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Neue Solidarität
Nr. 25, 23. Juni 2010

Die Demoralisierung Deutschlands nach 1989

Im Anschluß an seinen Vortrag beantwortete Lyndon LaRouche Fragen aus dem Publikum, und ging in diesem Zusammenhang auf die Ursachen der heute vorherrschenden Unmoral ein.

Wie ich schon sagte, muß man zwei Dinge berücksichtigen. Man muß über diesen Massenstreikprozeß nachdenken, über eine andere Art der Politik. Die Menschen in Deutschland und anderen Ländern wurden, vor allem infolge dessen, was mit Frankreich und den Vereinigten Staaten und Thatcher geschah, als sich Kanzler Kohl in die richtige Richtung bewegte - Frankreich und Großbritannien drohten mit Krieg und ähnlichen Dingen, und veranlaßten Deutschland, Bedingungen zu akzeptieren, die denen von 1923 entsprachen: Deutschland wurde demoralisiert.

Zunächst einmal gab es da die Revolte in Ostberlin, in Ostdeutschland insgesamt. Das war ein Phänomen des Volkes. „Wir sind das Volk“. Das war sehr klar. Erinnern Sie sich an die Bilder, die wir von den Demonstrationen sahen, insbesondere in Leipzig. Das ist das Prinzip eines Massenstreiks in Aktion. Sehen Sie, wie der Dampfkessel explodierte! Das war eine Erhebung des Volkes!

Sehen Sie Kohl an: Kohl wuchs in jenem Moment über alles hinaus, was ich bis dahin von ihm gesehen hatte. Sein Impuls war zum Teil von einem Bankier beeinflußt, der wußte, was er tat. Und sehen Sie, was dann in der Folge geschah: Wir hatten einen Präsidenten von Frankreich [Francois Mitterrand], der auf der falschen Seite stand. Denn es gibt zwei Seiten im modernen Frankreich: Die eine Seite war die Seite de Gaulles, die andere die Seite von Mitterrand. Und Mitterrands Seite ist eine faschistische Gruppe - machen Sie sich nichts vor. Ich kannte diesen Kerl sehr gut. Er ist inzwischen tot, aber ich kannte ihn, als er noch lebte...

Das Problem, von dem wir hier reden, ist, daß wir in diesem Fall in Deutschland gesehen haben, wie Kohl gebrochen wurde. Das Deutschland, das vom Fall der Mauer inspiriert war, wurde plötzlich depressiv. Und es wurde aufgrund dieses Abkommens seither immer wieder gebrochen, gebrochen und gebrochen! Und deshalb haben Sie eine demoralisierte Bevölkerung! Solche Demoralisierungen gab es schon früher.

Nun, der Punkt ist der: Die Vernunft kann die Gesellschaft nur dann steuern, wenn die Menschen vernünftig sind. Wenn die Menschen unvernünftig werden, dann bekommt man solche Dinge wie dieses spekulative, räuberische Verhalten. Mit anderen Worten, es ist keine Frage einer politischen Entscheidung gegen hohe oder betrügerische Zinsen. Die Frage ist: Wenn die Menschen mit ihrer Regierung einig sind, daß es so etwas nicht geben soll, dann wird es nicht geschehen. Wenn aber die Menschen demoralisiert sind oder ihnen das Problem egal ist, dann werden sie zuschauen, wie ihr Nachbar aufgefressen wird, und nichts dagegen tun!

Und deshalb ist das Wichtigste, was ich heute hier zu diesen Punkten gesagt habe: Man muß verstehen, daß das Prinzip des Massenstreiks kein Phänomen des Massenstreiks an sich ist. Es ist Ausdruck eines gesetzmäßigen Prinzips der Gesellschaft. Und der Zweck einer Verfassung ist es, diese Prinzipien aufzustellen. Das kann man nur durch einen Massenstreik. Es war eine Änderung in der moralischen Haltung der deutschen Bevölkerung, als ihnen das damals von den Franzosen, den Briten und dem damaligen US-Präsidenten [George H.W. Bush] angetan wurde. Die Durchsetzung dieser Bestimmungen war demoralisierend, und der Erfolg solcher Operationen gegen eine Nation in der Geschichte wird das Volk deprimieren und dazu führen, daß es ein unmoralisches Verhalten akzeptiert.