöten sei. Die EU könne dafür als „Laboratorium“ dienen. Aktivisten der BüSo waren vor Ort, um die Aura des hochgelobten, aber nichtsdestoweniger unmoralischen Soros zu durchbrechen.

Soros dozierte, die Eurokrise sei durch Merkels Weigerung entstanden, einem gemeinsamen europäischen Bail-Out (Rettungsaktion) der Banken zuzustimmen, und das habe die Kosten des vor kurzem beschlossenen Rettungsfonds in die Höhe getrieben. Die Deutschen müßten ihre Angst vor Inflation endlich überwinden, die Sparpolitik beenden und statt dessen die Geldpolitik lockern. Die Europäische Zentralbank (EZB) solle in noch größerem Ausmaß Staatsanleihen direkt von den Regierungen erwerben. Soros behauptete, die deutsche Politik in Europa werde zu Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit führen und letztlich die Demokratie und die EU selbst in Frage stellen. Wenn also Deutschland aus der Europäischen Währungsunion austreten und die DM wieder einführen würde, trügen die Deutschen Schuld für chaotische Folgen.

Die erste Frage der BüSo brachte das Problem der Derivatspekulation, die wirkliche Ursache der Krise, zur Sprache. Soros verdiene als Hedgefondsmanager gerade mit diesem Instrumentarium sein Geld und finanziere dann unter anderem politische Revolutionen, wie etwa die „Orangene Revolution“ in der Ukraine. Die Derivatblase, die schon wieder mindestens zwölfmal so groß sei wie das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP), werde sehr bald platzen und das Finanzkartenhaus endgültig zum Einsturz bringen. Soros bedankte sich schmallippig für den „Rat“.

Ein anderes BüSo-Mitglied hielt gegen Ende der Diskussion Soros vor, daß er zusammen mit anderen Hedgefondsmanagern bei einem Treffen in Manhattan den spekulativen Angriff auf den Euro geplant und in Gang gesetzt habe und Berichten zufolge durch diese Art von Währungsspekulation im Durchschnitt eine Milliarde Dollar pro Woche verdiene. Ließe sich das mit dem Gewissen eines „Philanthropen“ vereinbaren? Viele aus dem Publikum gaben spontanen Applaus, und Soros sah sich in der Defensive. Er machte ein Komplott von Rupert Murdochs Wall Street Journal für den Bericht über jenes Treffen verantwortlich, und der wolle doch nur die Auflage seiner Zeitungen in die Höhe treiben. Außerdem liege ihm, Soros, stets das Gemeinwohl am Herzen, und er schade oft seinen privaten Geschäfte mit der Befürwortung bestimmter politischer Initiativen. Den Zwischenruf, was denn mit den Opfern seiner Spekulationsattacken in Malaysia und Indonesien sei, ignorierte er. 1997 hatte Soros die Währungen einiger Staaten Südostasiens zu übermäßigen Abwertungen getrieben, was die massive Verelendung der Menschen zur Folge hatte.

BüSo