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Neue Solidarität
Nr. 19, 12. Mai 2010

Prinz Charles muß Quacksalber-Stiftung schließen

Der britische Thronfolger Prinz Charles sah sich gezwungen, eine seiner Stiftungen zu schließen. Als offizieller Grund dafür wird ein Finanzbetrug angeführt, ein weiterer guter Grund ist jedoch, daß dieser Medizinstiftung reine Quacksalberei vorgeworfen wird.

Die „Stiftung für Integrale Gesundheit“ wurde geschlossen, nachdem man einen Mitarbeiter und einen Komplizen wegen des Verdachts verhaftet hatte, 300.000 Pfund aus Stiftungsgeldern unterschlagen zu haben. Die Stiftung warb für Alternativmedizin (Komplementärmedizin), doch ihr wurde mehrfach vorgeworfen, unwissenschaftliche Behandlungsmethoden zu propagieren. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, David Brownlow, erklärte, man habe ohnehin vorgehabt, die Stiftung in einigen Monaten zu schließen, aber wegen des Betrugsfalls habe man sich entschlossen, dies schon jetzt zu tun. Eine Buchprüfung im Jahr 2008 hatte einen Fehlbetrag von 300.000 Pfund aufgedeckt, was, wie sich jetzt zeigt, offenbar einen kriminellen Hintergrund hatte. Die Stiftung hatte vom britischen Gesundheitsministerium 1,1 Mio. Pfund an Zuschüssen erhalten.

Schon seit langem gab es Vorwürfe der Quacksalberei gegen die Stiftung. Der Guardian zitierte am 1. Mai David Colquhoun, Professor für Pharmakologie am University College London: „Sie hatte Einfluß in hochrangigen Medizinerkreisen und ist weitgehend dafür verantwortlich, daß die Komplementärmedizin in Teilen des Establishments Anerkennung gefunden hat - das war ihr schlimmster Einfluß... Nach meiner Überzeugung hat sie bei vielem, wofür sie wirbt, irreführende Ratschläge gegeben und nahm keine Rücksicht auf die Fakten, die für oder gegen die Wirksamkeit verschiedener Medikamente sprechen. Der Prinz hat gute Absichten, aber seine Ansichten über diese Dinge sind etwas mittelalterlich.“

Am gleichen Tag berichtete der Daily Telegraph, Prinz Philip, der Gemahl der Queen, werde von Dorfbewohnern auf einer abgelegenen Insel im Pazifik, die ihn als einen Gott verehren, im nächsten Monat erwartet. Der Stamm der Yaohnanen auf der Insel Tanna im Südseestaat Vanuatu (frühere Neue Hebriden) ist überzeugt davon, daß der Herzog von Edinburgh der Nachkomme eines ihrer geistigen Vorfahren ist und daß er nun zurückkehren wird, um unter ihnen zu leben. „Während er in der Ferne war, lebte er in einem großen Palast, aber wenn er nach Hause kommt, wird er in einer Hütte schlafen und mit seinem Stamm auf die Wildschweinjagd gehen“, heißt es im Telegraph.

Der Häuptling der Yaohnanen, Siko Nathuan, wird zitiert: „Er hat versprochen, daß er im Jahr 2010 an seinem Geburtstag nach Tanna kommen wird. Wir wissen, daß er ein sehr alter Mann ist, aber wenn er hierher kommt, wird er wieder jung sein, und mit ihm jeder andere auf der Insel.“

Der Anthropologe Kirk Huffman, ein Experte für Vanuatu (wo einst der Cargo-Kult entstand), sagte dazu: „Diese Leute, die dort ein großes Ereignis erwarten, haben schon die Schweine ausgewählt, die sie für ihre Rituale verwenden wollen. Sie haben Gesänge und Tänze erfunden, die vorgeführt werden sollen, ob er nun auftaucht oder nicht. Einige mögen sagen, das sei blanker Unsinn, aber sie fühlen sich ihm verbunden und sie haben das Recht ihn zu verehren.“ Aber auch wenn Philip nicht erscheine, hätten sie ihre eigenen Erklärungen dafür, und „es wird ihren Glauben nicht zerstören“.

eir