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Neue Solidarität
Nr. 51, 16. Dezember 2009

Afrika braucht Entwicklung, nicht Klima-Geschwätz!

Afrika. Die britische Politik der „technologischen Apartheid“ schafft immer mehr bewaffnete Konflikte in Afrika - nun soll auch dafür das Klima als Deckmantel herhalten.

In den Vereinigten Staaten erschien unmittelbar vor der Kopenhagener Klimakonferenz eine neue Studie, die wissenschaftlich belegen soll, daß die Zahl der Bürgerkriege in Afrika wegen des erwarteten Temperaturanstiegs um 1°C bis 2030 in den kommen zwei Jahrzehnten um 50% zunehmen werde.

Britische Medien wie das Sprachrohr der Londoner City, der Economist, und die BBC haben diese These schon vor der Publikation der Studie hochgespielt. So meldete die BBC kürzlich, Forschungen hätten ergeben, daß „das Klima eine der Hauptursachen bewaffneter Konflikte in Afrika“ sei und daß „die künftige Erwärmung die Zahl der Kriegstoten wahrscheinlich erhöhen wird“.

Wie es das Empire immer tut, schließen die Autoren des Berichtes von vornherein aus, daß es in nächster Zeit in Afrika größere Wasserprojekte und andere lebenswichtige Infrastrukturprojekte geben wird. In Wirklichkeit ist gerade dieses Verweigern wirtschaftlicher Entwicklung die wahre Ursache der Kriege, die diese Leute so arrogant vorhersagen.

Mit dem Versuch, die in Wirklichkeit gar nicht existente „globale Erwärmung“ für die schrecklichen Zustände in Afrika verantwortlich zu machen, möchten die Briten einen scheinbar „objektiven Faktor“ vortäuschen, der von den wahren Ursachen der Not ablenkt. Es soll vertuscht werden, daß diese Zustände die logische Folge der entwicklungsfeindlichen Politik der Briten und ihrer Mitläufer sind, welche ganz bewußt darauf abzielt, das Bevölkerungswachstum in Afrika zu stoppen.

Der Bericht Warming increases the risk of civil war in Afrika („Erwärmung erhöht das Bürgerkriegsrisiko in Afrika“) erschien im Journal der US-Akademie der Wissenschaften, Proceedings of the National Academy of Sciences. Forscher der Stanford University, der University of California in Berkely, der New York University und der Harvard University waren an der Erstellung des Berichtes beteiligt.

Schon rein technisch ist die Studie wertlos, denn die Autoren geben an, daß die Klimadaten ihrer Computermodelle von der inzwischen völlig diskreditierten Klimaforschungsstelle (CRU) der Universität von East Anglia stammen, die dabei ertappt wurde, daß sie diese Daten vorsätzlich verfälschte. Der Direktor der CRU, Phil Jones, mußte sich inzwischen beurlauben lassen, weil gegen ihn ermittelt wird.

Dieser Bericht ist aber nicht nur wegen der Verwendung der gefälschten Daten von der CRU inkompetent, sondern vor allem aus methodischen Gründen, weil alle politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, die die Bedingungen für Konflikte schaffen - wie die entwicklungsfeindlichen Interventionen des Weltwährungsfonds (IWF) und der Weltbank – grundsätzlich ausgeklammert werden.

Weil die erzwungenen Konditionalitäten des IWF und Umstrukturierungsprogramme der Weltbank Entwicklung und Fortschritt zu höherer Produktivität verhindern, sind die Länder Afrikas auf ihre traditionellen, wenig produktiven Existenzmittel angewiesen, und deshalb auch viel anfälliger für die Folgen von Klimaveränderungen.

Dem Bericht zufolge dienen z.B. 40% oder mehr der landwirtschaftlichen Nutzfläche Afrikas nomadischer oder halbnomadischer Viehhaltung. Solange Afrikas Produktionsmittel durch den Mangel an Entwicklung künstlich beschränkt werden, müssen Dürren unvermeidlich dazu führen, daß sich der Konkurrenzkampf um Land und Wasser zwischen den wandernden Hirten und den seßhaften Bauern verschärft.

In Ostafrika haben mehrere aufeinanderfolgende schwache Regenzeiten die Ernten der Bauern und den Viehbestand der Nomaden dezimiert, was im Falle Kenias immer öfter zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen um die schwindenden Wasservorkommen und Weideland führt. Zwar sind nur 10% der Bevölkerung Kenias Hirten, aber nach UN-Statistiken sind 90% dieser Bevölkerungsgruppe extrem arm, während es in der Bevölkerung insgesamt „nur“ 50% sind. In solchen Fällen ist innerhalb der gegenwärtigen monetaristischen Weltordnung, die die Briten um jeden Preis erhalten wollen, eine höhere Anfälligkeit für Klimaschwankungen vorprogrammiert.

Diese Zustände machen es leicht, ein Land zu destabilisieren, indem man diese Konflikte manipuliert. Die Los Angeles Times zitierte am 27. November den kenianischen Abgeordneten Mohamed Abdi Kuti, die klimatischen Bedingungen, etwa Dürren, machten die Bevölkerung anfälliger für politische Manipulationen: „Wegen der Dürre sind die Menschen verzweifelt und zu allem bereit.“

Verfechter der These der globalen Erwärmung, wie der kenianische Prof. Richard Odingo, behaupten jetzt, der Streit um Wasser im trockenen Norden Kenias könne dazu führen, daß sich dort ein Konflikt wie im benachbarten Darfur wiederholt, weil durch die Dürre die Konflikte zwischen Nomaden und seßhaften Bauern zu eskalieren drohen. Odingo ist stellv. Vorsitzender des Weltklimarates (IPCC), der geschaffen wurde, um die Idee der vom Menschen verursachten „globalen Erwärmung“ zu propagieren.

Die Studie beruht auf einer willkürlichen Kombination von Annahmen: Projektionen der erwarteten Temperatursteigerung - mit einer linearen Temperatursteigerung bis 2030 um 1°C - und Erfahrungswerte aus früheren Konflikten in Afrika als Reaktion auf Klimaveränderungen. Dagegen werden „irgendwelche potentiell ausgleichenden Wirkungen“, welche die Schlußfolgerungen verändern könnten, von vornherein ausdrücklich ausgeklammert. Doch nur hier kann die Lösung liegen, z.B. in Lyndon LaRouches Vorschlag für ein kreditbasiertes Weltwirtschaftssystem, das Investitionen in lebenswichtige Infrastrukturprojekte ermöglicht, anstelle des bankrotten IWF-Systems.

Douglas DeGroot

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