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Aus der Neuen Solidarität Nr. 9/2009 |
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LaRouche beantwortete diese zweiteilige Frage der Entwicklungsgruppe Weißrußland nach seinem Internetforum am 22. Januar in Washington.
Frage: 1. Vor kurzem vereinbarten die Anrainerstaaten des Persischen Golfs, am 1. Januar 2010 in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Bahrain und Kuwait eine gemeinsame Währung einzuführen. Wird das den Erdölhandel aus der Einflußsphäre des US-Dollars herauslösen? Und welche Auswirkung wird das auf die Wirtschaft der USA und die Weltwirtschaft haben?
2. Mit der fortschreitenden Krise sehen wir, wie neue Mitglieder der Europäischen Union (EU) in Osteuropa bankrott gehen, und den völligen Kollaps der Ukraine. Gleichzeitig aber gibt es einen Vorstoß für die vom polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski und vom schwedischen Außenminister Carl Bildt lancierte Ostinitiative, die engere Beziehungen der EU zu eben dieser Ukraine und anderen früheren sowjetischen Gebieten fördert.
Was halten Sie von diesem Projekt? Gibt es für die osteuropäischen Staaten keine wirkliche Alternative für ihre Entwicklung? Sind sie zuguterletzt sogar noch die Bauernopfer bei jemandes Versuch, einen Krieg gegen Rußland in Gang zu setzen? Für wie realistisch halten Sie das Szenario, die Ukraine als Vorwand für einen großen Konflikt mit Rußland zu benutzen, und wie kann das verhindert werden?
LaRouche: Zum gemeinsamen Thema beider Fragen:
Zur ersten Frage ist es höchst bemerkenswert, daß diese Nationen zu einer Region gehören, die als das südwestasiatische Territorium des anglo-französischen Sykes-Picot-Abkommens bekannt ist und daß die dominante Nation dieser Gruppe, Saudi-Arabien, ein integraler Bestandteil dessen ist, das man faktisch als anglo-holländisch-saudisches Empire mit gemeinsamen strategischen Finanz- und Militärinteressen bezeichnen kann. Es entstand in dieser Form durch jene Verschwörung, die als der Öl-Schock von 1973 bekannt ist und die den in den Niederlanden beheimateten sogenannten „Spotmarkt für Erdöl“ etablierte. Diese Allianz mit Zentrum in London ist gegenwärtig der führende, entschlossene Gegner der USA, Rußlands, Chinas und Indiens.
Das Sykes-Picot-Abkommen selbst wurde durch London lanciert, und zwar durch die früheren Aktivitäten dessen, was eine britisch-französische Allianz als spätere Bewegung der „Jungtürken“ in Gang setzte. Unter der militärischen und sonstigen Führung Mustafa Kemals verteidigte sich die Türkei wirksam gegen Sykes-Picot, aber die Teile des ehemaligen Osmanischen Reiches südlich der Türkei wurden seit der Zeit zu einer zusammenhängenden Gruppe von Sykes-Picot-Kolonien. Der gesamte arabisch-israelische Konflikt war und ist bis zum heutigen Tag eine Reflektion dieser institutionalisierten Beziehungen, wie sie sich seit dem Beginn der Balkan-Kriege vor 1914 unter der von London und Paris geschaffenen Regierung der „Jungtürken“ usw. bis heute entwickelten. Die jüngsten Ereignisse, in denen einmal mehr Londons israelische Tölpel und Londons entbehrlicher Aktivposten, die Moslembruderschaft, gegeneinander ausgespielt werden - alles mit der Komplizenschaft von US-Vizepräsident Cheney -, sind typisch.
Durch den Ölpreisschwindel von 1973 und danach wurde das saudische Königreich und speziell die Wahabiten-Sekte des Königreichs zum integralen Bestandteil des Britischen Empire. Dieser Schwindel des Jahres 1973 lieferte den Mechanismus, durch den seit ungefähr 1973 große Geldsummen aus der profitablen Differenz zwischen dem saudischen Exportpreis für Rohöl und den offiziell nicht gemeldeten Gewinnen aus den britischen Importpreisen gezogen wurden. Die Tatsache dieser Transaktionen und der durch diese Mechanismen angesammelten Mittel für die strategischen Operationen des britischen Unternehmens BAE haben wir nachgewiesen.
Deshalb, zu der ersten Frage: Der britisch-imperiale Plan, zu dem auch der Währungsplan der Golfstaaten gehört, muß als typisch für die letzten Stunden der weiteren Existenz dessen angesehen werden, was viele auf der Welt inzwischen als „Britisches Empire“ erkannt haben. Ist dieses Empire der Feind Weißrußlands? Bestimmt! Versucht es diesen Währungsplan als Teil eines erweiterten Repertoires von Operationen gegen die USA, Rußland, China, Indien und Weißrußland und anderen Zielnationen zu nutzen? Ja.
Wird das britische Empire gewinnen?
Es kann nicht gewinnen, aber wir könnten alle verlieren, wenn wir, als die vorgesehenen Opfer, uns nicht mit angemessenen Mitteln vereinen, um dieses britische Empire zu besiegen. Die von mir vorgeschlagene Vier-Mächte-Kooperation zwischen den USA, Rußland, China und Indien ist als Kombination die einzige Kraft, die den Planeten zur Zerschlagung jenes britischen Empire organisieren kann, das im Februar 1763 in Paris geschaffen wurde. Wenn wir es nicht schaffen, durch die Zusammenarbeit dieser vier Nationen einen Sieg zustande zu bringen, wird der gesamte Planet in ein neues Finsteres Zeitalter der Menschheit gestürzt werden, und das britische Empire, das nach dem imperialen Vorbild des Pantheons des antiken Rom unter Julian Apostata gestaltet wurde und das bereits dem Untergang geweiht ist, wird dann ebenfalls untergehen.
Zur zweiten Frage: Ihre Liste der Gründe, vor den angesprochenen Nachbarn Rußlands Angst zu haben, ist völlig berechtigt. All diese Operationen werden im wesentlichen von London gesteuert. Allerdings darf man die Tatsache nicht übersehen, daß sich nicht nur [der ehemalige] US-Vizepräsident Cheney, sondern auch der größte internationale Drogenpropagandist der gegenwärtigen Welt, der britische Agent George Soros, ganz in der Nähe des Zentrums dieser Pläne befinden.
Zum Schicksal des britischen Empire: Die auf einander folgenden imperialen Systeme seit der Zeit der Ilias und Babylons haben, eines nach dem anderen, als ein System über die gesamte Zeitspanne der Geschichte von der Ilias bis heute weiterexistiert. Und doch sind alle untergegangen, jedes zu seiner Zeit. Der einzig bedeutsame qualitative Wandel bei den wesentlichen Zügen dieser Abfolge von Imperien war der Umschwung nach der Niederlage des persischen Weltreichs von landgestützten Imperien zu den seegestützten Imperien der alten Griechen, Römer und Byzanz, der Finanzmacht im Mittelalter mit ihrem Zentrum Venedig und dem Aufkommen der anglo-holländischen Seemacht von 1763 bis heute.
Der gemeinsame Charakterzug, der in all diesen Fällen, einschließlich des heutigen anglo-holländisch-saudischen Empires, dem selbstverschuldeten Untergang innewohnt, ist, daß die Unterdrückung der gesunden geistigen Entwicklung der unterworfenen Völker und die damit einhergehende Zunahme der moralischen und intellektuellen Dekadenz der herrschenden Schicht, wie heutzutage in Europa, von vornherein für alle Imperien ähnlicher Art einen Kreislauf des Untergangs definiert. Der Zusammenbruch der Weltwirtschaft, die jetzt am Rande des Absturzes in ein langes, den ganzen Erdball umfassendes, neues Finsteres Zeitalter entlang taumelt, ist eine gesetzmäßige Folge der Existenz des Britischen Empire, das für sein eigenes Wohl schon viel zu lange fortgesetzt worden ist.
Die Geschichte bietet uns nun die Möglichkeit, dieses Empire rechtzeitig zu stürzen, um die Zivilisation zu retten, wenn wir weise und mutig genug sind, es zu versuchen.
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