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Im Wortlaut. In der Internet-Radioshow der LaRouchebewegung (www.larouchepub.com/radio) waren am 5. Dezember Glen Isherwood vom australischen Citizens Electoral Council und der Asien-Korrespondent des Executive Intelligence Review, Ramtanu Maitra, Gäste von Marcia Merry Baker. Wir bringen Auszüge.
Marcia Merry Baker: Unser Thema, über das wir heute reden, lautet: „Weg mit den britischen Völkermordplänen, Schaut auf die indopazifische Aufbauregion!“ Als Untertitel könnte man wählen: „Der Niedergang des Britischen Empire“.
Ich freue mich sehr, daß heute hier live im Studio Ramtanu Maitra mit uns diskutiert, der Asien-Korrespondent des Executive Intelligence Review, der oft zwischen Neu-Delhi und den Vereinigten Staaten unterwegs ist. Willkommen, Tanu.
Ramtanu Maitra: Vielen Dank, Marcia, ich freue mich, hier zu sein.
Baker: Und von „down-under“, aus Australien, haben wir Glen Isherwood vom Citizens Electoral Council, der dortigen LaRouche-Bewegung, in Melbourne zugeschaltet. Willkommen, Glen.
Glen Isherwood: Vielen Dank.
Baker: Lassen Sie mich zunächst feststellen, daß sich derzeit die Ereignisse weltweit zuspitzen, sichtbar an dem Kollaps, der in der sogenannten Dubai-Krise sichtbar wurde. Das ist wirklich mit der Krise in Hongkong während des Opiumkrieges vergleichbar - dem damaligen Zentrum der Rauschgiftgelder. Und wir haben viele andere Beispiele des völligen Zusammenbruchs des monetaristischen, imperialen Systems.
Die Frage ist: Sehen wir uns vor einem Kurswechsel zu einem Weg der Entwicklung und Hoffnung, oder, wenn sich die Kräfte der Menschheit nicht durchsetzen, in den Untergang und in ein Finsteres Zeitalter?
Die gute Nachricht ist: Es gibt einen Impuls, den Kurs zu ändern, es gibt strategische Verschiebungen in einer positiven Richtung....
Als LaRouche im November seinen Vortrag für die Moskauer Konferenz der Globalisierungsgegner aufzeichnete, sagte er, die Welt bewege sich von der bisherigen Vorherrschaft des Atlantiks in Bezug auf das Weltgeschehen, hin zu einer Vorherrschaft des Pazifiks und des Indischen Ozeans, mit den Nationen Asiens bis nach Afrika und sicherlich unter Einschluß von Australien. Dies sei eine neue Ära, in der wir die Entwicklung der riesigen Ressourcen von Ländern und Regionen wie Rußland, Sibirien und der Mongolei angehen können.
Die genauen Zitate finden Sie in seiner Rede [s. Neue Solidarität 51/2009, Anm. d. Red.], aber nehmen wir diese Perspektive...
Ich möchte, daß Glen beginnt und über ein besonderes Ereignis in Australien berichtet, das sich gegen das Britische Empire und das Commonwealth richtete. Danach kann Tanu vielleicht etwas über die Orientierung in Bezug auf die künftige Entwicklung Chinas sagen. Glen, was geschah diese Woche in Canberra?
Isherwood: Nun, hier unten kam es zu mehreren, recht ironischen Umbrüchen, vor allem in der letzten Woche, aber auch schon davor. Wir wurden Zeuge einer massiven, von der Bevölkerung ausgehenden Wende, als Reaktion auf die Kampagne für einen Kopenhagen-Vertrag und die damit verbundene Politik.
Die Liberale Partei, die traditionell - wenn man in die Geschichte schaut - eine pro-monarchistische, anglophile Partei war, die vom Finanzestablishment geschaffen wurde und London sehr nahe steht, erlebte in der vergangenen Woche einen Umsturz, bei dem sie ihren Vorsitzenden , Malcolm Turnbull, in einer ganz knappen Abstimmung, 42:41, absetzte, weil er den Schwindel der globalen Erwärmung vertrat. Er war dafür, eine Steuer auf Kohlendioxid-Emissionen zu erheben, etc. Und die Bevölkerung hat das absolut abgelehnt, die hat die Telefondrähte zum Glühen gebracht und ihre politischen Vertreter mit E-Mails bombardiert, weil sie das nicht wollte.
In gewissem Sinn war das mit dem vergleichbar, was Lyndon LaRouche in den Vereinigten Staaten als Massenstreik bezeichnet hat. Es gab einen derart starken Druck aus der Bevölkerung, die Kopenhagen-Politik und die Steuern auf Emissionen nicht zu unterstützen, daß es zu einem Aufstand in der Liberalen Partei kam... [Lesen Sie hierzu bitte auch das Interview mit Craig Isherwood in dieser Ausgabe, Anm. d. Red.]
Baker: Bevor wir Tanu zu Wort kommen kassen, sollten wir ein wenig darauf eingehen, was diese Wende strategisch bedeutet, wenn man von der Queen spricht und der Loyalität der Liberalen Partei gegenüber ihren Wünschen. Vor gerade zehn Tagen war sie hier in der amerikanischen Hemisphäre, in Trinidad und Tobago, und sagte bei einer Versammlung von 53 Nationen, man müsse Vereinbarungen mit Zwangscharakter gegen die „globale Erwärmung“ treffen. Dagegen richtete sich also die Abstimmung im Senat in Canberra...
Isherwood: Ja, genau... Die Queen ließ in Trinidad praktisch verlauten, daß das Britische Empire oder das, was man heute das Commonwealth nennt, seit mehreren Jahrzehnten im Zentrum der Weltpolitik stehe, und man sicherstellen müsse, daß es nicht nur weiterhin einen derart großen Einfluß auf das Weltgeschehen hat, sondern daß sich sein Einfluß sogar noch vergrößert. Die globale Erwärmung müsse zur Politik des Empire gemacht werden, und in Kopenhagen müsse eine Reduzierung der Emissionen - eine Politik des Völkermords - durchgesetzt werden.
Diese Frage ist also die Politik des Britischen Empire und der Queen. Sie hielt es für notwendig, persönlich in aller Öffentlichkeit zu sagen, daß das Commonwealth die Führungsrolle bei der Durchsetzung dieser Politik gegen die globale Erwärmung übernehmen muß: bei der Reduzierung von Industrie, der Reduzierung von wirtschaftlicher Entwicklung. Und wenn man noch Prinz Philip hinzunimmt, der sagte, er wolle gern als Virus wiedergeboren werden, um Menschen umzubringen - ich glaube, das demonstriert den Geist des Britischen Empire.
Und die Tatsache, daß sie dies öffentlich sagen mußte, zeigt, daß sie wirklich verzweifelt ist. Man sieht die Hysterie dieser Leute. Und wenn man gewahr wird, daß - mitten im Commonwealth, mitten im Empire - Australien und andere Nationen der Queen sozusagen den Mittelfinger zeigen, dann ist das wirklich erfreulich!
Baker: Meinen Glückwunsch. Wir freuen uns sehr darüber!
Maitra: Ja, gute Arbeit! ...
Baker: Tanu, du hast oft betont, daß es - ganz im Gegensatz zu den Völkermordplänen - eine innere Notwendigkeit für ein höheres Bevölkerungspotential gibt, realisierbar durch den Einsatz von Hochtechnologie in China und anderswo. Kannst du darauf näher eingehen?
Maitra: Ich denke, der Grund dafür, daß der Kopenhagener Gipfel scheitern wird, ist, daß die großen Nationen, wie Herr LaRouche betont hat, jetzt eine Wende zu Asien, zum Pazifik vollzogen haben. Diese Wende ist noch im Gang, sie ist noch nicht abgeschlossen.
Aber es entwickelt sich derzeit ein allgemeines, ziemlich tief verwurzeltes Einverständnis, insbesondere zwischen Rußland, China und Indien, daß die Bevölkerungszentren in Asien und am Pazifik liegen, und daß sich im Lauf der Jahre enorme Kapazitäten in dieser Region entwickelt haben, was Wissenschaft und Technik, qualifizierte Arbeitskräfte etc. angeht, sodaß sie nun bestimmte Entscheidungen treffen müssen, daß sie sich nicht von den globalen monetären Operationen abhängig machen dürfen, die zur Nicht-Entwicklung und zum Tod von vielen Menschen geführt haben.
So geht das indische Nuklearprogramm im Grunde bis in die fünfziger Jahre zurück. Das war schon lange, bevor der „Klimawandel“ zum Thema wurde. Niemand sprach in den fünfziger Jahren darüber, denn Indien erkannte damals, daß es aufgrund seiner großen Bevölkerung und seiner begrenzten Ressourcen die Fähigkeit entwickeln mußte, die Kernkraft zu nutzen, ein Medium, das nicht so viele Ressourcen verbraucht. Das ist die eine Seite.
Die zweite Seite ist, daß diese Kraftquelle selbst ein sehr hohes technologisches Niveau mit sich bringt. Dabei geht es nicht nur um die Stromerzeugung, um hohe Energieflußdichten usw., sondern auch um die Entwicklung vieler Materialien, sie sonst nie erzeugt würden. Und diese Materialien, und die damit verbundene Werkzeug- und Maschinenindustrie, gibt der Bevölkerung ein enormes Instrument, mit dem man viele weitere Gebiete entwickeln kann. Und wir mußten feststellen, daß wir hier noch nicht so weit fortgeschritten sind.
Aber wir haben die Fähigkeit zur Nutzung der Kernkraft entwickelt, nicht nur zur Stromerzeugung, sondern auch zur Bereitstellung von Trinkwasser. Denn wenn man eine große Bevölkerung hat, dann muß man Nahrungsmittelsicherheit schaffen. Und um Nahrungsmittelsicherheit zu schaffen, muß man moderne Agrartechniken einsetzen, und dazu braucht man nicht nur große Mengen an Dünger, sondern auch eine Menge Wasser. Man kann sich nicht nur auf den Regen verlassen, das ist unmöglich, denn davon hängt das Leben einer Milliarde Menschen ab. Man muß also darüber nachdenken, wie man Meerwasser, wie man salziges Wasser so entsalzen kann, daß man es für landwirtschaftliche Zwecke und auch als Trinkwasser für den Gebrauch in Haushalten und in anderen, kommerziellen und industriellen Verwendungen nutzen kann.
Die Kernkraft bietet alle diese Möglichkeiten, und es gibt keine andere Technologie, die diese Möglichkeiten alle gleichzeitig bietet und auch das Qualifikationsniveau der Bevölkerung anhebt. Jeder, der auch nur ein bißchen Einsicht und Voraussicht hat, wird sofort erkennen, daß dies der einzige Weg ist, auf dem die Nation überleben kann.
China ist natürlich auch eine zivilisierte Nation, und auch wenn es bis ungefähr ca. 1979-80 keine Entwicklungspolitik verfolgte, hatte es doch bereits angefangen, aus Gründen der militärischen Sicherheit, die Kerntechnik zu entwickeln, insbesondere in militärischer Hinsicht. Aber wenn man das tut, dann muß man auch eine ganze Menge neutraler Forschungen durchführen, neutrale Technologien und verschiedene andere Gebiete der Stromerzeugung, die dann für ein künftiges Programm zur Entwicklung der Kernkraft genutzt werden können. Damit fingen sie 1979/80 an...
Ungefähr 1993-94, zur Zeit der Regierung Clinton, fand in Delhi eine internationale Konferenz statt, bei der das angesprochen wurde, da sprach man nicht über die globale Erwärmung, aber über Kohlendioxid-Emissionen, Treibhausgase und all diese Dinge. Und eine ganze Menge junger Wissenschaftler wurde von einem Mann aus der Regierung Clinton mitgebracht, der mit dem wissenschaftlichen Beraterstab des Präsidenten zusammenhing. Die Inder waren da, die Chinesen waren da, und auch viele andere Nationen waren vertreten.
Und der Chinese stand auf - ich erinnere mich noch gut - und dieser chinesische Wissenschaftler sagte: „Ich stimme Ihnen zu, diese Treibhausgase und all diese anderen Dinge könnten ziemlich gefährlich sein und schwer wieder zu beseitigen, und es wird eine Menge Geld kosten, die Verschmutzung wieder zu beseitigen. Deshalb haben wir uns für die Kernkraft entschieden.“ In dem Moment, wo er das sagte, schlug sich der Kerl von der Regierung Clinton - ich weiß nicht mehr genau, wie er hieß - vor den Kopf und sagte: „Um Gottes Willen!“
Aber die Chinesen hatten sich damals schon entschieden, daß sie langfristig diese Stromerzeugungskapazität entwickeln würden. Kurzfristig verwendeten sie Kohle, um ihre Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Arbeit und ähnlichen Dingen zu versorgen, und sie werden auch weiterhin Kohle und Gas, und was ihnen sonst noch zur Verfügung steht, nutzen, um der Bevölkerung wenigstens einen gewissen Lebensstandard und Qualifikationen zu ermöglichen.
Aber langfristig sind sie zu dem Schluß gekommen - das sehe ich sehr deutlich - daß sie keine andere Wahl haben, als die Kerntechnik einzusetzen. Und das kommt jetzt zusammen: Beim jüngsten Treffen zwischen Indien, China, Brasilien und Südafrika - jetzt hat sich auch der Sudan angeschlossen -, das Ende letzten Monats in Beijing stattfand, beschlossen sie, daß sie zur Kopenhagener Konferenz gehen werden und daß sie dort die Verhandlungen nicht stören werden. Aber wenn die Industrieländer oder andere Nationen bindende Verpflichtungen fordern, dann werden sie gemeinsam abreisen.
Nun, diese Stärke, diese grundsätzliche Übereinstimmung in dieser Sache, beruht auf der Tatsache, daß sie den nuklearen Weg als den einzigen Weg erkennen, wie ihre Länder sich sich entwickeln können. Und die nuklearen Kapazitäten werden sie selbst entwickeln müssen, sie werden die Ingenieure heranziehen, die Wissenschaft entwickeln und die Industrie aufbauen müssen. Und wenn sie das tun, dann interessiert es sie nicht mehr, was diese internationale Mafia, diese Klima-Mafia und alle diese Leute sagen.
Aber gleichzeitig beruhte die Entscheidung für die Kernkraft nicht darauf, daß sie das tun, um die Treibhausgase oder die globale Erwärmung zu reduzieren. Sie sind zu dem Schluß gekommen, daß es keinen anderen Weg gibt. Und Herr LaRouche hat schon lange darauf hingewiesen, bevor irgend jemand an den Klimawandel oder die globale Erwärmung dachte: Jede Nation, die wirtschaftlich stark sein will und ihrer Bevölkerung diese Mittel geben will, hat keine andere Wahl, als sich für die Kernkraft zu entscheiden. Das ist das einzige, was sie tun kann.
Und das ist im Grunde die treibende Kraft hinter den Entscheidungen, die in China und Indien in Bezug auf die Kernkraft getroffen wurden. Und ich glaube, daß auch viele andere Länder das untersuchen. Japan hat das schon vor langer Zeit getan, Südkorea hat es getan, aber auch in Südostasien gehen einige Länder jetzt daran.
Baker: Ja. Glen, möchtest Du etwas dazu sagen?
Isherwood: Gern. Es ist interessant, daß Tanu diesen Trieb, diese natürliche Reaktion von China und Indien auf den Versuch erwähnt, eine Reduzierung des CO2 zu erzwingen - was aus der Sicht der Briten natürlich bedeutet die Industrien stillzulegen und „den grünen Weg zu gehen“, mit völlig unproduktiven Techniken wie Solarkraft, Windmühlen und ähnlich lächerlichen Dingen -, daß sie die Notwendigkeit der Kernkraft sahen. Und interessanterweise hat der jüngste Bruch, der in Australien erfolgt ist, auch hier die Kernkraft wieder in die Diskussion gebracht. Denn wenn man den Plan der Queen nicht unterstützt, welche Politik hat man dann für die langfristige Entwicklung? Und wir sehen einige Leute, die inmitten dieser Umwälzung angefangen haben, zu sagen: Nun, die Welt bewegt sich in eine andere Richtung als die der Ideen, die aus Kopenhagen kommen. Wir müssen die Frage der Kernkraft betrachten und sehen, wie Australien sich in diese Richtung bewegen kann.
Das ist bloß eine natürliche Konsequenz der Ablehnung der britischen Politik, nämlich, daß die Kernkraft und dieses Denken die Alternative ist. Das ist die Antwort. Und wir sehen das auch in Australien als Konsequenz.
Maitra. Richtig.
Baker: Ich möchte hier einwerfen, daß wir uns gerade eine interaktive Karte der 400 existierenden Kernkraftwerke der Welt angesehen haben - kleine, große, Forschungsreaktoren und andere. Und da sticht Australien heraus, weil es leer ist.
Maitra: Das gilt auch für Iberoamerika.
Baker: Ja, da gibt es nur sehr wenig. Und Afrika. Eine Sache, auf die ich hier noch hinweisen will, und dazu kann Tanu vielleicht noch etwas hinzufügen, daß unter den Ankündigungen, die Premierminister Putin machte, als er seine jährliche Rede und anschließende Diskussion veranstaltete - ich glaube, es kamen etwa zwei Millionen E-Mails: Da kündigte er an, daß Rußland weitere 32 Kernkraftwerke in Dienst stellen will - bis wann, Tanu?
Maitra: In zehn Jahren.
Baker: Das ist eine Mobilisierung...
Maitra: Das ist eine Mobilisierung, richtig.
Baker: ...oder der Beginn einer Mobilisierung, anstatt einer unbestimmten Erklärung.
Maitra: Ich denke, die russische Politik - Rußland hat natürlich zu 100% die nukleare Fähigkeit. Das wichtigste für Rußland ist momentan - ihnen fehlt es nämlich nicht an Energie -, das Wichtigste für Rußland ist, was in der Entwicklungspolitik stattfindet. Denn 32 Kernreaktoren, die in zehn Jahren zur Verfügung stehen, entsprechen rund 32.000 MW Strom, und die Nutzung dieses Stroms muß mit umfassender Entwicklung verbunden sein, entweder von Industrien, als Produktionsbetrieben, oder der Erschließung neuer Gebiete wie Sibirien und ähnlicher Regionen.
Es wird also sehr interessant sein, zu beobachten, was ihre Entwicklungspolitik gegenüber der Nutzung der Kernkraft sein wird. Denn die Kernkraft selbst ist in Rußland nichts Neues, anders als in vielen anderen Regionen der Welt. Aber für Rußland ist sie momentan wichtiger, um seine industriellen Kapazitäten zu stärken, und auch, weil Rußland eine der vier Mächte [USA, Rußland, China und Indien] ist. Die Entwicklung dieses ganzen, riesigen sibirischen Gebiets wird für ganz Eurasien eine Gezeitenwende bedeuten, und sie wird große Bevölkerungsteile betreffen. Denn Rußland allein kann Sibirien nicht entwickeln; Rußland hat nicht genug Bevölkerung, Rußland hat ein negatives Bevölkerungswachstum. Und deshalb versuchen sie, die Chinesen und andere daran zu beteiligen, dieses Gebiet zu entwickeln.
Aber um das zu tun, muß die Nutzung dieser Kraft, der Kernkraft, die sie erzeugen, kanalisiert und gesteuert werden. Wenn das richtig gemacht wird, dann werden sie sich auf das hinbewegen, was Herr LaRouche und das Schiller-Institut für die eurasische Landmasse vorgeschlagen haben. Es wird ein sehr wichtiger Teil der eurasischen Landmasse sein. Ich denke, es wird interessant sein, zu sehen, was als nächstes kommt in Rußlands Entwicklungsprogramm. Stromerzeugung ist gut, aber es mangelt ihnen nicht an Strom, und ihre Bevölkerung wächst nicht. Diese 32.000 MW werden also definitiv für eine wirtschaftliche Entwicklung verwendet werden, für die eine sehr hohe Energieflußdichte notwendig ist, und das ist etwas, was mich sehr interessiert.
Baker: Ich möchte euch beiden dazu noch zwei weitere Fragen stellen. Die erste: Tanu, du hast im Lauf der Jahrzehnte für Indien skizziert, wie sozusagen die Landkarte aussehen würde, wenn man auf dem indischen Subkontinent auf kleinere, modernere Kernkraftwerke der vierten Generation hinarbeiten würde. Und von dir, Glen, möchte ich gerne wissen, welche Großprojekte es sind, die der Citizens Electoral Council für Australien vorgeschlagen hat, die Teil der Entwicklung des pazifischen Beckens wären. Aber zunächst Tanu, zum indischen Subkontinent.
Maitra: Ich habe da große Hoffnung, und das wird natürlich mit russischer Hilfe und Unterstützung geschehen. Indien hat die Grundlagen für Thorium-Reaktoren entwickelt... Thorium ist kein Material, das von selbst zerfällt, aber es ist ein spaltbares Material. Das bedeutet, daß Thorium in spaltbares Material umgewandelt werden kann. Wenn Thorium-232 von einem Neutron getroffen wird, dann absorbiert es das Neutron und wird zu Uran-233, was ein zerfallendes Element ist. Nun, um dieses Uran-233 aus Thorium-232 zu erzeugen, nutzte man im alten amerikanischen Entwurf, der in den sechziger Jahren in Shippingport/Pennsylvania verwendet wurde, im wesentlichen einen Teilchenbeschleuniger, um das Thorium zu beschießen... Aber um eine große Zahl von Reaktoren zu betreiben, kann man sich nicht von einem Teilchenbeschleuniger abhängig machen. Man braucht einen Brüter-Reaktor, in dem Thorium in Uran-233 umgewandelt werden kann, während der Reaktor gleichzeitig Strom erzeugt.
Und das hat Indien entwickelt, und der Demonstrations-Reaktor wird im kommenden Jahr oder 2011 in Betrieb gehen.
Baker: Wo steht er?
Maitra: An einem Ort namens Kalpakkam, im Bundesstaat Tamil Nadu im Süden Indiens. Aber auch die Russen arbeiten in aller Ruhe an diesem Thorium-Prozeß; wie weit sie damit schon gekommen sind, wissen wir nicht genau, aber sie haben 2001 eine Absichtserklärung mit Indien unterzeichnet, um die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Thorium-Brutreaktors auszuweiten.
Nun, was ich mir anschaue, und ich denke, daß das besonders wichtig ist, denn Thorium ist in praktisch jeder Hinsicht der beste Kernbrennstoff zur Erzeugung von Kernkraft, denn es zerfällt selbst nicht, aber es ist ein leicht spaltbares Material, d.h., es absorbiert sehr leicht Neutronen.
Das Problem bei Uran-238 oder U-235 ist, daß ihr Wirkungsquerschnitt sehr schmal ist, sodaß ein großer Aufwand notwendig ist, um einen Entwurf zu bekommen, eine Geometrie, in der das Neutron absorbiert wird und eine Kettenreaktion auslöst. Aber Thorium ist ein aufnahmefähiges Material, das die Neutronen sehr leicht absorbiert.
Zweitens erzeugt es Uran-233, das eine sehr kurze Halbwertszeit hat. Das bedeutet, es ist stark radioaktiv, und deshalb können Terroristen es nicht verwenden. Es gibt kein schützendes Material, mit dem man Uran-233 transportieren könnte. Also ist Thorium auch vom Standpunkt der Nichtweiterverbreitung eine natürliche Wahl.
Und drittens ist Thorium das zweithäufigste natürliche Mineral der Erde, nach Bauxit.
Thorium ist also eine natürliche Wahl, aber Uran-235 ist leichter zu handhaben, und das haben wir getan. Nun werden wir also etwas schwierigere Ingenieursarbeit leisten müssen, im Umgang mit den Neutronen, um dieses Thorium-Ding zu schaffen...
Bisher war Kernkraft nur etwas für entwickelte Nationen. Als man sie vor Jahrzehnten entwickelte, da hatten die entwickelten Nationen ein gut entwickeltes Leitungsnetz. D.h., man konnte einen sehr großen Reaktor ans Leitungsnetz bringen, etwa 1000 MW. Aber die Entwicklung, die Gestaltung von Leitungsnetzen ist sehr kompliziert; es ist wie ein Wasserleitungssystem: Wenn man zuviel Kraft hineinlenkt, dann kommt es zu einem Stau, und wenn dieser Staupunkt plötzlich ausfällt, wird das ganze System instabil. Deshalb sind Leitungsnetze sehr kompliziert. Und wenn man ein sehr starkes Leitungsnetz hat, durch das regelmäßig Hunderte und Tausende von MW Strom hindurchgeleitet werden, dann verwendet man einen sehr großen Reaktor, der weniger Instabilitäten erzeugt.
Aber in Entwicklungsländern sind diese Netze schwach, und oft erreichen die Netze nicht die ganze Nation. Und wenn man dort dann einen großen Reaktor anschließt, dann ist das so, wie wenn die Hauptwasserleitung aus einem Ein-Zoll-Rohr besteht. Und wenn man das Wasser aus einem Vier-Zoll-Rohr über diese Ein-Zoll-Rohr-Hauptleitung zu verteilen versucht, dann kommt man nicht weit. Sie wird einfach ausfallen.
Deshalb war es eines der Erfordernisse für die Entwicklungsländer - es gibt eigentlich zwei; eines ist, ein Leitungsnetz zu entwickeln, groß genug, um eine große Strommenge zu verkraften. Und weil das Leitungsnetz in einem Land wie Indien oder China - da gibt es Leitungsnetze, aber sie sind schwach, und für die Entwicklung des Leitungsnetzes braucht man eine Menge Geld, aber es erzeugt keinen zusätzlichen Strom. Deshalb ist die Tendenz, die Stromerzeugung und das Leitungsnetz Schritt für Schritt auszubauen, indem man die Leitungsnetze regional aufbaut und regional verstärkt, und sie dann miteinander verbindet.
Aber in einem Entwicklungsland wie Indien oder in Afrika oder auch in China besteht keine Notwendigkeit, ein solch umfassendes Netz aufzubauen. Man kann kleine Reaktoren entwickeln, und kleine Reaktoren können sehr nützlich sein, in dem Sinne, daß das Leitungsnetz nicht gestört wird. Man kann den Strom vor Ort verbrauchen. Man kann z.B. einen 50-MW-Reaktor in einen kleinen Ort stellen, der dann den Ort mit Strom versorgt. Und die Hitze, die er erzeugt, kann dazu genutzt werden, um Wasser durch Verdampfung zu entsalzen. Und wenn der Ort dann etwas wohlhabender wird, dann kann man dort zwei oder drei dieser 50-MW-Reaktoren aufstellen. Man kann diese Gruppe immer weiter ausbauen, soviel man will. Und das Gute daran ist, wenn man den ersten aufstellt, einen 50-MW-Reaktor, dann braucht man nur sehr wenig Infrastruktur, damit er arbeiten kann, und hat sehr geringe Kapitalkosten. Man führt also mit sehr geringen Kapitalkosten eine sehr hoch entwickelte Technologie ein, die sehr wenig Infrastruktur benötigt, sodaß das ganze in ein bis zwei Jahren aufgebaut werden kann. Das ist meiner Meinung nach eine wunderbare Option, die wir haben.
Wenn ich mir z.B. Afrika anschaue, dann gibt es, abgesehen vielleicht von Südafrika, keinen anderen Teil Afrikas, der große Reaktoren aufnehmen könnte. Eines der Dinge bei diesen Thorium-Reaktoren ist deshalb, weil sie in Indien mit russischer Unterstützung entwickelt werden, daß Indien sich für diese kleinen Reaktoren entscheiden muß. Diese kleinen Reaktoren werden nicht nur Indien helfen, sie werden auch einem großen Teil von China helfen und wahrscheinlich ganz Afrika.
Denn bei Westinghouse oder Hitachi, Toshiba oder Areva ist niemand an diesen kleinen Reaktoren interessiert. Denn erstens verdient man mit dem Verkauf dieser kleinen Reaktoren nicht viel Geld; ein 50-MW-Reaktor bringt nicht viel ein. Und wenn man nicht eine große Zahl von Reaktoren in Auftrag gibt, dann wird dort mit der Produktion erst gar nicht erst anfangen. Man baut lieber einen 1000-MW-Reaktor und wenn man den verkauft, dann bekommt man dafür eine Menge Geld, das man dann in den Bau weiterer Reaktoren und in weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten lenken kann.
Es ist also von größter Bedeutung, daß die Nationen, die jetzt diese Kernreaktortechnik entwickeln, daran denken, daß dies eine Voraussetzung für die Zukunft ist. Denn einer großen Bevölkerung ohne Strom und ohne Wasser ist mit diesen Reaktoren sehr gedient. Und wie ich schon sagte, man kann sie zu Gruppen zusammenstellen, man kann 50-MW-Reaktoren dazubauen und später einen 300-MW-Reaktor zur gleichen Gruppe, das schafft dann keine Probleme mehr.
Das ist also eines der Gebiete, für die wir uns in Indien sehr stark einsetzen. Und wenn man sich den Süden der indischen Halbinsel anschaut: in der gesamten südlichen Hälfte Indiens gibt es praktisch keinen einzigen Fluß. Die Flüsse sind sehr kurz, und sie führen sehr wenig Wasser. Und deshalb ist die einzige Möglichkeit, daß dieses Gebiet wird, was es werden sollte, die Meerwasserentsalzung. Strom kann man natürlich immer gebrauchen, aber ich denke, das eigentliche Hindernis für die Entwicklung Indiens im Süden der Halbinsel ist das Wasser, und auch hier kann uns die Kernkraft sehr gut dienen. Man kann die ganze Küste mit diesen kleinen Reaktoren bestücken, die dort die Entsalzung besorgen und auch etwas Strom liefern können, der dort von den örtlichen Betrieben, kleinen und mittleren Industriebetrieben, die es dort gibt oder geben wird, verwendet werden kann.
Ich denke, das größte Ziel des Britischen Empire ist derzeit Afrika. Denn Afrika hat keine andere Wahl, als Kohle oder irgendeinen anderen Brennstoff zu verbrennen. Sie haben keine nuklearen Kapazitäten, und es kommt dort auch keine Nukleartechnik hin. Das erste, was mit dieser Klimasache und der globalen Erwärmung mit Afrika geschehen wird, wo es schon jetzt ein riesiges Hungerproblem gibt: der Hunger wird auf Dauer dort installiert. Und zweitens wird das wenige Geld, was sie durch den Verkauf ihrer Rohstoffe erhalten, in die Entwicklung von Solar- und Windkraft und solchen Dingen gelenkt werden.
Denn man wird das gleiche Argument verwenden, das ich eben angeführt habe: Man wird sagen, weil Afrika kein Leitungsnetz hat, um den Strom zu transportieren, muß der Strom vor Ort erzeugt und verbraucht werden, und das können keine großen Strommengen sein, sondern nur kleine Mengen, und dadurch könne Afrika seinen Lebensstil beibehalten. Und das ist die zweite „grüne“ Revolution, von der Kofi Annan und Bill Gates und solche Leute in Afrika reden. Sie unterstellen, daß es einen „afrikanischen Lebensstil“ gebe, d.h., daß man ein Leben in großer Armut lebt und sich keine Gedanken über die Toten macht, weil das eben Afrikas „way of life“ sei.
Isherwood: Ich wollte schon sagen: „Genießt die Unterentwicklung - laßt nicht zu, daß sich euer Land entwickelt.“ So eine Kultur wollen sie schaffen.
Maitra: Ja, genau. „Das ist euer Schicksal, das ist eure Bestimmung.“
Nun, die großen Nationen, wie Indien und China und sogar Indonesien, können sich das nicht leisten, wenn sie nicht wollen, daß ihre Land auseinanderbricht. Deshalb sind sie zu dem Schluß gekommen, daß sie für ihre Bevölkerung sorgen müssen, und das können sie nur, indem sie die Kernkraft einsetzen und diese Klimawandelpolitik zurückweisen, die von dieser globalen Mafia angepriesen und durchzusetzen versucht wird.
Baker: Glenn, wo wir von Thorium sprechen, auch wenn es in der Welt reichlich vorhanden ist - das ist für Australien gerade das richtige, so weit ich weiß.
Maitra: Sie sind die Nummer eins.
Isherwood: Nun, wir sind hier eine große Insel, und wir haben viele Strände.
Maitra: (lacht.) Ja, Monazit.
Isherwood: Wir haben Monazit. Wir sind sehr berühmt für unsere Strände, aber wir haben eine der großartigen Gaben, über die wir verfügen, noch gar nicht genutzt, und es ist die Politik des CEC und der LaRouche-Bewegung auf diesem Kontinent, Australien in die Entwicklung der gesamten Pazifik-Region zu integrieren.
Ich meine, das war die Orientierung, als wir aus dem Zweiten Weltkrieg kamen, wo es ein Bündnis zwischen Australien und den Vereinigten Staaten gab, das man als die Partnerschaft zwischen John Curtin und Franklin Roosevelt kannte. Die Absicht war, vom britischen Kolonialismus loszukommen und alle Regionen der Erde zu entwickeln. Und John Curtin hatte diese Orientierung, aber leider starb er kurz nach Franklin Roosevelt. Und dem Britischen Empire gelang es, sich neu zu gruppieren und seinen Einfluß in Australien wiederherzustellen, durch die Idee der „Conservation“ und all die anderen Begriffe, die von der Eugenik-Bewegung kamen, um die Menschen weitgehend rückständig zu halten, ohne wirkliche Entwicklung.
Nun, unsere Bewegung hat diese Ideologie bekämpft. Und eines der Dinge, die Australien tun muß, ist, eine solide kerntechnische Industrie aufzubauen, um das an unseren Stränden reichlich vorhandene Thorium und auch das Uran zu nehmen, aber es nicht einfach nur auszugraben und zur weiteren Verarbeitung ins Ausland zu schicken, was derzeit die Politik von Rio Tinto und dem britischen Rohstoff-Kartell ist, sondern diese Ressourcen zu nehmen und hier die produzierenden Industrien aufzubauen, etwa zum Bau von Reaktorkesseln, und diese Minerale hier zu verarbeiten und zu entwickeln.
Und zwar so, daß wir die ganze Nation dadurch zusammenschließen. Ich meine, wir reden hier über die Entwicklung von Hochgeschwindigkeits- Korridoren, den modernsten Eisenbahnsystemen, um unsere Städte miteinander zu verbinden. Sie wissen ja, Australien ist sehr groß, und sehr weit ausgedehnt, und deshalb braucht man Eisenbahnen, um das System zusammenzufassen.
Und dann muß man im Norden Hochgeschwindigkeits-Schiffslinien einrichten, um unsere Materialien, die hier produzierten Güter, über den Pazifik und nach Asien zu schaffen, wo eine massive Entwicklung nötig ist.
Wir haben viel dazu gesagt, wie man all diese Dinge entwickeln muß. Und dabei ist der Bruch mit den Briten wirklich der entscheidende Punkt, weil wir dem Commonwealth unterstehen und im System der Globalisierung sind, in dem Australien schon seit einiger Zeit gefangen ist. Die Aufgabe ist, mit dem Monetarismus des Britischen Empire zu brechen, und zu den Traditionen unseres Landes zurückzukehren, die sehr tief verwurzelt sind, mit einem Kreditsystem, wie man es in der US-Verfassung kennt, aus dem Werk von Leuten wie Alexander Hamilton. Der einzige Weg, wie man zu solchen Entwicklungsprogrammen kommen kann, ist, das jetzige System zu beerdigen, da wo es hingehört, und zu einem System der Zusammenarbeit mit souveränen Nationen zu kommen.
Und das erste, was man dann tun würde, mit einem solchen Abkommen, ist die Zusammenarbeit in der nuklearen Entwicklung. Denn sie wird das Wasserproblem lösen, sie löst das Energieproblem, wie Tanu es in Bezug auf Indien, China und Afrika beschrieben hat. Und das ist die wirkliche Hauptaufgabe für uns, wenn Australien eine entwickelte Nation werden soll, und das ist unser kultureller Impuls, daran werden wir uns beteiligen und mitarbeiten. Das ist die Herausforderung.
Wir [der CEC] produzieren das Material, um die Bevölkerung darüber aufzuklären, sodaß sie diese pazifische Orientierung selbst als eine persönliche Verpflichtung annehmen.
Baker: Laß mich hier kurz zwei Dinge einwerfen: Eure Internetseite ist www.cecaust.com.au. Und ihr habt ein Massenblatt, diesen New Citizen, für Oktober und November herausgebracht, der die Geschichte Australiens und des Empires enthält, das geschlagen werden muß, von dem Standpunkt aus, den du gerade beschrieben hast - vom Standpunkt der Entwicklung aus, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Das ist eine aufregende Lektüre. Und du sagst, daß ihr das inmitten dieses Aufruhrs in Australien als Waffe benutzt, und daß andere Leute sehr davon profitieren können, wenn sie sich das anschauen.
Ich habe gehört, daß ihr große Reaktionen darauf habt, als ihr angefangen habt, das zu verteilen.
Isherwood: Ja. Laß mich zu diesem New Citizen noch sagen: das ist wirklich ein historisches Dokument. Ein Team des CEC hat seit zwei Jahren die wahre Geschichte der Gründung Australiens erforscht. Und das ist absolut wichtig, wie Lyndon LaRouche immer wieder betont, daß es in jeder Nation eine tief verwurzelte kulturelle Identität gibt, und das wichtigste, was alle verstehen müssen, ist die wahre Geschichte der eigenen Nation. Und wir in Australien wurden wirklich belogen, und man erzählte uns im Geschichtsunterricht Märchen darüber, warum das Britische Empire beschloß, Australien zu kolonisieren.
Nur um das etwas zu verdeutlichen: Australien entstand unmittelbar im Anschluß an die Amerikanische Revolution. Und die Amerikanische Revolution hatte die Briten völlig ruiniert. Während die Amerikaner ihre Unabhängigkeit gewannen, errang Irland [vorübergehend] seine Unabhängigkeit, und in ganz Europa breitete sich eine Welle des Optimismus aus: Republikanismus und wirklicher Optimismus, daß man diese Tyrannei des Empire und der Monarchie und dieses ganze mittelalterliche Feudalsystem loswerden könnte. Und die Briten schickten in ihrer Verzweifelung diese Republikaner - sie veranstalteten Scheinprozesse gegen sie wegen Verrat oder sonst irgend etwas, und schickten sie nach Australien. Aber ihre wahre Absicht war es, das Britische Empire im Pazifik abzusichern. Und eines der Dinge, die sie fürchteten, war, daß Australien eine solche Revolution wiederholen würde, wie sie sie gerade in Amerika erlebt hatten, die die Tyrannei der Oligarchie und Kultur des Feudalismus und der Oligarchie gestürzt hatten.
Australien ist in gewissem Sinne einzigartig, und das haben wir in dieser Ausgabe unserer Zeitung beschrieben. Wir waren eine Nation, die ohne Unterwürfigkeit oder Respekt für diesen Oligarchismus gegründet wurde, der in der europäischen Kultur verwurzelt ist, aufgrund des Optimismus und der Inspiration, die die Amerikanische Revolution darstellte. Und in unserer gesamten Geschichte hatten wir immer eine Verwandtschaft zu den Ideen der Vereinigten Staaten und ihrer Verfassung.
Ich will hier nur erwähnen, für diejenigen, die das nicht wissen, daß es einen Amerikaner gab, der nach Australien kam, namens King O’Malley (1858-1953), der mit ziemlichem Erfolg hier in Australien eine Nationalbank gründete, ausdrücklich nach dem Vorbild von Hamilton. Und King O’Malley sagte: „Ich bin der Alexander Hamilton von Australien“, weil in dieser Frage der Wirtschaftspolitik keiner diesen Mann übertreffen könne. Und dadurch gab es einen massiven Einfluß der von den Vereinigten Staaten inspirierten Entwicklungsprogramme.
Das war in unserer gesamten Geschichte der Kampf, aber in unserem Geschichtsunterricht wird es offensichtlich nicht gelehrt. Das ist es, was das Britische Empire den Australiern gerne vorenthalten will - sie wollen, daß wir klein denken, lokal denken, isoliert denken.
Und deshalb ist dieser New Citizen so mächtig, denn man versteht, daß wir diese gemeinsame Weltanschauung mit den Vereinigten Staaten teilen, daß der Mensch kein Tier ist, das unter dem Joch irgendeiner Oligarchie steht. Wir behandeln das ausführlich, wir beschreiben die Gründung Australiens, und wie diese Kultur immer gegen das Britische Empire gekämpft hat. Das ist also wirklich eine Pflichtlektüre, die die Australier und die Menschen in aller Welt verstehen müssen, daß sie diese Orientierung brauchen.
Maitra: Ich denke, diese Klimaleute, die Klimamafia, wird im Grunde von jedem abgelehnt, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen steht. Ich denke, sie werden in die Defensive geraten. Aber das wichtigste, was jetzt für alle diese Nationen notwendig ist, ist ein Programm zur Erzeugung von Kernkraft, denn das wird, meiner Meinung nach, ähnlich wie die Nahrungsmittelindustrie, den souveränen Nationalstaat intakt halten. Und wenn wir diese Produktion von Kernkraft in allen Ländern forcieren, dann werden diese Klimaleute einfach verschwinden, denn es gibt nichts, was sie dem entgegensetzen können, weil es ein so starkes Argument ist, und jeder sehen kann, warum die Kernkraft für die Entwicklung eines Landes notwendig ist - nicht nur der Strom an sich, sondern alle damit verbundenen Technologien, die ihnen das langfristige Potential verschaffen, sich zu entwickeln und eine prosperierende Nation zu werden.
Das sollte der Schlüssel sein, daß man weiß, okay, der Klimawandel vollzieht sich, und deshalb gehen wir zur Kernkraft und werden jeden Aspekt des gesamten Brennstoffkreislaufs der Kernkraft, der Stromerzeugung und der Herstellung von Kernreaktoren entwickeln, und das ist unser Ziel. Und das an sich wird sie schon ins Schwimmen bringen, und sie werden nichts tun können, und das ist es, was jetzt notwendig ist, meiner Meinung nach.
Baker: Richtig. Mir fällt dabei auf, Tanu - du hast die Nahrungsmittelsicherheit und Nahrungsmittelsouveränität einer Nation angesprochen -, daß es genau die Zeit war, in der Indien mit dem Amerikaner Norman Borlaug zusammenarbeitete, der auch mit Mexiko zusammenarbeitete, also in einer trilateralen Zusammenarbeit zwischen Mexiko, den Vereinigten Staaten und Indien, daß dies auch die Zeit war, in der sich Indien für die Kernkraft zu interessieren begann ...
Maitra: Richtig.
Baker: ... und für Nahrungsmittelsicherheit. Und Indien wurde Selbstversorger mit Nahrungsmitteln - wann war das, 1974?
Maitra: Ich denke, Ende der siebziger Jahre konnte sich Indien bereits selbst mit Nahrungsmitteln versorgen.
Indiens [Nuklear-]Programm begann 1958, unter unserem visionären Nuklearwissenschaftler Dr. Homi Bhabha, der immer sagte: „Kein Strom ist so teuer, wie keinen Strom zu haben.“ Er hat die Regierung überzeugt, daß man die Kernkraft nicht bloß als eine Ausgabe betrachten darf. Sie ist ein Baustein für die Nation. Und die Kernkraft bedeutet nicht nur Strom, sie kann Wasser erzeugen, sie erzeugt Radioisotope, die überall in der Industrie verwendet werden, in der Nuklearmedizin. Man startet eine ganze Anzahl von Entwicklungen durch die Nutzung dieser einen Technologie, die meiner Meinung nach für jede Nation von äußerst großem Nutzen ist.
Baker: Meine Herren, unsere Sendezeit geht zuende... Vielen Dank, Glen Isherwood, vielen Dank, Ramtanu Maitra.