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Neue Solidarität
Nr. 19, 12. Mai 2010

Bürgerrechtsbewegung International

LaRouche-Vertreterin spricht in Radio Padania über die „Griechenland-Krise“

Liliana Gorini, die Vorsitzende der Movisol, des italienischen Zweigs der weltweiten LaRouche-Bewegung, gab am 29. April erneut ein Interview in Radio Padania, dem offiziellen Radiosender der Lega Nord, die bei der jüngsten Regionalwahl in Italien große Zugewinne verbuchen konnte und nun an Einfluß innerhalb der Koalition von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gewonnen hat.

Der Moderator, Roberto Ortelli, begann das Interview mit einem langen Zitat aus LaRouches Interview mit der italienischen Zeitung Libero, in dem LaRouche den Euro als „Frucht einer Vergewaltigung“ bezeichnet und die umgehende „Abtreibung“ dieses „Teufelskindes“ verlangt hatte. „Das sind starke Worte“, sagte Ortelli, und fragte: „Folgen ihnen auch Taten?“

Gorini erklärte in ihrer Antwort, bei der „Griechenland-Krise“ handele es sich gar nicht um eine Krise Griechenlands, sondern um eine Krise des Euro. Dann erinnerte sie die Hörer an das von George Soros Ende Februar in Manhattan veranstaltete „Ideen-Dinner“, bei dem ein Kollaps des Euro um 30% geplant wurde, und beschrieb dann die wirkliche Lösung für diese Krise: den LaRouche-Plan, d.h. die Arbeitsweise des Glass-Steagall-Standards und eines neuen Kreditsystems, das das gegenwärtige monetäre System ablösen muß. Sie zitierte LaRouches Äußerung - „Das ist nicht zu retten“- in Bezug auf die 250 Milliarden Dollar an Derivatanlagen, um die es in der sogenannten Griechenland-Krise eigentlich geht, und Prof. Starbattys Vergleich der Austeritätsmaßnahmen, die Griechenland aufgezwungen wurden, mit der brutalen Sparpolitik von Kanzler Brüning vor Hitlers Machtübernahme.

Die zweite Frage betraf die gegenwärtigen Ermittlungen des US-Senats im Fall Goldman Sachs, der beispielhaft sei für das Verhalten der Banken im gegenwärtigen System. Gorini forderte die Abgeordneten der Lega Nord unter ihren Zuhörern auf, auch in Italien entsprechende Untersuchungen in Gang zu setzen, nicht zuletzt gegen Zentralbankchef Dragi und Romano Prodi, die beide in Italien für Goldman Sachs arbeiteten.

Dann wurden Fragen der Hörer angenommen. Eine Anruferin aus Turin fragte nach den Rating-Agenturen und deren Rolle beim Sturz von Regierungen, eine andere Frau, die bei der Mailänder Börse arbeitete, bestätigte Gorinis Aussagen über die Rolle der Banken und wies darauf hin, daß beim Parmalat-Skandal zwar den Banken geholfen wurde, aber von diesem Geld nichts bei den Anlegern ankam, die um ihr Vermögen betrogen wurden.

Movisol-Vertreter spricht bei Konferenz der Eisenbahn-Gewerkschaft

Claudio Giudici, Repräsentant der Movisol in der Toskana, war eingeladen, bei einer Konferenz der Eisenbahn-Gewerkschaft ORSA zu sprechen, die am 29. April in Florenz stattfand. Die Veranstaltung richtete sich gegen die Privatisierung und Liberalisierung des italienischen Eisenbahnsystems, die zu höheren Kosten, geringerer Sicherheit und zu Entlassungen führen würden. Der Vorsitzende der ORSA eröffnete die Konferenz mit einem Vortrag, in dem er die Zerstörung der Eisenbahndienste im ganzen Land detailliert beschrieb und diesen Prozeß in den Kontext des Angriffs auf die nationale Souveränität stellte, der 1992 mit dem berüchtigten Treffen italienischer Oligarchen mit ihren englischen Meistern an Bord der königlich-britischen Jacht Britannia begann.

Giudici stellte dann den Betrug der Liberalisierungspolitik der vergangenen Jahre dar und erklärte, das eigentliche Ziel dabei sei die Refinanzierung der Spekulationsblase, deren Kollaps den Zusammenbruch der Wirtschaft bewirkt. Er identifizierte die Fraktion der „Britannia-Boys“ in Italien, die vom Vorsitzenden des Finanzstabilitätsrates Mario Draghi angeführt wird, und erläuterte dann Lyndon LaRouches Vorschläge zur Reorganisierung der Wirtschaft auf der Grundlage eines weltweiten Glass-Steagall-Standards zur Trennung des Finanzmülls von den erhaltenswürdigen Werte.

Am Nachmittag äußerten etliche lokale Gewerkschaftsführer ihre Wut über die derzeitige Lage, wobei ihre Ansichten von der Idee der nationalen Einheit der Gewerkschaften bis hin zu „marxistischen“ Vorstellungen über das Ende des Kapitalismus reichten. Ein Movisol-Vertreter intervenierte in diese Diskussion, um deutlich zu machen, daß die Eisenbahnarbeiter sich dem Kampf für eine Neuordnung des Weltfinanzsystems stellen müssen. Er forderte die Redner auf, die Frage der EU und des bevorstehenden Scheiterns des Euro aufzugreifen, was vor allem von mehreren Professoren, die bei der Konferenz gesprochen hatten, vermieden wurde.