Die führende Denkfabrik des Britischen Empire, das Royal Institute for International Affairs (RIIA), auch Chatham House genannt, arbeitet daran, die von dem amerikanischen Ökonomen Lyndon LaRouche als „Neues Bretton Woods“ vorgeschlagene grundlegende Reform des Weltfinanzsystems und die Schaffung eines Kreditsystems zur produktiven Entwicklung der Nationen zu verhindern.
Eine RIIA-Arbeitsgruppe, die seit 20007/2008 aktiv ist, hatte für den G-20-Gipfel, der 2009 mit großem Pomp unter Beteiligung Barack Obamas in London abgehalten wurde, ein Papier vorbereitet. In diesen Vorschlägen, die sich in den Entscheidungen des G20-Gipfels wiederfinden, war gefordert worden, „finanzielle Regulierung“ auf die lange Bank zu schieben und statt dessen kurzfristig das Finanzsystem mit hyperinflationären Maßnahmen zu retten. Insbesondere sollten die Sonderziehungsrechte (SZR) des Weltwährungsfonds (IWF) zur supranationalen Währungsausgabe erweitert werden und das Forum für Finanzstabilität (FSF) mehr Befugnisse erhalten.
Die Koordinatorin des Projekts „Krise und Reform der internationalen Finanzarchitektur“, Paloa Subacchi, sagte in einem vor kurzem gegebenen Videointerview, es werde „kein neues Bretton Woods geben, sondern Anpassungen und Verlagerungen auf ein flexibleres System.“ Wohin uns diese Anpassungen gebracht haben, sieht man am Zustand des Euro-Systems.
Nun hat das RIIA am 17. März in London bei einem privaten Seminar erneut einen Bericht mit dem Titel „Über den Dollar hinaus“ vorgelegt. Darin wird gefordert, die Rolle der SZR auszuweiten, den Einfluß der Regierungen auf den IWF auszuschalten und ihn statt dessen einem Ausschuß „unabhängiger“ Bankiers zu unterstellen. Dieser könne vom Geschäftsführenden Direktor des IWF geleitet werden und sich aus den Chefs der relevanten Zentralbanken, sowie unabhängigen Experten zusammensetzen, um eine „unabhängige Entscheidungsfindung zu erlauben.“ Die Sonderziehungsrechte sollen sogar für private Geldinstitute genutzt und zu einem parallelen System werden, das stufenweise den Dollar ersetzt. Die Verfasser beziehen sich auf den Euro als Vorbild (!).
Einer der Autoren des neuen RIIA-Papiers, John Nugee schreibt in dieser Studie: „Der Euro begann schon 1970 als Europäische Verrechnungseinheit (EUA), eine nicht handelbare Buchhaltungseinheit für die Europäische Kommission, welche Zahlungen zwischen Mitgliedsländern erleichtern sollte.“ Erfunden hatte die EUA-Methode Fernand Collin, Manager der belgischen Kredietbank, einer der Gründungsbanken der Inter-Alpha-Gruppe. Ferner heißt es in einem Artikel, die EUA „ähnelte sehr dem gegenwärtigen Status der Sonderziehungsrechte. Erst als man sie in die Europäische Währungseinheit (ECU) umwandelte und später ein privater Markt in ECUs anfing, begann die Rechnungseinheit, die Form einer echten Währung anzunehmen...“ Die Inter-Alpha-Bankengruppe wurde von Lyndon LaRouche als Schlüsselinstitution für die Umwandlung Europas in ein imperiales Finanzempire identifiziert. Sie ist eng verwoben mit dem EU-Apparat.
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