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Neue Solidarität
Nr. 47, 18. November 2009

BüSo bringt den Götterfunken zur Feier des Mauerfalls

Berlin. Die LaRouche-Jugendbewegung intervenierte am 9. November mit Gesang und Ideen in die Feiern zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin.

Der 9. November 2009 war ein Tag der Freude für Tausende, die trotz des Regens zum Brandenburger Tor und zum Potsdamer Platz strömten, um gemeinsam den Fall der Mauer zu feiern. Die Erinnerungen an die geglückte friedliche Revolution, die die Forderungen nach Ausreisefreiheit bis hin zu „Deutschland, einig Vaterland“ erfüllte, sind es würdig, gefeiert zu werden. Und die Lehre, die DDR-Bürger damals zogen, war, daß man sehr wohl etwas ändern kann, wenn man die richtigen Ziele hat und nicht aufgibt!

Heute brauchen wir wieder diesen Geist, der die unantastbare Würde und die Rechte des Menschen wiederaufrichten, das bankrotte Sklavereisystem der Globalisierung beenden und gleichzeitig an dessen Stelle ein neues System einführen kann, das die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft verwirklicht.

Vor diesem Hintergrund beschloß die LaRouche-Jugendbewegung, diese Bedeutung des Mauerfalls bei den Festlichkeiten am Brandenburger Tor hervorzuheben. Die Präsenz des Chors und der Flugblätter der BüSo wurden vom Publikum lebhaft und positiv aufgenommen, zum Teil gerade wegen der Überschrift des neuesten Flugblatts von Helga Zepp-LaRouche - „Von Schiller lernen: Nur das höchste Denken! Systemwandel jetzt!“ Allein der Name Schiller bewegte viele, nach dem Flugblatt zu greifen, und immer waren Gruppen staunender Passanten zu sehen, die den Stimmen des Chors der LaRouche-Jugendbewegung erfreut zuhörten.

Die Erfahrung, die wir machten, erinnert sehr an Shelleys Wort, daß Menschen in Zeiten großer Krise sehr rasch die Fähigkeit entwickeln, „die tiefsten und leidenschaftlichsten Gedanken über Mensch und Natur zu vermitteln und aufzunehmen“. Der Glaube an das zerfallende System der Globalisierung schwindet und läßt höhere Gedanken eindringen - wie z.B. die Idee eines neuen Kreditsystems, das es den Nationen der Welt erlauben würde, sich der wirklichen Aufgaben der Menschheit anzunehmen: die Unterdrückung aller Menschen und Völker abzuschaffen und das Weltall zu erforschen und zu besiedeln.

Etwa 10.000 Flugblätter wurden verteilt, und viele gaben Spenden für den Chor. In den zwei Stunden, während derer der Chor sang, kamen unaufhörlich Berliner und Reisende mit Kameras, die die Sänger filmten und fotografierten. Zum Repertoire des Chors gehörten neben „Die Gedanken sind frei“ und der deutschen Nationalhymne Kanons von Schubert, Beethoven und Mozart, Spirituals der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, Lieder aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Lieder des guten - letztlich gescheiterten - Teils der französischen Revolution, sowie größere Stücke wie Bachs „Jesu, meine Freude“, Mozarts „Ave, Verum Corpus“ und - selbstverständlich! - Beethovens „Ode an die Freude“. Eindrücke der Wirkung des Chors können Sie aus Videoausschnitten auf der Webseite der BüSo sehen: www.bueso.de/node/8211.

Die Sternstunde der Menschheit von 1989, an die sich viele Menschen in Ost und West immer noch erinnern, wurde jedoch von den kläglichen offiziellen Feierlichkeiten leider nicht gewürdigt. Das musikalische und visuelle Programm war vielleicht eher eine Bestätigung der kulturellen  Zerstörung, die seit dem Mauerfall auch in die neuen Bundesländer eingezogen ist: Unterhaltung auf Pop-Niveau, die bereits seit Jahrzehnten die Banalisierung alles Schönen und Großen durch den „Kongreß für kulturelle Freiheit“ im Westen bewirkt hat.

Auch wenn sich die anwesenden Staatschefs nette Worte erlaubt haben, und trotz der Bedeutung der in den ehemaligen kommunistischen Ländern gewonnenen Bürgerrechte, schienen viele Teilnehmer an diesem Abend eher an den Verrat an jenen Ländern zu denken, die nach dem Mauerfall den wirtschaftlichen Kahlschlag erlitten haben oder an die Wirtschaftskrise, die ihre Existenz bedroht. Auch darauf lieferte die offizielle Veranstaltung der Stadt Berlin keine Antworten; aus den Feierlichkeiten konnte man keine Hoffnung für eine bessere Zukunft mitnehmen. Bestenfalls etwas Unterhaltung, die bekanntermaßen kurzlebig ist.

Abschließend kann eine historische Ironie dieses „Fests der Freiheit“ bemerkt werden: es wurde den jungen Aktivisten der BüSo polizeilich untersagt, ihr Banner hochzuhalten, welches, mit der selbigen Überschrift des Flugblatts versehen, vom November 1989 selbst hätte stammen können!

Die Bürgerrechte können nur verteidigt werden, wenn eine höhere Idee im Staatsbürger entsteht, daß wir zu was besserem geboren sind und diese Wirtschaftskrise nur gemeinsam lösen können. Dafür kämpft die Bürgerrechtsbewegung!

            Daniel Grasenack-Tente

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