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Neue Solidarität
Nr. 24, 16. Juni 2010

Moslems in Frankreich von Cheminades Politik begeistert

In den vergangenen Wochen ist der Vorsitzende der französischen Partei Solidarité et Progrès Jacques Cheminade wiederholt zu Veranstaltungen von arabischen und/oder moslemischen Gruppen in Frankreich eingeladen worden.

Am 29. Mai sprach Cheminade auf Einladung eines führenden Pariser Imams bei einer von dessen Moschee veranstalteten Konferenz über „Wirtschaftszusammenbruch und systemische Erosion“. Cheminade wurde überaus wohlwollend begrüßt; einer der Professoren auf dem Podium, der die Aktivitäten der LaRouche-Bewegung seit 20 Jahren verfolgt, ergriff mehrere Minuten lang Cheminades Hand, dankte ihm überschwenglich für seine klare Haltung in der Frage des Systemzusammenbruchs und sagte seine Unterstützung in den nächsten Wahlen zu.

Nach Cheminades Redebeitrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den etwa 80 Zuhörern, in der die meisten der 15-20 Fragen an Cheminade gerichtet waren, wobei es überwiegend um politische Aktivitäten und eine positive Zukunftsaussicht ging. Der Moderator der Podiumsdiskussion, ein Professor von der Sorbonne, dankte Jacques dreimal, daß er so frei weg vom Herzen gesprochen und damit das Denken der Zuhörer herausgefordert habe. Ein anderer Professor - ein bekannter Bioethiker, der sich gegen die finanzielle Bewertung „qualitätsbereinigter Lebensjahre“ (QALY) wehrt - äußerte vom Publikum aus seine Unterstützung und sagte Cheminade seine Unterstützung zu. Am Ende bezeichnete der Imam Cheminade als „äußerst weisen und kämpferischen“ Politiker. Eine junge Aktivistin, die gegen die Globalisierung kämpft, lud Solidarité et Progrés nach einigem hin und her zur Teilnahme an Veranstaltungen gegen die Globalisierung ein.

Ein junger Mann wollte wissen, wofür eigentlich die Zeitung Nouvelle Solidarité stehe. Auf die Antwort hin, es sei die Zeitung der Bewegung von Cheminade, fragte er erneut: „Wofür ist sie?“, und bekam zur Antwort: „Sie ist dafür, diejenigen in den A... zu treten, die meinen, andere drangsalieren zu dürfen.“ - „Dann will ich mitmachen“, antwortete er.

Der zweite Teil des Seminars war weniger interessant, doch da die Redner zumindest über den unausweichlichen Zusammenbruch des ganzen Systems sprachen, forderten die Zuhörer immer lautstärker wirkliche Lösungen, woraufhin nur noch weitere umständliche Zusammenbruchsanalysen folgten. Schließlich wandten sich Redner und Moderator an hilfesuchend an Cheminade, der jetzt unter den Zuhörern saß, und baten ihn um seine Stellungnahme, was dieser zu einer komprimierten Darstellung des weltweiten LaRouche-Plans nutzte. Jugendliche des Kulturvereins der Moschee stellten Cheminade weitere Fragen über dessen Präsidentschaftskampagne von 1995, warum er so viele Feinde in den Eliten habe und was er in der Politik repräsentiere. Schließlich kam es beim traditionellen Couscous-Essen am Tisch des gastgebenden Imam zu einer zweistündigen Diskussion zwischen Cheminade und einem islamischen Finanzwissenschaftler.

Dabei blieb es aber nicht. Einer der Professoren, der an der Veranstaltung teilgenommen hatte, lud Cheminade für den 5. Juni zu einer Diskussion hochrangiger franko-algerischer Kreise ein, bei der es um „Wissenschaft, Technologie und die Zukunft der arabischen Welt“ ging. Ein bekannter algerischer Wissenschaftler sah sich in seiner Rede außer Stande, auch nur ein einziges wichtiges wissenschaftliches oder technisches Projekt in der arabischen Welt zu benennen, was vor 30-40 Jahren noch ganz anders gewesen sei. Einige Zuhörer wollten die Lage etwas zurechtzurücken, indem sie dem wenigen noch übriggebliebenen Potential Algeriens noch etwas Positives abzugewinnen versuchten und so zumindest etwas Optimismus zu verbreiten.

In seinem Beitrag gelang es Cheminade, die Debatte in eine völlig andere Richtung zu lenken. Er zeigte, daß Wissenschaft ein aktiver menschlicher und sozialer Prozeß ist, und gab verschiedene Anhaltspunkte für einen Neuanfang. Zuallererst, so betonte aber, müsse die Finanzoligarchie besiegt und die nationale Souveränität aller Länder wiederhergestellt werden, was auf große Zustimmung bei den Zuhörern stieß. Viele der Teilnehmer fragten nach der Veranstaltung interessiert nach Material über Cheminades Vorstellungen, wobei eine Frau sich als passives S&P-Mitglied zu erkennen gab. Sie war begeistert, daß wir an derartigen Veranstaltungen teilnehmen und dazu beitragen, die Leute zu größerem Denken zu bewegen.

Überdies war Cheminade jüngst zweimal auf dem Radiosender der Maghrebiner in Frankreich Beur FM zu hören: In einer einstündigen Radioshow und einem 15-minütigen Interview.

bb