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Neue Solidarität
Nr. 51, 16. Dezember 2009

Vincent Gray: Kronzeuge gegen das IPCC

Klimadebatte. Der neuseeländische Wissenschaftler Dr. Vincent Gray arbeitete mit an den „Sachstandsberichten“ des IPCC - bis er feststellen mußte, daß der IPCC nur die Beiträge berücksichtigte, die seiner Ausrichtung entsprachen.

Nicht nur außenstehende „Klimaskeptiker“ verurteilen die Methoden des „Weltklimarates“ (IPCC), sondern auch einige Wissenschaftler, die bei der Erstellung der Sachstandsberichte des IPCC selbst beteiligt waren - bis sie feststellen mußten, daß der IPCC die von ihnen gelieferten Daten und Beiträge ganz nach Belieben ignorierte oder gar umschrieb, um sie in Übereinstimmung mit seinen Thesen zu bringen.

Einer dieser „Kronzeugen“ gegen den IPCC ist der Neuseeländer Dr. Vincent Gray. Er studierte physikalische Chemie an der Universität Cambridge in England und promovierte auch dort. Er ist ein international hoch geachteter Wissenschaftler, arbeitete in Großbritannien, Frankreich, Kanada, Neuseeland und China und war einer der 2000-2500 Wissenschaftler aus der ganzen Welt, die der IPCC des öfteren als Grundlage seiner Erkenntnisse nennt. Er war seit 1990 sehr produktiv als sachverständiger Gutachter für das IPCC tätig, und hat allein 1878 Kommentare zum 4. IPCC-Bericht beigetragen.

In seiner IPCC-Kritik The IPCC spins the Climate („Der IPCC dreht am Klima“) aus dem Jahr 2008 schreibt er: „Manche sagen, der IPCC habe den Beweis dafür geliefert, daß das Klima der Erde durch Konzentration von Treibhausgasen geschädigt wurde. Das ist gelogen. Fragwürdige Beobachtungen und etwas echte Wissenschaft wurden verzerrt und verdreht, um einen globalen Feldzug für die Begrenzung gewisser Treibhausgase zu führen, für den es keine wissenschaftliche Grundlage gibt. Die Religion der Umweltschützer glaubt, daß Menschen den Planeten und die Umwelt zerstören.“

Das stellte Dr. Gray insbesondere in seinem Kommentar zum Earth Summit 1992 heraus, als er feststellte, daß dieser Erd-Gipfel organisiert wurde, um einen Angriff auf alle Formen der Entwicklung zu starten, und zwar mit der Begründung, daß diese die Umwelt zerstören würden. Ein Hauptzweck dieser Konferenz sei es gewesen, die Treibhaustheorie zu etablieren, um diese in eine Waffe umzuwandeln, mit der die Welt verarmt werden soll.

Gezeitenmessung in der Südsee

Dr. Gray hat verschiedentlich dargestellt, in welchen Bereichen die Theorie von der globalen Erwärmung nicht mit den Tatsachen übereinstimmt. In der kanadischen Zeitung Financial Post erwähnte er 2007 ein Beispiel aus seiner Heimat: „Man hat uns gesagt, daß der Meeresspiegel ansteigt und bald unsere Städte verschlingen wird. Jeder weiß, daß die Pazifikinsel Tuvalu untergeht. Al Gore hat uns gesagt, daß deren Bewohner deshalb nach Neuseeland auswandern... Etwa 1990 wurde es klar, daß die Gezeitenmessungen damit nicht übereinstimmten. Für ein Versinken gab es keinen Beweis. Also wurden Wissenschaftler von der Flindes-Universität in Adelaide gebeten, diese Sache nachzuprüfen. Sie installierten auf zwölf Pazifik-Inseln neue Gezeitenmeßgeräte, auch auf Tuvalu, und waren sicher, daß alle das Versinken anzeigen würden.

2007 wurde dann das Ganze abgeblasen, weil es während 16 Jahren auf keiner der zwölf Inseln ein Versinken gegeben hatte. Für Tuvalu wurde sogar festgestellt, daß sie sich aus den Fluten erhoben hatte.“

Dr. Gray berichtet, daß er schon von Anfang an Probleme mit dem Vorgehen beim IPCC hatte. Auf eindringliche Fragen habe es keine Antwort gegeben, und Kommentare zu IPCC-Entwürfen seien ohne Erklärung zurückgeschickt worden, weitere Nachfragen habe man auf die lange Bank geschoben. Der Widerstand gegen alle Bemühungen, etwas zu diskutieren oder nach Lösungen zu suchen, habe ihn davon überzeugt, daß normales wissenschaftliches Vorgehen vom IPCC nicht nur zurückgewiesen wird, sondern daß genau das die vorherrschende Methode ist - daß diese Vorgehensweise von Anfang an Teil dieser Organisation war und bedeutende Teile der Arbeit des IPCC, die Datenerfassung und die angewandten wissenschaftlichen Methoden, unsolide sind. Das IPCC habe Scheuklappen aufgesetzt, sei völlig von fremden Geldern abhängig und von Grund auf korrupt. Es gebe Leute, die vorschlagen, den IPCC zu reformieren. Doch Gray sagt: „Die einzige Reform, die ich mir vorstellen könnte, wäre seine Abschaffung.“

Zum Abschluß seiner Kritik sagt Dr. Gray: „Das Verschwinden des IPCC in Ungnaden ist nicht nur wünschenswert, sondern absolut notwendig. Der Grund dafür ist, daß die Welt allmählich erkennen wird, daß die Prophezeiungen des IPCC nicht eintreffen. Das Ausbleiben der globalen Erwärmung während der letzten acht Jahre ist nur der Anfang. Früher oder später werden wir alle feststellen, daß diese Organisation und das sie prägende Denken nur Schwindel sind. Unglücklicherweise wird durch diesen Einfluß bis dahin ernsthafter wirtschaftlicher Schaden entstehen.“

Dadurch, daß Dr. Gray die Lauterkeit der preisgekrönten wissenschaftlichen Führungspersönlichkeiten in Frage gestellt hatte, wurde er zur persona non grata bei vielen seiner Kollegen.

Daß die Grenze überschritten war, verstand er, als er die Dokumentation The Great Global Warming Swindle sah. Man müsse erkennen, meint er, daß der IPCC von Anfang an freie Hand hatte, beliebige Methoden anzuwenden, um den „Beweis“ zu führen, daß eine Zunahme von CO2 das Klima schädige, auch wenn dazu die Manipulation mit zweifelhaften Daten und das Nutzen von Meinungen anstelle von Wissenschaft nötig ist.

Roland Haderer