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Neue Solidarität
Nr. 15, 14. April 2010

Die „schwache Kraft“ in NRW - Erst Kesha, dann Kascha!

Wahlkampf. Ein Mitglied der LaRouche-Jugendbewegung berichtet über den Landtagswahlkampf der BüSo in Nordrhein-Westfalen.

„Sie haben ja gute Ideen, aber zu wenig Geld. Sie werden niemals gewinnen können.“

- „Es sind Ideen, die die Welt zum Besseren verändern.“

- „Viele haben doch Ideen - sie werden aber nicht umgesetzt; zumindest nicht in Deutschland.“

- „Sind Sie sicher? Fragen Sie doch unsere Regierung, wie sie sich die Welt in 50 Jahren vorstellen. Sie machen sich keine Gedanken darüber.“

- „Die denken ja nur an sich und wie sie nochmal gewählt werden können.“

- „Richtig. Aber, wie sieht es denn bei Ihnen aus - Haben Sie eine Idee, wie die Welt in 50 oder vielleicht sogar 100 Jahren aussehen soll?“

- „Das erlebe ich doch nicht mehr. Da bin ich schon sehr alt oder tot.“

- „Dennoch - Solange Sie noch ein Mensch sind und kein Tier, können Sie über ihre eigene physische Existenz hinaus blicken.“

- „Ich weiß nicht. Die Welt wird genauso aussehen oder vermutlich sogar schlimmer. Es wird ja alles schlimmer. Die Kommunen in Deutschland sind bankrott, wir haben mehr und mehr Arbeitslose, und unsere produktiven Arbeiter werden auf Kurzarbeit gesetzt oder sogar in 1-Euro-Jobs gedrängt. Das heißt weniger Steuereinnahmen, und wir können uns jetzt entscheiden, ob wir die Gefängnisse, Schwimmbäder, Museen oder Krankenhäuser schließen.“

- „Das ist die heutige Realität. Mit dieser Einstellung ist es jedoch unmöglich, den jungen Menschen eine Zukunft zu schaffen. In diesem Pessimismus liegt der Grund dafür, daß sich Jugendliche nachmittags betrinken, Drogen nehmen und nichts mehr zur Gesellschaft beitragen wollen.

Was halten Sie denn von einem Mond-Mars Projekt? Herr LaRouche hat unserer Jugendbewegung die Aufgabe gestellt, herauszufinden, wie die nächsten zwei Generationen das umsetzen können.

Vor 40 Jahren hat die Menschheit es auf den Mond geschafft. Dieses Projekt wurde von denselben Kreisen gestoppt, die jetzt Spekulantenrettungspakete von unserer Regierung fordern, den Opiumanbau in Afghanistan und Drogen in anderen Ländern fördern und die grüne Ideologie bis hin zu einer Bevölkerungsreduktion propagieren.“

- „Da sehen Sie es. Die haben zu viel Macht. Was wollen Sie da machen?“

- „Das Mond-Mars-Projekt umsetzen. Es gibt einige Probleme, vor die wir damit gestellt sind. Wir wissen z.B. noch nicht genau, wie man die Mannschaft einer Raumfahrt zum Mars sicher hin und zurück bringen kann. Durch die Schwerelosigkeit würden die Knochen und Muskeln schwinden - wir hätten dann Pudding und keine Menschen auf dem Mars. Herr LaRouche spricht über Beschleunigung mit Erdschwerkraft (1G) auf der Hälfte des Fluges zum Mars und ab dann Abbremsung mit 1G bis zum Ziel auf dem Mars. Hier wird es interessant. Auch wenn Newtons verrückte und falsche Annahme getrennter Einheiten von Raum und Zeit populär ist, wußten doch alle großen Wissenschaftler, wie Johannes Kepler, Leibniz, Riemann, Einstein und Max Planck, daß dies falsch ist und wir uns in einer Raum-Zeit bewegen. Das Wissenschaftsteam unserer Jugendbewegung arbeitet an dem Phänomen kosmischer Strahlung. Auch wenn wir diese nicht mit unseren Augen sehen können und nur bruchstückweise mit Instrumenten, wissen wir, daß unser Sonnensystem voll damit ist. Vielleicht hätte dieser Flug Auswirkungen darauf - durch die eigene Gravitation, die er schaffen würde.“

- „Warum ist das wichtig? Wir haben doch genug Probleme hier auf der Erde. Allein in Deutschland wissen wir nicht mehr weiter, obwohl wir vor nicht allzu langer Zeit führend in Produktion und Wissenschaft waren.“

- „Dieses Projekt zeigt, welche Fähigkeiten wir besitzen, nicht nur unseren kleinen sozialen Bereich, sondern unser gesamtes Sonnensystem zu beeinflussen und darüber hinaus.“

- „Wie wollen wir denn mit einem Raumschiff auf dem Mars unsere Kommunen retten und gegen Hunger vorgehen?“

- „Indem wir aufhören, darüber nachzudenken, wie wir die Menschen füttern können - als ob wir ein großer Hühnerstall wären - und aufhören, in Begriffen zu denken, die das Imperium in den Siebzigern geschaffen hat. Krafft Ehricke meinte in einer Rede 1984, er hätte in seinem Leben Lichtjahre zurückgelegt und nie die Grenzen des Wachstums erblickt.“

Erst Kesha, dann Kascha!

Können Sie sich vorstellen, diese Diskussionen in der U-Bahn oder auf einem Treffen der Milchbauern zu hören? Welche Auswirkungen hätte es, wenn die Forderung der Bevölkerung nicht nur das nackte Überleben, sondern der wahre Fortschritt ist? Kesha Rogers, die Kandidatin der amerikanischen Schwesterbewegung der BüSo, hat vor einem Monat die Vorwahlen zu den Abgeordnetenwahlen in Texas mit 52,3 % gewonnen.

„Rettet die NASA und setzt Obama ab. Wählt Kesha“, war die nicht praktische, aber populäre Kampagne. Sie hat gezeigt, daß es hierbei nicht um die nächste Legislaturperiode geht, sondern um die Zukunft der US-Amerikaner und der ganzen Menschheit.

Die Aufgabe der deutschen Bevölkerung ist es, den erzielten Durchbruch in den USA auch in Deutschland mit Kascha, der Spitzenkandidatin der BüSo in Nordrhein-Westfalen, zu ermöglichen.

Die BüSo zeigt Ihnen, wie wir eine Kampagne führen können. Jeden Tag sind unsere Leute in ganz NRW unterwegs, um jeden Stein umzudrehen und die Bevölkerung aus dem Sumpf der Lethargie zu befreien. An Büchertischen können die Menschen jeden Tag mit uns diskutieren, wie wir Deutschland und die Welt vor einem dunklen Zeitalter retten können, in welchem das Wort Zukunft keine Bedeutung mehr hätte und nur auf weiteren Verfall hinweisen würde.

Die erfolgreichsten Einsätze haben wir in den Zügen. Mit dem Wahlposter, Flugblättern und der Macht des Gesanges bewaffnet, befreien wir die „Insassen“ aus ihrem dumpfen, engen Leben.

Ein Moment der Stille lässt Großes erahnen und bei vielen Menschen die Neugier über ihre Abgeklärtheit siegen. „Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium. Wir betreten feuertrunken, Himmlische Dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt. Alle Menschen werden Brüder wo Dein sanfter Flügel weilt.“ Nach 200 Jahren müssen wir mit Freude den Forderungen Schillers und Beethovens doch gerecht werden. Wer wollte wohl behaupten, die Propagandisten des „Endes der Welt oder der No-Future Kultur“ seien größere Genies als diese beiden und wüßten es besser?

In allen großen Städten Nordrhein-Westfalens zeigen wir den Menschen, daß Demonstrationen nur dann eine Auswirkung haben, wenn sie mit einer Idee, die die Reichtümer der Vergangenheit mit den Forderungen an die Zukunft verbindet, geführt werden.

- „Was hat klassische Kultur denn mit einem Mond-Mars-Projekt zu tun? Und wie soll uns das denn helfen? Das ist doch Quatsch!“

- „Welche Möglichkeiten haben wir denn? Die Zerstörung Haitis oder der Selbstmordkurs in Afghanistan zeigen, wie bankrott und moralisch verkommen unser heutiges System ist. Unsere Ressourcen verschwinden in Rettungspakete für bankrotte Banken oder in Kriegen wie Afghanistan. In nicht einmal zehn Jahren ,Friedensmission’ wurde der Anbau von Opium und die Verarbeitung zu Heroin verdreifacht! Das zerstört nicht nur die Bevölkerung dort, von denen nur 30% überhaupt Frieden kennen(!), sondern es tötet die jungen Menschen auf der ganzen Welt - physisch und geistig. In Rußland allein starben 30.000 18-24jährige letztes Jahr an Heroin. Sollen wir auch bald Opium in Deutschland anbauen, um Rettungspakete zu bezahlen, weil die Steuergelder nicht mehr ausreichen?“

Unsere tägliche Nahrung...

Eine Delegation der BüSo nahm an einem Treffen der Milchbauern teil.

In Erntebrück, nahe Siegen, trafen sich die Milchbauern aus der Gegend mit dem Bund Deutscher Milchbauern. Der Vorsitzende des BDM berichtete über den Kampf der europäischen Bauern in den letzten eineinhalb Jahren. Die Bauern bekommen teilweise nur die Hälfte des Geldes, das sie in die Erzeugung der Milch investieren müssen.Viele Bauern mußten ihre Höfe bereits schließen oder leben auf Pump. Vergangenes Jahr demonstrierten die Milchbäuerinnen in Berlin vor dem Kanzleramt, später trafen sich die europäischen Bauern in Luxemburg und zu vielen Gelegenheiten auf nationaler und europäischer Ebene. Der Vorsitzende des BDM griff die Marktliberalisierung an, die 1993 mit Getreide begann und 2003 die Sicherheit der Milchbauern zerstörte. Der BDM hatte die letzten Monate von der Regierung gefordert, die Produktionsmenge selbst bestimmen und somit auf den Preis Einfluß nehmen zu können. Er und auch der nächste Sprecher, der früher in der Landwirtschaft und heute auf kommunalpolitischer Ebene in Schleswig-Holstein tätig ist, stimmten darin überein, daß man dennoch keine Knappheit hervorrufen dürfe, da dies die Finanzspekulation anlockt und die Milch somit unbezahlbar machen würde. Im vergangenen Jahr hatten wir zeitweilig kaum Blockbutter und Milchpulver eingelagert, was zum Anstieg der Preise führte. Der zweite Sprecher verglich das Abschlachten der Kühe zur Marktregulierung mit der Abwrackprämie 2009 und zeigte, wie verrückt das heutige System ist, in welchem jetzt sogar die Raiffeisen-Banken in die Finanzspekulation einsteigen wollen, um weiterhin Profite zu machen. (Die Raiffeisen-Banken wurden geschaffen, um Kredite an Bauern zu vergeben, die es ihnen ermöglichten, unabhängig von etwaigen Mißernten weiter zu arbeiten.)

Die Bauern wissen, daß sie in einem profitorientierten System, in dem es um das durch Spekulation auf Nahrungsmittel „gemachte” Geld geht und nicht um die Nahrung selbst, nicht überleben können.

Die BüSo war bei den großen Demonstrationen der Milchbauern im letzten Jahr und unterstützte sie in ihrer Forderung, daß die Bauern von der Regierung geschützt werden müssen. Diese waren sehr offen für die Idee der BüSo, ein neues Wirtschaftssystem zu schaffen, in dem Produktion und Investitionen in zukünftige Projekte die Menschheit voranbringen.

Wie das Problem lösen?

Das gesamte System ist bankrott, und dennoch machen die Banken so weiter wie vor dem Krach. Die Financial Times schrieb vor kurzem, der neue Markt sei Eisen. Wegen der großen Nachfrage in China und anderen asiatischen Ländern wurde schnell mal der Preis für Eisen in vielen Konzernen verdreifacht. Viele Firmen können sich dann ihre eigene Produktion nicht mehr leisten und auch die landwirtschaftlichen Geräte werden teurer. Egal welche Manipulation des „Marktes“ vorgeschlagen wird - es ist eine Scheinlösung aus demselben Denksystem, das vor über 200 Jahren von Adam Smith geschaffen wurde, um die brutale Politik des Britischen Empires zu rechtfertigen.

Die Bundesvorsitzende der BüSo, Frau Helga Zepp-LaRouche, hat schon vor vielen Jahren die Einführung von Paritätspreisen für die Landwirtschaft sowie ein nationales Wirtschaftssystem vorgeschlagen, in welchem mittelständische Firmen und ihre Produktion geschützt und gefördert werden. Um das zu erreichen, mobilisieren die BüSo und ihre internationalen Schwesterbewegungen für eine Allianz souveräner Staaten, die ein Abkommen für ein neues Bretton-Woods-System sowie Verträge für den Aufbau der Infrastruktur weltweit abschließen. Zuerst brauchen wir aber ein Konkursverfahren des bankrotten Finanzsystems, wobei wir den Teil retten, der für die Verbesserung des Lebens der nächsten Generationen wichtig ist, damit für sie der Begriff Zukunft wieder einen Sinn ergibt. Um in diesem Prozeß über Wichtigkeit zu entscheiden, brauchen wir eine Idee, wohin wir mit der Menschheit gehen wollen.

Weiter in die Wirtschaftskrise und nach Afghanistan - oder auf den Mars?

Helfen Sie mit, diese Diskussionen auf die Straße und in die Wohnungen der Menschen zu bringen. Hören Sie auf zu denken, Popularität hätte irgend einen Wahrheitsgehalt. Fordern Sie Ihre Mitbürger heraus und mobilisieren Sie dafür, der Generation in 50 Jahren die Überlebensfrage zu ersparen. Statt Opiumfelder zu bestellen, sollten kommende Generationen den Mars besiedeln!

Xenia Biereichelt

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