Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 51, 16. Dezember 2009

„Die Grünen sind eine sehr gefährliche Bewegung“

Interview. Der Brite Martin Durkin war Regisseur vielgesehener Dokumentarfilme wie „The Great Global Warming Swindle“ (Der große Schwindel der globalen Erwärmung) oder „Against Nature“ (Wider die Natur). Das folgende Interview mit ihm führte Stephan Ossenkopp vom Executive Intelligence Review am 11. Dezember 2009.

Frage: Der sudanesische Vorsitzende der Gruppe der 77 Entwicklungsländer sagte beim Kopenhagener Klimagipfel, der kürzlich bekanntgewordene Vertragsentwurf sei eine Machtübernahme einiger weniger auf Kosten der gesamten Menschheit, und daß der vorgeschlagene 10-Mrd.$-Hilfsfonds nicht einmal ausreichen werde, um genug Särge zu kaufen. Wie denken Sie darüber?

 

Martin Durkin: Ich würde dem Mann aus dem Sudan zustimmen. Hilfen sind sowieso eine schlechte Idee. Soweit ich sehe, verursacht die Hilfe für die armen Länder Bürgerkriege und Korruption. Diese armen Länder müssen sich entwickeln. Sie müssen aus sich selbst heraus wachsen, sie müssen selbst wirtschaftlich Erfolg haben, statt sich von Almosen des Westens abhängig machen - besonders von kleinen, aber auch von großen. Almosen sind schlecht. Aber ich denke, die grüne Agenda hinter der These der globalen Erwärmung war schon immer, daß die einfachen Leute im Westen und in den armen Ländern zuviel konsumieren. Sie haben immer gesagt - Willy Brandt zum Beispiel, seit vielen Jahren, und auch viele andere ideologisch Grüne -, daß die Dritte Welt nicht erwarten darf, einen Lebensstandard wie der Westen zu bekommen, weil der Planet das nicht tragen könne. Für mich ist das eine abstoßende, reaktionäre Form des Neokolonialismus, ein schreckliches, scheußliches Argument - und so haben sie schon argumentiert, bevor das Thema globale Erwärmung aufkam.

 

Frage: Hat sich die Lage mit dem „Klimagate“ geändert? Worin liegen die Bedeutung und die notwendigen Konsequenzen dieses Skandals?

 

Durkin: Das ist sehr interessant. Ich habe dazu in Großbritannien ein paar Interviews in Radioprogrammen gemacht, wo die Hörer anrufen können, und es hat mich überrascht, wie wenig Menschen tatsächlich an die menschengemachte Klimaerwärmung glauben. Trotz aller Bemühungen der BBC und der anderen Erwärmungsapostel: der Normalbürger kauft ihnen das nicht ab. Ich denke, die normalen Bürger sind viel klüger, als man sie oft darstellt, und das mit dem Klimagate hat die Sache auf die Spitze getrieben. So viele Jahre lang wurden alle diese Schauergeschichten verbreitet, über Gen-Nahrungsmittel, über Rinderwahn, über DDT, über dies und über das, und ich denke nicht, daß die Menschen das noch glauben. Und das mit dem Klimagate: Wer sich die Sache genauer angeschaut hat, der wußte schon immer, daß unter dem Mantel der Wissenschaft seltsame Dinge vor sich gehen. Der Skandal um die globale Erwärmung ist nicht nur ein Wissenschaftsskandal. Es ist ein wissenschaftlicher Skandal, aber auch ein politischer. Bei der globalen Erwärmung geht es um Politik, nicht um Wissenschaft, und die Politik dahinter ist meiner Überzeugung nach durch und durch reaktionär, bösartig und versnobt.

 

Frage: Der renommierte Wissenschaftler Zbigniew Jaworowski hat kürzlich gesagt, UNO-Vertreter wie Maurice Strong hätten z.B. beim Erd-Gipfel 1992 in Rio erklärt, um den Planeten zu retten, müsse die moderne industrielle Zivilisation beseitigt werden. Was sagen Sie sazu?

 

Durkin: Man muß bloß die Werke der Erwärmungsapostel und der Grünen lesen. Das ist eine Form des Antikapitalismus. Das Seltsame ist, daß wir uns daran gewöhnt müssen, daß es einen Teil der Mittelschicht gibt, der zutiefst antikapitalistisch denkt: mittlere und obere Schichten, die antikapitalistisch sind. Wir sind gewohnt, zu denken - die Sozialisten haben es uns gelehrt -, es seien die Arbeiter, die antikapitalistisch würden, aber das stimmt nicht. Die einfachen arbeitenden Menschen haben enorm vom Kapitalismus profitiert, und wer jetzt den Kapitalismus haßt, das sind offenbar die Intellektuellen in den mittleren und oberen Schichten. Ich glaube, sie hassen den Kapitalismus, weil sie die kleinen Leute hassen; sie hassen den Gedanken an die Massenproduktion, die mit dem Massenkonsum einhergeht. Sie hassen die Supermärkte, sie hassen IKEA, sie hassen all das, was die gewöhnlichen Menschen für einen anständigen Lebensstandard brauchen. Wenn Prinz Charles sagt: „Wäre es nicht schön, wenn wir alle wieder Bauern wären?“, dann deshalb, weil er ein König alten Stils sein möchte, vor dem alle kriechen. Ihm gefällt die Vorstellung nicht, daß es plötzlich Verwalter und Klempner gibt, die größere Häuser haben als Professoren. Ich sehe darin eine Form von Klassenkrieg, den Leute aus der Oberschicht und verarmte Oberschichtleute aus der Mittelschicht gegen die einfachen Menschen führen.

 

Frage: Es scheint, daß die Chancen von Prinz Charles, zu regieren, recht gering sind, angesichts der Tatsache, daß die Monarchie so viele Anhänger verliert, insbesondere nach dem, was die Queen kürzlich in Trinidad von sich gab. Lord Monckton sagte deshalb, die Queen könnte die Loyalität der Lords und dann den Thron verlieren.

 

Durkin: Es ist sehr wohl möglich, daß die Queen der letzte volle Monarch von England sein wird. Prinz Charles ist so ein Reaktionär. Und er ist ziemlich ignorant, er begreift nicht einmal, daß er reaktionär ist. Er versteht nicht die volle Bedeutung dessen, was er sagt und woran er glaubt. Ich glaube, er wird die Monarchie ruinieren, denn obwohl die Monarchie ein Anachronismus ist, lieben die Menschen immer noch die Queen. Sie hat es erfolgreich geschafft, sich zurückzuhalten und betont gütig und pflichtbewußt zu sein und das richtige zu tun. Dank Elisabeth hat die Monarchie überlebt, aber ich denke, Charles wird das Ende der Monarchie sein.

 

Frage: Was ist mit Prinz Philip, der an der vordersten Front bei der Finanzierung dieser Theorie des anthropogenen Klimawandels stand? Es ist dokumentiert, daß er gesagt hat, er würde die Bevölkerung gerne schneller reduzieren, als es Kriege und Seuchen bisher getan haben, indem er „als tödliches Virus wiedergeboren wird“. Was geht in seinem Kopf vor?

 

Durkin: Betrachten Sie die Geschichte des grünen Denkens: Es richtet sich gegen den Kapitalismus und gegen die Menschen. Bevölkerungskontrolle war immer ein wichtiger Teil davon. Die Menschen denken bei Eugenik an die Nazis, aber die Eugenikbewegung war in ganz Europa weit verbreitet; sie kam offensichtlich aus Großbritannien, aber sie war auch in den USA sehr stark, mit Sterilisierungsprogrammen usw.

Es ist sehr interessant, daß der [Weltklimarat] IPCC in seinen Szenarien zwischen „guten“ und „schlechten“ Szenarien für die künftige Entwicklung der Gesellschaft unterscheidet, und daß sein „gutes“ Szenario aus „Bevölkerungskontrolle, eingeschränkter Migration und eingeschränktem Handel“ besteht: Das ist eine reaktionäre, rechte, rückwärtsgewandte Weltanschauung.

Die Verbindung zur Bevölkerungskontrolle war offensichtlich immer vorhanden in der modernen grünen Bewegung, wie dem Sierra Club oder Paul Ehrlichs „Bevölkerungsbombe“ und in den frühesten Büchern über die „Klimakrise“, oder wenn Sie Stephen Schneider lesen: Alle diese Bücher behandeln die Bevölkerungsfrage. Es ist eine sehr gefährliche Bewegung.

Selbst Leute, die mit den Grünen nicht übereinstimmen, denken oft, die seien unschuldig und einfach bloß fehlgeleitet, ihr närrischer Hang zum Heidentum sei nicht von Bedeutung. Ich denke, in Wirklichkeit ist das ganz sinister und bösartig. Wer die Geschichte der Nazis richtig versteht, der müßte wissen, wie gefährlich diese Ideologie ist. Ich halte diese Leute für absolut bösartig.

Wenn man Rachel Carsons Buch darüber liest, wie schrecklich DDT sei, da schreibt sie über Eulen und Eier und solche Dinge, aber sie erwähnt nicht ein einziges Mal in ihrem Buch, daß dank DDT bis dahin bereits buchstäblich Hunderte von Millionen Menschenleben gerettet wurden. Nicht eine Zeile, wo sie darüber eine Sorge äußert. Und auch wenn Sie Paul Ehrlich und andere grüne Autoren lesen: Die reden über Triage, wo man die Menschen einfach sterben läßt, „weil die Erde sie nicht tragen kann“. Ich denke, diese Leute sind sehr, sehr bösartig.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Der große Schwindel der globalen Erwärmung“: Der Film, der Gores Blase platzen läßt
- Neue Solidarität Nr. 13/2007
Geschäft mit der Angst im Interesse der Heuschrecken: Minister Gabriel mißbraucht sein Amt!
- Neue Solidarität Nr. 13/2007
Eine unbequeme Wahrheit: Al Gore ist ein Misanthrop
- Neue Solidarität Nr. 13/2007
CO2-Handel, die neue Blase
- Neue Solidarität Nr. 13/2007
Klimakampagne soll von Crash und Kriegsgefahr ablenken
- Neue Solidarität Nr. 12/2007
Umweltaktivisten bedrohen Wissenschaftler
- Neue Solidarität Nr. 12/2007
Der Betrug des Klimawandels: Gores Gasblasen verdunkeln wahre CO2-Daten
- Neue Solidarität Nr. 10/2007
Die wirklichen Ursachen des Klimawandels
- Neue Solidarität Nr. 10/2007
Al Gore arbeitet für England
- Neue Solidarität Nr. 12/2007