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Neue Solidarität
Nr. 12, 24. März 2010

Die Nation ist wichtiger als die Partei!

Wie üblich schloß sich an Lyndon LaRouches Vortrag eine ausführliche Diskussion an, von der wir hier Auszüge bringen. LaRouche beantwortete auch eine Reihe von Fragen der sogenannten „Stanford-Gruppe“, die ursprünglich als Beratergremium der Regierung entstand, ihre Arbeit aber inzwischen mit Hilfe privater Stiftungs-Gelder auch ohne Auftrag der Regierung fortsetzt; diesen Teil der Diskussion werden wir wegen seines inneren Zusammenhangs separat in der kommenden Ausgabe abdrucken.

Kann man Obama absetzen, ohne die Demokratische Partei zu zerstören?

Moderatorin: Diejenigen unter Ihnen, die unsere Internetseite verfolgen - und ich denke, das werden die meisten von Ihnen tun, da Sie ja zuhören - werden gesehen haben, daß Lyn dort eine Frage eines anonymen Demokraten aus Kalifornien beantwortet hat. Aber auch wenn Lyn diese Frage beantwortet hat und diese Antwort auf die Internetseite gestellt wurde, haben wir von allen möglichen Leuten viele Fragen in der gleichen Richtung bekommen - von Mitgliedern des Kongresses, von Landtagsabgeordneten, von vier Gewerkschafts-Vorsitzenden und einer ganzen Reihe weiterer Leute. Ich werde diese Frage daher hier stellen, um Lyn die Möglichkeit geben, darauf zu antworten... Sie lautet: „Lyn, so wie ich es sehe, ist die Demokratische Partei auf einem Weg der Selbstzerstörung“ - dazu kann ich feststellen, daß es wohl nichts gibt, dem mehr Leute zustimmen würden -, und weiter: „Aber wenn Obama abgesetzt würde, scheint mir, daß es da zwei Alternativen gäbe, die beide schlecht für die Nation wären. Entweder werden die Demokraten gezwungen, ihn zu verteidigen, was eine Katastrophe wäre, oder seine Absetzung führt zu einer weiteren Implosion der Demokratischen Partei. Ist es möglich, daß Ihre Forderung nach der Absetzung und Keshas Sieg in Texas auf der Grundlage dieser Forderung zu einer Beseitigung der Chicagoer Boys führen könnte - einschließlich des Wirtschaftsteams um Obama, die nur noch mehr Freihandel, noch mehr Globalisierung vertreten - und man das so nationale Trauma eines Absetzungsverfahrens vermeiden könnte?“

LaRouche (kichert): Ich bin für das nationale Trauma des Absetzungsverfahrens! Es ist eine normative Freude an der Befreiung. Die Frage selbst beruht auf falschen Annahmen über die öffentliche Meinung und über die Demokratische Partei und andere Parteien. Ich gebe keinen Pfifferling für Demokratische Partei als solche. Ich bin Amerikaner, und meine Ansicht ist, daß die politischen Parteien Instrumente sein sollten, um Diskussionen und Debatten zu fördern, die notwendig sind, um das, worüber beraten wird, voranzubringen. Auseinandersetzungen sind nützlich, auch harte Auseinandersetzungen sind nützlich. Denn man will die Wahrheit herausfinden. Man darf sich nicht davon einschüchtern lassen, daß irgend jemand beleidigt sein könnte, weil man die Wahrheit sagt. Man muß sagen: „Aber es ist doch die Wahrheit, hab dich nicht so!“ Aber Sie mögen das nicht - Sie sagen, daß Sie das nicht mögen. Das ist Ihr Vorurteil, und Sie haben ein Recht auf Ihr Vorurteil. Das ist so, als sagte man, Sie haben ein Recht darauf, verrückt zu sein, denn das ist frei wählbar.

Man sollte dazu kommen, immer selbstkritisch zu sein. Nun, in der Politik ist man selbstkritisch, indem man die Parteien vom Standpunkt der Nation betrachtet. Ihr Interesse ist nicht die Partei! Ihr Interesse ist die Nation! Ich verlange von Ihnen, daß Sie sich dazwischen entscheiden! Sind Sie für Ihre Nation? Ist das Ihre Loyalität? Oder liegt die bei Ihrer Partei? Wenn Ihre Kriterien zuerst für die Partei ausschlagen, dann sind Sie kein Patriot. Das ist das Problem in der Arbeit des Kongresses und der Parteien. Die Parteien sollten ein Instrument sein, um eine reife Sicht der jeweiligen Fragen zum Ausdruck zu bringen, und ein Instrument der Bildung. Aber das Ziel ist das Gemeinwesen.

Sehen Sie, wir haben eine Lage, wo der Kongreß sich dem Volk der Vereinigten Staaten nicht mehr verantwortlich fühlt. Mindestens 63% der Bevölkerung verachten den Kongreß, verachten die Parteien. Viele Demokraten nennen sich nicht mehr Demokraten, sondern Unabhängige - massenhaft! Loyalität zur Partei gilt also zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts.

Im Verhältnis zu seiner Partei anständig zu sein ist eine Sache; aber die Loyalität zur Partei höher zu stellen als die Verpflichtung gegenüber der Nation ist Verrat. Wer die Partei höher stellt als die Nation, der wird Verrat begehen. Man wird die Nation um der Partei willen verraten. Man wird seine Entscheidungen nach der Partei ausrichten, und nicht nach der Nation. „Nun, ich bin ein guter Amerikaner, aber vor allem bin ich Republikaner.“ Dabei weiß doch gar keiner mehr, was ein Republikaner eigentlich ist, und keiner weiß noch, was ein Demokrat ist! Es ist sehr schwierig geworden, eine Definition für die beiden zu finden!

Die Partei der Vernunft

Man muß davon ausgehen, was gut für das Land ist, und die Arbeit in Parteien muß sich aus dem Prozeß des Dialogs ergeben, durch den man herausfinden will, was gut für das Land ist und welche Mission das Land sich für die ganze Welt wählt. Man entscheidet für die Vernunft! Die Partei der Vernunft. Und die Menschen werden zu dieser Partei gehen, weil sie denken, daß diese Partei etwas für die Nation tun wird, was die Nation braucht. Und man unterstützt diese Partei, solange sie das tut und sie an den Aufgaben der Nation orientiert. Die Partei ist nicht gegen die Nation oder gegen andere Teile der Nation gerichtet, sondern für die Nation. Es ist wie ein Streit um die medizinische Behandlung eines Patienten - Differenzen über das Vorgehen, wie der Patient gesund wird. Der Zweck ist die Gesundheit des Patienten, und nicht, einen Fraktionskampf zu gewinnen.

Und da liegt unser Problem. Wir orientieren uns nicht an der Tatsache, daß wir uns zuerst um die Menschheit kümmern sollten. Wir haben erprobt und nachgewiesen, daß die Republik der Vereinigten Staaten in ihrer verfassungsmäßigen Form als Regierungsform einzigartig und allen anderen überlegen ist. Deshalb folgen wir den Prinzipien der Amerikanischen Revolution, mit denen man Partei nimmt für das Schicksal der Menschheit. Und daran halten wir fest, denn niemand hat je bewiesen, daß dies falsch wäre. Jedesmal, wenn wir Amerikaner davon abgewichen sind, gingen wir zum Teufel. Wir werden unser Land nicht mehr verraten. Denn wir hatten als Nation eine Verpflichtung gegenüber der gesamten Menschheit. Das ist unsere Verpflichtung. Das hat uns charakterisiert. Man konnte sich darauf verlassen, daß die Amerikaner etwas für die Menschen tun.

Das war unsere Einwanderungspolitik im späten 19. Jahrhundert, Anfang des 20. Jahrhunderts. Wir waren da für die Menschen aus aller Welt: „Kommt her, kommt her!“ Das war unser Motiv, und das war auch richtig so. Es war auch unser Motiv, die Tatsache auszunutzen, daß die Kulturen der Menschen, die hierher kamen, unsere eigene Kultur bereichert haben. Das war richtig. Wir sagten: „Okay, die Leute, die da oder dort bleiben wollen, können das tun. Aber was uns verbindet, ist diese Verpflichtung. Wir werden darüber diskutieren und debattieren, was gut ist für die Menschheit. Wir werden das Land nach unseren eigenen Maßstäben regieren, aber wir werden berücksichtigen, was gut ist für die Menschheit. Und darauf wird der Dialog beruhen.“

Es gibt keinen Ersatz für den souveränen Nationalstaat und die Rolle der Kultur, wie sie sich in einem Nationalstaat definiert. Das ist sakrosankt. Aber es gibt die Zusammenarbeit zwischen den Nationalstaaten, das Verständnis der Interpretation der Unterschiede in der politischen Praxis. Wir haben eine amerikanische Politik, aber wir sind der Menschheit verpflichtet. Und wir wollen nicht, daß unser Land jemals etwas tut, was nicht richtig für die Menschheit wäre.

Beispiel Raumfahrtprogramm

Und diese Frage stellt sich beim Raumfahrtprogramm. Die Menschheit muß, aus vielen Gründen, die zu zahlreich sind, um sie bei dieser Gelegenheit alle aufzuzählen - sie ist implizit verpflichtet, Industrien auf dem Mond aufzubauen, die notwendig sind, um dann mit Hilfe der Fusionsenergie den Mars zu kolonisieren. Es gibt eine Unzahl von Problemen, die sich stellen, wenn man das versucht, von denen viele noch ungelöst sind, und es müssen noch viele falsche Beobachtungen und Annahmen korrigiert werden. Aber wir wissen, daß man es kann. Wir wissen, daß die Menschheit nicht wie ein wehrloses Opfer auf diesem Planeten Erde sitzend darauf warten kann, daß irgendeine solare Katastrophe kommt und die menschliche Gattung auslöscht. Wir werden umziehen; wir werden die menschliche Gattung verbreiten. Wir werden ihre Reichweite vergrößern. Vielleicht finden wir da draußen irgendwelche Menschen. Aber wir werden das ausweiten. Relativistische Flüge werden es uns ermöglichen, durch diese Galaxie zu reisen. Das wird einige Zeit brauchen. Ich werde das nicht mehr erleben, das kann ich Ihnen versichern. Aber wir werden das tun, denn es ist unsere Absicht.

Unsere Absicht ist die Rolle der Menschheit im gesamten Universum. Wir werden die Kräfte dazu finden. Und auf dem Weg dahin werden wir alle die anderen Dinge tun, die damit einhergehen. Wir brauchen diese Mission - daß es wichtig ist, die positivistische Krankheit zu überwinden und in das Konzept der kosmischen Strahlung einzusteigen. Wir wissen, daß die Natur der Menschheit selbst darauf hindeutet, daß die gegenwärtigen Ideen über die Organisation des Universums falsch sind. Wir wissen nicht, was diese kosmische Strahlung eigentlich bedeutet. Wir wissen ein paar Dinge darüber. Wir wissen, daß es korrigiert werden muß gegenüber diesem schmutzigen Kern, den wir jetzt in einem positivistischen Konzept reduktionistischer Wissenschaft haben.

Wir werden das also tun. Wir werden entdecken, daß wir uns geirrt haben. Wir werden neue Prinzipien entdecken. Wir werden neue Kräfte entdecken. Wir werden herausfinden, wie wir die Menschheit erhalten können, etwa auf dem Mars, der nach unseren üblichen Maßstäben für Menschen nicht wirklich bewohnbar ist. Und das bedeutet, daß wir an diesen Orten eine künstliche Umgebung für Menschen schaffen müssen. Bei der Industrialisierung des Mondes wird sich ein ähnliches Problem stellen. Aber wir wissen, daß wir vor Durchbrüchen stehen, die uns in die Lage versetzen werden, eine Diskussion über diese Probleme zu beginnen. Und solange wir in der Lage sind, diese Probleme wissenschaftlich zu diskutieren, werden wir auch in der Lage sein, sie zu lösen.

Abgesehen davon ist das wichtige, daß wir heute leben können, und daß wir ein besseres Gesundheitssystem haben können, als Obama es uns gönnt. Die Menschen können 100 Jahre und länger leben. Wir können die Verschlechterungen verhindern, die das Alter jetzt mit sich bringt. Das ist jedenfalls im Prinzip möglich. Wir reden dann im wesentlichen über ein Menschenleben von hundert Jahren.

Was kann in einem Jahrhundert eines Menschenlebens alles geschehen? Nehmen wir die besten Perioden des wissenschaftlichen Fortschritts, von denen wir wissen. Was kann in einem Jahrhundert eines Menschenlebens alles geschehen? Es kann die Grundlage für eine revolutionäre Veränderung der Bedingungen der Menschheit gelegt werden. Und so müssen wir das betrachten. Es gibt keine Grenzen für das, was die Menschheit tun kann - das ist das Wesen des Menschen. Und das ist das Prinzip. Und deshalb müssen wir es einfach tun.

Warum Mexiko Kernkraft braucht

Moderatorin: Die nächste Frage kommt von einem mexikanischen Kongreßabgeordneten. Er ist von der Oppositionspartei PRD. Seine Frage lautet: „Herr LaRouche, denken Sie, daß die Kernenergie das einzige ist, was einem Land als Energiequelle helfen kann, oder könnte es auch Kernenergie in Verbindung mit anderen Energiequellen sein? Derzeit wird in Mexiko nicht über die Kernkraft diskutiert; niemand scheint darüber zu reden, aber wir denken, daß das eine sehr gute Idee und sehr gute Alternative ist. Unter anderem wegen der Tatsache, daß sie große Mengen an Energie erzeugt, ohne eine negative Wirkung auf das Klima.“

LaRouche: ... Wir haben darüber schon in den siebziger und achtziger Jahren in Mexiko gesprochen. Ich hatte persönlich mit Präsident Lopez Portillo und anderen zu tun, die 1982 eine Revolution versuchten, um Mexiko zu retten. Wir hätten Mexiko retten können, wenn man das zugelassen hätte. Seit dem Ende der Regierung Lopez Portillos, mit seinem Schwanengesang in jenem Oktober vor den Vereinten Nationen, ging es mit Mexiko immer weiter bergab, es wurde schlimmer und schlimmer. Und noch schlimmer.

Was waren Lopez Portillos Pläne für die Wirtschaftspolitik von Mexiko, in Bezug auf die Kernkraft, die hier relevant sind?

Zunächst muß man davon ausgehen, daß die zugänglichsten Gebiete Mexikos bekanntlich an den Küsten liegen. Deshalb wird man sagen, wenn man eine effiziente Wirtschaft haben will, daß man die Menschen aus diesem Staubloch oder Rauchloch, dem Ballungsraum Mexiko-Stadt, herausholen muß. Das war schon vor Jahren so, und heute ist es schlimmer. Morgens ist schon der Dreck am Boden. Erst wenn man in den zweiten oder dritten Stock kommt, kann man die Luft atmen, weiter unten ist es schwieriger. Am Nachmittag und Abend ringen dann alle nach Luft. Man kann so nicht leben.

Und doch ziehen die Menschen, die Bevölkerung Mexikos, immer noch in Massen in dieses große Loch in dieser Bergregion - immer mehr Menschen, die dort ersticken und immer schlechter leben, mit immer geringerer Produktivität, wirklicher physischer Produktivität. Während der größte Teil des übrigen Territoriums von Mexiko unterentwickelt bleibt. Das ist doch schließlich Territorium, das man nutzen könnte.

Die Mexikaner hatten z.B. viele Jahre lang Pläne, entlang der Küste Mexikos Kanäle zu bauen. Frischwasserkanäle an den Küsten entlang. Der Grundgedanke dahinter ist, daß der Süden Mexikos reich an Wasser ist, während der Norden weniger wasserreich ist, viel weniger.

Es gibt nicht einmal eine richtige direkte Eisenbahnverbindung zwischen Mexiko City und den großen Städten an der Küste im Norden.

Was läuft also falsch? Die Bemühungen setzen falsch an...

Mexiko hatte früher Pläne für den Bau von zehn Kernkraftwerken. Die Pläne waren fertig, alles war bereit.

Das Klima beeinflussen

Nun, das erste Problem ist, daß die Temperatur zu manchen Tageszeiten und in bestimmten Jahreszeiten nicht sehr angenehm ist. Das ist nicht so gut für die Menschen. Das fördert Siestas... Und man will nicht dauernd Siestas haben, man will, daß die Menschen arbeiten.

Das bedeutet, daß man das Klima steuern muß. Klimaregelung hat viele Aspekte. Dazu gehört z.B. Wasser. Die beste Methode, das natürliche Klima zu regeln, besteht darin, Bäume anzupflanzen. Also pflanzt Bäume! Bäume absorbieren rund 10% des einfallenden Sonnenlichts, Gräser und Büsche viel weniger, höchstens 1-2%.

Was man vor allem schaffen will, ist eine Umgebung, in der man besser leben kann. Und wir wollen keine Sonnenkollektoren, genausowenig wie Steuerkollektoren (Steuereintreiber). Man will natürlich Kollektoren, eine natürliche Regelung der Umgebung durch Bäume. Reißt die Sonnenkollektoren raus, wir brauchen Bäume!

Und zusätzlich zu den Bäumen hätte man in den Gebäuden und Bauten Klimaanlagen. Man schafft Waldgebiete, wo immer möglich pflanzt man Bäume. Sie wollen eine schöne Klimaregelung? Ziehen Sie Bäume, so viele wie möglich. Finden Sie die Baumarten, die für den Zweck am besten geeignet sind. Und Bäume hat man sowieso gern.

Und da, wo man arbeitet, hat man Klimaanlagen. Man hat Wasseraufbereitungsanlagen. Und plötzlich werden Gebiete in Mexiko, die bisher als unwirtlich galten, durch ausreichend Wasser und ausreichend Strom nutzbar. Denn man kann den Strom an den Küsten leichter und profitabler einsetzen als in der Wüste im Landesinneren. Wir wollen natürlich die Wüsten nicht beleidigen, wir wollen sie nur beseitigen. Aber das soll sie nicht beleidigen. Denn Wüsten sind keine Menschen. Sie haben keine Gefühle. Bäume mögen Gefühle haben, nicht aber Wüsten.

Man will also Wüstengebiete in fruchtbare Wohngebiete verwandeln. Man nutzt die Gebiete, die hinsichtlich der Energiepolitik am wirtschaftlichsten sind, um neue Wohngebiete für die Mexikaner zu schaffen, damit sie schleunigst aus diesem Loch herauskommen können, wo sie tagtäglich all den Dreck einatmen müssen, wie in Mexiko-Stadt. Bringt sie hinaus in Gebiete, in denen es Arbeitsplätze gibt, wo es anständige Umweltbedingungen zum leben gibt, und nutzt das, um die Wüstengebiete im Landesinneren zu entwickeln, sie in Gebiete zu verwandeln, die bewohnbar sind. Denn Mexikos Bevölkerung hat, trotz aller Methoden, die das Gegenteil bewirken sollen, eine bemerkenswerte Tendenz gezeigt, sich zu vermehren. Ich weiß nicht, wie sie das tun, aber sie tun etwas, was ihre Bevölkerung vermehrt. Vielleicht ist es der Mangel an Beschäftigung. Wenn Sie Arbeit hätten, um andere Dinge zu produzieren, dann würden sie vielleicht nicht so viele Babies produzieren.

Wie dem auch sei, darum geht es. Man braucht eine Politik, man braucht eine Liebe zum Land, wie ich sie für Mexiko habe. Man will also, daß das Land, ein geliebter Freund, blüht. Und man will nicht, daß sie diese Entbehrungen leiden, in den unterentwickelten Gebieten, wo die Menschen verhungern, unter Krankheiten leiden usw. Das ist die Politik.

Der einzige Grund, warum die Lage in Mexiko sich nicht verbessert hat, wie es Lopez Portillo 1982 plante, war der, daß die Briten und Amerikaner nein gesagt haben. Sie sagten: „Verhungert! Wir wollen nicht, daß ihr zu reich werdet. Ihr werdet dann aufmüpfig, und das mögen wir nicht. Und man wird euch für anmaßend halten, das mögen wir nicht. Ihr wollt Arbeit? Geht in die Vereinigten Staaten. Da werdet ihr für einen Apfel und ein Ei arbeiten, aber immerhin habt ihr dann Arbeit, nicht wahr? Beschwert euch nicht, denn ihr habt Arbeit.“

Das ist die Politik, oder etwa nicht? Warum soll man sich mit so etwas abfinden? Warum erkennen wir nicht, daß wir als Nationen, wie etwa Mexiko, ein Interesse daran haben, den Geist der Menschen zu entwickeln? Schämen wir uns nicht jedesmal, wenn wir sehen, daß irgendwo auf der Welt Menschen im Elend sterben, wo die Armut etwas ist, was wir selbst gefördert haben, indem wir eine Politik unterstützten, die das angerichtet hat?

Warum schließen wir uns nicht zusammen und kombinieren die Kräfte der Patrioten der verschiedenen Nationen für die gemeinsame Sache? Und sagen, daß wir die Technologien haben, mit denen wir anfangen können, die Lage zu verbessern. Warum tun wir das nicht einfach? Jeder tue das auf seine Art, aber seien wir klug dabei, und laßt uns darüber beraten, was klugerweise zu tun ist. Das ist alles, das ist die Lösung.

Mexiko wurde nach der Niederlage Lopez Portillos feige. So war es. Ich kann Ihnen sagen, daß wir im August 1982 einen Kader einer organischen Führung für Mexiko hatten, der bereits an einem Programm arbeitete, das großen Erfolg gehabt hätte und die ganze Hemisphäre verändert hätte - von Kanada im Norden bis zur Südspitze Südamerikas. Es gab eine Vereinbarung zwischen Lopez Portillo, dem Präsidenten von Brasilien und der Regierung von Argentinien und anderen, ein Programm umzusetzen, das ich entworfen hatte. Es hätte gut funktioniert, aber das war in der Zeit nach dem Malwinenkrieg. Und das Britische Empire und eine Bande britischer Kriecher in der [US-] Regierung verhinderten, daß das richtige getan wurde. Die Vereinigten Staaten hätten die Briten dort hinauswerfen sollen. Das haben wir nicht getan. Das war ein politischer Fehler.

Und die Menschen tendieren dazu, auf politische Fehler so zu reagieren, als wären es Naturgesetze. Man wagt es nicht, in der Frage der Kernkraft für Mexiko anmaßend zu werden, weil man sich damit schon einmal die Finger verbrannt hat. „Können wir nicht einen Kompromiß schließen, um den Feind nicht zu ärgern?“ Und dann verlieren wir!

Ich denke, die Welt ist jetzt in einem Zustand, wo ich bereit bin, in dieser Frage einen Krieg zu beginnen. Ich will nicht mehr verlieren.

Erst kommen die Menschen!

Moderatorin: Die letzte Frage kommt aus Chile. Ich denke, es ist bekannt, daß kurz nach dem Erdbeben, das Haiti zerstörte, ein weiteres Erdbeben Chile traf, soweit ich weiß das schwerste, das jemals aufgezeichnet wurde. Und es gab dort sogar während der Amtseinführung des Präsidenten vor ein paar Tagen noch ein weiteres starkes Erdbeben. Die Frage wurde gestellt von Marcello Rubilar aus Puerto Montt, Chile, aber diese Frage betrifft nicht nur Chile, sondern betrifft einige der kulturellen Fragen, die Lyn bereits allgemein angesprochen hat. Und deshalb dachte ich, es wäre sinnvoll, noch auf diese Frage einzugehen, bevor wir aufhören.

Und er sagt: „Herr La Rouche, ich möchte, daß Sie Stellung nehmen zu den psychologischen Auswirkungen, die ein solches Erdbeben der Stärke 8,9, wie wir es gerade in Chile erlebt haben, auf die Bevölkerung hat. Wie sollen normale Bürger es schaffen, ruhig zu bleiben und dann unter einem Notfallplan die wirtschaftlichen Grundlagen wiederherzustellen? Davor stehen wir jetzt in Chile, aber damit sind auch, unter verschiedenen Bedingungen, viele andere Menschen auf der Erde konfrontiert.

LaRouche: Nun, zunächst einmal ist das ein Problem für Naturwissenschaftler, aber es ist auch eine allgemeinpolitische Frage. Dies war wirklich ein beeindruckend starkes Erdbeben, aber normalerweise weiß die Menschheit ja, daß es so etwas auf der Erde gibt. Dieser Planet kann wirklich scheußliche Erscheinungen hervorbringen. Wenn wir gescheit sind, versuchen wir, sie vorauszusehen und alles wieder in Ordnung zu bringen, wenn sie auftreten.

Jetzt aber wird behauptet, es sei kein Geld da, um Hilfsmittel für diese Art von Problemen zu besorgen. Das ist das Problem. Im Grunde genommen ist das eine Mißachtung dessen, was die Grundsätze der Menschlichkeit sein sollten, Prinzipien des Aufbaus. Wir schicken kein Geld. Wir bauen nichts auf, es ist uns egal.

Ich denke, der Fall, der das noch besser beleuchtet, den man betrachten sollte, weil er die Sache noch besser veranschaulicht als Chile, ist Haiti.

Entscheidend ist nicht so sehr der Skalenwert des Bebens. Wichtig ist, daß, wenn man sich auf dem Planeten umschaut, die Folgen des Bebens in Haiti viel schlimmer waren als bei anderen Beben vergleichbarer Stärke. Warum? Armut. Gleichgültigkeit.

Schauen Sie den Fall in Kalifornien [das Erdbeben 1994] an. Der ist in mancher Hinsicht vergleichbar. Er hat nicht die Erdbebenstärke von Chile, aber schauen Sie ihn an. Schauen Sie die Zahl der Toten an, die Verletzten usw., im Vergleich mit Haiti. Worin besteht der Unterschied? Infrastruktur!

Das Problem hier ist - wenn man weiß, daß da eine Erdbebenzone ist, dann sollte man auch damit rechnen, daß es eine Erdbebenzone ist, und entsprechend höhere Maßstäbe ansetzen und bessere Fähigkeiten entwickeln, mit solchen Problemen umzugehen. Wir müssen vermeiden, Menschen in Gefahr zu bringen, wir brauchen Bauten, die solchen Belastungen standhalten - auch bessere Forschung, bessere Einsicht, bessere Vorhersage, die immer noch schwach ist. Das ist es, was wir tun müssen, das ist es, was wir tun würden.

Leider bekommt man die Antwort: „Dafür ist kein Geld da. Wie können wir Geld dafür ausgeben, wenn wir dafür kein Geld haben? Wir müssen das ganze Geld an diese Schwindler bezahlen, und wir können die Schwindler nicht bezahlen, wenn wir uns um solche Dinge sorgen.“

Ich bin dafür, daß wir die Londoner City und die Wall Street dichtmachen. Ich denke, wenn es etwas gibt, was überflüssig ist und was wir uns nicht mehr leisten können, dann sind das die Wall Street und die City. „Tut uns leid Kumpel, aber die Menschen sind nun mal wichtiger.“

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache