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Aus der Neuen Solidarität Nr. 9/2009 |
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Weißrussische Zeitung publiziert Cheminade-Kommentar
Die in Weißrußland erscheinende
russischsprachige Zeitung Narodnaja Gaseta veröffentlichte am 13.
Februar einen Kommentar von Jacques Cheminade, dem Präsidenten der
französischen Schwesterpartei der BüSo, Solidarité et Progrès.
„Frankreich war schon immer in
positiver Weise mit Osteuropa verbunden“, schreibt Cheminade. „Man erinnere
sich an General de Gaulles ,Europa vom Atlanik zum Ural’, das für das
anglo-amerikanische Establishment seiner Zeit ein Schock war. Heute ist es
meine Sicht und die Vision Lyndon LaRouches von der Eurasischen Landbrücke, die
de Gaulles Konzept auf die gesamte eurasische Landmasse ausdehnt. In diesem
Kontext sollte Weißrußland ein aktiver Partner sein, eine Art ,Katalysator’
zwischen Rußland und der Europäischen Union.“
Damit es dazu kommen könne,
erklärte Cheminade, müsse die gegenwärtige weltweite finanzielle,
wirtschaftliche und soziale Krise überwunden werden: „Der einzige Ausweg wäre
eine Vereinbarung zwischen den Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien,
die die Bedingungen für eine weltweite wirtschaftliche Entwicklung auf der
Grundlage der Ausgabe langfristiger staatlicher Kredite neu definiert, um eine
Reihe von Großprojekten zu starten, eine Gemeinschaft zum Zweck wichtiger realwirtschaftlicher
Entwicklung. Ohne eine solche Errungenschaft zum gemeinsamen Nutzen aller,
einschließlich Westeuropas, Rußlands und Asiens, hat es meiner Meinung nach
keinen Wert, über eine menschenwürdige Zukunft auch nur nachzudenken. Es ist
unmöglich, bilaterale Projekte an eine Welt anzupassen, in der, wie es momentan
der Fall ist, alle Institutionen, Banken und Währungen faktisch bankrott sind.
Ein Konkursverfahren ist der erste Schritt, die Entwicklung der Menschen und
der physischen Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, nicht irgendwelche
Tagträume über dieses oder jenes.“
Ohne einen solchen Ansatz,
warnte Cheminade, bleibe Europa den Kräften der britischen Geopolitik
überlassen, denn „es gibt bis zum heutigen Tag immer noch Schüler Mackinders,
der es als die wichtigste Aufgabe betrachtete, eine friedliche Entwicklung der
,mitteleuropäischen Landmasse’ durch eine Politik des ,teile und herrsche’ zu
verhindern.“
Cheminade sprach sich für eine
Reihe von Initiativen aus, um die französisch-weißrussischen Beziehungen zu
verbessern, etwa die Einrichtung einer französischen Wirtschaftsmission in
Minsk und die Aufhebung der Sanktionen, die einer wirtschaftlichen
Zusammenarbeit im Wege stehen, und er sagte: „Deutschland, Frankreich, Italien
und Rußland sollten mit Weißrußland und der Ukraine als unabhängige
Nationalstaaten zusammenarbeiten, frei von ausländischer Einmischung,... um
eine reale wirtschaftliche Entwicklung aufzubauen, und auf der einen Seite den
Vereinigten Staaten, auf der anderen Seite China entgegenkommen.“ In diesem
Zusammenhang verwies Cheminade auf die Möglichkeit, die USA unter der neuen
Regierung Obama in eine solche Perspektive einzubinden.
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