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Neue Solidarität
Nr. 16, 21. April 2010

Den wahren Sinn des Lebens definieren
Die brutale britische Sex-Theologie

Die folgende Schrift, die den Mißbrauchsskandal in der katholischen Kirche zum Ausgangspunkt nimmt, erschien im englischen Original am 19. März 2010.

Tatsache ist, wie ich eben erklärt habe, daß das Päderastieproblem unter Geistlichen im Grunde in der Geschichte nicht neu ist, sondern als eine Art Tradition über Jahrtausende zurückreicht. Warum hat man dann bis vor kurzem gewartet, um diesen Umstand als zusätzlichen Hebel einzusetzen, um zu versuchen, die Vereinigten Staaten von innen zu zerstören - ähnlich wie die offen verräterische Regierung Obama auf Anweisung von außen, von den Briten, Haiti und andere Länder zerstört?

Ernsthaften Gegnern dieses verräterischen Verhaltens der US-Regierung hätte es eine Warnung sein sollen, wie die ganze Kampagne gegen die Geistlichen im Dienste einer Völkermordpolitik inszeniert wurde.

Es geht hier nicht „ehrlich“ um die mehr oder weniger plötzliche Entdeckung verbreiteter Praktiken klerikaler Kinderschänder. Betrachtet man die lange Tradition der Päderastie, insbesondere die bekannten alten britischen Bräuche speziell in hohen, aber auch niederen Gesellschaftsschichten, so lenkt dies unsere Aufmerksamkeit vielmehr auf eine wahrhaft schreckliche, systemische Störung anderer Art. Wir sehen dann in der unter hochrangigen Briten und Anderen praktizierten Päderastie einen Ausdruck des britischen Liberalismus, der, entstanden im Zuge der traditionell massenmörderischen Bevölkerungspolitik des Empire, seinen zutiefst bösartigen Einfluss bis heute fortsetzt.

Wie ich in meinen einleitenden Bemerkungen betont habe, ist das Problem Päderastie also tatsächlich nicht bloß eine Angelegenheit von heute, sondern eine langandauernde Krankheit der Kultur - eine Krankheit, die sich u.a. überall dort, wo das Empire Menschen auf der ganzen Welt beeinflußt, auch heute noch ausbreitet.

Eine ganz entscheidende politische Frage, die sich der Gesellschaft in der heutigen Zeit stellt, ist deshalb neben anderen Überlegungen die Philosophie des Bösen, die man manchmal auch „Behaviorismus“ nennt und die von Anhängern des bösartigen Paolo Sarpi - wie Adam Smith und ähnlichen Typen - verbreitet wurde. Überall, wo der Einfluß des Britischen Empire vorhanden ist, wird dieser kulturelle Einfluß im Sinne des „Liberalismus“ die Kultur ganzer Nationen von der Spitze bis zur Basis korrumpieren. Dies hat entsprechende weltweite Auswirkungen mit Nebenwirkungen, die man nur als Völkermord bezeichnen kann; die Bevölkerungspolitik des World Wildlife Fund des bösartigen britischen Prinzen Philip und seiner bekannten Komplizen steht beispielhaft für eine solche kriminelle Politik.

Das Problem beschränkt sich aber nicht auf einen öffentlich sichtbaren Mangel an Moral selbst in höchsten britischen Kreisen. Man trifft darauf auch in allen wichtigen Bereichen der heutigen Wissenschaft, wie ich in meiner weiteren Darstellung erläutern werde.

Über Sex und Sarpi

Mit den vorangehenden Bemerkungen kommen wir somit zu dem strategisch wichtigen Vermächtnis des Paolo Sarpi, das bis auf den heutigen Tag das britische Weltreich und seine Politik beherrscht.

Ich höre an dieser Stelle schon mutmaßliche Einwände diverser Kreise gegen meine Feststellungen zum Thema Sarpi und britischer Liberalismus: „Paolo Sarpi? Ist der nicht seit langer Zeit tot? Warum bringen Sie seinen Namen heute immer wieder zur Sprache?“

Die Wahrheit hierbei ist, daß Menschen und insbesondere einflußreiche Personen der Geschichte noch lange nach ihrem Tod einen recht auffälligen, unsterblichen Einfluß auf die heutige Gesellschaft ausüben. Menschen, besonders prominente Zeitgenossen ihrer Tage, ob gut oder - wie im Fall Sarpi - bösartig, beeinflussen spätere Gesellschaften durch ein Grundmerkmal der menschlichen Persönlichkeit, welches selbst Jahrhunderte nach dem Tod des Betreffenden unmittelbar aktiven Einfluß ausüben kann.

Wahre Historiker auf den Gebieten Wissenschaft, Recht und klassische Kunst sind sich dessen bewußt. Diejenigen Historiker, welche die so gut wie unsterbliche Kraft menschlicher Ideen nicht erkennen, sind auf einer viel niedrigeren Ebene anzusiedeln. Das ist dann nicht die Ebene wirklicher Historiker, sondern die gemeiner Klatschbasen, der sog. „Chronisten“.

Und damit zum Thema Sarpi.

Sarpi persönlich war ein völlig prinzipienloser Mensch, die Vorstellung von Prinzipien war ihm völlig fremd. Unter Sarpis bis heute anhaltendem Einfluß auf die Welt war es möglich, daß seine im Namen von „Überlieferung“ oder „unserer liberalen Tradition“ praktizierte kranke „Gehirnwäsche“ durchgehenden kulturellen Einfluß praktisch auf die gesamte Welt genommen hat. Dies ist die Folge bloßer „Tradition“, nicht Ausdruck eines aktiven Wissens um Prinzipien oder um die wesentlichen Unterschiede zwischen wahren Prinzipien und bloßen überlieferten, verbreiteten Irrmeinungen.

Aus Sicht der neuzeitlichen Naturwissenschaft - im Gegensatz zur Laputa-Tradition des modernen Positivismus - ist der Empirismus das spezielle, pro-satanische Dogma Paolo Sarpis, des Begründers des neuzeitlichen Liberalismus. Dieses Dogma war nie als Wissenschaft beabsichtigt, sondern ist Ausdruck bestimmter Gewohnheiten, die sich nach der Art von „Gehirnwäschesequenzen“ oder beliebig gewählten Präzedenzfällen immer weiter fortgepflanzt haben.

Die passendste Veranschaulichung dieser Methode des moralisch zersetzenden Liberalismus ist der Vergleich mit der Geschichte des Schwindels des Aristoteles-Anhängers Euklid, den Bernhard Riemann in seiner Habilitationsschrift von 1854 gleich von Anfang an als die physikfeindliche Tradition in der gängigen mathematischen Lehre bloßstellt. Der neuzeitliche Positivismus hat dort in der Antike seinen Ursprung.

Die Absicht war, anstelle wirklicher Naturwissenschaft bloße Mathematik zu benutzen, wie es die wissenschaftsfeindlichen, mathematischen Positivisten der Neuzeit tun, obwohl die Mathematik an sich, streng nach der Wahrheit beurteilt, grundsätzlich unfähig ist, physikalische Prinzipien zu definieren. Dieses korrupte Verständnis von Physik, Wissenschaft nur noch als eine mathematische Frage aufzufassen, findet man u.a. bei Positivisten vom Schlage eines Ernst Mach, David Hilbert und des unsäglich bösen Bertrand Russell samt seines Anhangs.

Die Positivisten verwenden rein mathematische und vergleichbare Formeln, die keinerlei wirkliches Prinzip beinhalten, sondern als Ersatz für wirkliche Physik nur mathematische Beschreibungen verwenden; Bertrand Russell und seine Anhänger sind ein grelles Beispiel für ein solch hinterlistiges Spiel. Sarpis Bubenstück, das wir heute gewöhnlich Liberalismus nennen, ist die Wurzel aller bedeutenden Formen systemischer Unmoral in den transatlantischen Ländern, in wissenschaftlichen Fragen wie auch in der Gesellschaftspolitik im breiteren Sinne. Im Grunde ist der Positivismus eine Methode korrumpierender sozialer Kontrolle über bestimmte Zielgruppen oder ganze Gesellschaften, wie dies zuerst in England unter Jakob I. praktiziert wurde.

Dieser König Jakob war ironischerweise die im wesentlichen unwissende Symbolfigur einer offiziellen, monarchischen, empiristischen Theologie, welche die verderbliche Tradition von Hohepriestern wie dem Betrüger Galileo Galilei verwaltete. Nach Galileo und seinem ebenso betrügerischen Nachfolger Descartes wurde die Ausgestaltung der angeblichen „Prinzipien“ hinter der britischen, imperialen Theologie, die u.a. der venezianische Wissenschaftsfeind und Schwindler Abt Antonio Conti geliefert hatte, nach und nach „perfektioniert“. Dieser Conti muß übrigens, den wenigen verfügbaren Abbildungen nach zu urteilen, das häßlichste Gesicht gehabt haben, das Zeitgenossen seines Schülers Voltaire bekannt war. Typisch für den menschlichen Unrat, der in die gleiche Sammlung aufgenommen werden muß, sind so verkommene Kreaturen wie John Locke, Adam Smith und Jeremy Bentham.

Die historische Sachlage, ich hier vorstelle, hat die folgende spezifische Bedeutung.

Sarpis größte Lüge

Die meisten Anhänger des britischen Empirismuskults und seiner Abkömmlinge begehen den Fehler, daß sie fälschlicherweise annehmen, Paolo Sarpi hätte selbst irgendein Wort geglaubt, das er gesprochen oder geschrieben hat.

Sarpi fühlte sich nicht zur Wissenschaft hingezogen, er verabscheute sie. Er suchte nur nach einer Methode zur Gehirnwäsche leichtgläubiger Menschen seiner Zeit, die weniger ineffizient sein sollte als diejenige, die man bis dahin unter den kulturellen Bedingungen des rückständigeren, aristotelischen Dogmas der Antike und des Mittelalters praktiziert hatte. Sarpi führte für seine Mission eine neue Methode ein - ein neues System, die Masse der Bevölkerung hinters Licht zu führen, als Ersatz für die früheren Methoden auf der Grundlage des plumperen, nunmehr abgedroschenen und diskreditierten aristotelischen Schwindels, den noch der venezianische Agent Francesco Zorzi als Eheberater des englischen Königs Heinrich VIII. eingesetzt hatte. Dieser Schwindel war bis dahin, von der Zeit des Aristoteles selbst bis zum aufkommenden Einfluß Sarpis, die bevorzugte sophistische Methode der europäischen Oligarchie gewesen.

Kurz, Sarpi war ein Quacksalber, der sich das durchgängige strategisch-qualitative Scheitern des Konzils von Trient zunutze machte, um ein besser funktionierendes neues System sozialer Kontrolle zu schaffen, welches einer Generation gutgläubiger Opfer nach der anderen geistige Fesseln auferlegte.

Mit diesem Plan reagierte Sarpi auf die damaligen Umstände des Konfliktes zwischen der Renaissancekultur des 15. Jahrhunderts von Persönlichkeiten wie Kardinal Nikolaus von Kues und den entgegengesetzten Bestrebungen Ende des 16. Jahrhunderts, eine praktikablere Neuauflage des mittelalterlichen, oligarchischen Herrschaftssystems durchzusetzen, welches durch die Renaissance verdrängt worden war. In dieser Hinsicht wurde die Herrschaft Jakobs I. in England zu einem geeigneten Ausgangspunkt, die damalige Zivilisation wieder zum Teufel zu schicken. Dieser Konflikt zwischen den Erben der Goldenen Renaissance des 15. Jahrhunderts und den satanischen Kräften von Sarpis Liberalismus besteht seit jener Zeit weiter in einem Titanenkampf der maßgeblichen, widerstreitenden intellektuellen Kräfte auf der Welt.

Die Feinde der Fraktion der wirklichen Wissenschaftler, des Nikolaus von Kues und seiner Neudefinition der modernen Gesellschaft, ergriffen viele weitere Maßnahmen gegen den cusanischen Einfluß. Typisch waren die Repressionen durch die pro-feudalistischen Reaktionäre, die meist von den Habsburgern angeführt wurden. Alle Gegenmaßnahmen gegen die von Cusa entworfene moderne Gesellschaft zielten darauf ab, zu den immer wieder gescheiterten oligarchischen Traditionen des Mittelalters und der Habsburger-Herrschaft zurückzukehren, wie dies Friedrich Schiller in seiner Wallenstein-Trilogie darstellt.4

Ein Beispiel: Der gemeinsame Feind von Trient und Sarpi, die Opposition gegen die europäischen Oligarchen des 16. Jahrhunderts, fand seine typische Verkörperung in dem italienischen Patrioten und Leonardo-da-Vinci-Anhänger Niccolò Machiavelli.5 Machiavelli hatte welterschütternde Fortschritte in Form der geistigen Grundlagen moderner europäischer Militärstrategie und einer entsprechenden allgemeinen Staatslehre hervorgebracht. Sarpi war angetreten, um den von allen oligarchischen Fraktionen damals und später so gehaßten und gefürchteten Machiavellischen Einfluß auszuschalten.

Sarpi griff dabei zwei offensichtliche Ziele an. Dies waren auf der einen Seite die inhärent gescheiterte Doktrin des venezianischen Meisterspions Francesco Zorzi mit seinem niederträchtigen Projekt De Harmonia Mundi [1525], und auch das gescheiterte Konzil von Trient, das eigentlich dazu dienen sollte, die Auswirkungen der neuen Renaissancekultur des 15. Jahrhunderts zu bekämpfen. Diese reaktionären Kräfte bekämpften wiederum gemeinsam die Politik, die mit dem Einfluß des brillanten Verfechters von Leonardo da Vincis Staatskunstkonzept, dem republikanischen Staatsmann und Strategen Niccolò Machiavelli, verbunden war.

Die Veränderungen der gesellschaftlichen Organisation Europas seit dem 15. Jahrhundert, die vor allem auf Nikolaus von Kues’ Concordantia Catholica6 und seine Begründung der modernen Naturwissenschaft in De Docta Ignorantia zurückgingen, veränderten die wirtschaftlichen und verwandten sozialen Gewohnheiten so grundlegend, daß eine qualitativ modernere europäische Gesellschaft entstand. Cusas Einfluß hatte die Bedingungen für die praktische Staatskunst soweit verändert, daß die aristotelische Lehre kein wirksames Mittel mehr war, um die Gesellschaften, die sich auf die Stoßkraft der europäischen Seefahrerkultur stützten, unter Kontrolle zu halten. Die von Machiavelli weiterentwickelten Prinzipien einer neuzeitlichen strategischen Realität ergänzten die vorhergehenden Errungenschaften Cusas und dessen wichtigster Anhänger.

Da diese sich gegenseitig ausschließenden Faktoren - der Aristotelismus und das Renaissance-Christentum - beide gegen ihn standen, mußte Sarpi einen doppelten Kompromiß eingehen.

Einerseits erlaubte Sarpi, anders als die Aristoteliker, einen bestimmten Spielraum für Veränderungen im Zusammenhang mit dem technischen Fortschritt. Andererseits stellte er die Bedingung, daß dabei keine wissenschaftlichen Prinzipien - also keine echte Wissenschaft - in Betracht gezogen wurden. Auf diese Weise paßte er sich strategisch den Realitäten an, wie sie sich mit der Entwicklung der neuzeitlichen europäischen maritimen Kultur von der Zeit des bedeutenden ökumenischen Konzils von Florenz bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts darstellten, aber er wollte gleichzeitig auch verhindern, daß die Existenz realer Entdeckungen von universellen physikalischen Prinzipien oder Prinzipien der klassischen Kunst überhaupt auch nur in Betracht gezogen wurde.

Das ist der Grund dafür, daß in der liberalen Variante der neuzeitlichen europäischen Wissenschaftstradition keine wirklichen naturwissenschaftlichen Prinzipien erlaubt sind. So ist fast überall im heutigen akademischen Leben eine an Euklid orientierte, aprioristische Tradition tonangebend, bei der eine rein mathematische Deduktion, wie bei den Positivisten, weithin als Ersatz für eine höhere Instanz wirklicher Naturwissenschaft herhalten muß.

So befinden wir uns heute in der an sich skandalösen Lage, daß es - wie Bernhard Riemann zu Beginn und Ende seiner Habilitationsschrift von 1854 warnt - in dem mathematischen System erklärter Anhänger des Sarpischen Dogmas, wie unseren heutigen Positivisten,7 kein wirkliches physikalisches Prinzip gibt.

Auf Grundlage dieser strategischen Einschätzung der Rolle Sarpis wollen wir uns nun damit beschäftigen, wie es in den USA unter der Regierung Obama zu der an Verrat grenzenden Wende kam, einem Verrat im Dienste einer fremden Macht, des Britischen Empire, der inzwischen zur wichtigsten strategischen Frage auf der ganzen Welt geworden ist.

Verrat als Kultur

Der entscheidende Punkt folgt hier aus der Tatsache, daß die Anhänger Sarpis, wie Galileo, Descartes und der Abt Antonio Schinella Conti,8 dazu eingesetzt wurden, die Grundlage für die spätere Erweiterung des Sarpischen Dogmas zu legen, und immer abartigere Lehren in Wissenschaft und Kultur entstanden, die durch und durch in Bösartigkeit endeten, nämlich im modernen imperialistischen Positivismus nicht nur von Karl Weierstraß, Felix Klein und David Hilbert, sondern auch der noch extremeren Unmoral von H.G. Wells und Bertrand Russell.

Diese Verdrehung der eigentlichen Idee von Wissenschaft durch Sarpi und seine Verehrer setzt sich bis auf den heutigen Tag fort in der zentralen Kontrolle durch den mathematischen Positivismus des 20. Jahrhunderts, u.a. über die verschiedenen Anhänger von Karl Weierstraß, David Hilbert und dem zutiefst verachtenswerten Bertrand Russell, Norbert Wiener und John von Neumann. Auch die Auseinandersetzung zwischen Max Born und Albert Einstein wurde dafür benutzt, eine Reihe von Versuchen zu starten, die tatsächlich kompetente moderne Physik von Riemann, Planck, Einstein, Wernadskij u.a. aus den Angeln zu heben.9

Die liberalen Anhänger Paolo Sarpis und eine Reihe von Positivisten wie Karl Weierstraß, Felix Klein, David Hilbert und der völlig verkommene Bertrand Russell haben alle einen gemeinsamen Ursprung, denn auch diese Form des Positivismus entstand selbst durch den Einfluß von Sarpis philosophischem Liberalismus, den Sarpis Werkzeug Galilei sowie später Parteigänger wie Descartes und im 18. Jahrhundert Neucartesianer wie Leonhard Euler und dessen Anhänger zum Standard machten. In beiden Varianten der so fortgesetzten Lehre Sarpis sind keine tatsächlichen physikalischen Prinzipien, weder in der Physik oder anderswo, zulässig. Bloße Statistik, besonders mathematische Formulierungen, die an sich immer tot sind, dienen als Ersatz für eine Physik auf der Grundlage entscheidender physikalischer Prinzipien und Experimente.

Ein typisches Beispiel für die Unmoral der Anhänger Sarpis ist Adam Smith, wenn er 1759 in seiner Theorie der moralischen Empfindungen den gemeinsamen Grundsatz des gesamten neuzeitlichen Liberalismus seither äußert: Man dürfe keine wißbaren Prinzipien heranziehen, um zu erklären, warum die Sinneserfahrung so wirkt, wie sie anscheinend wirkt. Der Angriff auf die Methode Bernhard Riemanns durch Weierstraß, Clausius u.a. und durch den Einfluß einer Reihe rein mathematischer Probleme des Positivisten David Hilbert bereitete den Boden für einen noch höheren Grad des Wahnsinns im 20. Jahrhundert seitens Bertrand Russells und seiner Anhänger - einer Gruppe, die Hilbert selbst zu recht verabscheute. Der moralische und intellektuelle Zerfallsprozeß in der praktischen Wissenschaftsausübung von heute machte auch vor den meisten Lehrbereichen der sowjetischen Wissenschaft nicht Halt, auf die vor allem Russells neomalthusianische Vorstellungen einer radikal positivistischen Systemanalyse Einfluß nahmen.10

Das intellektuell Fatale bei den Empiristen und ihren positivistischen Abkömmlingen ist: Weil Sarpi keine nachgewiesenen universellen physikalischen oder verwandte Prinzipien dulden wollte, wurde die Mathematik als solche - die von Maschinen übertroffen werden kann und auch häufig wird - zu einem Ersatz für die Funktion des menschlichen Geistes (im Unterschied zum bloßen, biologischen Gehirn), wie ihn etwa Albert Einstein und W.I. Wernadskij einsetzten.

So machte Sarpis Vorstoß es möglich, daß Feinde der Wissenschaft sich implizit durch Betrug als Wissenschaftler ausgeben konnten, indem sie der Methode Sarpis und Adam Smiths folgend nur radikal reduktionistische Rechnungen (frei nach den Geschäftsbüchern venezianischer Wucherer) präsentierten. Diese Rechnungen dienten als Ersatz für wirkliche Naturwissenschaft, wie letztere in etwas späterer Zeit durch die sich entwickelnde physikalische Chemie in den Arbeiten von Forschern wie William Draper Harkins, Max Planck, W.I. Wernadskij, Albert Einstein u.a. verkörpert wurde.

Die Machenschaften der Sarpi-Anhänger bescherten uns auch den berüchtigten Fall des Sir Isaac Newton, der nachweislich keine einzige wirklich eigene wissenschaftliche Entdeckung gemacht hat, aber dessen einfältige Hochstapeleien noch heute in vielen Bereichen der sogenannten „höheren Bildung“ fast überall auf der Welt als Ersatz für tatsächlich entdeckte universelle physikalische Prinzipien herhalten müssen.

Das alles wäre nichts neues gewesen für den großen Filippo Brunelleschi, der für den sonst nicht möglichen Bau der Kuppel von Santa Maria del Fiore in Florenz die nichteuklidische Kettenlinie verwendete, und auch nicht für Nikolaus von Kues, der aufzeigte, daß Archimedes in einer Grundsatzfrage völlig falsch lag, als Archimedes - entgegen der Methode des Platon-Freundes, des großen Pythagoräers Archytas von Tarent, wie auch des Eratosthenes später - auf der falschen Annahme bestand, der Kreis ließe sich mit Hilfe des Quadraturprinzips aus der ebenen Geometrie erzeugen. Oder man betrachte außerdem, wie Johannes Kepler durch den antieuklidischen, experimentellen Grundsatzbeweis für die Umlaufbahnen von Mars und Erde den Bereich elliptischer Funktionen begründete.

Es ist diese liberale und positivistische Entartung der neuzeitlichen europäischen Kultur, mit der sich die katholische Kirche schwertut. Das gilt ganz besonders unter den entsprechend niederdrückenden Bedingungen eines Umfeldes, das vom modernen europäischen Positivismus und von der intellektuellen und moralischen Verkommenheit des Kongresses für Kulturelle Freiheit (CCF)11 der Nachkriegszeit geprägt war, die als unmoralisches Element heute allgemein in der Kultur und den Institutionen der Vereinigten Staaten weiterexistiert.

II. Wissenschaft, Pseudowissenschaft und Religion

In diesem moralischen Niedergang der Nachkriegszeit liegt die tiefere Wurzel des heutigen Problems, mit dem sich Pater Brian D’Arcy kürzlich erneut auseinandersetzen mußte.

Das heißt: In dem Maße, wie sie versucht, das Andenken des Aristoteles hochzuhalten, ist die offizielle katholische Lehre schlecht dafür gerüstet, sich in einer Welt zurechtzufinden, die mit diesem Bemühen um die Verteidigung des Bildes einer mittelalterlichen Aristoteles-Tradition in der europäischen Wissenschaft nicht zusammenpaßt.

Nach dem Ende der Ära beispielhafter Päpste wie Johannes XXIII. und Paul VI. erlebte das Papsttum nach 1968 fast bis zum Ende der Amtszeit von Johannes Paul II. eine Übergangsphase zersetzender Tendenzen. Einige wollten eine Richtung einschlagen, die von den Errungenschaften der Nachkriegspäpste wegführte, um zu versuchen, sich in einer Art Rückzugsgefecht an die verfallende Kultur einer vom britischen Liberalismus dominierten Finanzwelt anzupassen. Typisch für diese Hochfinanzwelt ist seit 1971-72 die Inter-Alpha-Bankengruppe. Wer sich mit den Nöten der katholischen Kirche im Laufe der Geschichte beschäftigt, sollte in dieser Inter-Alpha-Gruppe, die heute im Zentrum der britisch-imperialen Finanzinteressen steht, ein Abbild der alten venezianischen Tradition sehen, die einst mit den faulen Tricks einer venezianischen Geldkabale den Ruin der italienischen Handelsbanken und der europäischen Nationen einfädelte. Leider gibt es noch heute viele Nationen, die sich durch ähnliche Tricks leicht hinters Licht führen lassen.

Dieser kulturelle Verfall weg von einem Umfeld, das die Kirchenführer umgab, die ihre Lebenserfahrung als Erwachsene im wesentlichen zwischen den beiden Weltkriegen und in der Nachkriegszeit machten, muß mit dem Umfeld der späteren Generation verglichen werden, das in eine ganz andere Richtung lief, als zunehmend der unmoralische Einfluß der sogenannten „68er“ einsetzte. Diese Schwierigkeit lähmt derzeit den westlichen wie den östlichen Zweig der christlichen Kirchenhierarchien und die mit ihr verbundenen Kulturen.

Der Kern des Problems, mit dem es die weltliche Gesellschaft wie auch die katholische Kirche zu tun haben, ist sicherlich kein Ausdruck des Christentums von Aposteln wie Paulus und Johannes (oder von Papst Johannes Paul II.). Ihre Schwierigkeit zu ihrer Zeit war eine andere, standen sie doch nicht nur wie Philo, der Freund des Apostels Petrus, indirekt gegen das, was zu der mittelalterlichen Kultur des alten Roms und Byzanz werden sollte, deren Degeneration dann im „neuen dunklen Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts gipfelte. Philos Angriff auf die aristotelische Lehre ist beispielhaft.

Für die protestantischen Strömungen der Neuzeit mag es als Vorteil erscheinen, daß sie bestimmte mittelalterliche Traditionen mieden; aber als sie versuchten, Aristoteles durch Sarpi zu ersetzen, erlebten sie ihre eigenen, moralisch verheerenden Fehlschläge bei ihrem Versuch, mit den Relikten des delphischen Aristotelismus und dem Sarpischen Modernismus fertigzuwerden. Das apostolische Christentum der Evangelien des Neuen Testaments im eigentlichen Sinn ist mit dieser speziellen Schwierigkeit weitaus weniger belastet. Die Mängel unserer heutigen Zeit entspringen hauptsächlich daraus, daß es uns noch nicht gelungen ist, uns vom neuzeitlichen Erbe des Aristoteles und Sarpis zu befreien.

Gegen die Aussage, die ich eben gemacht habe, gibt es keinen vernünftigen Einwände. Einwände? Ja. Aber nicht „vernünftige“. Ich will das erläutern.

Als erstes muß man sich klarmachen, daß beispielsweise die Briefe des Paulus nicht in einem grundsätzlichen Konflikt mit der modernen experimentellen, anti-positivistischen Wissenschaft stehen. Die geistliche Orientierung des Christentums im Jahrhundert seiner Gründung war platonisch. Der große jüdische Denker Philo von Alexandria, der in Verbindung mit dem Apostel Petrus stand, war beispielhaft für die allgemeine Lage damals. Philos ausdrücklicher Angriff auf den offensichtlichen, aristotelischen Betrug ist eine gute Illustration. In dem Zusammenhang stoßen wir auf den Kern der Probleme, die wir hier behandeln wollen.

Der heutigen Öffentlichkeit muß die Frage in folgender Form gestellt werden: Existiert das Christentum, das zumindest nominell noch die vorherrschende Matrix der heutigen transatlantischen Kultur darstellt, in seiner wahren Form real und wirksam in dem Universum eines Kepler, Leibniz, Riemann, Einstein und Planck, in dem wir leben - im Gegensatz zu dem illusorischen Glauben an ein unerreichbares Universum, in dem man bloß den Schatten eines eingebildeten Paradieses außerhalb unseres physischen Universums sieht? Ich will damit sagen, daß es für die Naturwissenschaft keinen „anderen Ort“ gibt, den man „Himmel“ nennen kann, außer dem Universum, in dem wir als Menschen leben. Es gibt nur die Hingabe zu dieser Sache des realen Universums, in dem der Einfluß des Schöpfers letztendlich mit der uns Menschen zugewiesenen Beteiligung regiert.12

So charakterisiert beispielsweise Albert Einsteins Definition eines „endlichen, aber nicht begrenzten“ Universums bei seiner Beschreibung von Keplers ureigener Entdeckung der universellen Gravitation das reale Universum, wie wir es von innen erleben. Der „Himmel“ ist im Sinne der Regel von Albert Einsteins Äußerung über Keplers Werk ontologisch das, was das Universum bewohnt.

Die Vorstellung der Teilhabe des Menschen am Universum und dem Wirken eines Schöpfers als aktive Beteiligung an der einen, einzigen und ewigen Schöpfung - im Gegensatz zu einer eingebildeten „anderen Welt“ - ist das Grundprinzip, welches die Theologie von einer Erfahrung in Übereinstimmung mit der mosaischen Schöpfungsgeschichte ableitet.

Das heißt, daß der Mensch ein willentlich schöpferisches Wesen ist, begabt mit schöpferischen Kräften, die nur ihm eigen sind und die wir mit dem Erlebnis der Kraft der menschlichen Seele verbinden. Die Menschheit und keine andere lebende Gattung ist mit dieser Schöpferkraft, insbesondere mit naturwissenschaftlicher Kreativität, ausgestattet. Sie unterscheidet das menschliche Individuum grundsätzlich vom Tier und läßt es als aktiven Teil des Universums noch lange nach seinem biologischen Tod unsterblich gegenwärtig sein. Diese Vorstellung, daß Mann und Frau als Ebenbild des Schöpfers geboren sind, wird in der Systematik der aristotelischen oder der neuzeitlichen empiristischen Theologie nicht geduldet, jedenfalls in keiner verständlichen Weise.

Es gibt keine anderen Universen als das unsere - obwohl man einräumen muß, daß unsere menschliche Vorstellung von dieser Räumlichkeit, in der wir leben, gewöhnlich einiges zu wünschen übrig läßt.

Das gesamte Universum ist ein Schöpfungsprozeß im strengsten Sinne des Wortes. Nach Maßgabe von W.I. Wernadskijs Werk sind alle drei heute bekannten Phasenräume des Universums - die Lithosphäre, die Biosphäre und die Noosphäre - von ständiger Schöpferkraft durchdrungen. Doch unter den derzeit bekannten Bewohnern des Universums ist nur der Mensch ein willentlich schöpferisches Wesen.

Von diesem, und nur von diesem Standpunkt aus läßt sich Wissenschaftlern die Bedeutung naturwissenschaftlicher Kreativität erklären, vorausgesetzt sie sind keine Reduktionisten wie unsere zeitgenössischen Positivisten. Kein Positivist kann je einen Zustand erreichen, der einer theologischen Definition des „Himmels“ gleichkäme, und wahrscheinlich hat er wie Adam Smith höllische Angst davor, in einem Universum zu leben, in dem echte menschliche Kreativität existiert.

An dem, was ich soeben geschrieben habe, ist durchaus nichts Spekulatives. Für klar denkende Menschen sind eindeutige Beweise greifbar. In diesem Sinne gibt es keine „natürliche“ oder grundsätzliche Trennung zwischen Theologie und Wissenschaft, wie das auch im ersten Kapitel der Schöpfungsgeschichte betont wird. Wer nicht an einer schweren geistigen oder moralischen Beeinträchtigung leidet, der ist ontologisch gesehen bereits im „Himmel“, wenn er sich nicht selbst den Zugang zu diesem Ort verwehrt, welcher nicht weit weg und in irgendeiner fernen Zukunft liegt, sondern in unserer persönlichen, aktiven Verantwortlichkeit für die Zustände in Erinnerung an das Hier und Jetzt.

Im theologischen Sprachgebrauch ausgedrückt: Wer ein erfüllter Mensch ist, der ist im Sinne der Wissenschaft quasi schon ein Himmelsbürger, weil er in dem realen Universum, das er wahrnimmt, nicht nur gegenwärtig ist, sondern auch auf es einwirkt. Wer das nicht tut, dem wird der Himmel auch nicht helfen.

In diesem Sinne findet man den Geist des Bösen heute am verbreitetsten in den Lehren eines Aristoteles und Sarpi, wie zum Beispiel in der fanatisch malthusianischen, barbarischen Ideologie der derzeitigen britischen Monarchie.

Beide delphischen Typen, der aristotelische und der Sarpische, haben als Feinde unserer Zivilisation etwas gemeinsam. Beide leugnen den wichtigsten Aspekt unseres Seins in unserer Erfahrung des Universums, in dem wir leben. Ich meine die Erfahrung wirklicher Kreativität, die sich nicht durch Sinneswahrnehmung definiert, sondern zum Beispiel durch die Erkenntnis wirklich universeller physikalischer Prinzipien.

Wir begegnen dem gleichen kreativen Prinzip (der Anti-Entropie) beim Aufbau der Galaxien, die auf ihre Weise kreativ sind, wenn auch ohne sich dessen bewußt zu sein. Wir begegnen Kreativität in allen Lebensformen, sie entwickeln sich zu höheren Lebensformen, aber bewußt und willentlich tut das von allen bekannten Lebewesen nur der Mensch. Nur Mann und Frau, die nach Genesis 1 nach dem Ebenbild des Schöpfers gemacht sind, sind unter der Herrschaft des Schöpfers die große Ausnahme.

Diese außergewöhnliche geistige Qualität des Menschen drückt sich auch im Lebenszweck eines moralischen menschlichen Individuums aus: Der einzelne entdeckt universelle Prinzipien oder folgt wenigstens solchen Entdeckungen, welche die Menschheit zumindest potentiell in die Lage versetzen, durch Fortschritte in Wissenschaft und klassischer Kunst einen höheren Seinszustand zu erreichen. Der vergängliche Mensch stirbt, aber die Entdeckung eines Prinzips wirkt weiter und verbreitet sich durch die gesamte physikalische Raumzeit auf Generationen noch in den kommenden Jahrtausenden. Wir leben auf ewig in diesem Universum, auch wenn die Menschen diese Realität oft verleugnen.

Um diesen Punkt zu illustrieren:

Die gemeinsame, aprioristische Einstellung der plumpen Materialisten, wie z.B. der Aristoteliker und der modernen mathematischen Positivisten, läuft darauf hinaus, daß sie die eigentliche Existenz des Universums bestreiten. Diese Tatsache zeigt sich daran, daß sie tatsächliche oder bloß eingebildete Erscheinungen, wie etwa bloße Sinneswahrnehmungen, mit der Realität des Universums verwechseln und so die Existenz tatsächlich universeller Prinzipien bestreiten.

So führte beispielsweise die Entdeckung der Geometrie Bernhard Riemanns zu der Erkenntnis, daß jeder Versuch, Raum, Zeit und Materie in separate, feststehende Dimensionen zu trennen, ein systemischer Betrug ist. Sie führte zu der Erkenntnis einer modernen Naturwissenschaft auf der Grundlage der experimentell nachgewiesenen Begriffe der physikalischen Chemie - anstatt nur der Physik - und dem Begriff der physischen Raum-Zeit, wie er von Albert Einsteins Kreisen entwickelt wurde.

Ein Beispiel: Die Vorstellung der Euklidischen Geometrie, die auf dem aristotelischen Apriorismus beruht, war schon immer ein wissenschaftsfeindlicher Betrug, der sich fortsetzte im Newtonischen Denken sowie - nach Leibniz - in dem Schwindel von de Moivre, D’Alembert, Leonhard Euler und dem von Euler betrogenen Lagrange, Laplace und dem als Plagiator einer wichtigen Entdeckung von Niels Abel ertappten Augustin Cauchy.

Sowohl die impliziten als auch die expliziten Positivisten, wie etwa die Aristoteliker, die „Materialisten“ im allgemeinen und die modernen Positivisten, wollen die Wahrheit ausschließen. Eine materialistische Weltsicht, wie die eines Aristotelikers oder modernen Positivisten, bestreitet einen höheren Daseinszweck des Menschen - nämlich den Fortschritt, durch den ein höheres Ziel erreicht wird, als man bis dahin praktisch erreicht hatte. Die Bemühungen des Individuums um diesen Beitrag zu dem Universum, das wir erleben, sind der einzige Beweis für eine wirklich menschliche Moral. Im Grunde wird keine wirkliche Leistung eines individuellen Lebens auf irgendeine andere Weise erreicht.

Einige mögen daran zweifeln

Sie könnten mich jetzt fragen: „Das mag so sein oder auch nicht, aber warum sagen Sie das?“

Nehmen Sie den Fall der Erforschung des Weltraums in unserer näheren Umgebung im Sonnensystem. Was ist die beispielhafte moralische Funktion der Erforschung des Weltraums? Was bedeutet es für die Definition der Existenz der menschlichen Gattung, darauf hinzuarbeiten, „dorthin zu kommen“?

Um diesen Punkt klarer zu machen, denke man an den Fall der im Grunde satanischen Idee des „technologischen Nullwachstums“. Das passende Bild dazu ist der Satan-artige olympische Zeus im Gefesselten Prometheus des Aischylos, der den Menschen die Nutzung des Feuers verbietet, um die Menschheit dazu zu verdammen, wie Kreaturen ohne wirkliche menschliche Seelen zu leben, und immer so weiterzuleben wie ihre Väter und Großväter vor ihnen.

Im Gegensatz zu den so definierten, quasi teuflischen Neigungen der sogenannten „Umweltschützer“ hängt die Existenz der Menschheit untrennbar mit der Vorstellung zusammen, daß der Mensch sich innerhalb der Natur durch einen schöpferischen Impuls auszeichnet, mit dem wir uns selbst Aufgaben zur Verbesserung unserer zukünftigen Existenz im Universum stellen und sie lösen. Ob sich dies nun direkt oder durch indirekte Beiträge zum entsprechenden Endzweck äußert, der einzelne hat immer die angeborene Aufgabe, durch sein Leben an der Weiterentwicklung des Universums mitzuwirken. Man kann in der Erforschung und Kolonisierung der Himmelskörper im relativ nahegelegenen Weltraum eine Art Zusammenfassung davon sehen, was diese Mission der Menschheit bedeutet. Solche Aufgaben erfüllen wir nur durch Fortschritt in der Wissenschaft und ähnlichen Bereichen bei der Entdeckung, welcher Natur dieser Aufgaben sind und welche Kräfte zu ihrer Realisierung erforderlich sind.

Die Ausbildung der Erkenntniskräfte des „freien Willens“ jedes einzelnen liefert gleichzeitig auch die Mittel, zu diesem Zweck und in dieser teleologischen Art und Weise, Beiträge zum Fortschritt der Menschheit zu entwerfen und zu verwirklichen. So stehen wir im Dienst des Schöpfers mit der uns zugewiesenen Aufgabe, die Wirkung der kreativen Kräfte der Menschheit immer weiter zu fördern, so wie dies in Genesis 1 indirekt ausgedrückt ist.

Für die Naturwissenschaft sind Moral und ein solcher Einsatz für den anti-entropischen Zustand des Universums ein und dieselbe Aufgabe und Leidenschaft.

Diese Fragen führen uns nun zum abschließenden Kapitel dieses Berichtes.

III. Sex, Wissenschaft und Ewigkeit

Dies bringt uns nun zu der großen Frage, die ich in den eröffnenden Bemerkungen dieser Veröffentlichung bloß angedeutet habe.

Mein Punkt ist: Der Zweck der Zeugung menschlicher Individuen und der eigentliche Sinn der Existenz dieser Menschen liegt in der Rolle der Menschheit - im Unterschied zu allen niederen Lebensformen -, eine Zukunft zu schaffen, wie sie nur als ein Mittel zustande kommen kann, den Daseinszweck der Menschheit in diesem Universum zu verwirklichen.

Der Ausdruck dieser beabsichtigten Mission ist aus den Belegen für den besonderen Unterschied zwischen allen Menschen und allen übrigen gegenwärtig bekannten Lebensformen herauszulesen. Das heißt, die Besonderheit der Menschheit sind jene kreativen Geisteskräfte des einzelnen, die in keiner anderen Gattung lebender Geschöpfe existieren. Dieser Unterschied äußert sich auch in der Unsterblichkeit der Wirkung, die all jenen entdeckten Ideen innewohnt, die weiterleben und das Potential der menschlichen Gesellschaft steigern, selbst wenn ihr Entdecker schon lange verstorben ist.

Wie die Geschichte zeigt, reproduzieren alle übrigen lebenden Gattungen nur ihre biologischen Ebenbilder, während die Standardfunktion des menschlichen Geistes darin liegt, Entdeckungen universeller Prinzipien zu produzieren - solche Prinzipien, für deren innewohnenden Zweck der Sprung der Menschheit von der Erde zu einer umfassenden Entwicklung im nahegelegenen Weltraum typisch ist. Jeder Fortschritt in der Naturwissenschaft und in der großen klassischen Komposition in der Kunst beweist dies.

Wir zeugen Menschen, weil deren Entwicklung ein Schlüssel zu der Absicht des Universums ist, in dem wir leben.

Die letztendliche Bedeutung des menschlichen Sexualaktes liegt also in der Fortführung und Weiterentwicklung einer Absicht, deren Folge die Produktion von mehr Menschen ist, deren Existenz das spezifische Werk der menschlichen Gattung weiter vorantreibt. Dies ist das Werk der qualitativen Verbesserung der Lebensbedingungen und des Fortschritts der Menschheit, und somit der Steigerung der kreativen Geisteskräfte des einzelnen im Dienste einer Sehnsucht nach Fortschritten wie dem Sprung der Menschheit heraus aus den Grenzen der Erde in die Besiedlung unseres Sonnensystems und später des weiteren Weltraums.

Der Zweck liegt nicht in dem Sexualakt, der ist nur ein notwendiges Mittel. Es ist ein Akt, der von der Freude der Menschen an der Erfüllung des innewohnenden Zwecks unserer Gattung getragen ist.

Nachdem dies ausgesprochen ist, sollte uns eine weitere Einsicht eingeholt haben.

Die gewöhnlich herrschende Unmoral in den meisten menschlichen Kulturen, die wir aus der Geschichte kennen, ist die Tendenz zum „Nullwachstum“, wie man sie bei den meisten europäischen und auch anderen Kulturen in der Vergangenheit fand. Diese Eigenschaft unmoralischer Kulturen äußert sich gewöhnlich in der Behauptung, das Universum sei - wenigstens implizit - entropisch, und der Mensch habe keine besondere Schöpferkraft, sondern müsse damit zufrieden sein, vor sich hinzuleben. Das behaupteten etwa der sagenhafte olympische Zeus im Drama des Aischylos oder der berüchtigte Aristoteles, der sogar Gott selbst verbieten wollte, weiter an der Schöpfung zu wirken, nachdem der ursprüngliche Schöpfungsakt des Universums vollzogen war.

Somit haben alle Formen der Unmoral, die sich in menschlichen Gesellschaften äußern, ihre Wurzel darin, daß sie der Verpflichtung zu einer Kreativität, die ewig gegen Nullwachstumspolitik steht, nicht nachkommen. Das Tolerieren dieser bösartigen Verehrung einer Vorstellung von ewiger Entropie ist die eigentliche Wurzel des Bösen in den Gesellschaften und Kulturen in der bisher bekannten Weltgeschichte. Diese Entartung der allgemeinen Politik des Staates ist es, die das Böse im Handeln der Menschen erzeugt und so den Zweck des Schicksals des Menschen in eine Kraft des Verderbens verwandelt, was auch Formen wie den sexuellen Mißbrauch von Kindern einschließt.

Die Absicht der Existenz des Menschen im Unterschied zu den anderen lebenden Gattungen liegt in einer ständig fortschreitenden Entwicklung und Arbeit der Menschheit an Werken im Sinne von Begriffen wie der „größeren Ehre Gottes“. Diese Ehre hängt nicht zuletzt von Männern und Frauen ab, die alt, aber auch in ihren kreativen Kräften besonders reif geworden sind. Die Entwicklung der intellektuell-kreativen Kräfte im menschlichen Individuum zu produzieren: das ist die Mission, in welcher sich der Sinn der Idee von Geburt und Entwicklung des neuen menschlichen Individuums äußert.

Wenn man diese heilige Verpflichtung auf den klar ableitbaren Sinn der menschlichen Existenz und Entwicklung beiseitefegt, dann sucht das Böse die Erde heim, wie damals unter Adolf Hitler, dessen Massenmordmethoden die Regierung Obama nun nachzuahmen beginnt, indem sie Hitlers ersten Schritt in den Völkermord (Euthanasie) nachvollzieht.

Mit dem empörenden Akt des Kongresses am vergangenen Wochenende (14. März) haben wir den Punkt erreicht, an dem der Fortbestand der USA davon abhängt, daß Präsident Barack Obama abgesetzt wird. Geschieht das nicht, dann werden alle, die mit diesem faschistischen Gesetz Obamas einverstanden sind - und sei es unsere ganze Nation -, selbst die Strafe über sich bringen. Es gibt jetzt keinen schlimmeren Akt des Verrats, als diesen Fehler nicht sofort zu korrigieren.


Anmerkungen

4. Die Vorstellung, der Wallenstein der Trilogie (wie auch im realen Leben) sei ein „tragischer Versager“ gewesen, ist ein Unfug, der einfältigen Seifenopernfans unter den Bildungssophisten heutiger Generationen untergeschoben wird. Es war - im realen Leben wie auch für Friedrich Schiller - die Gesellschaft, die tragisch scheiterte und die über die Theaterbühne hinaus dringend eine qualitative Veränderung benötigte. Wallenstein scheiterte nur insofern, als er sich nicht der Notwendigkeit stellte, all das, wofür die bösartige Herrschaft der Habsburger stand, konsequent auszuschalten. Die großen tragischen Werke seit Aischylos waren nie seifenoperähnliche Fantasien über Helden und Versager, sondern dienen immer der Aufgabe, die Völker, an die sie sich richten, dafür zu gewinnen, sich von eingefahrenen negativen Institutionen und Systemen - wie z.B. denen auf den realen Britischen Inseln von Lear, Macbeth und Hamlet - zu befreien. Wie Friedrich Schiller schrieb, sei es die Aufgabe des Dramas, den Bürger, der auf den Rängen des Theaters sitzt, dazu anzuregen, selbst zum Helden zu werden, wo die Mächtigen auf der Bühne sich der Menschheit als unwürdig erwiesen haben, und nach der Vorstellung das Theater mit dem Entschluß zu verlassen, im Leben nicht mehr bloßer Zuschauer zu sein, sondern ein wahrer Patriot zu werden.

5. Luca Pacioli, Leonardo da Vinci und Johannes Kepler waren, was die Weiterentwicklung einer kompetenten neuzeitlichen Naturwissenschaft anging, erklärte Anhänger des Kardinals Nikolaus von Kues. Machiavelli bewegte sich im Kampf um die Errichtung der Republik Florenz im Umkreis Leonardos.

6. Wodurch die Ansätze Dante Alighieris beispielsweise in dessen De Monarchia abgelöst wurden.

7. Studiert man Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 sorgfältig, drückt sich darin das große Prinzip aus, das Nikolaus von Kues in seiner De Docta Ignorantia darlegt, das Prinzip, auf dem die gesamte neuzeitliche Wissenschaft noch heute beruht.

8. Zu der Liste gehören ganz prominent auch bekannte Namen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wie Abraham de Moivre und seine Komplizen Jean le Rond D’Alembert, Leonhard Euler, Joseph Lagrange, P.S. Laplace und aus dem 19. Jahrhundert Augustin Cauchy, Rudolf Clausius und Hermann Grassmann.

9. Die höchst bedeutsamen theologischen Implikationen des Positivismus werden weiter unten behandelt.

10. Im heutigen Rußland sind Anatoli Tschubais, Minister Alexej Kudrin und die Gorbatschow-Kreise typisch für diese spezifisch britische Korrumpierung eines Großteils der sowjetischen und russischen Wissenschaft.

11. Im amerikanischen Geheimdienst während des Zweiten Weltkriegs, dem Office of Strategic Services, gab es im wesentlichen zwei Fraktionen; die eine war die der amerikanischen Patrioten, die andere die der Kreise der State Street und Wall Street, die das Hinterteil Londons küßten. Unter Präsident Truman und der Vorherrschaft der anglophilen Brüder Dulles wurden bei der Bildung der CIA die Patrioten schnell beiseite gedrängt. Der CCF [eine Schöpfung der CIA] war ein Sammelbecken moralischer und kultureller Barbarei auf der Grundlage des ausgesprochen satanischen Existentialismus der sogenannten „Frankfurter Schule“ und ähnlich verkommener Institutionen.

12. Diese wissenschaftliche Frage berührt jene Ontologiebegriffe der menschlichen „Seele“, die den Unterschied zwischen der Unsterblichkeit des menschlichen Geistes und der Sterblichkeit des menschlichen Gehirns definieren.

 

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Den wahren Sinn des Lebens definieren - Erster Teil

- Neue Solidarität 15/2010

Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
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