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Neue Solidarität
Nr. 1, 6. Januar 2010

Bernanke geht: Zeit für eine Nationalbank!

Von Lyndon H. LaRouche jr.

4. Dezember 2009

Die Ansprache von Queen Elisabeth II. vor dem Commonwealth am 27. November bezeichnete das Todesröcheln des jetzigen Weltwährungssystems. Nun signalisiert die Krise des EU-Mitglieds Griechenland das bald drohende Ende des Euro-Systems, das die britische Premierministerin Margaret Thatcher zusammen mit dem französischen Präsidenten François Mitterrand und ihrem damaligen Lakaien, US-Präsident George Bush senior, in Gang gesetzt hatte. Die Vereinigten Staaten ihrerseits müssen, wenn sie überleben wollen, die Politik, die bisher mit der Regierung von Barack Obama verbunden ist, komplett über Bord werfen und so den Absturz des gesamten Planeten in ein unmittelbar drohendes langes dunkles Zeitalter für die ganze Menschheit abwenden.

Wenn die USA sich daran beteiligen, das im Oktober zwischen Rußland und China vereinbarte Abkommen auszuweiten, wären die Bedingungen dafür geschaffen, das heutige monetaristische System von der Erdoberfläche zu vertilgen. Dies ließe sich erreichen, indem die vier Mächte USA, Rußland, China und Indien sich darauf einigen, praktisch weltweit ein Kreditsystem mit festen Wechselkursen einzurichten. Dies bedeutete praktisch die Abschaffung des monetaristischen Weltwährungssystems, welches heute die größte Gefahr für die ganze Menschheit darstellt.

Dazu muß das amerikanische Federal-Reserve-System, das durch die „Rettungspakete“ 2007-09 praktisch ruiniert wurde, umgehend nach dem Vorbild des wesentlich in der Verfassung der USA verankerten Glass-Steagall-Gesetzes einer Konkursreorganisation unterzogen werden.

Das Ergebnis einer solchen allgemeinen Reform wäre, daß die Hülse des kranken Federal-Reserve-Systems in einer tatsächlich „Hamiltonischen“ Nationalbank aufgeht, welche die Beziehungen des amerikanischen Handelsbankwesens national und international mit den verfassungsmäßigen Kreditschöpfungsfunktionen der US-Regierung abstimmt. Die fähigen Beamten in den Distrikten des jetzigen Federal-Reserve-Systems werden in der Regel gebeten werden, ihre wertvolle Funktion im Rahmen des neuen Werkzeugs eines Hamiltonischen Nationalbankwesens weiter zu erfüllen.

Wenn diese dringenden Reformmaßnahmen schnell, praktisch über Nacht umgesetzt werden, kann eine Welle verfassungsgemäß geschöpfter, langfristiger Bundeskredite zur Antriebskraft für den Bau großer Infrastrukturprojekte werden. Ein natürliches Nebenprodukt dieser Großprogramme wäre es, daß die Vereinigten Staaten wieder eine große, führende Nation würden, die den souveränen Staaten des neu geschaffenen, internationalen Kreditsystems fester Wechselkurse zu wachsender wissenschaftsorientierter agro-industrieller Stärke verhilft.

In diesem Prozeß wird der Fed-Vorsitzende Bernanke in den Ruhestand verabschiedet, während die rettenswerten Überreste des ruinierten Federal-Reserve-Systems in Nationalbankfunktionen nach dem Präzedenzfall der Ersten und Zweiten Nationalbank der Vereinigten Staaten übergehen.

Betrachten wir den folgenden geschichtlichen Prozeß, der auf diese Weise gewissermaßen zu einem Übermorgen führt. Betrachten wir einige kritische Probleme, die den meisten als bloße Details erscheinen mögen.

* * *

Mit den Entwicklungen um die Commonwealth-Rede von Queen Elizabeth II. am 27. November 2009 hat die Welt als Ganze das Ende des heutigen globalen politisch-ökonomischen Systems erreicht. Bereits seit den Entwicklungen vom Juli-September 2007 drohte eine allgemeine weltweite Zusammenbruchskrise, nun sind wir in eine tatsächliche globale Zusammenbruchsphase eingetreten - der Bankrott des Geldwäschezentrums Dubai letzte Woche war dabei lediglich der Auslöser. Die häßliche Drohung der britischen Königin auf dem Treffen am 27. November hat dann praktisch die Zusammenbruchskrise angestoßen, die sich derzeit im transatlantischen Teil der Welt ausbreitet und den Rest der Welt bedroht.

Dieser laufende Zusammenbruch wird, wenn er nicht gestoppt wird, auf eine Neuauflage der Zusammenbruchskrise der Weimarer Republik 1923 hinauslaufen, aber diesmal praktisch auf weltweiter Ebene. Die Vereinbarungen zwischen China und Rußland vom Oktober sind zwar der erste nötige Schritt auf dem Weg des Planeten zu einer möglichen Erholung unter einem entstehenden Kreditsystem fester Wechselkurse, aber die Lage West- und Mitteleuropas unter den Londoner Euro-Fesseln stellt sich praktisch hoffnungslos dar, solange der britisch-imperiale Würgegriff über diesen Teil der Welt nicht abrupt beendet wird und die Nationen des westlichen Kontinentaleuropas wieder ihren früheren Status als souveräne nationalstaatliche Republiken einnehmen dürfen.

West- und Mitteleuropa sowie ganz Nord- und Südamerika stehen vor einer allgemeinen Zusammenbruchskrise des transatlantischen finanziell-monetären und realwirtschaftlichen Systems, verursacht durch die jüngste Hegemonie des Britischen Empires über die politischen Entscheidungen der transatlantischen Gemeinschaft; dies bedroht auch die übrige planetare Gesellschaft.

Um die heutige Krise zu verstehen, müssen wir sie im Lichte der europäischen Geschichte seit der Zeit vor dem Peloponnesischen Krieg betrachten. Das ist die Geschichtsspanne des spezifisch europäischen Imperialismus, wie er nach dem Niedergang und Fall des einst mächtigen Perserreiches entstanden ist.

Die jetzt heraufziehende monetäre Zusammenbruchskrise ist zwar in der neueren europäischen Geschichte seit dem „neuen finsteren Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts einzigartig, aber auch dieses „neue finstere Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts ist nur als eine Phase etwa vergleichbarer Zusammenbruchskrisen zu betrachten, die in der gesamten Zeitspanne der maritimen Geschichte Europas seit dem unsäglichen Peloponnesischen Krieg immer wieder aufgetreten sind. Solange man nicht diese Sichtweise wählt, kann man weder die Wurzeln des heute drohenden weltweiten „neuen finsteren Zeitalters“ verstehen noch die Zivilisation retten.

Geistvolle Leser werden daher nun mit uns die Geschichte des europäischen maritimen Imperialismus untersuchen. Man sollte davon ausgehen, daß heutzutage nominell Londons Rolle im sogenannten „Britischen Empire“ im Mittelpunkt steht; man muß aber auch erkennen, daß dieser Imperialismus vorher seinen Ausdruck im mittelalterlichen Venedig gefunden hatte, das das „neue finstere Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts organisierte und dessen Erbe bis heute andauert.

Gehen wir also dementsprechend vor.

Auf den Sieg der verbündeten Seemächte des antiken Griechenland über die wiederholten Aggressionen des weitgehend landgestützten, imperialistischen Achämenidenreichs folgte leider die Torheit einer maritimen Form des monetären Imperialismus, der sich als der Peloponnesische Krieg äußerte. Seit dieser Zeit bis heute bildet das inzwischen weltweit ausgedehnte monetaristische System des Mittelmeerraums die große chronische, moralische Krankheit der um Europa konzentrierten, praktisch wirtschaftlichen Zivilisation. Beispielhaft waren das Römische Reich, Byzanz, das monetaristische Imperium Venedigs und das 1763 mit dem Pariser Vertrag gegründete britische „Empire“, eingeschlossen seine heutige Erscheinungsform als Commonwealth.

Die ursprünglichen Bemühungen innerhalb des neuzeitlichen Europa,1 sich von der monetaristisch-imperialistischen Unterdrückung zu befreien, erfolgten im Zuge der von Florenz ausgehenden Renaissance des 15. Jahrhunderts, deren Grundsätze in den beiden zentralen Schriften des Kardinals Nikolaus von Kues festgehalten sind: der Concordantia Catholica, worin das Grundprinzip einer Ordnung souveräner Nationalstaaten definiert ist, und die De Docta Ignorantia, eine umfassende Initiative zur Entwicklung der neuzeitlichen Wissenschaft und klassischen Kunst.

Leider begünstigten später Venedigs Subversion des Vertragspartners der Renaissance zu Cusas Zeiten, Konstantinopel, sowie der Niedergang im Zuge der danach geführten Kriege eine aggressive Dekadenz im Einflußbereich jener großen Renaissance. Diese Entwicklungen waren für Nikolaus von Kues der Grund, transatlantische Erkundungsfahrten anzuregen, um die besten Früchte der europäischen und mediterranen Zivilisation auf ferne Kontinente zu bringen und so zu versuchen, die gemeinsamen, gerechten Ziele der Menschheit zu befördern, wie sie der Cusaner in seiner Concordantia Catholica, De Docta Ignorantia, De Pace Fidei und verwandten ökumenischen Schriften dargelegt hatte.

Später, um 1480, nahm sich der Genueser Kapitän Christoph Kolumbus diese von Nikolaus von Kues vorgeschlagene transatlantische Mission vor. 1492 gewann er die nötige Unterstützung für seinen Reiseplan, um die gegenüberliegende Küste jenseits des Atlantiks auf dem amerikanischen Kontinent zu erreichen, und zwar etwa an der Stelle, die auf der ihm von Cusas Kreisen zur Verfügung gestellten Karte angegeben war.2

Die von Kolumbus beabsichtigte kulturelle Mission wurde jedoch verdorben, weil sich die politische Macht des korrupten, reaktionären Herrscherhauses der Habsburger durchsetzte, das sich die Überreste des früheren Königshauses von Spanien einverleibte. Die Korruption durch die Habsburger war so übermächtig, daß die hervorragenden Absichten der Siedler im spanischsprachigen Amerika zunichte gemacht wurden.

Aus diesen und verwandten Gründen konnten die Pläne von Cusanus sowie Kolumbus nach ihm nicht dauerhaft verwirklicht werden, bis die Kolonisten in Plymouth in Nordamerika landeten und die Massachusetts Bay Colony unter Führung der Winthrops und Mathers gegründet wurde. Zwar wurde ab 1688 der Fortschritt in Massachusetts unterbunden durch das Eingreifen des englischen Königs James II. sowie eines Wilhelm von Oranien, der die Saat für alle späteren Vorstöße der anglo-holländischen Imperialisten gegen die im Neuengland der Winthrops und Mathers verkörperten positiven Absichten in Nordamerika legte. Aber der aktive politische und wissenschaftliche Einfluß von Gottfried Wilhelm Leibniz vor Ort in England unter Königin Anne konnte das Vermächtnis der Winthrops und Mathers sichern, was u.a. in der zunehmenden Führungsrolle Benjamin Franklins zum Ausdruck kam.

Franklins wachsender Einfluß erklärt sich auch durch die Reaktionen patriotischer Amerikaner gegen den Frieden von Paris 1763, mit dem der sogenannte „Siebenjährige Krieg“ beendet und die Britische Ostindiengesellschaft als faktisches britisches Weltreich begründet wurde. Für die Konsolidierung der politischen Macht der Ostindiengesellschaft über das Vereinigte Königreich und darüber hinaus sorgte Lord Shelburne, der nicht nur die Doktrin eines Britischen Weltreiches in seiner Zeit definierte, sondern auch das britische Außenamt einrichtete, das Jeremy Bentham und später dessen Schützling Lord Palmerston übertragen wurde und seit 1782 bis zum heutigen Tage der eigentliche Mechanismus des britischen Weltreichs nach dem Vorbild des alten Roms ist.

In jener Phase von 1763 bis 1782 gelang es der neuen amerikanischen Republik, unseren Vereinigten Staaten, dank Unterstützung wichtiger Kräfte in Europa unter Führung von Freiwilligen wie dem Marquis de Lafayette aus Frankreich und durch das bewußte Eingreifen der russischen Zarin Katharina II. zur Gründung der Liga der Bewaffneten Neutralität, erfolgreich ihre Unabhängigkeit zu sichern.

Doch im gleichen Jahr 1782, in dem unser Sieg auf den Schlachtfeldern gesichert wurde, gelang es Shelburne, die Nationen der amerikanischen Kriegsallianz gegen das Empire, die USA, Frankreich und Spanien, zu jeweils separaten Friedensverhandlungen aufzuspalten. Diese Spaltung zwischen den USA und ihren Verbündeten sollte sich als verheerend erweisen, besonders für Frankreich, wo der König und sein Schwager von Jeremy Bentham mit seinen freimaurerischen Geheimdienstoperationen praktisch in den Wahnsinn getrieben wurden - besonders mit der „Halsbandaffäre“, mit der Königin Marie Antoinette, Kaiser Josephs Schwester, ins Visier genommen wurde. Die Reaktionen auf diesen Freimaurerkrieg des 18. Jahrhunderts, u.a. bei Kaiser Joseph II. und König Ludwig XVI., führten sie zu Torheiten, die den Jakobinerterror und die Tyrannei des Marionettenkaisers Napoleon Bonaparte nach sich zogen. Dieser clevere Mann wurde von den herrschenden britisch-habsburgischen Interessen wie eine Puppe als Werkzeug benutzt, um den gesamten europäischen Kontinent in den Ruin zu stürzen und zur Zeit von Prinz Metternichs Vormacht (etwa 1812-48) unter eine zeitweilige gemeinsame britisch-habsburgische Herrschaft zu bringen.

Dieser Aspekt der Französischen Revolution erwies sich als Katastrophe für Kontinentaleuropa und wirkte, wie die Fehler Thomas Jeffersons zeigen, auch beinahe katastrophal auf die junge Republik der Vereinigten Staaten, nach innen wie nach außen.3

Die Amerikanische Revolution gegen die damalige britische Tyrannei hatte eigentlich schon 1763 begonnen. Dies war eine amerikanische Reaktion auf neue Formen der Unterdrückung, welche die Britische Ostindiengesellschaft unmittelbar nach dem Pariser Frieden vom Februar 1763 gegen die amerikanischen Kolonien eingeleitet hatte. Seit diesem Moment bis auf den heutigen Tag der ruinösen Methoden von Präsident Barack Obama ist die Innenpolitik der Vereinigten Staaten gespalten zwischen der Tradition jener Patrioten, die sich der räuberischen Britischen Ostindiengesellschaft widersetzten, und der gegnerischen Fraktion jener Amerikaner, die dem Britischen Empire ihre Unterstützung andienen. Beispielhaft dafür stehen der Verräter und Bentham-Agent Aaron Burr sowie die ganze Wallstreet-Bande, seit der Zeit des berüchtigten Richters Lowell bis zu den amerikanischen Schurken der heutigen Zeit, die die Hauptnutznießer der Plünderung des US-Schatzamtes durch Alan Greenspans und Ben Bernankes Kumpane bleiben.

Der erste entscheidende Schlag gegen unsere damals junge, siegreiche Republik kam im Zuge der Französischen Revolution von 1789 und des Ruins des europäischen Kontinents durch die anschließenden Napoleonischen Kriege. Ironischerweise festigte diese Serie von Kriegen bis zur Zeit des Wiener Kongresses die imperiale Macht des Britischen Reiches auf Kosten des Ruins von ganz Kontinentaleuropa. Diese Ironie des großen Narren Bonaparte mit seinen Napoleonischen Kriegen ist nur als Nachklang des früheren „Siebenjährigen Krieges“ zu verstehen, mit dem 1763 das Weltreich der Britischen Ostindiengesellschaft errichtet worden war. Später waren dann der Erste und der Zweite Weltkrieg - eine Abfolge von Kriegen, die im Kern bereits mit der von London betriebenen Entlassung Reichskanzler Bismarcks sowie der anschließenden Ermordung des französischen Präsidenten Sadi Carnot und des US-Präsidenten William McKinley begann - bedeutende Folgen der „großen Strategie“ des Britischen Empires, die sich während und nach dem Wiener Kongreß entfaltete.

So hatte Bismarck, der seit 1890 nicht mehr im Amt war, ausdrücklich vor einem neuen „Siebenjähriger Krieg“ gewarnt, einem neuen, britischen Weltkrieg, den der Sohn der tattrigen Königin Viktoria, der Prinz von Wales Edward Albert, im Schilde führte. Hätte sich US-Präsident Franklin Roosevelt nicht politisch gegen die britischen „Cousins“ von der Wall Street durchgesetzt, dann hätte jener Adolf Hitler, der ursprünglich Montagu Normans persönliche politische Marionette gewesen war und dessen Regime der Brite John Maynard Keynes so bewunderte, für lange Zeit über ganz Kontinentaleuropa und womöglich über weite Teile der Erde geherrscht.

Besonders in seiner Rolle bei der Gestaltung der Bretton-Woods-Konferenz 1944 arbeitete Präsident Franklin Roosevelt, solange er lebte, auf seine erklärte Absicht für die Nachkriegszeit hin: die Welt von Winston Churchills geliebtem „Empire“ zu befreien, die unter europäischer Imperialherrschaft leidenden Nationen zu befreien und deren Entwicklung im Rahmen der von ihm für die Nachkriegszeit vorgesehenen „UN-Organisation“ souveräner, freier Republiken auf der gesamten Welt zu fördern.

Der bösartige Keynes

Mit dem Tod von Präsident Franklin Roosevelt änderte sich unter dem Churchill-Bewunderer und US-Präsidenten Harry Truman die Perspektive für die Nachkriegswelt. Unter diesem widerlichen Kriecher der dekadenten britischen Imperialistenfraktion, Truman, erstanden die Imperien der Welt wie das britische, das französische und holländische, vorübergehend neu, und einige existieren unter der Fessel des Britischen Commonwealth bis auf den heutigen Tag.4

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Wechsels von Franklin Roosevelt zum Wallstreet-Wunschkandidaten Harry Truman ist entscheidend, um zu verstehen, wo die Ursprünge der Krise liegen, die unsere Vereinigten Staaten im derzeitigen Moment ihrer schrecklichen, existentiellen Krise quält. Der lautet wie folgt.

Die meisten, die sich näher mit John Maynard Keynes als Mensch wie als Ökonom beschäftigt haben, können ehrlicherweise nicht leugnen, daß man die wesentlichen Bestandteile seiner Persönlichkeit heute immer noch als pervers und in gewisser Hinsicht offen bösartig einstufen muß. Das Ergebnis der seltsamen Mischung erkennt man am deutlichen am Inhalt seiner bekannten Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes und daran, daß er das Werk bewußt zuerst als deutsche Ausgabe veröffentlichte und sich in seinem Vorwort zu dieser Ausgabe vom 7. September 1936 an die Nazi-Bewunderer des von ihm empfohlenen „Totalitarismus“ wandte. Keynes war, wie Bertrand Russell, ein wahrhaft bösartiger Mann jener Zeit.

Präsident Franklin Roosevelt war sich über Keynes’ verderblichen Charakter durchaus im klaren. Der Präsident bemühte sich in Bretton Woods, sicherzustellen - mit vorübergehendem Erfolg -, daß Keynes’ monetaristischer Einfluß in den Plänen der Vereinten Nationen für ein Wirtschaftssystem der Nachkriegszeit nicht zum Tragen käme. Doch unmittelbar nach Roosevelts Tod schloß sich Präsident Harry Truman Winston Churchill und Keynes an und setzte eine keynesianische Interpretation für die politische Ausrichtung der US- und Weltwirtschaft durch. Gleichzeitig unterstützte Truman Churchills Rückkehr zu kolonialistischen Formen des Imperialismus in dem Maße, wie es sich damals durchsetzen ließ.

Was von Roosevelts wirtschaftspolitischen Plänen übrig blieb, war vor allem das Eingeständnis, daß die Weltwirtschaft mit der kommenden Friedenszeit nicht zurechtkommen würde, wenn man nicht den US-Dollar ins Zentrum eines Nachkriegssystems fester Wechselkurse stellte. Selbst das Britische Empire sah sich vorübergehend gezwungen, diesen Umstand zu akzeptieren.

Kurz gesagt, Roosevelts Plan eines Kreditsystems fester Wechselkurse zwischen den Nationen wurde vorübergehend durch ein dollargestütztes Währungssystem fester Wechselkurse abgelöst - der rüpelhafte Präsident Truman und seine Ideologen beraubten Roosevelts Vermächtnis seines strategisch entscheidenden, realen, physisch begründeten Inhalts.

Als später durch die Ermordung Präsident John F. Kennedys der Weg für eine noch radikalere pro-britische Politik frei wurde, folgte die unheilvolle Kombination aus dem langen Krieg in Indochina und den Machenschaften des britischen Premierministers Harold Wilson, der in einem Schumpeterschen Schwindel die „kreative Zerstörung“ der produktiven Wirtschaftsbasis im eigenen Land betrieb und anschließend den Preis des Pfund Sterlings manipulierte, um den vom Vietnamkrieg zerschlissenen US-Dollar in die Krise von Januar bis März 1968 zu treiben.5 Unter Richard Nixon begann in den USA das wirtschaftliche Zerstörungswerk, das unter einem untauglichen Präsidenten Jimmy Carter weiter beschleunigt wurde. Seit der Ernennung Alan Greenspans zum Nachfolger des Fed-Vorsitzenden Paul Volcker 1987 und unter Greenspans Nachfolger Ben Bernanke folgte ein brutaler Ruin der amerikanischen Wirtschaft, der bis heute andauert und sich verschärft.

Im Sommer 2007 war es soweit, daß die Welt wegen der verschiedenen Phasen des Ruins der US-Wirtschaft unter dem verderblichen Einfluß der Fed-Vorsitzenden Greenspan und Bernanke seit Oktober 1987 an den Rand einer allgemeinen Zusammenbruchskrise geriet; dies trifft nicht nur die Wirtschaft der USA, sondern auch die in Süd- und Mittelamerika sowie West- und Mitteleuropa, und das bis auf den heutigen Tag. Zwei Jahrzehnte nach Beginn dieser Phase habe ich in meinem Internetforum vom 25. Juli 2007 festgestellt, daß sich die Welt am Rande einer allgemeinen, potentiell hyperinflationären Zusammenbruchskrise befand - sowohl die zu diesem Augenblick schon hoffnungslos bankrotten USA, als auch die europäischen Volkswirtschaften, die einer sich verschärfenden Diktatur eines von Britannien erzwungenen Eurosystems mit kolonialistischen Vorzeichen unterstanden.

Es kam genau so, wie ich gewarnt hatte.

Mir war zu jener Zeit 2007 klar, daß die im Gang befindliche allgemeine Zusammenbruchskrise zu einem Kollaps wie in Weimardeutschland 1923 führen würde, sobald diese Blase vom Juli 2007 an ihren schwächsten Punkten platzte. Das Verhältnis zwischen dem aberwitzig inflationierten Hypothekenmarkt und den Banken, die in diese völlig außer Kontrolle geratene Geldblase hineingezogen worden waren, hatte sich bis zu diesem Punkt entwickelt. Ich schlug vor, umgehend ein „Gesetz zum Schutz der Eigenheimbesitzer und Banken“, wie ich es nannte, zu beschließen. Wäre dieser von mir verbreitete Gesetzentwurf nicht von Großmäulern wie dem wild polternden, verantwortungslosen Abgeordneten Barney Frank (Vorsitzender des Finanzausschusses im Kongreß) blockiert worden, dann hätte dies die Lage stabilisiert, und man hätte mit verhältnismäßig einfachen Maßnahmen zur Konkurssanierung des Finanzsystems das Chaos unter Kontrolle bringen können.

Aus Gründen wie dem hysterischen Verhalten des unmoralischen Barney Frank kann die Immobilienblase des Sommers 2007 bis auf den heutigen Tag ungehindert weiteren Schaden anrichten. Sein damaliger Schwindel war auch ein Hauptfaktor hinter der Einleitung der Politik der sogenannten „Rettungspakete“ („Bailouts“), welche die ganze transatlantische Gemeinschaft in einen hoffnungslos hyperinflationierten Zustand versetzt hat. Nur ein Prozeß nach dem Vorbild des amerikanischen Glass-Steagall-Gesetzes zur Umwandlung des monetären Systems der USA in ein Kreditsystem kann die Vereinigten Staaten jetzt noch vor einem Absturz in ein langes „finsteres Zeitalter“ bewahren.

Der Zerfall des Weltwährungssystems hat jetzt besonders in der transatlantischen Gemeinschaft einen Punkt erreicht, der sich grob mit dem Zustand der damals isolierten Weimarer Republik in den letzten Monaten des Jahres 1923 vergleichen läßt.

Nur durchgreifende Maßnahmen zu einer Umwandlung des Weltwährungssystems von einem monetaristischen System gleitender Wechselkurse zu einem Kreditsystem fester Wechselkurse können den drohenden Absturz der Weltwirtschaft in eine Zusammenbruchskrise vergleichbar mit dem sog. „neuen finsteren Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts abwenden.

Bei jedem kompetenten Versuch, die jetzt heraufziehende, weltweite monetäre Zusammenbruchskrise zu verstehen, muß zum Vergleich der Fall der Weimarer Republik 1923 in dessen eigenem Licht untersucht werden.

Man bedenke, wie das Ende des Ersten Weltkriegs durch die Initiativen des Britischen Empires gezielt in den Beginn des Zweiten Weltkriegs verwandelt und dann die Bedingungen für einen potentiellen „Dritten Weltkrieg“ auf dem gesamten Planeten geschaffen wurden. Der von mir entwickelte Ansatz für eine dringend erforderliche Erholung, die „Dreifachkurve“, ist jetzt vonnöten, um letzteres zu verhindern.

Da ich die wirtschaftliche Prognosemethode der „Dreifachkurve“ erfunden und entwickelt habe, muß vieles, was ich zu relevanten wissenschaftlichen Frage zu berichten habe, in der ersten Person Singular geäußert werden, da es auf meiner professionellen Erfahrung und Erkenntnis beruht, statt nur wie ein Journalist in nicht selten völlig sophistischer Weise die Schriften meist höchst fehlbarer „anderer Autoritäten“ zu kommentieren.

Wird fortgesetzt.


Anmerkungen

 

1. Die große Ausnahme dieser Regel innerhalb des mittelalterlichen Europa ist Frankreich (und auch ein Großteil Deutschlands) unter dem großen Feind des byzantinischen Imperialismus, Karl dem Großen, einem wahren Nationenbauer und Universalgenie und diplomatischem Verbündeten des Abbasiden-Kalifen Harun al Raschid. Dieses wichtige Thema sei an anderer Stelle behandelt. Die ökumenischen Ziele von Cusas De Pace Fidei, wie sie bereits im Frieden zwischen dem Reich Karls des Großen und dem Kalifat angedeutet waren, wurden durch Machenschaften des imperialen Byzanz nicht lange nach dem Tod Karls und des großen Abbasidenkalifen wieder zunichte gemacht.

2. Kolumbus war im Besitz einer Karte des Erdballs, die ihm von seinem Korrespondenten Paolo dal Pozzo Toscanelli, einem engen Freund des Nikolaus von Kues, geschickt worden war. Der Erdumfang war den Kreisen um Toscanelli durch die Arbeiten von Eratosthenes bekannt, der eine Methode zur Messung des Erdumfangs entdeckt hatte. Aufgrund der Aussagen über die Größe Asiens, die die venezianischen Kreise um Marco Polo gemacht hatten, erschien jedoch auf Toscanellis Karte die Atlantikküste Nordamerikas als die Küste Chinas.

3. Wenn man einmal die Rolle Lafayettes in dieser Angelegenheit unbeachtet läßt, so war der eigentliche Kandidat für die Präsidentschaftswahlen in einem nachbonapartistischen Frankreich der Wissenschaftler und geniale Militär Lazare Carnot, der zuvor das republikanische Frankreich zum Sieg über die ausländischen Besatzungsmächte geführt hatte. Er war der einzige legitime Präsidentschaftskandidat für ein nachbonapartistisches Frankreich, aber er wurde auf Befehl des Besatzungsregimes des Herzogs von Wellington nicht nur ersetzt, sondern sogar aus seinem Land gejagt, um hochgeehrt in Magdeburg zu sterben. Unter der Bezeichnung „Organisator des Sieges“ wurde er auf gemeinsame Initiative Frankreichs und Deutschlands mit höchsten Ehren im Pantheon beigesetzt - ganz in der Nähe ruht auch eine gute Freundin von mir, die Widerstandsheldin Marie Madeleine Fourcade.

4. Im Rückblick auf die innere Geschichte des britischen Systems ist es wichtig, auf den Unterschied zwischen biologischen und kulturellen Traditionen zu achten - den Unterschied zwischen dem „X zeugte Y“ bloßer Chroniken und den historischen Prinzipien in den Reihen führender Familien und breiterer Kreise, wie etwa dem grundsätzlichen Unterschied zwischen den Präsidenten Theodore Roosevelt und Franklin Roosevelt. Der Historiker Graham Lowry hat dies gut verstanden. Siehe dessen Buch How The Nation Was Won, Executive Intelligence Review, Washington, 1987.

5. Siehe Joseph Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, 1950.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache